Theorie zu Metalcore? Wichtigsten Merkmale für solche Songwriting?

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Wurde nicht ganz fündig im Board und hoffe jemand kann mir weiter helfen.
Nämlich, ich frage mich seit langem wie Metalcore-Songs zustande kommen. Meistens sind die ja sehr schnell und anspruchsvoll.
Wie fängt man da am besten an? Denn langsam gespielt hören sich viele Songs nicht wirklich gut an.
Ist es demnach mehr oder weniger ein Abschätzen, ob es schnell gut klingt?
Oder ist es eigentlich ein '0815-Songwriting'? Zuerst Akkordfolge raussuchen und dann eine Melodie dafür erfinden.
Wie sieht es mit dem Rhythmus, Riffs, Palme-Muting+Grundton etc. aus?
Die Frage ist schwierig zu formulieren, eigentlich möchte ich alle Informationen für das Songwriting für Metalcore-Songs wissen.
Für die, die solche Songs selber komponieren, wie startet ihr und auf was muss man speziell achten für den Style?
Ich blicke bei diesem Thema nicht ganz durch und hoffe dass jemand seine Erfahrung diesbezüglich erläutern könnte.
Die grobe Musik-Theorie ist mir bekannt.
 
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Guten Morgen,

also lass mich zunächst einmal widersprechen: Gefühlte 90% der Metalcore-Songs sind nicht unbedingt anspruchsvoll. Das heißt nicht, dass es nicht auch sehr anspruchsvolle Metalcore-Bands gibt, allerdings ist ein Gros eben jener jetzt nichts außergewöhnliches.

Das schöne am Metal (da schließe ich Metalcore mal ganz frech mit ein) ist, dass du für das Songwriting keine besonderen Regeln beachten musst. So etwas wie eine feste Abfolge von Refrain/Strophe/Solo/Bridge ist keine Regel, sondern nur eine Beschränkung die du dir selbst auferlegst. Du kannst nicht pauschal eine bestimmte Reihenfolge immer wieder abklappern, es kommt viel mehr auf das Gefühl an bestimmten stellen an. Ist eine Strophe meinetwegen sehr langatmig, ist es vielleicht klüger, mal wieder was neues dahinter zu heften, anstatt noch eine weitere Strophe. Oder du sorgst mit einer Modulation, sprich einer Veränderung am Strophenriff beispielsweise, für Abwechslung. Grundsätzlich ist, wenn du deine eigenen Songs schreibst, alles erlaubt!

Ein weiterer Punkt: Songwriting kann man nicht planen! Jedenfalls in den meisten Fällen. Du kannst dich nicht einfach hinsetzten und sagen "So, jetzt schreib ich mal eben nen geilen Song", und erwarten dass es auf der Stelle klappt. Die besten Ideen entstehen meiner Meinung nach ganz spontan, sei es beim jammen mit der Band oder beim rumklimpern zuhause. Es gibt doch die schöne Anekdote, das James Hetfield das Intro von Nothing Else Matters beim Telefonieren "erfand", als er nur eine Hand frei hatte und nebenher etwas auf seiner Klampfe rumzupfte. Und sowas funktioniert nunmal tatsächlich. Songwriting ist kein Hexenwerk, manchmal muss man eben einfach auf eine gute Idee warten. Hier ist Geduld das Stichwort.

Ich selbst mache es meistens einfach so, dass ich beim täglichen Üben immer ein wenig drauf achte ob etwas mich so richtig aus den Socken haut, also ob ich den Groove mag oder den Rhytmus, wenn ich mal was improvisiere. Gute Riffs müssen nicht immer kompliziert oder ewig durchdacht sein. Dieses Riff verwende ich dann als "Anker", um etwas drum herum aufzubauen. meistens beginne ich entweder bei der Strophe oder bei einem Refrain. Ich notiere so etwas gerne mit Guitar Pro, um auch mal einen Tag später auf das Riff zurückzukommen, oder auch einen Monat, das ist unterschiedlich. Manchmal habe ich beim Autofahren oder auf dem Klo oder wo auch immer eine gute Idee aber grad keine Gitarre zur Hand, dann kann ich Zuhause direkt diese Idee notieren. Aus diesen kleinen Mosaiken hat sich dann irgendwann das Grundgerüst zu einem Song gebildet. Da haben wir dann zB. eine Strophe, einen Refrain, vielleicht einen netten Breakdown, aber alles noch in recht loser Reihenfolge. Jetzt gilt es also, es ansprechend zusammen zu flicken.

Grundsätzlich ist Tempo auch nicht alles. Ein guter Metalcore-Song muss nicht unbedingt wahnsinnig schnell sein. Beispielsweise "Carrion" von Parkway Drive oder "My Curse" von Killswitch Engage sind an sich nicht besonders schnell, haben aber eine tolle Wirkung und eine gute Substanz. Tempo ist ein Stilmittel!

Ein guter Song, so sagt man, lebt vom Aufbau und Abbau von Spannung. Es muss interessant und ansprechend sein. Da bietet es sich zum Beispiel an, den Song mit einem dieser Ohrwurmriffs zu beginnen, oder vielleicht mit einem langsamen, düsteren Intro (siehe zB Thy Art Is Murder - Reign of Darkness). Wenn der Song spannend beginnt und Lust auf mehr macht, werden die meisten Leute recht früh wieder abschalten. Irgendwann, wenn die Spannung an ihrem Höhepunkt ist, kannst du das dann mit einem Zwischenpart oder Breakdown wieder entspannen, oder aber mit einem Solo auf die Spitze treiben (All Shall Perish beherrschen das beispielsweise in Perfektion). Aber wie gesagt, es gibt für so etwas keine festen Regeln.
Am Ende solltest du auf jeden Fall darüber nachdenken, den Hörer von der Spannung zu erlösen. Denn sonst kann es sein, dass durch die Erwartung, irgendwas müsste noch kommen, der Song unvollständig erscheint.

Letztenendes kann ich dir nur den Rat geben, dir Bands genau anzuhören, bei denen du das Songwriting wirklich gut findest. Empfehlen kann ich hier wärmstens All Shall Perish, Killswitch Engage oder auch Callejon (zumindest die älteren Sachen; die neuen sind mmn. etwas zu poppig geraten). Du kannst dir natürlich auch gerne mal meine Band anhören, siehe meine Signatur! :D Hör dir einfach mal die Songs an, die du magst, und notiere dir den groben Ablauf, und denk darüber nach, was dieser Ablauf für eine Wirkung auslöst. Wenn du erst einmal durchblickt hast, welche Wirkung was hat, dann wird es dir auch leicht fallen, eben dies auf deine eigenen Sachen anzuwenden.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen.

Viele Grüße,
Shred
 
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Vielen Dank für deine lange aber ausführliche Antwort. :)
Ich höre im Bereich August Burns Red bis zu All Shall Perish. Habe Tabs von ihnen schon Genüge angeschaut, langsam verstehe ich die Materie.
Dann bleibt mir nicht viel übrig als einfach mal auszuprobieren und meine Ideen zu verwirklichen. :)
Aber dennoch einpaar Fragen:
Bei vielen Songs wird auch mit der gedämpften leeren E-Saite, bei Drop-Tunings auch D, C etc., gespielt. Dient dies eigentlich rein zur Auffüllung der Takte (Rhythmus) oder auch das der Riff einbisschen fetter klingt, oder wieso macht man das in diesem Genre?
Gibt es einen Mode, der wirklich gut für solche Songs geeignet ist, Myxolydisch?
Was würdet ihr mir allgemein empfehlen, was man an Theorie wissen muss, dass man einigermassen Songwriting betreiben kann, speziell hier für Metalcore.
 
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hallou,

sorry wenn ich nicht ganz auf deine frage eingehe - ic hkann dir sagen was ich in metal-songs toll finde: wenn es so tolle langsame interludes gibt....die so plötzlich kommen :)

Ganz tolles stilmittel!!!!

lg
<3
 
Ich find die Interludes auch oft toll. Wenn sie nur den Rest drumrum weglassen würden... ;)
 
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Alles geschmacksache, kann man sich darüber streiten.
Könnte jemand mir bei den obigen Fragen weiterhelfen?
 
Hallo Du,
ich selbst mache keinen Metalcore, habe aber bei den gefühlten 10.000-Core-Bands, die ich hier jede Woche in den hiesigen Jugendzentren sehe, folgende Merkmale rausgefiltert:
1. Die Gitarre muss tief gestimmt werden. Ganz tief, bis die Saiten schlackern.
2. Zum Sound: Dreh die Mitten am besten komplett raus, aber Bass und Höhen volle Kanne rein, erst so kommt der brütale Sound in Verbindung mit einer zweiten Gitarre zustande. Am besten ist, wenn du einen Amp hättest, der bis 11 geht, weil dann bist du 1 lauter als die anderen Bands und das kann aus eigener Erfahrung durchaus von Vorteil sein.
3. Zum Songwriting: Baller ordentlicha uf der E-Saite rum und spiele dazu eine Melodie auf der A-Saite. Klingt gut.
4. Breakdowns sind dein Stilmittel! Breakdowns müssen sich für den Zuhörer wie Krieg anhören. Immer schön druff uffe Fresse halt. Klingt auch gut mit getriggerten Bass Drops.
5. Verzichte auf Gitarren-Soli. Das ist nur was für Poser aus den 80ern.

Ich hoffe, dass ich ein wenig helfen konnte.

LG Dimas
 
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@Dimas
Vielen Dank! Leider ist es für mich schwierig dein Text ernst zu nehmen, da dein Sarkasmus kaum übersehbar ist. Ausserdem hilft das keinem weiter und meine Fragen sind ernstgemeint. Wir können gerne in einem anderem Thread über die gefühlten 10.000 Core-Bands subjektiv, mit Vorurteil belastet wohl angemerkt, weiter diskutieren. Ausserdem ist es ein Anfängerboard, wenn dich solche Fragen nerven, dann meide doch dieses Board.

Zurück zum eigentlichen Thema:
ich denke, ich sollte mal ein Beispiel bringen:

August Burns Red - Back Burner, die erste und zweite Zeile.
http://tabs.ultimate-guitar.com/a/august_burns_red/back_burner_tab.htm


Kann mir jemand dieses Beispiel erklären? Wieso dies harmonisch klingt? Welche Tonart und und und ist?
 
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Ob Sarkasmus oder nicht, du findest fast alle Punkte von Dimas in genau deinen Soundbeispiel perfekt wieder. ^^

Ich kenne mich mit Tonleitern um ehrlich zu sein kaum aus, aber wenn ich da mal Guitar Pro frage, sagt es mir, dass für die ersten Takte am besten C-Algerisch passt.. Wenn man allerdings den gesamten Song nimmt, findet Guitar Pro keine passende Tonleiter. Ob das nun stimmt oder nicht, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, da ich mich, wie gesagt, nicht besonders damit auskenne. Allerdings solltest du dich auch nicht unbedingt auf bestimmte Tonleitern einschießen, du hast da immer Spielraum und erlaubt ist bekanntlich alles. Trotzdem - nach meinem gefährlichem Halbwissen, was ich so im Laufe der Zeit mal hier und da aufgeschnappt habe, findet im Metalcore sehr häufig die Molltonleiter zum jeweiligen Grundton verwendung - und der ist in 90% der Fälle der Ton der leeren (tiefen) E-Saite. Dinge wie phrygisch sollen wohl auch ganz gerne Verwendung finden. Steinigt mich nicht, wenn ich komplett falsch liege, aber sowas wurde mir auch mal in einem ähnlichen Thread wie diesem erzählt.^^
 
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Hab auch kaum Ahnung von Tonleitern, aber ist Back Burner nicht harmonisch Moll? Zumindest das Intro mit dem g# in der A-Moll-Tonleiter? Ansonsten: Auch Zustimmung zu Dimas, auch wenn es sarkastisch klingt/gemeint ist. Zumindest bei den älteren MetalCore Sachen findet man grundsätzlich At the Gates-Riffs in Kombi mit 'nem obligatorischen Breakdown.
 
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Ich denke, dass liegt einfach daran, das es keine spezielle Theorie zu diesem Thema gibt. Der Sarkasmus rührt mMn daher, dass im MetalCore stärker auf gewisse "Standards" zurückgegriffen wird als anderswo. So zumindest mein Eindruck wenn ein Breakdown reingezwungen wird, weil es ja dazu gehört. Zudem findest Du fast durch die Bank weg das gleiche Equipment und sich ähnelnde Sounds.

BTW: Hier schonmal reingeschaut?

Musik machen &#8594; User-Musik &#8594; Miteinander komponieren &#8594; Metal/Core
 
Danke, das habe ich gesucht :)
 
also ich finde die aussage, metalcore sei mist, weil alle bands das gleiche equipment nutzen, kindisch. Dieser aussage nach müssten alle leute, die oldschoolmetal spielen, keinen marshall spielen. es findet sich ja auch bei der mehrheit der bands wieder. ;)

Zum songwriting: man springt oft zwischen der tiefen E-saite und höheren saiten rum. Dabei ist auf die richtige technik zu achten. Die saiten sollten kaum nachschwingen, sonst mascht der sound. Die gespielte leere saite macht den sound "fetter" es klingt einfach etwas aggressiver, aber sonst erfüllt es keinen zweck, wie zB takt auszufüllen oder sonst was. Ist ein Stilmittel.

Zum Sound: im Bandkontext würde man mit der einstellung, die Dimas vorgeschlagen hat untergehen. bisschen mitten sollten schon rein ;-)
 
Probiers mal mit der großen Terz. Zum Beispiel bei Drop D zwei Takte lang ein F# und dann wieder auf D
 
@Jonasz

Bin ich gleicher Meinung. Bands wie August Burns Red, heben sich deutlich von 0815-Core-Band ab.
Habt ihr sonst noch so Tipps ausser Stakkato-Rhythmus?
 
ABR und zB Bands wie ParkwayDrive und wie sie alle heißen zählen zu der "richtungsgebenden" bands. Was sie machen, eifern viele nach. deswegen gelten sie auch als "was besonderes" und die kleineren bands sind nachahmer. so war es schon immer und so wird es bleiben :D

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ahso zu technik: alles was du übst übe erstmal langsam und mit metronom. ich weiß zwar nicht wie gut du zurzeit spielst, aber ohne gehts nicht. ich musste es auf die harte tour lernen :D
 
also ich finde die aussage, metalcore sei mist, weil alle bands das gleiche equipment nutzen, kindisch.

Da Du Dich offensichtlich auf meinen Beitrag beziehst würde ich darum bitten mir die Aussage "MetalCore ist Mist" nicht in den Mund zu legen um mich Anhand Deiner Formulierung als kindisch zu titulieren. Lies einfach nochmal meinen Beitrag.
 
Jetzt mal ganz ehrlich:
Können wir mal die Diskussion über den eigenen Geschmack, Meinung weglassen und über die Theorie quatschen?
Ich denke, da könnten viele noch etwas lernen, Theorie ist ja bekanntlich nicht immer einfach. :)
Also, kennt sich jemand technisch, bezüglich Theorie aus?
 

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