Bei all dem sollte man nicht vergessen, dass eine Audio-Cd auch nur mit 16-Bit codiert ist.
Das eine hat nicht viel mit dem anderen zu tun.
Das CD-Audio Format stammt aus einer Zeit, als man froh war überhaupt 16bit/44.1kHz realisieren zu können.
Im Allgemeinen reicht das auch vollkommen aus, wenn man die CD als Endmedium für die Distribution von Musik betrachtet, wie sie gedacht ist.
Bis vor ein paar Jahren war übrigens ein Format namens "MC" weit verbreitet. Und obwohl sie als Endmedium sehr häufig eingesetzt wurde, wäre wohl niemand bei klarem Verstand auf die Idee gekommen, die Cassette als Aufnahme- und Arbeitsmedium im Studio einzusetzen.
Ähnlich ist es bei den digitalen Formaten: Arbeitsmedien müssen/sollten immer besser sein als das Ziel- bzw. Endmedium, wenn man das Material noch bearbeiten will.
Im Fall der MC: Was nicht da ist, kann ich nicht wiedergeben und wenn schon bei der Aufnahme der Einzelspuren das Rauschen überhand nimmt, kann das auf dem Endmedium nicht besser werden.
Bei der CD: Es ist besser, die höchstmögliche Wortbreite und Samplerate bei Aufnahme und Bearbeitung zu nutzen, die die Hard- und Software handeln kann und erst nach allen Bearbeitungsschritten auf das Zielformat zu wandeln.
Zugegeben, ich kenne wenige Signale die überhaupt 96dB theoretisch bei 16bit mögliche Dynamik ausnutzen (dafür bräuchte man erstmal einen Raum der so still ist).
Trotzdem gibt es hörbare Unterschiede zwischen zwei an sich identischen Aufnahmen, die in 16bit und 24bit durchgeführt und bearbeitet wurden.
Bei gewissen Operationen (dazu kann z.B. eine einfache Pegeländerung mit "krummem" Ergebnis gehören) treten Rundungsfehler auf (noch schlimmer: "Truncation" statt Rundung), bei berechnetem Reverb kommt es u.U. zu merkwürdigen Ausklängen oder ein Wandler klingt bei 24bit/96kHz schlicht besser als bei 16bit/44.1kHz.
Hinzu kommt der Umstand, dass jeder Wandler ein Tiefpassfilter besitzt, um Aliasing zu verhindern. Die Filter sind auf der analogen Seite angebracht, also auch nicht fehlerfrei. Das Signal wird am oberen Ende des Spektrums degradiert, während immernoch Signalanteile durchkommen, die zu Aliasing führen können.
Mittels Oversampling kann man das etwas verschönern.
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