So, die Gitarre ist fertig.
Das Agen war jetzt nicht das große Ding, nachdem ich ja kein Extrem-Ageing betrieben habe.
Die Werkzeuge, die ich benutzt habe waren für den Lack ein Schlüsselbund, eine Kombizange und eine gerundete Ziehklinge.
Mit dem Schlüsselbund habe ich einfach mal kleinere Dings erzeugt, den Schlüsselbund mit leichter Kraft auf ein paar Stellen des (noch nicht zusammengebauten) Instruments geworfen, und schon sah es gut aus. Mit der Kombizange habe ich dann ein paar gröbere Dongs an die Kanten geklopft. Einfach die Zange nehmen, und flach auf den Lack klopfen.
Das Ergebnis lässt sich gar nicht so gut fotografieren, zumindest nicht bei normalem Kunstlicht.
Die Rückseite wurde zunächst auch mit dem Schlüsselbund und der Zange behandelt, nur mit mehr Kraft ;-)
Anschließend dann auch noch mit der Ziehklinge:
Nach dem zusammenbau hab ich da noch ein wenig weiter gemacht:
Die Hardware wurde mit 600er Schliefvlies behandelt, und so das Gold an den Kanten abgetragen, und die Plastikparts mit leichten Kratzern versehen.
Gestern kamen dann auch endlich die T-Top Pickups von Manlius an, die mir Mick so gemacht hat, dass sie schön passen: Mit goldenen Schrauben und offenen goldenen Rahmen.
Die schwarzen Scheiben unter den Bolzen des Saitenhalters habe ich aus 1mm Plexi gemacht. Aus den Bildern des original habe ich abgeleitet, dass sie wohl einen Außendurchmesser von 1" (25,4mm) haben.
Der Steg ist von Faber, allerdings habe ich nicht deren aged Version gekauft, da mir die zu stark zerkratzt war, sondern die normale und selbst mit den Schleifvlies bearbeitet.
Auf der Kopfplattenrückseite habe ich mein Logo mit weißer Modellbaufarbe eingefärbt. Vorne steht ja das G-Logo ;-)
Die Originale hat hier natürlich Schaller-Mechaniken mit dem Gibson-Logo. Um das zu bekommen, hätte ich mich auf die Suche nach echt alten Mechaniken machen müssen. Bis auf das Logo sind die aktuellen Schaller-Mechaniken aber die gleichen.
Und so sieht sie in all ihrer Pracht aus:
Das abgebrochene Eck des Halstonabnehmerrahmens ist auch dem original nachempfunden.
Die Tonabnhemer stechen derzeit noch hervor, da ich sie nicht geaged habe. Ich wollte sie zuerst ausprobieren. Ich werde das wohl beim nächsten Saitenwechsel nachholen.
Ich bin auf jeden fall recht zufrieden, wie sie geworden ist. Ach ja, das Gewicht passt auch zu einer Norlin: stolze 4,8kg bringt sie auf die Waage. Der Hals ist letztendlich etwas dick geworden, aber das passt mir schon so. Ein erstes Anspielen gestern Abend hat auch sehr gut geklungen.
Ich hoffe, dass ich demnächst noch Bilder mit besserem Lich machen kann.
Liebe Grüße,
Markus