Martman
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Beim Suchen ist mir aufgefallen, daß es noch gar keinen Thread zum wohl meistverkauften Synthesizer des 21. Jahrhunderts gibt. Vielleicht, weil der MicroKorg älter als das Board ist? Na ja, jetzt gibt es einen, und der Vollständigkeit halber gebe ich den Thread auch für die Vorgänger MS2000 und MS2000B frei.
Zunächst mal: Wo sind hier die ganzen MicroKorg-Benutzer? Oder die, die noch einen MS2K haben? Ich weiß, daß ihr irgendwo da draußen seid, ich hör euch atmen...
Prima, ich hab nämlich schon was für euch, und zwar einen Bastelbogen für Sync-Sounds. Ist mir beim Rumbasteln eingefallen.
1. Den Sound auf monophon stellen und Trigger Mode auf Multi. Sync ist ein typische Leadsound-Effekt.
2. Grundtonhöhe runter, sonst wirkt das nicht. Transpose auf -12. Man kann auch -24 nehmen, aber wenn man dann zwei Oktaven nach unten geht, kommt man langsam in den Infraschallbereich. Octave Shift wird dabei auf Mitte gestellt.
3. OSC 1 im Mixer schön leise stellen, der soll ja kaum mehr tun als OSC 2 syncen. Wer mag, kann ihn später auch wieder reindrehen. Damit es noch weniger auffällt, kann und sollte man als Wellenform einen Sinus nehmen, etwa den normalen Sinus, DWGS #1, #2 oder #9.
4. Welche Welle man für OSC 2 nimmt, bleibt einem selbst überlassen. Am schärfsten ist Saw, Triangle klingt schön merkwürdig, und Square ist auf seine Art auch amtlich aggressiv. Ich empfehle, OSC 2 eine Oktave (12 Semitones) und ein bißchen für die Dissonanz (3 Cent im Finetuning) über OSC 1 zu stimmen.
5. Verstärkerhüllkurve schärfen. Attack und Decay auf 0, Sustain auf voll, Release nach Geschmack, bei Leadsounds geht auch 0.
6. Filter entschärfen. 12-dB/Oktave-Tiefpaß nehmen und Cutoff voll auf. Syncsounds werden nicht gefiltert, sind sie zu hart, bist du zu soft. Wer mag, kann den Sound mit Resonance noch etwas anschärfen. Filter EG Intensity auf jeden Fall weg, die Hüllkurve brauchen wir vielleicht woanders.
7. Jetzt gibt's zwei Modulationsmöglichkeiten:
7a. Modwheel. Patch anlegen mit Modwheel als Source und OSC 2 Tuning als Destination. Amount voll auf. Wenn das noch nicht reicht, dasselbe Patch zweimal bauen und Amount beim ersten auf 63 und beim zweiten so weit aufdrehen, wie man's braucht; ich hab 32 genommen.
7b. Hüllkurve. Siehe 7a, nur wird statt Modwheel die nun überflüssige Filterhüllkurve genommen. Jetzt wird's interessant: Attack auf 0, Sustain auch, Decay und Release gern schön groß, auf jeden Fall aber gleich. Hier käme man auch mit einem Patch aus, das hat meist genug Hub, wenn man die Intensität auf 63 kurbelt. EG Reset bei dieser Hüllkurve unbedingt einschalten.
8. Jetzt gehen wir ans Aufdicken. Auf jeden Fall sollte man bei so einem Sound entweder Chorus/Flanger oder Ensemble nehmen. Was man nimmt und wieviel davon, das bleibt jedem selbst überlassen.
9. Delay würde ich bei Syncsounds nicht nehmen.
Ach ja, für diejenigen, die das auf einem Virus nachbauen: Legt die Modulationsintensität der Hüllkurve auf einen der beiden programmierbaren Controller. MicroKorg-Usern empfehle ich, im Ernstfall die Matrix auf genau diesen Parameter einzustellen, falls man die Hüllkurvenmodulation rausdrehen und mit dem Modwheel modulieren will.
Die Luxusversion: Sync à la Jarre, Rendez-vous 3, Elka Synthex, Laser Harp. Hier fallen folgende Besonderheiten an:
- Die Hüllkurven-Variante (7b) nehmen und Attack auf 0 lassen. Decay und Release sollten auf 105 gestellt werden. Im Patch die Intensität auf ca. 59 stellen.
- Verstärkerhüllkurve modifizieren: Attack 0, Decay und Release 113, Sustain 0.
- Wellenformen: OSC 1 auf DWGS #2, OSC 2 auf Saw.
- Im Mixer OSC 1 auf 127 und OSC 2 auf 100.
Edit: Muß noch mal kurz was nachreichen. Die etwas andere MicroKorg Keytar. Die spinnen, die Japaner.
Martman
Zunächst mal: Wo sind hier die ganzen MicroKorg-Benutzer? Oder die, die noch einen MS2K haben? Ich weiß, daß ihr irgendwo da draußen seid, ich hör euch atmen...
Prima, ich hab nämlich schon was für euch, und zwar einen Bastelbogen für Sync-Sounds. Ist mir beim Rumbasteln eingefallen.
1. Den Sound auf monophon stellen und Trigger Mode auf Multi. Sync ist ein typische Leadsound-Effekt.
2. Grundtonhöhe runter, sonst wirkt das nicht. Transpose auf -12. Man kann auch -24 nehmen, aber wenn man dann zwei Oktaven nach unten geht, kommt man langsam in den Infraschallbereich. Octave Shift wird dabei auf Mitte gestellt.
3. OSC 1 im Mixer schön leise stellen, der soll ja kaum mehr tun als OSC 2 syncen. Wer mag, kann ihn später auch wieder reindrehen. Damit es noch weniger auffällt, kann und sollte man als Wellenform einen Sinus nehmen, etwa den normalen Sinus, DWGS #1, #2 oder #9.
4. Welche Welle man für OSC 2 nimmt, bleibt einem selbst überlassen. Am schärfsten ist Saw, Triangle klingt schön merkwürdig, und Square ist auf seine Art auch amtlich aggressiv. Ich empfehle, OSC 2 eine Oktave (12 Semitones) und ein bißchen für die Dissonanz (3 Cent im Finetuning) über OSC 1 zu stimmen.
5. Verstärkerhüllkurve schärfen. Attack und Decay auf 0, Sustain auf voll, Release nach Geschmack, bei Leadsounds geht auch 0.
6. Filter entschärfen. 12-dB/Oktave-Tiefpaß nehmen und Cutoff voll auf. Syncsounds werden nicht gefiltert, sind sie zu hart, bist du zu soft. Wer mag, kann den Sound mit Resonance noch etwas anschärfen. Filter EG Intensity auf jeden Fall weg, die Hüllkurve brauchen wir vielleicht woanders.
7. Jetzt gibt's zwei Modulationsmöglichkeiten:
7a. Modwheel. Patch anlegen mit Modwheel als Source und OSC 2 Tuning als Destination. Amount voll auf. Wenn das noch nicht reicht, dasselbe Patch zweimal bauen und Amount beim ersten auf 63 und beim zweiten so weit aufdrehen, wie man's braucht; ich hab 32 genommen.
7b. Hüllkurve. Siehe 7a, nur wird statt Modwheel die nun überflüssige Filterhüllkurve genommen. Jetzt wird's interessant: Attack auf 0, Sustain auch, Decay und Release gern schön groß, auf jeden Fall aber gleich. Hier käme man auch mit einem Patch aus, das hat meist genug Hub, wenn man die Intensität auf 63 kurbelt. EG Reset bei dieser Hüllkurve unbedingt einschalten.
8. Jetzt gehen wir ans Aufdicken. Auf jeden Fall sollte man bei so einem Sound entweder Chorus/Flanger oder Ensemble nehmen. Was man nimmt und wieviel davon, das bleibt jedem selbst überlassen.
9. Delay würde ich bei Syncsounds nicht nehmen.
Ach ja, für diejenigen, die das auf einem Virus nachbauen: Legt die Modulationsintensität der Hüllkurve auf einen der beiden programmierbaren Controller. MicroKorg-Usern empfehle ich, im Ernstfall die Matrix auf genau diesen Parameter einzustellen, falls man die Hüllkurvenmodulation rausdrehen und mit dem Modwheel modulieren will.
Die Luxusversion: Sync à la Jarre, Rendez-vous 3, Elka Synthex, Laser Harp. Hier fallen folgende Besonderheiten an:
- Die Hüllkurven-Variante (7b) nehmen und Attack auf 0 lassen. Decay und Release sollten auf 105 gestellt werden. Im Patch die Intensität auf ca. 59 stellen.
- Verstärkerhüllkurve modifizieren: Attack 0, Decay und Release 113, Sustain 0.
- Wellenformen: OSC 1 auf DWGS #2, OSC 2 auf Saw.
- Im Mixer OSC 1 auf 127 und OSC 2 auf 100.
Edit: Muß noch mal kurz was nachreichen. Die etwas andere MicroKorg Keytar. Die spinnen, die Japaner.
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