Ich brate mir sämtliche Potis weg - Was mache ich falsch? Tipps?

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Hi!

Mir ist es jetzt schon desöfteren passiert, dass ich mir meine Potis beim Löten kaputtmache.
-> Achse dreht nach dem Löten nicht mehr flüssig sondern hakt. Mal mehr, mal weniger.

Die Potis die ich benutze und bei denen es passiert ist, sind eigentlich recht hochwertige Potis:

Löten kann ich eigentlich ganz gut, die Lötstellen passen, sind sauber und zeigen beim Durchmessen auch stets 0 Ohm an. Was ich beachte:
- Ich drehe die Temperatur des Lötkolben beim Löten auf das Potigehäuse höher als wenn ich bspw. Litzen mit Ösen löte, damit ich auf dem Potigehäuse "schnell und heiß" löte und ich das Poti nicht lange Zeit auf mittelheißer Temperatur brate.
Die Hitze des Lötkolbens ist aber noch nicht so heiß, als dass das Flussmittel spritzen würde, eher einen Ticken drunter.
- Lötspitze sauber und auf Temperatur
- Poti sauber
- Ich drehe das Poti beim Löten auf "0", angeblich soll es die Leiterbahnen vor Überhitzung schützen? Hab ich diesem Forum hier mal entnommen :unsure:
- Eigentlich warte ich nach dem Löten einer Potilötstelle immer ein paar Sekunden bis es wieder soweit abgekühlt ist, dass ich es mit dem bloßen Finger anfassen kann. Danach mache ich weiter.

Habt ihr sonst noch Tipps und Tricks?

Gruß, Mantas
 
Was für einen Lötkolben benutzt Du denn. regelbare Temperatur klingt ja eher nach Lötstation? Welche Leistung, temperaturgeregelt? Welche Temperatur stellst Du denn ein? Was für eine Lötspitze verwendest Du und wie lange dauert der Lötvorgang auf dem Gehäuse in etwa?
P.S.: Noch 'ne Frage, welches Lot verwendest Du?
 
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Habt ihr sonst noch Tipps und Tricks?
Das funktioniert eigentlich immer (also: damals)

1743013269346.png

Was auch hilft:
  • Litzendrähte verdrillen und vorverzinnen, dann erst einlöten (schmilzt besser, Litze ist schon benetzt)
  • ebenso schon mal etwas Lötzinn auf das offene Auge des Pins geben; erst dann heiß machen und Litze in die Flüssigkeit einführen
  • Potistellung: abhängig vom Pin ... der Mittelkontakt sollte möglichst weit weg vom erhitzten Pin sein
  • also zB Poti R für linken und mittleren Pin (da geht's nicht anders), Poti L für rechten Pin
 
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Ich hab ein 35Watt Ersa Lötkolben und damit noch kein Poti durchgebraten.....
Was benutzt du denn ......?
 
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Mit einer Spitzzange kräftig halten, um die Hitze nicht zu sehr ins Gehäuse zu leiten und natürlich nur ganz wenige Sekunden (1-3) dranbleiben mit dem Kolben.
Grad solange, dass es "wirklich fließt", aber keine Sekunde länger.
Ein Teil der Wärme geht ja auch ins Kabel, dass angelötet wird, die andere Richtung dann mit der Spitzzange "abfangen".
 
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Litzendrähte verdrillen und vorverzinnen, dann erst einlöten (schmilzt besser, Litze ist schon benetzt)
moin, das ist beim Löten von Litzen gängige Praxis. Aber die Litze darf nicht verschmoren.
Wenn du beim Löten der Masseleitungen auf dem Gehäuse die Temperatur erhöhen musst, taugt dein Lötwerkzeug nix
oder deine Technik ist überdenkenswert.
Wichtig ist immer genug Zinn an der Lötspitze zu haben, damit eine gute Temperaturabgabe an den zu lötenden Teilen
statt finden kann. Mit einer 'trockenen' Lötspitze kann man nicht vernünftig löten.
Und Übung macht den Meister :opa:
 
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Aloha .-)

Um zu verstehen, was da passiert sollte man sich mal das Innenleben der CTS-Potis ansehen:

P1140023.jpg


Wie man sieht liegt dieser Kunststoffkörper, der den Schleifkontakt trägt, mit dem Ring auf dem Gehäuseboden auf (wird von den Kontaktfedern des Schleifrings und der Widerstandsbahn dort gegengedrückt). Hier befindet sich auch immer ein Klecks Gleitfett.

Wenn man das Gehäuse durch ewiges 'rumbraten' zu stark erhitzt schmilzt der Kunststoffkörper und verformt sich. Ausserdem wird die Fettschicht so weit 'verflüssigt', dass sie nur noch sehr dünn ist und somit die Gleitwirkung nachlässt und das Poti hakelig wird.

Jenzz
 
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@Jenzz , Deine Gedanken sind nachvollziehbar und Dein Bild rundet das Ganze logisch ab (y) ...aber der Thread-Opener bezieht sich auf so einen Potentiometer...

TAD CTS 500K Long Split VAT Pot.jpg

...ich weiß nun nicht, wie dieser Poti aufgebaut ist, aber ich glaube, da schleift nichts auf dem Gehäuseboden ;)

-> Achse dreht nach dem Löten nicht mehr flüssig sondern hakt. Mal mehr, mal weniger.

Könnte ja auch ein rein mechanisches Problem sein. Wie fest ziehst Du die Kontermutter des Potis an? "Hakt" es mit und/oder ohne Potiknopf? Wenn der Potiknopf etwas zu tief auf der Achse sitzt, kann der irgendwo gegen kommen.

Ist denn die elektrische Funktion beim neuen Poti nach dem Einbau gewährleistet. Regelt der Poti die Lautstärke ohne zu "knacksen" -> wenn die reine Lautstärkeregelung ohne Probleme genehm am Ohr ankommt, dann tendiere ich doch eher dazu, das da ein mechanisches Problem vorliegt und Du den Poti nicht überhitzt hast.
 
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@LPK Ah, ok..Du hast recht. Sorry, ich hatte nur auf CTS geachtet...

Ja, bei der 'Dimple'-Bauforn ist das war Anderes, dort sieht der Trägerkörper anders aus und nur der Pin hat 'Kontakt' mit dem Gehäuseboden.

Jenzz
 
1. lötstelle am Potigehäuse mit feinen Schleifpapier anschleifen (oft ist da so ne Art Beschichtung drauf

2. große Meißel-Lötspitze nutzen, je größer die masse der Lötspitze, desto schneller heizt du punktuell auf.
Ich hab ne Weller Station und nutze da eine 6mm breite Spitze wenn ich mich nicht täusche.
Ich nutze die fette Spitze übrigens auch bei XLR und Klinkensteckern, kleinere setz ich erst ein wenn ich anders nicht hinkomme
 
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Ohne Antworten auf die Fragen zu Ausrüstung und Vorgehen ist das alles Glaskugellesen ;)
 
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Und das Wichtigste: Altes Lötzinn verwenden, nicht diesen RoHS Mist...
 
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Nicht zu vergessen... der onk war schneller:
PB60SN40 mit Kolophonium nehmen

Das riecht dann auch wie früher.
 
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Eigentlich ist es ja eine Unsitte, das Potigehäuse als Massepunkt zu verwenden. Hat sich aber irgendwie durchgesetzt. Ich würde das mir einem starren blanken Kupferdraht machen, der alle Punkte der Masse verbindet. Da kann man dann die entsprechenden Masseleitungen dran löten. Wenn man will, dann auch noch mit einem dünnen Draht das Potigehäuse mit anschließen.
HIer mal ein Beispile, wei ich das bei einem anderen Projekt gemacht habe:
lichtpultfrontplatte-jpg.653739

Man sieht hier den versilberten Kupferdraht, der sich an allen Bauteilen vorbei windet. Der ist Masse.

Gerade, wenn man mehrere Masseleitungen an das Gehäuse lötet, muss man ja immer wieder erwärmen.
Und wie das Poti aus dem Eingangspost aussieht, hat es hinten im Gehäuse ein Lager für die Welle. Wenn das Gehäuse sich durch das Löten verzieht, wird es schwergängig.
Das Poti würde ich beim Löten auch nicht auf 0-Stellung drehen, da sonst der Schleifer beim Löten an diesem Endkontakt unnöig erhitzt wird.
Oder war gemeint, den Lötkolben für den Lötvorgang auszuschalten? Das wäre gerade kontraproduktiv, denn gerade dann braucht man schnell viel Leistung. Sonst muss man zu lange erhitzen.
 
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Eigentlich ist es ja eine Unsitte, das Potigehäuse als Massepunkt zu verwenden. Hat sich aber irgendwie durchgesetzt. Ich würde das mir einem starren blanken Kupferdraht machen, der alle Punkte der Masse verbindet. Da kann man dann die entsprechenden Masseleitungen dran löten. Wenn man will, dann auch noch mit einem dünnen Draht das Potigehäuse mit anschließen.

Gebe ich Dir zu 100% Recht (y) ...aber leider hat diese Vorgehensweise auf dem Potigehäuse zu Löten einen unschätzbaren Vorteil: Bei der Gitarre soll man möglichst alle Massen auf einen zentralen Punkt führen. Ich habe dazueiniges im Netz gelesen und da schreiben ein paar schlaue Leute, das dadurch unterschiedliche Potentiale minimiert werden, die sonst zu Störgeräuschen führen können. Ob das so ist, weis ich nicht, es wird aber als Begründung angeführt, die Massen möglichst auf einem zentralen Punkt zu führen. @chris_kah , wenn Du da andere Kenntnisse hast -> gerne her damit ;)

Ich arbeite immer vorausschauend: Ich löte die Massen erst zum Schluss. Entweder verdrill ich sie zum einmaligen festlöten oder ich halte sie - sofern möglich - mit einer kleinen Krokodilsklemme zusammen und löte dann. Verdrillt man nämlich die Kabel, macht das bei einem evtl. späteren z.B. PU-tausch immer Probleme.
 
Diese Poti-Deckel lassen sich doch in aller Regel auch abnehmen. Vielleicht sollte man das tun bevor man sie mit einem Lötkolben malträtiert, und danach wieder anbringen. Damit vermeidet man, das Innenleben der Potis zu "verbraten".
 
Bei der Gitarre soll man möglichst alle Massen auf einen zentralen Punkt führen.
Je nach Gitarre hat man in der Regel 3 bis 4 Potis, einen Kippschalter, eine Anschlussbuchse und vielleicht noch ein Vibratosystem, die alle auf Masse gehen. Da ist man von einem zentralen Punkt weit entfernt.
 
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Da ist man von einem zentralen Punkt weit entfernt.

:ROFLMAO: ...jepp! So was setzt auch immer eine gute Planung voraus - wenn man so wie ich seit Jahren schon in Gitarren "rumlötet", entwickelt man so seine "Marotten" ...die aber dann, das muss ich jetzt mal so sagen, auch immer gut funktionieren ;) :LOL:

Diese Poti-Deckel lassen sich doch in aller Regel auch abnehmen. Vielleicht sollte man das tun bevor man sie mit einem Lötkolben malträtiert, und danach wieder anbringen. Damit vermeidet man, das Innenleben der Potis zu "verbraten".

Das wäre aber ein sehr großer Aufwand, der letztendlich zu noch mehr Fehlern führen kann ;)

Ich würde es alleine aus einem Grund nicht machen: Die Gefahr, das Staub- bzw. Schmutzparttikel auf das Widerstandselement kommen ist ungemein höher. Zumal ich - und auch zahlreiche andere Mitstreiter - beim Thema Schmutz/Staub auf dem Widerstandselement gerade in den letzten Monaten sehr mit der Qualität hadern, die da von CTS (die verbaue ich eigentlich nur) kommt: Innerhalb kürzester Zeit nach dem Einbau fangen die Potis an zu "kratzen" im Audiosignal. Ich habe sehr teure 280 KOHm CTS Potis mit Schalter für meine Strat weggeworfen, weil sich das so einstellte. Bis in einem anderen Forum jemand den Hinweis gab, das neuerdings bei der Fertigung der Potis viel Staub und Schmutz in diesen verbleibt.

Seit dem verlöte ich die Potis, setze sie aber noch nicht fest -> dann sprühe - eigentlich "wasche" - ich sie ausgiebig mit Kontakt Chemie 600 (601 geht auch) so ein, das die Flüssigkeit nach unten an den Lötfahnen rausläuft -> natürlich ordentlich Tücher drunter -> CAVE bei Nitrolack-Gitarren. Trocknen lassen -> dann Kontakt Chemie 701 Vaseline Spray ausgiebig in den Poti sprühen. Macht eine schöne Haptik beim Drehen und verhindert schnelles erneutes Verschmutzen der Widerstandsbahn. Jetzt erst setze ich den Poti in der Gitarre fest.

Das alles war vor zwei, drei Jahren nicht notwendig... ...wer weis was bei den Fertigungsprozessen bei CTS jetzt eingesparrt wird.

O.K., wieder mal vom eigentlichen Thema abgewichen. Finde dennoch, dass auch so was hier gut hin passt. Back to the roots.

Ohne Antworten auf die Fragen zu Ausrüstung und Vorgehen ist das alles Glaskugellesen ;)

Stimmt. Rückmeldungen bzw. eine Rückmeldung wäre schon gut ;)

Meine Galskugel sagt ja zu 51%, dass das Ganze ein rein mechanisches Problem ist -> der Potiknopf ist zu tief auf der Achse runter gedrückt worden -> dann reibt sich gerne mal der Knopf mit seiner Innenseite an der Poti-Mutter :cool:;) ...habe da meine Erfahrungen... :LOL:
 
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lötstelle am Potigehäuse mit feinen Schleifpapier anschleifen (oft ist da so ne Art Beschichtung drauf
eigentlich sind die Potigehäuse lötbar und brauchen keine besondere Behandlung zum Löten.
Oder hast du schon mal eine neue Gibson mit angeschliffenen Potigehäusen gesehen?;)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Macht eine schöne Haptik beim Drehen und verhindert schnelles erneutes Verschmutzen der Widerstandsbahn
wenn dann doch Staub in die Gitarre (z.B. Semiacoustic) kommt, bleibt der wunderbar an der Kohlebahn kleben...:unsure:

Ich habe in >40 Jahren Gitarrenbastelei noch kein Poti verbrutzelt egal ob CTS, Bourns oder Billig-Asiat.
Wichtig ist gutes Lötwerkzeug und eine gute Löttechnik.
Eine wunderbare Übung beim Löten, ist ein Würfel aus verzintem Kupferdraht zu löten.

1743080937510.png
 
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