Ist das wirklich so? Ich kenne die 432-Hz-Stimmung aus einer ganz anderen Ecke:
Im 17. Jahrhundert musst man sich auf irgendeinen Bezugston einigen. Vorschlag war, dass ein Ton von 1 Hz als C festgelegt wird. Einfach als Definition, die erst mal nichts mit Esoterik zu tun hat.
Acht Oktaven höher liegt dann das eingestrichene C mit 256 Hz. Das eingestrichene A (große Sexte) hat in pythagoreischer Stimmung ein Frequenzverhältnis von 27/16 -> also 256 * 27 / 16 = 432 Hz. Gleichstufige Stimmung gabs damals wohl noch nicht.
Ja, die Geschichte mit C als 1 Hz kenne ich auch.
Warum auch nicht?
Der große (entscheidende) Unterschied ist, dass man dem keine universelle und schicksalshafte Bedeutung beimisst.
Und der sich letztendlich ergebende Kammerton hängt dann auch wieder von den genutzten Intervallen ab.
In pythagoreischer Stimmung (das war ja Dein Beispiel) kommt man auf
Pythagoreisch: a' = 432 Hz.
In der Reinen Stimmung entspricht eine kleine Terz dem Frequenzverhältnis 6:5 und eine große Sexte dem Frequenzverhältnis 5:3. Sie sind Komplementärintervalle und deshalb ergibt sich auch in beiden Fällen
Rein: a' = 426,7 Hz
Gleichschwebend: a' = 430,5 Hz
Zurück zum Thema Planetentöne:
Warum mich die "Unharmonie" nicht stört
Um im Einklang mit dem Universum zu sein, muss ich nicht oktavieren - es genügt völlig, einen natürlichen Oberton zu treffen.
Das erkennt man ja schon am Klavier, wenn man beispielsweise beim Anschlag eines c auch die g'-Saite zu Resonanz anregt, weil es sich beim g' um den 2. Oberton zum Grundton c handelt.
Es muss nicht immer die Oktave sein.
Die Frequenzen der Obertöne sind ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz.
Und dann hätten wir's ja schon:
Die Grundfrequenzen von Planeten-Umläufen sind derart niedrig, dass im hörbaren Bereich die Obertöne, die ja alle harmonisch und in Resonanz zum Grundton sind, so nahe beieinanderliegen, dass man sie nicht mehr unterscheiden kann.
Nehmen wir nur einmal den Tageston aufgrund der Erdrotation (1,161*10
-5 Hz).
Der Kammerton (in der Gegend von 440 Hz) wäre dann in der Nähe des
38 millionsten (!) Obertons.
Zum nächsten Oberton hätte man dann lediglich einen Frequenzunterschied von unter 0,00005 Cent.
Das kann beim besten Willen niemand hören und es kann auch niemandem Unwohlsein verursachen.
Fazit: Egal, welche Frequenz wir im hörbaren Bereich spielen, sie liegt ununterscheidbar nahe an einem natürlichen Oberton jedweder Planetenrotation oder -revolution und ist somit in Resonanz mit dem Weltall.
Deshalb macht mir Musik unabhängig vom konkret genutzten Kammerton Freude und vermag es, mich im Innersten zu rühren. Auch, wenn man an das Planetenkorsett glaubt.
Viele Grüße
Torsten
Edit:
Dazu hätte ich gerne eine Quellenangabe. Diesbezügliche "Normenausschüsse" sind mir aus dieser Zeit nicht bekannt.
Aus dem 17. Jahrhundert kenne ich das auch nicht.
Als Quelle habe ich gefunden:
Rudolf Steiner 1919, "Über das Wesen einiger naturwissenschaftlicher Grundbegriffe"
Achtung: Für naturwissenschaftlich geprägte Menschen schwer verdaulich!