0.11er oder 0.12er Saiten

Nur um hier auch mal meinen Senf als Gitarrenbauer dazuzugeben:
Saitenstärke=Geschmacksache (dünn=leichter bespielbar; mehr hohe Foyerkomponenten sprich: Brillanz; weniger Lautstärke, da weniger Schwingungsenergie - für dicke Saiten gilt genau das Gegenteil).
Kürzere Mensuren(~630mm) erlauben das Spielen dickerer Saiten bei gleicher Saitenspannung (im Vergleich zur 648mm Mensur), wobei die Intonation aufgrund der höheren Saitensteifigkeit etwas leidet.(ob das im hörbaren Bereich ist bleibt dahingestellt).
Alles in Allem reine Geschmacksache. Was man allerdings immer beachten sollte ist, dass man immer gewisse Einstellungen am Instrument vornehmen muss, wenn man die Saitenstärke ( den wirkenden Saitenzug) ändert die da wären:

Sattelkerben und Halsspannstab. Beim Wechsel auf dickere Saiten hat man das Problem, dass sich die Saiten in den Sattelkerben verklemmen und ggf. beim Stimmen Probleme bereiten. Im schlimmsten Fall passen sie nicht ganz in die Kerbe und die Saitenlage am 1. Bund wird unspielbar.

Beim Wechsel von dicken auf dünne Saiten wackeln die Saiten in den Kerben hin und her und der Saitenabstand von den Saiten zueinander ist nicht mehr gleichmäßig.
Außerdem kann durch das Spiel in der Kerbe beim spielen der leeren Saiten ein hochfrequentes surren auftreten - unangenehm.

Nun zum Halsspannstab (vorrausgesetzt das Instrument war beim Neubesaiten korrekt eingestellt ... ).
Dickere Saiten üben krasseren Zug aus -> der Hals kommt leicht nach vorne; wird konkav. So erhöht sich der Abstand von der Saite zum Bund und man hat nicht nur mit höherer Saitenspannung, sondern auch mit höherer Saitenlage zu kämpfen.
Umgekehrt beim Wechsel auf dünnere Saiten wird der Hals konvex. Saiten scheppern auf Bünden.

Sollte sich jemand die Mühe machen das hier durchzulesen hoffe ich, dass ich weiterhelfen konnte :).

Grüße
 
Gut, dass du nochmal drauf hinweist,
aber Ich denke doch , dass die meisten Gitarristen die länger dabei sind den Halsstab entsprechend einstellen , wenn sie die Saitenstärke wechseln. Oder auch mal unter der Zeit wenn es notwendig werden sollte.

Ich hab allerdings auf meiner Larrivee Om 03 ( im Moment sind 13er drauf.) immer mal wieder 11er ,12er und 13er Sätze drauf , weil ich mich bei Akustikgitarren nie entscheiden kann. Und der Sattel mach in diesem bereich keine Probleme.
Selbiges bei E-Gitarren. Zwischen 9ern und 12ern ( flatwounds auf der es 335 ) hatte ich da auch schon verschiedenes ohne Probleme am Sattel .

Klar is ein Sattel auf eine Stärke optimal gekerbt . Bei E-Gitarren vermutlich zumeist auf 10er und bei Akustikgitarren auf 11er oder 12er. Aber wenn die Abweichung nicht zu groß ist hab ich bisher keine Probleme gehabt

grüße b.b.
 
Wollte hier auch nicht Haare spalten, sondern nur auf Probleme hinweisen, die tendenziell auftreten können :). An seiner eigenen Gitarre bisschen troubleshooting machen zu können schadet ja keinem. Solange alles funktioniert und man selbst damit zufrieden is sind alle glücklich:great:
 
Hab ich nicht so aufgefasst....

Möchtest du gerne preisgeben wo und wie du als Gitarrenbauer tätig bist ? Das würde mich interessieren.

grüße b.b.
 
wie Toni12345 schon sagt, kommt es auch sehr darauf an, w a s man spielt.
Ich spiele überwiegend bluesiges Zeugs auf meiner Akustik-Gitarre, und bin nach einem einmaligen Ausflug auf 12er Saiten flugs wieder zu meinen geliebten 11ern zurückgekehrt!
Für reines Strumming oder Pickung haben 12er (oder sogar 13er) aber hinsichtlich ihrer klanglichen Durchsetzungskraft auch klare Vorteile. Die Lösung: zwei Gitarren! ;)
 
Momentan arbeite ich noch bei Andreas Dill in Weingarten (BaWü). Das Geschäft heißt "der Gitarrenladen" und ist das größte Gitarrenfachgeschäft in Oberschwaben mit Werkstatt für Konzert - und Westerngitarrenneubau und Reparatur. Vorbeischauen lohnt sich auf jeden Fall :)

http://shop.der-gitarrenladen.de/ hier noch der Link zum Onlineshop
 

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