ch kenne viele geräte mit lautsprechern, die vermutlich keine weichen, oder sonstige filter drin haben.
kofferradios, fernseher, kopfhörer, handy lautsprecher.
wie kommen diese lautsprecher ohne diese filter klar?
und weshalb kann ein gitarrenlautsprecher das nicht?
In vielen von dir aufgezählten Produkten wird eine Filterung inklusive Hochpass vorgenommen. Dies passiert aber vor der Endstufe im DSP, es gibt also keine erkennbaren passiven Bauteile, die einem Hochpass zuzuweisen wären. Ohne die Filterung klängen die ganzen Blauzahn-Brüllwürfel noch viel schlimmer, als sie es ohnehin tun. Die funktionieren grundsätzlich nur, weil kräftig entzerrt wird (z.B. Bass vorgaukeln durch Anhebung im oberen Tiefmittenbereich). Von der erzielbaren Lautstärke sind wir auch um Größenordnungen davon entfernt, was Instrumentenlautsprecher liefern und in welchem Bereich sie betrieben werden.
Ein anderer Faktor ist, dass diese Produkte für die Wiedergabe von fertig produziertem Tonmaterial ausgelegt sind. Die Filterung und Kompression ist schon im Quellmaterial enthalten. Instrumentenboxen leben viel gefährlicher, weil sie auch mit unkomprimierten, unbearbeiteten Signalen konfrontiert werden.
Darüber hinaus kann man davon ausgehen, dass man die meisten Lautsprechersysteme kaputt bekommt, wenn man sich nur genügend anstrengt. Ein Lautsprechersystem komplett sicher zu machen, ist fast nicht möglich. Alleine die Testzeit, die man dafür benötigt, ist mit der Preiskalkulation der meisten Produkte gar nicht möglich. Nur verwenden die meisten Anwender die Systeme auch nicht im kritischen Bereich. Denn in der Regel sagt einem der Lautsprecher schon vorher, dass er gerade in einem Bereich betrieben wird, der ihm nicht gut tut, indem er einfach schlecht klingt (Verzerrungen). Instrumentenlautsprecher haben auch hier wieder ein Problem, da Verzerrungen unter Umständen sogar erwünscht sein können.
Ein Gitarrenlautsprecher hält schon einiges aus. Man muss sich aber vor Augen halten, dass ihre Konstruktion im Allgemeinen nicht mit der moderner Chassis vergleichbar ist (vintage!) und sie daher auch nicht über deren mechanische Reserven oder Notbremsen verfügen (progressive Einspannung etc.). Böse gesagt sind die halt in den 60er Jahren stehen geblieben. Und wenn man dann mit Endstufenleistungen und einer Frequenzverteilung von heute ran geht, muss man sich nicht wundern, wenn das nicht lange gut geht. Das was oben im Video an Auslenkung zu sehen ist, halten moderne PA-Chassis übrigens ohne Probleme stundenlang aus. Aber einem üblichen Gitarrenchassis wollte ich das nicht zumuten.