1957 Gibson Moderne Mythos

Nun... zumindest waren damals die Gitarristen so traditionell (sind sie eigendlich heute immer noch), das die Explorer und die Flying V kein Verkaufsschlager waren und einige Händler (weil sie die Modelle nicht los wurden) Explorers und/oder Flying Vs als Werbeschild vor die Ladentür hängten - so wie es auch bei alten Kneipen diese eisernen Hängeschilder gibt.

Viel schöne Instrumente wurden so Opfer der Umwelteinflüsse - wieviel geklaut wurden ist nicht bekannt. :)

Gruß
 
***
Witzig ist ebenfalls, dass Ibanez die Gitarre in den 70er schon kopiert und vermarktet hat.
Somit kam die Kopie doch eigentlich schon vor dem Original in den Handel ?
Wenn auch leider nur mit veränderter Kopfplatte. ;-)

Danke für das posten des Bildes aus dem alten Ibanez-Prospekt! Irgendwo hab' ich den auch noch eingemottet (original aus den '70ern).

Ich kann mich noch sehr gut an meine spontane Reaktion auf das Erscheinungsbild der 2469 Mitte der '70er erinnern
(ungefähr so...: :igitt:, ergo wie den meisten...)

Heute bewerte ich diese Ibanez allerdings völlig anders!

Gerade wenn man alle klassischen Typen schon hat(te) und lange spielt(e), wird dieses Design (für mich) wieder sehr interessant.
Die Ibanez-Kopfplatte ist auch wesentlich gelungener, als die Gibson-Variante, die auch heute noch unerträglich ist.

Neben der Kombi aus Eschekorpus mit eingeleimten Ahornhals gefällt mir das (Ibanez-) Design heute sehr gut.

Die Gibson wäre für mich nur als Spekulationsobjekt interessant, spielen würde ich die Ibanez.

Sollte Ibanez das Teil noch mal auflegen, würde ich wohl zuschlagen...:gruebel:,

wie auch immer..., dieser Thread hat meinen "Jagdinstinkt" nach einer 2469 def. geweckt.

Gruss
RJJC
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ja, seh' ich das nur so, oder steht das hier schon irgendwo....?

Muß wohl so gewesen sein:
Gibson Headquarter. Ein ungewöhnlich heißer Tag im September '57. Chefdesigner Mr.Beautyfulmind steht
verlegen grinsend im Büro von Herrn GIBSON. Später mit den Enkeln auf dem Schoß wird er erzählen,
daß Herr GIBSON und er sich regelmäßig zum beliebten Gitarren-Fang-Spiel im BIG-BOSS-BÜRO verabredet haben.
Hier und jetzt konnte er froh sein, daß die Gitarre, die er mittlerweile wieder in seinen verschwitzten Händen hielt,
mit den Worten abgefeuert "Wie soll man diese fucking, holy shit Gitarre denn überhaupt im Sitzen spielen können.",
nicht das anvisierte Ziel, seinen Nasenrücken, traf, sondern mit einem satten PLOKK mit dem unteren
Horn in die Wand hinter ihm einschlug.
Der Versuch die Flying V alltagstauglicher zu gestalten ist mit der Moderne dann berechtigterweise wieder in der
untersten Schublade gelandet. Hätte die Moderne sich durchgesetzt, hätte es die Flying V nicht gegeben.
Das habe ich mir aber nur ausgedacht.;)
 

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Mal davon abgesehen, das ich das Teil hässlich finde, ist es doch schön das es solche Mythen in unserer, von 1en und 0en dominierten, digitalen Welt überhaupt noch gibt.

Ob es sich dabei um den Holy Grail handelt bezweifele ich, denn davon gibt es doch schon mehrere (aka '59er Les Paul). Wenn jemand eine besitzt, dann Billy Gibbons,
denn der ist lange genug dabei und sitzt ja quasi an der Quelle.

Ob die Klampfe dann eine oder zehn Millionen kostet ist mir egal, zum einen hätte ich das Geld nicht und zum anderen würde ich sie dann nicht kaufen wollen.
 
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Ich denke, die Moderne wurde damals nie fertiggestellt. Ich meine mich an Fotos zu erinnern, die ein paar zugesägte Rohlinge im Gibson-Werk zeigen, aber definitiv keines von einer fertigen Moderne.

Es würde mich sehr wundern, wenn nie jemand ein Foto gemacht hätte, der so ein exotisches Ding zu Gesicht bekommen hätte. Egal, ob auf einer Messe, im Schaufenster oder unter dem Weihnachtsbaum - irgendwo wäre eine Spur geblieben. Auch die "Moderne" von B. Gibbons ist einer seiner Scherze auf Kosten der sensationsgierigen Vintage-Gemeinde. Nur ganz körnige, alte Schwarzweißbilder, ein großes Pickguard und die alte Gibson-Kopfplatte, die aber keine der futuristischen Entwürfe tragen sollte. Gibbons' ist eindeutig eine Ibanez.

Mir gefällt die Moderne am besten, wie sie Gibson 1982 als Reissue gebaut hat, also mit der Kopfplatte aus der Patentschrift. Ja, nach heutigem Geschmack ist das alles ein bisschen schräg, aber genau betrachtet passt da alles bestens in den 50er Jahre-Formenkanon: Hinten die "Heckflosse" á la Cadillac, unten der Gegenschwung wie bei dessen Radhäusern und am anderen Ende eine Form, die damals auch als Cocktailtisch topaktuell gewesen wäre. Sehr stylish, die traditionelle Gibson-Kopfplatte wäre da völlig fehl am Platz.

Gruß, bagotrix
 
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Mir gefällt die Moderne am besten, wie sie Gibson 1982 als Reissue gebaut hat
Mir gefällt sie eher so, wie sie in den 50ern rausgebracht wurd, gar nicht :evil:

Aber da waren Gitarrenformen noch irgendwie inspiriert von was anderem, sowohl Explorer als auch V, als auch eben Moderne und Firebird tragen finde ich diesen ausfälligen Stil der 50er in sich. Ich wünschte, heute würden neue moderne Formen kommen, die nicht gleich Metal sind, ich hab das Gefühl, alle versuchen zwanghaft Vintage zu sein und sich irgendwo anzulehnen.
Oder die dann doch neu geschöpften Formen gefallen mir einfach nicht..
 
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50er Jahre-Formenkanon: Hinten die "Heckflosse" á la Cadillac, unten der Gegenschwung wie bei dessen Radhäusern
Da fällt mir die Cadillac Tailfin Guitar von Justin Johnson dazu ein:
hqdefault.jpg


Die finde ich richtig schick - wüsste ja gern, ob die Leuchte auch funktioniert, bis jetzt hab ich die noch in keinem Video leuchten sehen.
 
***
- wüsste ja gern, ob die Leuchte auch funktioniert, bis jetzt hab ich die noch in keinem Video leuchten sehen.

Ich hatte auf einer NAMM-Show vor einigen Jahren so ein Teil in der Hand (ob es jetzt genau die war, weiss ich nicht mehr...).

Die Bremsleuchte ging jedenfalls an, sobald man den Vibratohebel bewegte :cool:

Gruss
RJJC
 
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Die hat aber kein Bremslicht. ;)
 
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Ich denke, die Moderne wurde damals nie fertiggestellt. Ich meine mich an Fotos zu erinnern, die ein paar zugesägte Rohlinge im Gibson-Werk zeigen, aber definitiv keines von einer fertigen Moderne.
Es würde mich sehr wundern, wenn nie jemand ein Foto gemacht hätte, der so ein exotisches Ding zu Gesicht bekommen hätte. Egal, ob auf einer Messe, im Schaufenster oder unter dem Weihnachtsbaum - irgendwo wäre eine Spur geblieben.
Gruß, bagotrix

In Tom Wheelers legendärem "Guitar Book" ist ein Bild der Moderne, soweit ich mich erinnere neben dem eines Explorer Prototypen.
 
Richtig, aber die ist mMn auch ein Fake. Das Pickguard ist absurd groß und selbst auf dem schlechten Foto als ziemlich schlampig gefertigt erkennbar. Sowohl seine Form mit dem unmotivierten Schnörkel als auch die Anordnung der Potis liegen weitab vom Gibson-Stil der 50er. Es war wohl dieses Bild, das Ibanez als Vorbild für seine Moderne diente.

Das Maximum, was ich mir an dieser Gitarre als authentisch vorstellen kann, wäre ein Moderne-Korpusrohling, den ein Mitarbeiter vom Abfall mitgenommen und mit einem Standard-Gibson-Hals verleimt hätte. Danach könnte er frei Schnauze ein Plastik-Pickguard zugeschnitten haben, um alles abzudecken. Von den relativ konsistent gestalteten Kleinserien-Modellen der Explorer und der Flying V ist das aber weit entfernt. Wenn tatsächlich mal eine Moderne auftauchen sollte, bin ich überzeugt, dass sie noch am ehesten der 82er Reissue ähneln wird.

Gruß, bagotrix
 
Nun, laut "the ultimate Gibson Book" von Paul Day & Walter Carter ist diese Gitarre nie gebaut worden. Den Interviews von damaligen Fabrikmitarbeitern zufolge ist nicht mal ein Prototyp gebaut worden.
In den 90er Jahren haben dann Mitarbeiter behauptet, sie hätten die Gitarre in 1958 bei einer trade-Show gesehen. Wahrscheinich ein Marketing-gag, um die 1982 Reissues zu pushen. Selbst für die Reissues aus den 80ern zahlt man schon horrende Preise.

ich mag diese Gitarre, ich mochte sie immer schon. Viel schlimmer finde ich die Gibson RD, komplett unförmig. Die Firebird schrabbelt gerade noch so an meinem Missfallen vorbei. Aber das ist bekanntlich Geschmackssache.

Angeblich wurde die Moderne nie gebaut, weil die 1958 Explorer nur in einer Auflage von 19 Stück gebaut wurde (einige frühe Modelle noch mit Gabelkopfplatte), 1959 dann 3 Stück. Die Flying V immerhin 81 Stück in 1958 und 17 Stück in 1959. Ein Prototyp der Flying V gab es in 1957. Aber das waren alles keine Stückzahlen, so dass ich denke, dass es keine Bestellung für die Moderne gab und es wurde keine Einzige gebaut.

Leider zielen diese Mythenbildungen nur auf das Geld der Kunden ab. Die Reissue der Moderne (1982) gibt`s gut und gerne auch als Fake, weil man damit sehr einfach viel Geld verdienen kann. Es gibt ja kaum welche und niemenad weiß genau: Ist die echt oder nicht?
 
In US-Läden wird derzeit eine "Epiphone Exclusive Limited Edition 1958 Korina Moderne Electric Guitar" angeboten, wer nach dem Lesen des Buches auch so angefixt ist :)
Hier oder hier zum Beispiel. In D habe ich dazu noch nichts gehört/ gefunden. Auch die holländischen Doodad's sind wohl nicht mehr im Verkauf erhältlich.
 

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