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Zarfld
Registrierter Benutzer
Hi zusammen,
ich bin zwar schon länger im Forum war aber bis jetzt nur ein Readonly Nutzer. Wie der Titel schon sagt geht es hier wieder einmal ums einrichten eines Proberaums. Wir haben uns vor 2 Jahren schon mal im Heizraum einen Raum eingerichtet wo wir schon ein paar Erfahrungen sammeln durften. Damals waren die Threads in diesem Forum sehr hilfreich beim Ideensammeln und Finden von Detail-Lösungen. Diesmal stehen wir wieder vor dem Einrichten des Raumes, und ich möchte diesen Thread dazu nützen, sowohl andere raumbauende Kollegen Ideen weiterzugeben bzw. vor Fehlinvestitionen zu bewahren, als auch das versammelte Wissen dieses Forums zu nutzen um gute Kompromisse zu finden.
Also nun mal zu den Erfahrungen die wir im alten Raum gesammelt haben.
Ziel war es die Gegebenheiten optimal zu nutzen und einen guten Kompromiss bezüglich Schalldämmung und Raumakustik zu finden. Also keinen schalltoten Raum sondern einen Raum in dem man sich gut hört und eventuell auch ein paar Mitschnitte machen kann.
Den Proberaum in einem Heizraum unterzubringen ist natürlich auch eine Kompromisslösung und nicht wirklich der Optimalfall.
Problematisch waren hier:
- Der Raum ist mit 210m Höhe niedrig und man hat wenig Spielraum über abgehängte Decken nachzudenken
- Der Raum ist mit 380 x 420cm Grundfläche und der dort installierten Fernwärme-Heizung samt Warmwasserboiler etc auch so nicht gerade groß
- 2 der Wände sind ungedämmte Außenwände und durften nicht verplankt werden damit die Feuchtigkeit entweichen kann und sich kein Schimmel etc bildet. (keine Sorge die Luftfeuchte wird überwacht und ist ziemlich konstant bei 50 60% je nach Jahreszeit)
- Wände verfliest und staubiger Betonboden
Nun was haben wir gemacht:
- an der Decke 4 bzw 5cm Styropor angebracht dann genetzt und verspachtelt damit wir auch die Masse erhöhen, und dann dünner Noppenschaum (ich glaub 2cm) dran. Daraus resultieren letzendlich 202cm Raumhöhe...
- Fliesen an den beiden Außwenwänden runter und da der Putz darunter ohnehin schon locker war runter bis auf die Ziegel. Das hilft dem Austrocknen der Mauer, vermeidet die Schimmelbildung, reflektiert nicht so stark und wirkt sogar etwas als Difusor.
- Boden mit Betonversiegelung bestrichen/ etwas dickerer Teppich unters Schlagzeug
- An einer Innenwand Vertäfelung mit OSB-Platten (Hinterlattung mit insgesamt 8cm Abstand zur Wand) und 10cm Noppenschaum.
- Eine Brandschutztür eingemauert, und Innen mit Noppenschaum beklebt.
- Fenster mit einem Zuschnitt aus einer alten SchaumstoffMatratze gedämmt und eine aus OSB gemachte Klappe darüber. Funktioniert wunderbar
- Dicke Polster von einer alten Couch ins Eck
- Gummimatten (aus dem Baumarkt eigentlich als Waschmaschinenunterlage gedacht) unter Bass-Amp und Schlagzeug
- Selbstgebastelte Absorber (Bespannte Malerleinwand mit Silikon bestrichen und mit Latten Luftdicht auf Pressspanplatte geschraubt darüber wieder dünner Noppenschaum)
Was haben wir gelernt:
- Nicht alle wärmedämmenden Materialien dämmen auch Schall. (Styropor Auch das Netzen und spachteln bringt da nicht mehr viel)
- Besonders bei kleinen/niedrigen Räumen sind Raumresonanzen ein ernstzunehmendes Thema
- Fensterdämmung aus OSB-Klappe & Matratzen haben eine tolle Wirkung. Draußen hört man auch direkt vor dem Fenster, sogar das Schlagzeug so gut wie nicht mehr.
- Das Entkoppeln von Körperschall ist in Sachen Schalldämmung ins restliche Haus eine wichtige und effektive Maßnahme.
- Eine komplette PA nur für den Proberaum ist nicht notwendig - Monitorboxen rentieren sich (zumindest für uns) eher.
- Eine Box mit qualitativ hochwertigen Fullrange-Lautsprechern ist einer Billiglösung mit NoName Speakern vorzuziehen und ebenso wichtig wie das verwendete Mikro.
- Probiern verschiedenster Equalizer-Einstellungen bringt mehr als einfach nur lauter drehen
Trotz der uns bekannten Nachteile und nach mehrfachen Umplatzierungen der Instrumente/Verstärker & Boxen, sind wir eigentlich zufrieden mit dem Raum. Doch leider steht im nächsten Jahr eine Kaminsanierung an und wir überlegen den Proberaum in einen benachbarten Raum (zur Zeit eine als werkstatt umfunktionierte Garage mit 4x8m) zu verlegen. Und dabei wollen wir gleich mal das zuvor Gelernte einfließen lassen.
Wenn ihr wollt kann ich euch ja noch ein Paar Fotos machen damit ihr euch darunter was vorstellen könnt.
ich bin zwar schon länger im Forum war aber bis jetzt nur ein Readonly Nutzer. Wie der Titel schon sagt geht es hier wieder einmal ums einrichten eines Proberaums. Wir haben uns vor 2 Jahren schon mal im Heizraum einen Raum eingerichtet wo wir schon ein paar Erfahrungen sammeln durften. Damals waren die Threads in diesem Forum sehr hilfreich beim Ideensammeln und Finden von Detail-Lösungen. Diesmal stehen wir wieder vor dem Einrichten des Raumes, und ich möchte diesen Thread dazu nützen, sowohl andere raumbauende Kollegen Ideen weiterzugeben bzw. vor Fehlinvestitionen zu bewahren, als auch das versammelte Wissen dieses Forums zu nutzen um gute Kompromisse zu finden.
Also nun mal zu den Erfahrungen die wir im alten Raum gesammelt haben.
Ziel war es die Gegebenheiten optimal zu nutzen und einen guten Kompromiss bezüglich Schalldämmung und Raumakustik zu finden. Also keinen schalltoten Raum sondern einen Raum in dem man sich gut hört und eventuell auch ein paar Mitschnitte machen kann.
Den Proberaum in einem Heizraum unterzubringen ist natürlich auch eine Kompromisslösung und nicht wirklich der Optimalfall.
Problematisch waren hier:
- Der Raum ist mit 210m Höhe niedrig und man hat wenig Spielraum über abgehängte Decken nachzudenken
- Der Raum ist mit 380 x 420cm Grundfläche und der dort installierten Fernwärme-Heizung samt Warmwasserboiler etc auch so nicht gerade groß
- 2 der Wände sind ungedämmte Außenwände und durften nicht verplankt werden damit die Feuchtigkeit entweichen kann und sich kein Schimmel etc bildet. (keine Sorge die Luftfeuchte wird überwacht und ist ziemlich konstant bei 50 60% je nach Jahreszeit)
- Wände verfliest und staubiger Betonboden
Nun was haben wir gemacht:
- an der Decke 4 bzw 5cm Styropor angebracht dann genetzt und verspachtelt damit wir auch die Masse erhöhen, und dann dünner Noppenschaum (ich glaub 2cm) dran. Daraus resultieren letzendlich 202cm Raumhöhe...
- Fliesen an den beiden Außwenwänden runter und da der Putz darunter ohnehin schon locker war runter bis auf die Ziegel. Das hilft dem Austrocknen der Mauer, vermeidet die Schimmelbildung, reflektiert nicht so stark und wirkt sogar etwas als Difusor.
- Boden mit Betonversiegelung bestrichen/ etwas dickerer Teppich unters Schlagzeug
- An einer Innenwand Vertäfelung mit OSB-Platten (Hinterlattung mit insgesamt 8cm Abstand zur Wand) und 10cm Noppenschaum.
- Eine Brandschutztür eingemauert, und Innen mit Noppenschaum beklebt.
- Fenster mit einem Zuschnitt aus einer alten SchaumstoffMatratze gedämmt und eine aus OSB gemachte Klappe darüber. Funktioniert wunderbar
- Dicke Polster von einer alten Couch ins Eck
- Gummimatten (aus dem Baumarkt eigentlich als Waschmaschinenunterlage gedacht) unter Bass-Amp und Schlagzeug
- Selbstgebastelte Absorber (Bespannte Malerleinwand mit Silikon bestrichen und mit Latten Luftdicht auf Pressspanplatte geschraubt darüber wieder dünner Noppenschaum)
Was haben wir gelernt:
- Nicht alle wärmedämmenden Materialien dämmen auch Schall. (Styropor Auch das Netzen und spachteln bringt da nicht mehr viel)
- Besonders bei kleinen/niedrigen Räumen sind Raumresonanzen ein ernstzunehmendes Thema
- Fensterdämmung aus OSB-Klappe & Matratzen haben eine tolle Wirkung. Draußen hört man auch direkt vor dem Fenster, sogar das Schlagzeug so gut wie nicht mehr.
- Das Entkoppeln von Körperschall ist in Sachen Schalldämmung ins restliche Haus eine wichtige und effektive Maßnahme.
- Eine komplette PA nur für den Proberaum ist nicht notwendig - Monitorboxen rentieren sich (zumindest für uns) eher.
- Eine Box mit qualitativ hochwertigen Fullrange-Lautsprechern ist einer Billiglösung mit NoName Speakern vorzuziehen und ebenso wichtig wie das verwendete Mikro.
- Probiern verschiedenster Equalizer-Einstellungen bringt mehr als einfach nur lauter drehen
Trotz der uns bekannten Nachteile und nach mehrfachen Umplatzierungen der Instrumente/Verstärker & Boxen, sind wir eigentlich zufrieden mit dem Raum. Doch leider steht im nächsten Jahr eine Kaminsanierung an und wir überlegen den Proberaum in einen benachbarten Raum (zur Zeit eine als werkstatt umfunktionierte Garage mit 4x8m) zu verlegen. Und dabei wollen wir gleich mal das zuvor Gelernte einfließen lassen.
Wenn ihr wollt kann ich euch ja noch ein Paar Fotos machen damit ihr euch darunter was vorstellen könnt.
---------- Post hinzugefügt um 09:39:20 ---------- Letzter Beitrag war um 09:38:39 ----------
Und nun zum Neu-Projekt. Ich hab mal gedacht ich ‚überlege mal laut' und bin neugierig was ihr dazu sagt….
Was haben wir zur Verfügung:
- Einen Raum mit 420 x 780 cm und wieder leider nur knapp 210 cm Raumhöhe
- Da der Raum früher als Garage und auch im Moment noch als Werkstatt genutzt wird, gibt's mittig eine Montagegrube, die vielleicht ja ungeahnte Möglichkeiten bieten könnte. (vl. für Recording Boxen? Oder als zusätzlicher Raum für einen Resonator - aber im Boden, geht das überhaupt?)
- Der Noppenschaum aus dem alten Raum der Gott sei dank nur getackert und nicht verklebt wurde (8m² mit 10cm Stärke, und 20m² vom 2cm Stärke) kann wieder verwertert werden.
- Um den Proberaum vom Eingangsbereich zu trennen, werden wir eine Wand (Trockenbau) einziehen müssen. Da der Eingangsbereich auch als Zugang in den Garten genutzt wird. - Also wird der Raum auch nicht viel größer werden - aber den Teil den die Heizung zur Zeit einnimmt hätten wir gewonnen. Außerdem wären wir nun von Heizungswasser und dem zukünftig anfallenden Kaminruß geschützt.
Und nun zu den Fragen die sich mir stellen:
- Diesmal sollen auch die Außenwände (zumindest Wärme-)gedämmt werden. Jedoch wurde uns von der Idee OSB/Rigips Vertäfelung mit Rockwool dahinter abgeraten, da sich die Steinwolle mit der Feuchtigkeit aus den Wänden ansaugen würde und sich dort dann Schimmel bildet, deshalb wäre hier das geschlossenporige XPS eher zu bevorzugen. - das bringt zwar akustisch nicht viel, aber mal sehen ob das hier überhaupt nötig ist…
- Ich möchte versuchen den Boden zu entkoppeln.
- z.B. mit 1cm OSB-Bodenplatten und den ‚Waschmaschinnen Entkopplungs-Gummiplatten' aus dem Baumarkt. Allerdings sind diese für 10€ für 60x60 nicht gerade billig.
- Kann mir jemand sagen, ob es vielleich auch helfen würde, den Boden nur schwimmend zu lagern und auch leichteres Material als ‚Trittschalldämmung' zu verwenden? Hier soll ja nur der Boden vom Untergrund entkoppelt werden, oder?
- Diesmal kommt Teppich auf den Boden
- Es ist ja nicht mehr viel Höhe da, um an der Decke viel zu machen, aber 6cm Raumhöhe haben wir im letzten Raum auch verloren und da war es zwar nieder aber jeder konnte noch entspannt da stehen ohne sich bücken zu müssen:
- Diesmal stehen wegen dem Plan den Boden zu entkoppeln 1 bis 2 cm weniger zu Verfügug also rechne ich mal mit 4cm…
- Vielleicht könnte man ja mit dünnen Latten und dem dünnen Noppenschaum eine Art Difussor-Wirkung erzielen um den Raum akustisch höher wirken zu lassen …
- Wie wäre es wenn man schwere Teppiche hinter den Noppenschaum geben würde?
- Ich hab eine alte Glastüre bei mir rumstehen und frag mich ob ich diese als Sichtfenster umfunktionieren soll oder nicht.
- Natürlich ist einwandiges Sicherheitsglas nicht gerade schalldämmend und das wär eine zusätzliche Reflektionsfläche.
- Auf der anderen Seite wär der Vorraum nicht so dunkel, und ein Sichtfenster würd' schon was hermachen. Wer weiß vielleicht werden wir dort ja auch recorden - man weiß ja nie ;-)
Ich hoff ihr seid von den ganzen Proberaumthreads nicht schon längst gelangweilt und findet es trotzdem noch interessant.
Also dann schönen Gruß
- Eigenschaft