Guitar-Chris
Registrierter Benutzer
Hallo!
Wegen der vielen positive Meinungen über die Squier Classic Vibe Serie habe ich mir letzte Tage eine Classic Vibe 50's Stratocaster blind bestellt. Ich muss zugeben, sie sprach mich optisch sehr an, ich war aber skeptisch, ob sie das hält, was viele versprochen haben.
Hier also mein Review:
Zu den Daten:
Die Gitarre ist nach Angaben von Squier aus Erle. Festzustellen ist, dass sie leicht ist, jedenfalls im Verhältnis zum Beispiel zu meiner Fender Telecaster aus Erle und zu meiner Yamaha Pacifica ebenfalls aus Erle.
Der Hals ist aus Ahorn und lackiert und weist ein nicht zu wuchtiges C-Profil auf Er hat eine leicht gelbliche (honiggelbe) Färbung.
Anders als die damaligen 50'er Jahre Strats sind nicht die schmalen Vintage Bünde sondern 21 Medium Bünde verbaut worden. Auf der Kopfplatte ist ein Stringtree für die b und e Saite angebracht, auf der Rückseite außerdem Vintage Tuner (die mit dem senkrechten Loch und Schlitz). Der Halsstab ist von der Kopfplatte aus zugängig.
Bei den drei Tonabnehmern handelt es sich um Custom Vintage Style Single-Coil Strat Pickups mit Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces und Aged White Abdeckungen. Das Schlagbrett ist dagegen einlagig schneeweiß.
Der Body ist in 2-Tone-Sunburst lackiert, es gibt also nicht diesen rötlichen Zwischenton zwischen schwarz und dem Holzfarbton. Der Body ist zweiteilig (Korrektu: Wenn ich das richtig erkenn ist er dreiteilig. Die "untere" Hälfte ist nochmal geteilt. Oben sehe ich nur ein Teil.) Er ist Hinten mit einer Humbucker-Fräsung unter dem Pickguard versehen.
Die Verarbeitung
Die Lackierung ist einwandfrei ausgeführt. Dies gilt für den Body und den Hals gleichermaßen. Die Bünde sind sauber eingelassen. An den Bundenden wurden die Schlitze wieder mit Füllmaterial verschlossen. Bei meiner Gitarre gab es am allerersten Bund auf einer Seite einen kleinen Grat, den ich vorsichtig weggefeilt habe. Bei genauerem Hinsehen kann man erkennen, das am Hals eine kleine (sehr kleine, vieleicht 1 mm) Kerbe überlackiert wurde.
Die Tuner laufen sehr gleichmäßig. Die Halskrümmung und Saitenlage war zum allerersten Mal bei einer neuen Gitarre, die ich gekauft habe, perfekt eingestellt. Die Saitenlage ist angenehm flach, gleichzeitig schnarrt tatsächlich nichts. Das Vintage Tremolo ist aufliegend eingestellt, was ich persönlich auch so gelassen habe.
Der Sound
Bevor ich die Gitarre ausgiebieger getestet habe habe ich zwei Dinge getan: Als erstes gab es natürlich den obligatorischen Satz neue Saiten, in meinem Fall 0.95 er von D'Addario.
Bei der Gelegenheit habe ich das Schlagbrett abgenommen und das hintere Tonepoti umgelötet. Die Strat ist von Haus aus klassich verdrahtet, also ein Master Volume Poti und zwei Tone Poti. Das vordere regelt den Halstonabnehmer, das hintere den mittleren Tonabnehmer. Der Bridge-Pickup hat keinen Tone-Regler. Ich habe das hintere Tonepoti mit dem hinteren Pickup verbunden.Dazu muss nur ein Kabel umgelötet werden. Der mittlere Pickup hat also bei mir jetzt keinen Tone-Regler, während Hals- und Bridgetonabnehmer geregelt werden können, was ich für verzerrte Sounds sehr angenehm finde. Wahlweise kann das hintere Poti auch mit mittlerem und hinterem Tonabnehmer gleichzeitig verbunden werden.
Jetzt aber zum Klang. Die Gitarre spricht schon trocken sehr gut an und man spürt die Schwingungen im Body sehr stark.
Verstärkt erfüllt sie tatsächlich das, was der Name verspricht: Die Gitarre klingt sehr "twängig" aber nie zu scharf. Gut gefällt mir, dass vor allem die Bass-Saiten sehr straff klingen und nie wummern oder matschen. Während der Halstonabnehmer schön "bluest" und der Bridge-Tonabnehmer es drahtig rocken lässt, decken die Zwischenpositionen die klassischen Soundfarben einer Strat ab, vor allem "knopflern" die Stellungen 2 und 4 sehr schön.
Verzerrt gespielt müssen die Höhen je nach Einstellungen etwas zurückgeregegelt werden. Der Klang bleibt stets druckvoll und differenziert. Ultra-High-Gain Einstellungen sind aber ganz klar nicht das Terrain der 50'er Strat.
Die Tonabnehmer pfeiffen auch bei hohen Lautstärken nicht, zeigen aber die typische Einstreu-Empfindlichkeit von Single-Coils, die allerdings nicht so ausgeprägt ist, wie bei einigen 100-Euro Strats die ich mal in der Hand hatte. Der Pickupwahlschalter erzeugt manchmal sehr leise Umschaltgeräusche. Die Potis arbeiten gleichmäßig und geräuschlos.
Oftmals wurde in Foren schon ein Vergleich mit den wesentlich teureren Amerika-Strats von Fender angestellt. Diesen Vergleich kann ich hier leider nicht im Detail führen mangels solch einer Gitarre. Allerdings hatte ich im Musikladen schon mehrfach solche Strats in der Hand und am Verstärker. Und diese Squier ist die erste Gitarre, die diesen crispen Sound hat, den ich mir bei einer Stratocaster immer vorstelle. Zugleich liegt sie mir hervorragend in der Hand. Auch das lackierte Griffbrett hat sich bei einem ersten Gig nicht negativ ausgewirkt.
Fazit
Diese Gitarre ist für Fans des "Strat-Tones" definitv eine Empfehlung wert und kann angesichts des Preises uneingeschränkt als Standard Anfängerempfehlung mit aufgenommen werden. Natürlich ist sie deswegen nicht nur für Anfänger geeignet.
Soweit keine großen Serienstreuungen bei der Verarbeitung auftreten also eine runde Sache.
Wegen der vielen positive Meinungen über die Squier Classic Vibe Serie habe ich mir letzte Tage eine Classic Vibe 50's Stratocaster blind bestellt. Ich muss zugeben, sie sprach mich optisch sehr an, ich war aber skeptisch, ob sie das hält, was viele versprochen haben.
Hier also mein Review:
Zu den Daten:
Die Gitarre ist nach Angaben von Squier aus Erle. Festzustellen ist, dass sie leicht ist, jedenfalls im Verhältnis zum Beispiel zu meiner Fender Telecaster aus Erle und zu meiner Yamaha Pacifica ebenfalls aus Erle.
Der Hals ist aus Ahorn und lackiert und weist ein nicht zu wuchtiges C-Profil auf Er hat eine leicht gelbliche (honiggelbe) Färbung.
Anders als die damaligen 50'er Jahre Strats sind nicht die schmalen Vintage Bünde sondern 21 Medium Bünde verbaut worden. Auf der Kopfplatte ist ein Stringtree für die b und e Saite angebracht, auf der Rückseite außerdem Vintage Tuner (die mit dem senkrechten Loch und Schlitz). Der Halsstab ist von der Kopfplatte aus zugängig.
Bei den drei Tonabnehmern handelt es sich um Custom Vintage Style Single-Coil Strat Pickups mit Staggered AlNiCo 3 Magnet Pole Pieces und Aged White Abdeckungen. Das Schlagbrett ist dagegen einlagig schneeweiß.
Der Body ist in 2-Tone-Sunburst lackiert, es gibt also nicht diesen rötlichen Zwischenton zwischen schwarz und dem Holzfarbton. Der Body ist zweiteilig (Korrektu: Wenn ich das richtig erkenn ist er dreiteilig. Die "untere" Hälfte ist nochmal geteilt. Oben sehe ich nur ein Teil.) Er ist Hinten mit einer Humbucker-Fräsung unter dem Pickguard versehen.
Die Verarbeitung
Die Lackierung ist einwandfrei ausgeführt. Dies gilt für den Body und den Hals gleichermaßen. Die Bünde sind sauber eingelassen. An den Bundenden wurden die Schlitze wieder mit Füllmaterial verschlossen. Bei meiner Gitarre gab es am allerersten Bund auf einer Seite einen kleinen Grat, den ich vorsichtig weggefeilt habe. Bei genauerem Hinsehen kann man erkennen, das am Hals eine kleine (sehr kleine, vieleicht 1 mm) Kerbe überlackiert wurde.
Die Tuner laufen sehr gleichmäßig. Die Halskrümmung und Saitenlage war zum allerersten Mal bei einer neuen Gitarre, die ich gekauft habe, perfekt eingestellt. Die Saitenlage ist angenehm flach, gleichzeitig schnarrt tatsächlich nichts. Das Vintage Tremolo ist aufliegend eingestellt, was ich persönlich auch so gelassen habe.
Der Sound
Bevor ich die Gitarre ausgiebieger getestet habe habe ich zwei Dinge getan: Als erstes gab es natürlich den obligatorischen Satz neue Saiten, in meinem Fall 0.95 er von D'Addario.
Bei der Gelegenheit habe ich das Schlagbrett abgenommen und das hintere Tonepoti umgelötet. Die Strat ist von Haus aus klassich verdrahtet, also ein Master Volume Poti und zwei Tone Poti. Das vordere regelt den Halstonabnehmer, das hintere den mittleren Tonabnehmer. Der Bridge-Pickup hat keinen Tone-Regler. Ich habe das hintere Tonepoti mit dem hinteren Pickup verbunden.Dazu muss nur ein Kabel umgelötet werden. Der mittlere Pickup hat also bei mir jetzt keinen Tone-Regler, während Hals- und Bridgetonabnehmer geregelt werden können, was ich für verzerrte Sounds sehr angenehm finde. Wahlweise kann das hintere Poti auch mit mittlerem und hinterem Tonabnehmer gleichzeitig verbunden werden.
Jetzt aber zum Klang. Die Gitarre spricht schon trocken sehr gut an und man spürt die Schwingungen im Body sehr stark.
Verstärkt erfüllt sie tatsächlich das, was der Name verspricht: Die Gitarre klingt sehr "twängig" aber nie zu scharf. Gut gefällt mir, dass vor allem die Bass-Saiten sehr straff klingen und nie wummern oder matschen. Während der Halstonabnehmer schön "bluest" und der Bridge-Tonabnehmer es drahtig rocken lässt, decken die Zwischenpositionen die klassischen Soundfarben einer Strat ab, vor allem "knopflern" die Stellungen 2 und 4 sehr schön.
Verzerrt gespielt müssen die Höhen je nach Einstellungen etwas zurückgeregegelt werden. Der Klang bleibt stets druckvoll und differenziert. Ultra-High-Gain Einstellungen sind aber ganz klar nicht das Terrain der 50'er Strat.
Die Tonabnehmer pfeiffen auch bei hohen Lautstärken nicht, zeigen aber die typische Einstreu-Empfindlichkeit von Single-Coils, die allerdings nicht so ausgeprägt ist, wie bei einigen 100-Euro Strats die ich mal in der Hand hatte. Der Pickupwahlschalter erzeugt manchmal sehr leise Umschaltgeräusche. Die Potis arbeiten gleichmäßig und geräuschlos.
Oftmals wurde in Foren schon ein Vergleich mit den wesentlich teureren Amerika-Strats von Fender angestellt. Diesen Vergleich kann ich hier leider nicht im Detail führen mangels solch einer Gitarre. Allerdings hatte ich im Musikladen schon mehrfach solche Strats in der Hand und am Verstärker. Und diese Squier ist die erste Gitarre, die diesen crispen Sound hat, den ich mir bei einer Stratocaster immer vorstelle. Zugleich liegt sie mir hervorragend in der Hand. Auch das lackierte Griffbrett hat sich bei einem ersten Gig nicht negativ ausgewirkt.
Fazit
Diese Gitarre ist für Fans des "Strat-Tones" definitv eine Empfehlung wert und kann angesichts des Preises uneingeschränkt als Standard Anfängerempfehlung mit aufgenommen werden. Natürlich ist sie deswegen nicht nur für Anfänger geeignet.
Soweit keine großen Serienstreuungen bei der Verarbeitung auftreten also eine runde Sache.
- Eigenschaft