[Amp] Orange Micro Terror

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Metalmachine69
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Ich habe gerade für den Thomann-Store eine Bewertung für den Orange Micro Terror
verfasst, die ich dem Forum nicht vorenthalten möchte. Hier ist sie also:

Ich habe den Micro Terror vor fast 6 Monaten gekauft, um mir die Schlepperei meines >20kg schweren Topteils zu ersparen. Am Anfang war ich absolut begeistert, dann folgte eine kurze Phase der Ernüchterung. Mittlerweile habe ich ihn lange genug um eine realistische Bewertung abzugeben:
Für meinen Einsatzzweck ist der Orange Micro Terror fast der perfekte Verstärker.

Zum Sound:
Ich bin Rythmusgitarrist in einer Powermetal Band und brauche eigentlich nur einen ordentlich saftigen Rythmus-Sound. Der Grundsound des Micro Terror gefällt mir dafür sehr gut, aber leider fehlt ihm -sogar bei Gain auf Maximum- die "Saftigkeit" die ich für Palm-Mutes brauche.
Um die nötige Kompression und Verzerrung für meinen Sound zu erreichen (und nebenbei störende Bass-Frequenzen auszufiltern und so einen tighteren Sound zu bekommen), schalte ich einen Tube Screamer vor. (TS-Settings: Gain 0, Tone 15Uhr, Volume voll)
Da die Komination aus Screamer und Micro Terror relativ stark rauscht und bei Proberaum-Lautstärke zu Rückkopplungen neigt, schalte ich noch ein Noisegate dazwischen.
Den Gain-Regler am Terror drehe ich dann soweit auf wie nötig. Mit dem Tone-Regler hat man sehr flexible Möglichkeiten den Sound zu beeinflussen. Momentan bevorzuge ich eine Stellung bei ca. 11Uhr.

Zur Lautstärke:
Im Proberaum meiner Powermetal-Band (Ich, Drums, Bass, Keys, 2ter Gitarrist mit Engl Powerball an Engl 412er) habe ich mit dem Micro Terror an meiner Marshall 412er absolut kein Problem mich gegen die Anderen durchzusetzen. Teilweise drehe ich bei einer Probe nach dem ersten Song die Lautstärke etwas runter, weil ich zu laut bin. Bei Gigs reicht es meistens den Volume Regler nur bis zum zweiten Strich zu aufdrehen.
Clean ist der Kleine wahrscheinlich nicht so laut, was mir aber egal ist ;)

Zum Kopfhörer-Ausgang:
Der Phones-Out ist meiner Meinung nach eher unbrauchbar. Wenn man mal ein Bisschen nachts üben will, ok. Dann steckt man einen einen Kopfhörer an, wodurch die Box stumm-geschaltet wird, und kann üben, aber gut klingt das nicht. Der Sound wirkt als hätten die Entwickler vergessen eine Boxensimulation einzubauen. Er hat sehr anstrengende, hässliche Höhen. Ich habe versuchsweise mal eine DI-Box mit Boxensimulation angeschlossen. Das klang schon eher brauchbar.

Ansonsten:
Als ich ihn neu hatte, habe ich probieren wollen, wie laut der Micro Terror werden kann und ihn sehr weit aufgedreht. Dabei ist mir aufgefallen, dass er scheinbar eine Schutzschaltung eingebaut hat, die ihn bei Überlastung stummschaltet. Wenn dieser Schutz greift ist man aber schon bei Lautstärken, die für jede Bandprobe zuviel sind, er ist also im Alltag irrelevant.

Zusammengefasst:
Mit vorgeschaltetem Tube Screamer und Noise Gate ist der Micro Terror für mich der perfekte Verstärker für Bandproben und Gigs. Er kostet nicht viel, wiegt fast nichts und klingt sehr gut. Ich gebe nicht die maximale Bewertung, weil der Micro Terror ohne Vorschaltgeräte zwar gut klingt, aber eben nicht perfekt.
 
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Schade, dass es hier so wenig Resonanz gibt, ich hätte gerne noch etwas mehr gelesen. Ich finde diesen Amp nämlich verdammt interessant. 20 watt sollten für die meisten Anwendungen reichen, wenn man eine Box mit hohem Wirkungsgrad hat. Dazu ist es das billigste richtige Topteil, das ich finden konnte.
Ich würde diesen Amp gerne in Kombination mit meinen Teles (1x Standard, 1x mit P90 Abnehmern) einsetzen. Mir ist auch wichtig, wie die Kiste Clean klingt und wie laut man noch clean spielen kann und wo der Amp anfängt zu crunchen. Bis wie viel uhr und mit welcher Klampfe klingt er noch clean? Ganz leicht angezerrt ist auch nicht verkehrt.
Ich schätze Röhrenamps weil sie nach meiner Erfahrung viel sensibler auf Unterschiede beim Anschlag reagieren und nicht so kratzig zerren wie die Transistoren, die ich bisher angespielt habe.
Dieser amp wäre eine nette Alternative, wenn man mal nicht so viel schleppen will.
 
Ich probiere nächste Woche bei der Bandprobe mal aus, wie laut er clean sein kann.
 
Danke dafür, bin schon gespannt
 
Ich muss leider zugeben, dass ich bei der Probe nur einmal am Anfang ganz kurz clean gespielt habe und es am Ende vergessen habe...
Aber ich hatte den Eindruck, dass er clean wesentlich leiser ist, als verzerrt. Ich habe Volume voll aufgerissen und dann Gain soweit aufgedreht, dass es gerade noch clean war. Ich hoffe, ich denk nächste Woche dran, mal n bisschen mit dem Drummer zu jammen, um zu testen, ob der kleine clean gegen Drums ankommt...
 
Aber ich hatte den Eindruck, dass er clean wesentlich leiser ist, als verzerrt.
Das dürfte bei nahezu jedem Amp so sein.
Ich hoffe, ich denk nächste Woche dran, mal n bisschen mit dem Drummer zu jammen, um zu testen, ob der kleine clean gegen Drums ankommt...
danke für den Versuch.
Dass er clean leiser sein wird weis ich, nur wie viel leiser, das ist die Frage.
Interessant wäre in dem Zusammenhang auch, welche Speaker in welcher Box du zum testen benutzt.
 
Ich spiele den Amp über eine Marshall 412er. Das müsste eine JCM900 1960A sein. Hab mich da nie so wirklich mit beschäftigt, aber ich bin relativ sicher, dass da Celestion G12T/75 drin sind.
 
Nach meiner bisherigen Erfahrung reicht der Amp für Proben und Gigs, wenn man nicht allzu laut sein muss.
Dafür muss man aber gain und Master schon soweit aufdrehen, daß der Amp recht satt zerrt. Wer für Cleanes gern den Regler an der Klampfe bemüht, hat damit aber kein Problem.

Auf den letzten 20% wird er dann etwas matschig, da kommt nicht mehr viel zusätzliche Lautstärke.

Als Notfall-Backup für Gigs oder für kleine JamSessions, wo's auf die letzte Klangfinesse nicht ankommt, ist er für mich allemal gut geeignet.
Für einen "vollwertigen" Amp fehlt mir ein vollständiger EQ, (zumindest ein Bassregler) und ein Einschleifweg.
 
Ich habe gestern bei der Probe endlich mal dran gedacht ihn Clean gegen ein Schlagzeug ankämpfen zu lassen.
Fazit: Naja... Man kann zwar laut genug sein, um gegen das Schlagzeug anzukommen, aber man bewegt sich hart am Rand von Verzerrung. Wer es wirklich clean und laut braucht, wird wohl keinen Spaß mit dem Micro Terror haben.
 
Ich finde den Micro Terror auch recht interessant.
Allerdings würde mich mal interessieren ob er für den Fall der Fälle als Backupamp für einen Gig taugt falls der Hauptamp mal nen Ausfall haben sollte?
 
Danke für die Einschätzung. Die Celestion G12T/75 zählen ja nicht zu den lautesten Speakern, daher kann ich mir gut vorstellen dass der Amp in einer anderen Kombination ein Stück lauter clean kann. Wenn es ein wenig anzerrt, würde mich das nicht stören.
 
Ich finde den Micro Terror auch recht interessant.
Allerdings würde mich mal interessieren ob er für den Fall der Fälle als Backupamp für einen Gig taugt falls der Hauptamp mal nen Ausfall haben sollte?

Das hängt von den Ansprüchen und den Umständen ab.
Voraussetzung ist auf jeden Fall, daß man mit dem Sound leben und mit Einkanaler umgehen kann und eher zivile Lautstärke fährt.
Von allen möglichen Backup-Lösungen gehört er in diesem Fall zu den günstigsten und transportfreundlichsten.
Ich habe ihn eigens zu dem Zweck gekauft.
 
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Ok - danke LostLover :great:
Ja zum Sound, ja zum Einkanaler (spiele nur Einkanaler). Allerdings ist das mit der zivilen Lautstärke so eine Sache. Wenn ich immer so lese "man setzt sich mit dem Amp soundso gegen den Drummer durch" habe ich irgendwie immer das Gefühl, dass nicht wirklich von unserem Drummer die Rede ist :rolleyes:. Der prügelt schon ein ordentliches Pfund durchs Set - und das ist auch gut so.
Werde den Amp bei Gelegenheit denke ich mal antesten. Mir geht es halt eigentlich um eine reine Notlösung um im Notfall live das Set ohne große Unterbrechung beenden zu können. Die Kompakten Maße und der Preis sprechen halt sehr für diesen Amp.
Im besten Fall kommt er nie zum Einsatz
 
Wozu die ganzen Einstellmöglichkeiten und mehrere Kanäle? Der Sound kommt eh aus den Fingern. Ein 3 band EQ wäre nett, ist aber nicht nötig.
Notfalls kann man immer noch einen Treter davor klemmen.
 
Zu mir ist jetzt ein Micro Terror auf dem Weg. Bin sehr gespannt... Mein erster, eigener Orange :D
 
Naja, mit 20 Transenwatt auf der Bühne muß man sich schon arg zügeln. Ich sehe das auch nicht als Einsatzzweck solcher Miniwürfel.
Wenn es wirklich als reines Backup funktionieren soll, wäre vielleicht eine EHX Magnum 44 oder die kleinere 22er Caliber-Version sinnig. Oder einfach einen Bodentreter mit frequenzkorrigiertem Lineout (dann direkt in die PA) wie der Bad Monkey oder ähnlichem. Das passt dann auch schlimmstenfalls hinten in den eigentlichen Amp rein. Zum "Arsch retten" reicht das.
Ich kann mich noch an einen schlimmen Gig erinnern, als ich einen 25 Watt Transistor-Ampeg :gruebel: über eine 212er Box spielen mußte. Ich hab dann einfach von mir aus das letzte Set gekürzt, weil es imho nicht zu ertragen war.
Jack White hätte es vielleicht gefallen, so kaputt wie das klang.... :D
Aber als Stand-alone-Lösung... no way...
 
Ich habe den kleinen auch seit 2 Wochen. Ich finde den Sound sehr gut und variabel, vor allem für den Preis. Die Möglichkeiten sind natürlich eingeschränkt, aber meine Effekte hänge ich z.B. einfach davor, das geht schon.
Im Proberaum allerdings muss ich die Kapazitäten mit der Band noch austesten... gegen einen mittelllauten Drummer hat das an ner 4x12er schon funktioniert, der Amp war dann allerdings bereits ziemlich am Limit. Ich denke, dass es bei den Lautstärken, die wir fahren, nicht ganz reichen wird - vor allem, da ich nicht der einzige Gitarrist bei uns bin.

Aber ein schöner Übungsamp oder "Notfall-Backup-Amp" für nicht zu laute Sachen ist er allemal!
 
Giusto, bestell dir doch einfach auch einen - bei dem Preis kann man wirklich nicht viel falsch machen. Ich finde, er klingt besser als alle "reinen" Transistoramps, die ich bisher gespielt habe. Zu deinen Fragen von oben:

Ich finde diesen Amp nämlich verdammt interessant. 20 watt sollten für die meisten Anwendungen reichen, wenn man eine Box mit hohem Wirkungsgrad hat. Dazu ist es das billigste richtige Topteil, das ich finden konnte.
Ich würde diesen Amp gerne in Kombination mit meinen Teles (1x Standard, 1x mit P90 Abnehmern) einsetzen. Mir ist auch wichtig, wie die Kiste Clean klingt und wie laut man noch clean spielen kann und wo der Amp anfängt zu crunchen. Bis wie viel uhr und mit welcher Klampfe klingt er noch clean? Ganz leicht angezerrt ist auch nicht verkehrt.

20 Watt ist nicht wenig, aber clean/leicht angecruncht kann das schonmal knapp werden. Kommt auch darauf an, ob der Amp an der Box seine volle Leistung ausschöpfen kann (4 Ohm hat nicht jede Box).

Ich spiele ihn auch mit Tele, habe eine Squier Classic Vibe. Man kann ihn clean noch "mittellaut" spielen, in einer lauten Band reicht das m.E. nicht. Der Clean ist nicht schlecht, aber eher marshallig und hat nun überhaupt nichts von Fender oder Vox. Den Crunch finde ich beim Micro Terror am besten. Die Verzerrung ist dank des sinnvoll ausgelegten Gain-Regelweges auch fein dosierbar. Man kann tolle leicht angezerrte Sounds anfahren, die gar nicht so nach kratzigem Transistor klingen. Die Dynamik ist vorbildlich, der Amp reagiert super auf das Gitarrenspiel. Zu den "Uhrzeiten" bis zu denen der Clean-Breakup einsetzt kann ich dir leider gerade nichts sagen, aber die Endstufe ist afaik eher auf Vermeidung von Clipping ausgelegt, es gibt eine Art Schutzschaltung bei zu hoher Lautstärke. Irgendwann ist clean halt Schluss und man muss den Gain mehr aufdrehen, um Lautstärke dazuzugewinnen.

Ich habe den Amp für zuhause und evtl den Proberaum gekauft. Letzteres konnte ich leider noch nicht wirklich ausprobieren. Zuhause ist er aber für mich persönlich an einer 1x12-Box ein wirklich guter Übungsamp. Ich wollte was einfaches und mal wieder einen richtigen Amp, den ich mit meinem kleinen Pedalboard spielen kann, um nicht nur über den Rechner üben zu können ;)

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen :)

Grüße
 
Giusto, bestell dir doch einfach auch einen - bei dem Preis kann man wirklich nicht viel falsch machen.
Ich will erst noch auf eine neue Box sparen. Mir schwebt im Moment etwas mit dem Eminence Legend 1518 vor.
Kommt auch darauf an, ob der Amp an der Box seine volle Leistung ausschöpfen kann (4 Ohm hat nicht jede Box).
Die von mir geplante Box könnte unter Verwendung zweier Speaker mit 4 oder 16 Ohm Impedanz betrieben werden. Das würde passen.
Da der legend 1518 mit zu den lautesten Speakern zählt, bin ich zuversichtlich, was die Lautstärke angeht.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen
Das konntest du, danke dafür.
 

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