PluginBattle -- Butter und Brot EQs

Laguna
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Ein Hallo an die Freunde der digitalen Klangbearbeitung!

Idee
Angeregt durch die Diskussion im SSL-Channelstrip Vergleich Thread ist die Idee aufgekommen, ganz grundlegend einige Butter-und-Brot-Plugins gegeneinander antreten zu lassen.

Geplant ist hier zunächst der Vergleich verschiedener Standard-EQs, die bei den meisten DAWs mitgeliefert werden.
Verglichen werden sollen alltägliche Aufgaben, die öfters mit einem EQ durchgeführt werden. Als Teststrecke ist folgende Bearbeitung angedacht:


  • LowCut -- die wohl meistgenutzte Anwendung eines EQs. Alles raus, was keine Miete zahlt! :D
  • Klinische Behandlung -- Resonanzen, Brummen oder Raummoden entfernen
  • Klangbearbeitung -- Hier geht es um die tatsächliche Klangformung im Mix.
In wie weit der letzte Punkt an einer Einzelspur Sinn macht muss in der Diskussion dann erörtert werden. Hier wird für die konkrete Einstellung auch eine deutlich stärkere Bearbeitung gewählt, um die EQs besser gegeneinander vergleichen zu können.



Einschränkungen
Es ist klar, dass durch die unterschiedliche Programmierung und Oberfläche der Plugins Ergebnisse nicht 100% reproduziert werden können. Insbesondere das Einstellen des Q-Werts ist problematisch. Daher ist von vornherein klar, dass wir hier mit handelsüblichen Mitteln und in T< 5min keine Genauigkeit vorheucheln können.
Umso wichtiger ist es, die Fehler einer Messung gut zu kennen und Toleranzen anzugeben: Die Einteilung in Q-Bereiche "Notch", "schmalbandig, "mittel" und "breitbandig" erscheint deshalb sinnvoll. Die genaue Auslegung muss dem Hörer überlassen werden. Als Referenz wird es jedoch zusätzlich zu den absoluten Werten und einem Bild ausserdem die Angabe der Q-Werte in % geben, sodass es möglichst viele Informationen zu den Einstellungen gibt.
Dass dies sicherlich nicht die wissenschaftlich sauberste Art ist, wird dadurch gerechtfertigt, dass der Test schnell und für jedermann gut durchführbar sein soll.

Das zweite Problem ist die unterschiedliche Lautstärke der Dateien. Hierfür muss noch eine Lösung gefunden werden, ein erster Schritt wäre die Anpassung auf gleiche Peak-Werte. Sophisticated wäre auch die Anpassung auf gleichen RMS-Wert möglich, aufgrund verschiedener Messverfahren jedoch deutlich komplizierter.


Plugin-Liste
Hier eine Liste, mit den verschiedenen standard-EQs der Plugins (die von .s (danke!) im weiteren Verlauf verwaltet wird).
Da es hier um die typischen Butter-und-Brot EQs gehen soll, sind Emulationen oder Färbende EQs erstmal aussen vor, da der Fokus ganz klar auf den Plugins liegen soll, die jeder mit der DAW mitbekommt.

  1. Cubase 5.53
  2. Cubase 6.5
  3. Studio One
  4. Logic
  5. Reaper
  6. Ableton Live
  7. NI Maschine-
  8. Sonar
  9. Pro Tools
  10. Digital Performer - ?
Durchgestichene Einträge sind bereits abgegeben worden.

Durchführung
Und so läuft das Ganze ab:
  1. Ich stelle das unbearbeitete Ausgangsmaterial zur Verfügung. Dabei handelt es sich um die folgende Akustikgitarrenaufnahme: Unbearbeitete Spur . (Stereo wav, 44.1kHz, 24Bit, Normalisiert auf -1.0 dB, ansonsten unbearbeitet) AGit, abgenommen mit einem Stereopaar KM184er. Preamp ist ein ISA828. Als Wandler kommt die AD-Karte des ISA 828 in Spiel.
  2. Diejenigen, die den EQ ihrer DAW mit ins Rennen schicken möchten, führen die Bearbeitung wie folgt durch:
    • LowCut 12dB/oct bei 80Hz, keine Resonanzüberhöhung.
    • Raummoden der Aufnahme bei 150Hz und 275Hz entfernen, schmalbandig jeweils -3dB Q = 3 ^= 25%.
    • Die Hochfrequenzen Anteile werden mit einem Shelv bei 7kHz um +6dB geboostet.
    Als zusätzlicher Anhaltspunkt kann Dieses Bild dienen.

    Bearbeitet nichts an der absoluten Lautstärke des Tracks um "lauter == besser" vorzubeugen.

  3. Um Probleme mit unterschiedlichen Lautstärken vorzubeugen werde ich die Dateien dann nochmal auf -1.0dB Peak einpegeln.
  4. Die Dateien (bearbeitetes stereo Wav in 44.1kHz, 24Bit plus das Bild des Plugins plus Werte) schickt ihr mir privat per PN. Ich werde die Dateien durchwürfeln und an .s weiterleiten, der sie ebenfalls nochmal durchwürfelt. Durch diese doppelte Verschlüsselung weis niemand mehr, welche Datei welche ist und es kann ein echter Blindtest stattfinden.
  5. Haben wir die bearbeiteten Dateien zusammen, werden diese hier zur Diskussion und Abstimmung freigegeben.


Ich hoffe auf rege Teilnahme und eine lebendige Diskussion. :great:

Ausserdem bedanke ich mich recht herzlich bei The Main Event, Reflex und .s für die tollen vorangegangenen Diskussionen, für Anregungen und für die Unterstützung der Idee an sich!


So Far...
Laguna



edit:
Hier gehts zur Umfrage und zu den Files:
https://www.musiker-board.de/review...uginbattle-butter-brot-eqs-2.html#post6313633

edit:
und hier die Ergebnisse: https://www.musiker-board.de/review...uginbattle-butter-brot-eqs-6.html#post6325587
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Du hast mein Reaper vergessen ;)
Logic würde ich auch notfalls abgeben, weil manche nur das haben und gerne nutzen. :)

edit:
Ach ja, der S1 Nutzer muss das automatische Dithering abschalten :)
edit2:
Reflex....steht ja schon da :D
 
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Mich könnte man für das leider nicht aufgeführte Ableton Live eintragen. Außerdem würde ich auch gerne mal NI Maschine im Vergleich hören. Aus meiner Sicht ist das nämlich weit mehr als eine Groove Production Studio oder eine Drum Machine für Hip Hopper. Wer Maschine kennt, wird das bestätigen können.
Da werde ich mal schauen ob alles geht (wovon ich aber fast ausgehe) und dann auch eine Version beitragen. ;)
 
Die noch genannten DAWs habe ich hinzugefügt.

So Far...
Laguna
 
Audiodatei und Bildchen von Studio One sind an Laguna unterwegs :)
 
Und angekommen. Danke! :great:

So Far...
Laguna
 
Warum sollte man den das ganze auf -1 dbfs peak normalisieren?. Das könnte jenachdem, wie welches Plugin arbeitet zu unterschiedlichen Peaklautstärken führen und dann durch das normalisieren zu unterschiedlichen RMS lautstärken. Ich würde einfach nur die Spur einfügen. EQ drauf, werte einstellen, darauf achten, dass die Fader bei null liegen, das Input/Outputgain des EQ (fals vorhanden) auch auf Null liegt. Exportieren. Fertig. :)

@ Laguna
testest du sowohl Channel EQ als auch Plugin?
 
Da müssen wir wohl nochmal drüber nachdenken, wie wir das am geschicktesten machen. Wir können es ganz unbearbeitet lassen. Das kann aber, wie der SSL-Test gezeigt hat, zu Problemen führen.

Ich teste den Cubase 5 StudioEQ, also den, der auf dem Screenshot im ersten Post zu sehen ist. Ich kann bei größerem Interesse gerne auch den im Channelansicht vorhandenen EQ benutzen. Den nutze ich allerdings in der Praxis nicht, da ich alle Inserts auf einen Blick im Mixer sichtbar haben möchte. Allerdings würde ich da den Test mit dem EQ einer neuere Cubase Version bevorzugen.

So Far...
Laguna
 
Ich könnte da Cubase 6.5 anbieten. Ich weiß nicht, ob der StudioEQ bei Version 5-7 jemals verändert wurde.

Wenn man darauf achtet, das die Datei bei allen den gleichen Pegel hat, und auch in den EQ und aus dem EQ raus keine relativen Pegelunterschiede durch einen vielleicht veränderten Gain haben, und es da trotzdem zu Änderungen in der Lautstärke kommt, würde ich das als gegeben hinnehmen. Dann gehört das wohl zur klanglichen Eigenart des EQ.

Es wird sowieso schwierig das zu vergleichen. der StudioEQ hat 2 Filtertypen für den Lowcut. Bei einem kann man keine Resonazüberhöhung einstellen, beim anderen schon. Der Kurvenverlauft unterscheidet sich bei beiden Sichtbar und dadurch wohl auch hörbar. Der Pro EQ aus S1 lässt meines wissen keine Resonanzüberhöhung beim LC zu.
 
Das mit Cubase 6.5 wäre doch einen Versuch wert :)
Ich bin mal so dreist und schreib dich mit dazu.


So Far...
Laguna
 
Da haben wir ja eine schöne Lawine losgetreten. Bravo, Laguna. :)
Ich hab Cubase 7.01 also wenn ihr wollt, ich mach das gerne.

und sonst auch noch genug andere wie z.B den FabFilter Pro-Q.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, mehr Versionen sind prinzipiell schon besser. Allerdings wirds bei mehr als 10 Versionen wohl unübersichtlich. Wer von den Cubaselern dann zuerst kommt, wird dann halt genommen. Mehr als 2 Versionen eines Programms machen aber wohl keinen Sinn, sonst wird das zu spezifisch.

Jemand aus der ProTools Welt würde noch helfen.


So Far...
Laguna
 
Hab den DDMF IIEQPro (http://www.ddmf.eu/product.php?id=0) bei mir in Reaper am werkeln, wenn daran Interesse besteht, jag ich das Sample gerne mal durch. Ansonsten bin ich gespannt auf die Ergebnisse :)
 
Ich denke mal, für die erste Runde sollten es wirklich nur DAW-eigene EQs sein.

Falls sich hier niemand zu Samplitude findet, könnte ich einen Freund bitten, der mit Sam arbeitet, die Datei durch den Sam-EQ zu jagen.
 
So, hier kurz mein Zwischenbericht vom Anfertigen der Files:

Beim Einsatz von Ableton Lives "EQ Eight" galt es drei wichtige Dinge zu beachten:
In Ableton Live importierte Dateien werden normalerweise automatisch in ihrem Tempo analysiert, und dann "gewarpt", d.h. in das detektierte Tempo ge-time-stretched. Das kann manchmal ganz nützlich sein, ist aber in diesem Test als potenzielle Quelle für Klangveränderungen nicht erwünscht und wurde daher deaktiviert.
Der EQ wurde natürlich im - für viele Nutzer tatsächlich gar nicht bekannten - High-Quality Modus betrieben, wir wollen ja das Beste was geht ;)
Beim Export wurde als Dither-Option natürlich "No Dither" gewählt.

Maschine hatte ich bislang für klangbearbeitende Eingriffe wie in diesem Beispiel noch nicht allzu häufig im Einsatz und somit war der Versuch in diese Richung auch für mich mal sehr interessant. Um es gleich vorweg zu nehmen, muss man zugeben, dass die Stärken des Gerätes wohl nicht in der Aufarbeitung von Mikrofonaufnahmen liegen, zumindest wenn man, wie hier, versucht mit den hauseigenen Mitteln auszukommen. Denn natürlich kann Maschine auch Plugins hosten und dann ist auch die Aufnahmenbearbeitung kein Problem mehr. Verzichtet man darauf allerdings, so sieht man sich doch mit einigen Herausforderungen konfrontiert:

Das Ganze beginnt bereits damit, dass sich bei Maschine für die Parameter keine Zahlenwerte eingeben lassen. Stattdessen muss man wirklich vorsichtig mit der Maus am Regler drehen und kann durch Gedrückhalten der Shift-Taste dabei noch zusätzlich die Präzision erhöhen. Trotzdem bleibt das Erreichen glatter ganzzahliger Werte wie z.B. 80Khz als Low-Cut-Wert dabei manchmal unmöglich. Hier muss man dann mit 80,1KHz o.Ä. leben.

Beim Maschine-eigenen EQ sieht man sich dann damit konfrontiert, dass dieser gar keinen Regler für die Filtergüte besitzt und auch keine Möglichkeit bietet, einen Shelf-Filter einzuschalten. Spätestens hier sind wir an dem Punkt erreicht, wo man NI Maschine's EQ dann eher außer Konkurrenz sehen muss, da er den gestellten Ansprüchen hier nicht genügen kann. Eine EQ-Kurve bietet er auch nicht. Er ist also eher für einfachere, schnelle Eingriffe in den Frequenzgang von Sounds gedacht. Für diffizilere Eingriffe bedarf es hier dann doch eines zusätzlichen Drittanbieter-Plugins. Aber damit wäre dann auch ein solcher Eingriff kein Problem mehr.
 
Man sollte einen Standard für Plugins entwerfen, an den sich dann jeder Programmierer gegen Androhung von "Peitsche" und "Versenken im See" halten muss. Glaubst du, die Flankensteilheit des Cubase EQs wäre irgendwo im Handbuch zu finden gewesen? Fehlanzeige. Durch Ablesen am untergelegten Raster konnte ich dann mit meinen Mathekenntnisen aus der Mittelstufe die Flankensteilheit berechnen... scary...

Andererseits... Würde es so einen Standard wirklich geben, würden wohl viele tolle Innovationen gar nicht erst auf den Markt kommen. Insofern ärgern wir uns lieber über ein paar Unzulänglichkeiten und sind froh, dass uns die Zensur nicht dauernd auf die Finger klopft. :D

@Thompsen: Ich denke, wir sollten uns in dieser ersten Runde auf die DAW-Eigenen Plugins beschränken. Selbst da wird das Feld schon voll genug sein. Gerne können wir in einer zweiten oder dritten Runde dann aber auch Exoten gegeneinander antreten lassen. Vll. auch gegen den "Gewinner" aus Runde 1. Gerne können wir dann auch andere Signale mit ins Rennen schicken oder andere Bearbeitungsschritte wählen.

Ausserdem gibt es ja noch soooo viel mehr zu testen ausser EQs. ;) Dynamikeffekte (Komp, Gate, Limiter) stehen da bei mir ganz hoch in Gunst. Evtl. auch noch andere Plugins wie Sättigung oder Reverbs, wobei man sich da natürlich ernsthaft Gedanken über die Vergleichbarkeit machen muss.
Aber jetzt stehen erstmal die EQs an. Die Resonanz ist erfreulich hoch, schauen wir mal, wie friedlich dann noch die Diskussion verläuft. :twisted:

So Far...
Laguna
 
Hiho,

So langsam bekomme ich alle Tracks zusammen. Von Sonar X2 habe ich mir die Demo heruntergeladen und mit dem internen Channelstrip eine weitere Version erzeugt. Ging erstaunlich einfach und in die Bedienung habe ich mich gut eingefunden. Vll. muss ich mir das mal genauer anschauen und mir eine Alternative zu meinem Cubase zulegen. :D

Finden sich noch ProTools oder Digital Performance Nutzer?

Ansonsten sind wir mit 8 Versionen so eigentlich schon ganz gut ausgestattet. Wenn sich bis morgen Abend niemand mehr meldet, werde ich die Versionen verwürfeln und an .s weiterschicken.

Ich habe mir ausserdem noch Gedanken zur Umfrage gemacht. Da der EQ unterschiedliche Aufgaben bewältigen muss, möchte ich das ungern über einen Kamm scheren sondern schon die einzelnen Bereiche differenziert betrachten.
Ist es hier im Board möglich, mehrere Umfragen an einen Thread zu hängen? Hab ich noch nie gemacht. :confused:
Es ist allerdings auch kein Aufwand, bei surveymonkey eine Umfrage zu erstellen und ggf würde ich diesen Weg gehen.

So Far...
Laguna
 
Könnte man vielleicht auch einige Musiker hier, die sich in den Protools-Subforen z.B. als Protoos-User "geoutet" haben, gezielt anschreiben, oder käme das zu "spammy" rüber? :gruebel:
Ansonsten muss hier doch irgendwer auch eine LE oder eine MBox mit Protools o.Ä. haben :eek: ;)
 
Ich erlaube es mal. :)
ich selbst habe nur PT SE und da fehlt alles :ugly:
 

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