136 Hz als natürlicher Grundton

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SakuraHanami
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Liebe Musiker,

ich bin Laie auf diesem Gebiet und habe mich mit dem Thema Kammerton A 440 Hz vs. 432 Hz als Grundton beschäftigt. Ich finde es unglaublich interessant, dass sich die 136 Hz (Cis) aus dem Sonnenumlauf der Erde (32. Octave) und auch aus der Schuhmannfrequenz der Erde ableitet. Ich glaube tatsächlich auch Unterschiede in der Stimmung herauszuhören. Die Resonanzbilder in Versuchen mit Wasser und Sand scheinen auch recht überzeugend zu sein. Ich habe nun versucht aus dem Cis 136 Hz den Kammerton A 432 Hz herzuleiten. Dazu habe ich mich ein wenig in die entsprechende Musiktheorie (Intervalle) versucht einzulesen. Keine Chance, ich verstehe es nicht. Wäre da ein Quintenzirkel hilfreich? Ich wäre euch sehr dankbar, wenn mir jemand mal den Ton A (432 Hz) aus Cis (136 Hz) für einen Laien nachvollziehbar herleiten könnte.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und herzlichste Grüße

Sakura
 
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Was ist mit "herleiten" gemeint? Genauer: welchen Anforderungen muss eine versuchte Herleitung genügen, um als eine zutreffende Herleitung anerkannt zu werden?
 
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Hallo!
Ich bin zwar auch Laie auf diesem Gebiet, aber trotzdem ist mir bekannt, dass es hier um Esoterik geht. Eine ernsthafte Beschäftigung mit diesem Thema halte ich daher - auch an Weihnachten - für überflüssig.
 
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Vor allem ist der Begriff Kammerton ja nicht sonderlich vielsagend. Das A wurde da halt einfach zu auserkoren, es könnte genauso gut ein anderer sein.
Und was hat der Sonnenumlauf der Erde in einem Jahr mit einer Schwingung von 136 Hz / Sekunde zu tun?
 
Erst mal Willkommen im Forum!

Und zweitens sorry für den Sarkasmus, aber das Thema "432 Hz" wurde hier schon öfter durchgekaut und es hat weniger Charme als ein altes Kaugummi.

... ich bin Laie auf diesem Gebiet und habe mich mit dem Thema Kammerton A 440 Hz vs. 432 Hz als Grundton beschäftigt. ... Ich glaube tatsächlich auch Unterschiede in der Stimmung herauszuhören.
Das hoffe ich doch sehr. Wer den Unterschied eines auf 432 Bezugsstimmung gestimmten Instruments im Vergleich zu einem auf z.B. 440 Hz gestimmten nicht hört, der wäre taub.

Im Ernst, diese "432 Hz" Geschichte ist absolut grober Unfug, Esoterik der untersten Stufe.
 
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Die Oktave hat das Schwingungsverhältis 2:1. D.h. der obere Ton der Oktave schwingt genau doppelt so schnell wie der untere. Wenn das kleine cis 136 mal pro Sekunde schwingt, schwingt das eingestrichene cis' 272 mal pro Sekunde und das zweigestrichene cis'' 544 mal.

Das Schwingungsverhältnis der reinen großen Terz ist 5:4. D.h. der obere Ton schwingt 5 mal, während der untere 4 mal schwingt. Also nehme ich die Schwingungszahl des cis'', multipliziere sie mit 4 und teile durch 5. Das Ergebnis ist demnach für das a' ("Kammerton") 435,2 Hz.

Aber niemand stimmt eine reine Terz, man stimmt sie größer. Um das zu verstehen, muß man sich mit dem pythagoreischen Komma beschäftigen und den daraus resultierenden Problemen. Jetzt hängt es davon ab, ob man wohltemperiert stimmt, gleichschwebend, eine der Werkmeister-Stimmungen, Planetenstimmung, mitteltönig oder noch etwas anderes. Dann muß man herausfinden, um wieviel die jeweilige Stimmung in der großen Terz von der reinen Terz abweicht und schauen, ob bei irgendeiner dieser Stimmungen 432Hz herauskommt.

Irgendeinen Nutzen für den Wohlklang der Musik hat das aber meiner Ansicht nach nicht.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hallo Sakura,

willkommen im Musiker-Board!

Wie dir einige Antworten zeigen, wird Musiktheorie und besonders die darin zulässigen Themen nicht so offen aufgefasst, wie Du es vielleicht meinst.

Ich finde es unglaublich interessant, dass sich die 136 Hz (Cis) aus dem Sonnenumlauf der Erde (32. Octave) und auch aus der Schuhmannfrequenz der Erde ableitet...
Natürlich beruht Musik darauf, physikalische Phänomene zu nutzen, sprich - nicht ausschließlich, doch wesentlich - harmonische Schwingungen und Gesetzmäßigkeiten der Akustik.

Nun haben die menschliche Wahrnehmung und der menschliche Geist einen starken Drang, zwischen allem Möglichen Bezüge herzustellen und eine "Gestalt" zu bilden.
Sehr bekannte Beispiele bieten unzählige esoterische Zahlenspiele, mit denen man sich, der Welt und dem Universum alles Mögliche unterstellen kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Esoterik

Ein kleines cis schwingt nach Konvention mit a' = 440 Hz, cis also 138,591 Hz.
http://www.sengpielaudio.com/Rechner-notennamen.htm
Führende Orchester stimmen auf einen höheren Kammerton mit oft 443 Hz, dann liegt das cis bei 139.221 Hz. Tiefere Stimmungen nimmt man ggf. für "alte Musik", da ist aber nichts in Stein gemeißelt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kammerton

Bei (nicht-digitalen) Kirchenorgeln findet man alle möglichen Stimmungen und ggf. mit jahreszeitlichen Schwankungen.
https://www.dolmetsch.com/musictheory27.htm

Du siehst, da ist nichts "kosmisch" herleitbar oder auch alles, wenn man mit genügendem Verve an den Zahlen herumfummelt, um eine nicht vorhandene Bedeutung unterstellen zu können.

Wäre da ein Quintenzirkel hilfreich?
Ich wüsste nicht, wie.
Für den Quintenzirkel ist ein bestimmter Kammerton völlig wurscht. Er stellt Beziehungen von Tonarten dar und hat nichts mit einer bedeutungsgeladenen Frequenz oder "Erdschwingung" als Ausgangspunkt für alles Weitere zu tun.
https://de.wikipedia.org/wiki/Quintenzirkel

Gruß Claus
 
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Also am ehesten noch ist 432 Hz geteilt durch Wurzel aus 10 gleich 136,6 Hz. Was daran die magische Bedeutung ist, müsstest Du dann allerdings wieder die Esoteriker fragen, die mit dem Quatsch angefangen haben. Also ehrlich, Sonnenumlauf der Erde im Verhältnis zur Stimmung eines Klaviers? Das kann ich nicht ernst nehmen.

Banjo
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
P.S. Ich denke, in Claus' Antwort steckt ein Teil der möglichen esoterischen Begründung drin. 440 zu 432Hz verhält sich näherungsweise wie ein Cis in 440Hz Stimmung (139,591 Hz) zu den achso magischen 136 Hz. Wenn man sich verstimmt hat, fällt es bereits beim nächsten Sonnenumlauf unangenehm auf :)
 
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Ich sehe und kenne keine Möglichkeit, die Frequenzen 136 Hz und 432 Hz in einen auch nur annähernd musikalisch sinnvollen Zusammenhang zu bringen, jedenfalls nicht mit den allgemein gebräuchlichen und hierzulande tradierten Intervallen, egal, welche Temperatur dazu heran gezogen wird (gemeint ist mit "Temperatur" die Abstimmung der Intervalle gegeneinander wie sie z.B. bei einer Klavierstimmung vorgenommen werden muss, da gibt es viele historische Varianten neben der heutzutage international üblichen gleichstufigen Temperatur).

Ich unterstelle deshalb, dass sich die Verfechter dieser "Sonnenton-Ideologie" niemals wirklich mit der Praxis und Theorie der Tonsysteme befasst haben. In musikalischer Hinsicht ist diese "Theorie" jedenfalls völlig unbrauchbar.

Also ehrlich, Sonnenumlauf der Erde im Verhältnis zur Stimmung eines Klaviers? Das kann ich nicht ernst nehmen.
Mein Klavier jedenfalls befindet sich auf einer Umlaufbahn um die Sonne. Was aber kein Wunder ist, es steht ja auf der Erde. :D
 
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Ich hab´s noch mal durch gerechnet, aber anders herum als @McCoy weiter oben.

Ich bin von einem A mit 432 Hz ausgegangen und habe dann erst mal die Oktaven nach unten gerechnet: -1 Oktave = 216 Hz, -2 Oktaven 108 Hz, - 3 Oktaven 54 Hz. Von diesem A mit 54 Hz bin ich jetzt wieder dessen Obertonreihe nach oben gegangen: A-A-E-Cis. Dieses Cis ist der 5. Oberton und als reine Terz vom darunter liegenden A mit 216 Hz hat es die Frequenz 270 Hz (Frequenzverhältnis 4:5, also 216/4x5 = 270 Hz). Dessen Unteroktav-Cis hat dann die Frequenz 135 Hz.

Immer noch knapp daneben, 1 Hz Abweichung. Das errechnete reine Cis mit 270 Hz müsste also um 2 Hz höher gestimmt werden auf 272 Hz, dann hätte seine Suboktave tatsächlich 136 Hz (diese 2 Hz nenne ich jetzt mal das "esoterische Komma"). Immerhin ist dieses um das "esoterische Komma" höher gestimmte Cis größer als die errechnete reine Terz mit 270 Hz, es könnte sich damit möglicherweise eine für die Musizierpraxis irgendwie brauchbare Temperatur ergeben mit nutzbaren temperierten Terzen und temperierten Quinten, die aber mit Sicherheit etliche weitere Intervallanpassungen benötigen würde, um z.B. "Wolfsquinten" zu vermeiden. Das auszurechnen ist mir jetzt aber zu kompliziert, sinnvollerweise müsste es eigentlich ausprobiert werden, was ich mir aber erst recht erspare.

Aber ob das die "Sonnenton-Jünger" befriedigen würde? Es wäre dann ja nicht mehr als eine weitere Temperatur unter Dutzenden anderen, die in der Musikgeschichte entwickelt und genutzt wurden. Und eine gleichstufige Temperatur wird es sicher nicht sein, also musikalisch nur bedingt anwendbar, wenn überhaupt anwendbar.
Mit reinen Intervallen ist die Beziehung 136 zu 432 Hz jedenfalls nicht zu schaffen. Und eine "unreine" Stimmung, wäre die für die nicht für die "Sonnenton-Jünger" per Definition "bah-pfui"?

Ein praktischer Nutzen aus dieser "Sonnenton-" und "432-Hz"-Esoterik erschließt sich mir jedenfalls nicht.

Grundsätzlich steht es jedem frei, sein Klavier oder Cembalo etc. anders als auf 440 Hz zu stimmen. Heute hat sich 442 oder sogar 443 als Bezugsfrequenz für a1 etabliert (z.B. in unserer Musikschule werden die Klaviere auf 443 Hz Bezugsfrequenz gestimmt).
Ich habe ein Spinett, das ich auf 430 Hz Bezugsfrequenz stimme, weil es als historische Kopie in einer relativ leichten Bauweise eine höhere Stimmung nicht aushalten und diese schon gar nicht lange halten könnte.
Wer mag, kann gerne auf 432 Hz Bezugsfrequenz stimmen, sollte aber nicht hoffen, dann ebenfalls ein Cis mit exakt 136 Hz zu erhalten im Rahmen einer musikalisch verwertbaren Temperatur.

Von 136 Hz als "natürlichem" Grundton zu sprechen, halte ich auf jeden Fall für abwegig. Es gibt auch keine historischen Belege oder Indizien dafür.
 
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Mein Klavier steht auf der Erde und wird vor allem vom Tag-Nacht-Rhythmus beeinflusst. Das hängt auch mit der periodisch alle 24 Stunden auftretenden Mittags- oder Nachtruhe zusammen.


Alternativvorschlag
Die Drehung der Erde um ihre Achse dauert 23 Stunden, 56 Minuten und 4 Sekunden, was einer Frequenz von 1,161*10-5 Hz entspricht. Nennen wir diesen Ton zu Ehren unserer Mutter Erde G wie Gaia, Gaea, usw.
Wenn man das hochokaviert, landet man irgendwann bei 398,4 Hz.

Der Kammerton a' liegt eine große Sekunde (9:8) über dem Erdton g' = 398,4 Hz, also bei
a' = 438,1 Hz

Und nu?

Man kann aus allem Möglichen durch Oktavieren irgendwelche hörbaren Frequenzen ableiten.

Noch 'ne Idee (wirklich ein spontaner Einfall)
Entfernen wir uns von den Planetenbewegungen und wenden uns den kleinsten Bausteinen unserer Materie zu, den Atomen:
Warum nicht, wie bei den Atomuhren, die "Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus von Atomen des Nuklids 133Cs entsprechenden Stahlung" heranziehen?
Diese Frequenz ist 9.192.631.770 Hz, diesmal müssen wir (im Gegensatz zu den Planetentönen) ordentlich tiefoktavieren.
So kommt man auf 547,9 Hz. Nennen wir den Ton Cis.
Dann liegt der Kammerton A wieder eine große Terz darunter (genau wie beim Eingangsbeispiel mit dem Sonnenumlaufton), wir kommen aber diesmal auf
a' = 438,3 Hz
Das entspricht fast "meinem" oben hergeleiteten Tageston.
Da muss doch was dran sein. Werde ich jetzt berühmt für diese Entdeckungen? :D

Nebenbemerkung
Selbst wenn ein spezieller Ton irgendeine kosmische Bedeutung hätte, benutzen die meisten Musikstücke viele andere Töne in allerlei Tonarten. Dann passt das doch auch alles wieder nicht, oder?
Aber ich bin auch nur ein Laie, denn ich habe nicht Esoterik studiert.

Viele Grüße
Torsten
 
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Ich selbst kann mir die 432 am ehesten schönreden, wenn ich vom Planetenton der Erde (136,1 Hz um genau zu sein) in modernen gleichstufigen Halbtönen von einem Cis zum A hochrechne und dann nochmal nach oben oktaviere. Macht jetzt musikalisch nicht wirklich Sinn, aber man kommt irgendwie raus.

Was mich aber am meisten an der 432-Diskussion stört, ist das, was @Be-3 in seiner letzten Nebenbemerkung auch erwähnt:
Wenn der Planetenton so wichtig ist und im Einklang mit dem Universum steht ... ja, warum wird er dann nicht benutzt ?
Wieviele Stücke werden in Cis-Dur gespielt ? (mit welchem Kammerton auch immer) Des-Dur würde auch gelten, da kommen ein paar mehr raus.

Man stelle sich vor: Mozarts Jupitersinfonie in C-Dur und nebenher spielt jemand ein ostinates Cis auf einer Orgel dazu ... sehr harmonisch.
In manchen esoterischen Beiträgen wird leichtfüßig behauptet, die großen Meister der Musikgeschichte hätten die tieferen Stimmungen (und natürlich vor allem die 432) gekannt. Dann hätten aber diese Meister konsequent einen Halbton am Universum vorbei gespielt. Für mich wenig überzeugend.

Konsequent gedacht wäre es für mich genau anders herum: das Cis (136,1) zum C zu erklären und somit alle Töne höher zu stimmen. Dann wäre jedes Stück in strahlendem C-Dur im Einklang mit dem Universum.
So würde es für mich Sinn machen, das habe ich aber noch in keinem esoterischen Beitrag gefunden.
 
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Konsequent gedacht wäre es für mich genau anders herum: das Cis zum C zu erklären und somit alle Töne höher zu stimmen.

Selbst das ist für mich nicht überzeugend, denn bei all dem (verständlichen) esoterischen Harmonie-Bedürfnis ist der Weg zum Kammerton ausgerechnet eine Terz - ein eigentlich tradtionell vergleichsweise unharmonisches Intervall (die Terz galt lange Zeit als dissonant). Wenn schon nicht Oktave, dann zumindest Quinte oder Quarte..


Ich habe auch mit der herausragenden Bedeutung der 136 Hz so meine liebe Not.
Aus menschlicher Sicht ist ein Jahr ziemlich lang, das ist ja die Periode von Mutter Erde um die Sonne.
Wir kleinen Erdbewohner erfassen zu einem Zeitpunkt kosmologisch-galaktisch-harmonisch immer nur einen winzigen Ausschnitt des Erdumlaufs.

Nun ist es ja so, dass die Erdbahn mit bloßem Auge kaum von einem Kreis zu unterscheiden ist. Tatsächlich ist es aber bekanntlich eher eine Ellipse, mit den folgenden Konsequenzen:

Perihel: Manchmal sind wir der Sonne besonders nahe (im Januar):
Abstand zur Sonne ca. 147 Mio. Kilometer mit einer Bahngeschwindigkeit von ca. 30,3 km/s.

Aphel: Manchmal sind wir der Sonne besonder fern (im Juli):
Abstand zus Sonne nur noch ca. 152 Mio. Kilometer mit einer Bahngeschwindigkeit von ca. 29,3 km/s.

Für die ganze Erdenwelt mitsamt ihrer belebten und unbelebten Materie "sieht" es so aus, als bewege sich die Erde mit der momentanen Geschwindigkeit auf einer Kreisbahn des aktuellen Radius.
Mich hat jetzt einmal interessiert, welche Auswirkungen diese jahreszeitlichen Schwankungen größenordnungsmäßig für einen "momentan gefühlten" Planetenton hätten.


"Winterton" im Januar (Perihel)

Wenn man aus aktueller Bahngeschwindigkeit und aktuellem "Kreisradius" die Winterfrequenz errechnet und hochoktaviert, dann kommt man auf die gefühtle Winter-Planetenton 140,8 Hz. Mit der bewährten Methode (incl. große Terz nach unten) auf gut
a' = 450 Hz.
Karajan war also wohl ein Wintermensch, passend zu seinem silbernen Haar.


"Sommerton" im Juli (Aphel)

Wenn man die entsprechende Berechnung für den Sommer durchführt, erhält man den Sommer-Planetenton 131,6 Hz und somit
a' = 421 Hz.


Das ist schon eine ganz schöne Bandbreite, nicht?



"Leslieeffekt" -> Tages- und Nachtton

Darum kommt man als bekennender Hammond-Spieler ja nicht herum.
Da wir auf der Erde sitzen, kommt zur Bewegung der Erde um die Sonne ja noch die Drehung der Erde um ihre Achse hinzu.

Das bedeutet, dass unsere zur Sonne relative Bewegung tagsüber durch die Erdrotation abgebremst wird, nachts aber beschleunigt wird. Dieser Effekt ist natürlich am Äquator am stärksten, bei uns aber immerhin noch ca. 75 %.
Man muss sich bewusst machen, dass wir uns (in Deutschland) alleine durch die Erdrotation mit praktisch Schallgeschwindigkeit bewegen (!!!), das stört nur nicht, weil sich zum Glück die uns umgebende Luft mitdreht.

Die Nachfrequenz wäre also, zusätzlich zu den jahreszeitlichen Schwankungen, entsperchend höher als die Tagesfrequenz.
Deshalb empfiehlt es sich, ein für ein Nocturne höher einzustimmen als für eine Mittagsmusik.


Wie man sieht - unendliche Weiten und Möglichkeiten...

Jetzt ist aber genug!
Viele Grüße
Torsten
 
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Deshalb empfiehlt es sich, ein für ein Nocturne höher einzustimmen als für eine Mittagsmusik.

Der war gut ;-)
Ein Esoteriker wird dann vielleicht einwenden: Kleinkram. Was ist denn schon ein Erdentag im Vergleich zum großen Ganzen ...

Da spielt die reine Spiel-Praxis vielleicht schon eher rein.
@Claus hat oben die Lufttemperatur - und damit die Schallgeschwindigkeit - bei Orgeln ins Spiel gebracht, das gilt aber auch für Bläser generell.

Nehmen wir einen Posaunenchor, der sich in einem geschlossenen Raum auf einen kosmischen Ton einstimmt.
Dann geht der Posaunenchor raus, z.B. auf den kalten Friedhof. Die Lufttemperatur sinkt, damit auch die Gesamtstimmung.
Und schon ist es mit der universellen Harmonie vorbei - und kalt ist es dann auch noch.
(Hab's selbst schon ausprobiert. Ein Unterschied von einem Halbton kommt da schnell zusammen)

Ja, dem kann ich beim Thema Stimmung nur zustimmen: Unendliche Weiten ...
 
Es tun sich bei dem Thema so viele Variablen auf, da kann einem schwindelig werden.

Die Temperaturgänge bei Bläsern und Orgeln wurden schon erwähnt, die jahreszeitlichen Schwankungen der Umlaufgeschwindigkeit der Erde um die Sonne, der "Leslieeffekt" durch die Erdrotation ...
Dazu kommt noch, dass es prinzipiell unmöglich ist, Holzblasinstrumente oktavrein zu bauen (wobei sich die Abweichungen bei sehr guten Instrumenten in Grenzen halten, in jedem Fall ist der Spieler gehalten, das auszugleichen), bei Klavieren die Eigenschaft, bei niedrigen Temperaturen leicht höher zu klingen und bei warmen tiefer - also genau umgekehrt wie bei den Blasinstrumenten und der Orgel.
Dann überhaupt die Inharmonizitäten von Saiten im Allgemeinen, die häufige Vorgehensweise der Klavierstimmer, die Stimmung zu spreizen, also im Diskant minimal höher zu stimmen, weil es sonst bei manchen Klavieren falsch klingt, wenn sie "richtig" gestimmt werden.
Wie würde eigentlich ein sozusagen neutraler Beobachter im Raum die Musik Hören, die wir auf der Erde so spielen? Wenn man diesem Beobachter eine feste Position in der Nähe der Umlaufbahn zuordnet, würde sich wegen des Dopplereffektes und ihrer hohen Geschwindigkeit die Musik der herannahenden Erde sicher in den Ultraschallbereich verschieben, im kurzen Moment des Passierens so wie auf der Erde, und beim Entfernen wohl in den Infraschallbereich (genau ausrechnen kann ich das leider nicht).

Man kann also das Fazit ziehen, dass sich selbst ´natürliche´ Klangerzeuger nicht gerne und schon gar nicht freiwillig an die als "natürlich" postulierten esoterischen Grundgesetze halten wollen und alles auch noch vom Standpunkt abhängt.
Bei dem ganzen Durcheinander mag es mich weder verwundern, noch halte ich es gar für ´widernatürlich´, wenn unsere Stimmtöne und Stimm-Bezugsfrequenzen von jeher einfach gesetzt und festgelegt wurden und werden.

Da ist mir jedes menschliche Maß lieber, sei es noch so unvollkommen, als irgendwelche kosmisch-harmonisch-komischen 136-432-Vollkommenheitspostulate.
Außerdem zeigt auch diese Diskussion zu dem Thema, dass es erst so richtig kompliziert wird, wenn man die Dinge zu simpel betrachtet wie es die Sonnenton-Anbeter machen.
 
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Mir scheint, es hat Hochkonjunktur, die objektive Welt an die eigene psychische Bedürftigkeit auf dem Wege symbolischer Ausdeutung anzupassen. Weshalb man sich bei diesem Unterfangen überhaupt noch die Mühe macht, Erkenntnisse und Messdaten der realen Welt in die subjektivistische Fiktion einzuarbeiten - ich weiß es nicht - denke aber, dass man auch davon zunehmend absehen wird.
 
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Man muss sich das so vorstellen, irgendein zahlenmagisch disponierter Mensch hatte die 136 Hz aus den astronomischen Daten ermittelt. "Hm, was wäre das denn für eine Note?". Am nähesten liegt das Cis, aber halt, es hat ja mehr als 139 Hz, wenn man den Kammerton A bei 440 setzt, wie derzeit weithin üblich. Kein Problem, dann schrauben wir den Kammerton halt solange runter, bis das Cis halbwegs auf die 136 Hz fällt. Dabei kommen dann eben die 432 Hz raus.

Banjo
 
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Mir scheint, es hat Hochkonjunktur, die objektive Welt an die eigene psychische Bedürftigkeit auf dem Wege symbolischer Ausdeutung anzupassen. Weshalb man sich bei diesem Unterfangen überhaupt noch die Mühe macht, Erkenntnisse und Messdaten der realen Welt in die subjektivistische Fiktion einzuarbeiten - ich weiß es nicht - denke aber, dass man auch davon zunehmend absehen wird.
Wenn erst die Smartbrillen vor aller Augen sind und den endgültigen Filter zwischen der Wahrnehmung und der Welt da draußen setzen mit den Internet- und Tech-Giganten als Vermittler dazwischen, werden endgültig alle Dämme brechen.
Die endgültig letzte Stufe wäre dann nur noch der Chip im Kopf. Die Brillen gibt es ja schon, 2022 will Apple seine Brille auf den Markt bringen (u.a. hier erwähnt: https://www.freitag.de/autoren/the-guardian/wir-sind-laengst-cyborgs).
An dem Chip lässt E. Musk basteln: https://www.heise.de/hintergrund/Neurolink-Elon-Musks-Brain-Brimborium-4888554.html.

Die Welt am Draht lässt dann jede nur denkbare Konstruktion von "Wirklichkeit" zu. Aber worüber wird und kann man dann noch kommunizieren? Wenn alle nur noch über digitale Ersatz-Pseudo-Sinnesorgan-Technik vernetzt sind wird man uns das als die totale Kommunikation verkaufen. Ich fürchte, es wird in der vollkommenen Sprachlosigkeit enden. Aber vielleicht gibt es ja einen einfachen Ausweg: wenn in diesem babylonischen Turm der Strom ausfällt, wird man das Gespräch wieder entdecken.
 
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