Was ist dran am Mythos "GOLA"

  • Ersteller Balgseele
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Ich bestätige, dass das Instrument 49 Spielnoten hat.
danke das hat mich noch interessiert.

Aufgrund dieses Fotos von @djangoswing74
ok - stimmt - da hätte ich mit etwas nachdenken auch selber drauf kommen können!

. Meine 4-Chörige Gola mit 55 klingenden Tönen hat 3 Stimmstöcke im Casotto. Insgesamt 6 Stimmstöcke an der Zahl.
auch hier ein Dankeschön!

Wie gesagt: Knopfgolas kenne ich nicht so viele und kann deswegen einiges nur wiedergeben was man mir ( aus fachlich solider ) Quelle gesagt hat...aber weil ich von Haus aus misstrauisch bin, bin ich beruhigt wenn diese Erzählunge mit den Berichten von Besitzern übereinstimmen.


Der Hintergrund meiner Frage ist ein Erlebnis, das ich bei meinem Akkordeonfachmann hatte also ich einmal bei im mein Instrument abholen wollte. Da kam zum, gleichen Zeitpunkt ein interessierter Spieler vorbei der eine Knopfgola ausprobieren wollte die mein Fachmann zufällig gerade da hatte. Und das Instrument hatte eine unglaublich satten kräftigen Klang, der mich extrem an den ebenfalls sehr satten Sound der "alten" Tastengolas erinnerte.

Mein Fachmann meinte, das kommt auch mit von der Bauweise weil bei 49 Tönen wurde das noch auf 2 Stimmstöcke im Cassotto verteilt. Und bei den Golas mit 55 oder 61 Tönen wurden die Töne aufgrund des verfügbaren Bauraums auf 3 Stimmstöcke verteilt. Das bedeutet dass der Cassottoschacht entsprechend weiter gebaut sein muss und damit von seiner Wirkung etwas verliert. Und die 55 oder 61 tönigen Golas zwar mehr Töne haben, aber dafür nicht ganz so kräftig im Klang sind wie die alten mit 49 Tönen.

... Aber er fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: dass das, was die 55 und 61 tönigen Golas so von sich geben, sich auch sehen bzw hören lassen kann! Und einem bei diesen Ausführunge der Klang dennoch so gut sei, dass einem nichts fehlt ( er spielt selbst eine 61 tönige, die er selbst gebaut hatte als er noch bei Hohner in der Gola Abteilung gearbeitet hatte :cool:)
 
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Zu der Gola IV bzgl. der Jalousie hier meine aus 1992 als Antwort auf den Post (789) weiter oben:

Gola_IV.jpg


Das Verdeck ist aus Aluminium, nicht aus Holz.
Gola_IV ohne Verdeck.jpg


Das ganze Instrument unterscheidet sich deutlich von einer 414 aus Trossinger Produktion.

Die IV ist größer als die 414. Die IV passt nicht oder nur mit Mühe in den gebräuchlichen Hohner Alu-Koffer für IVer Golas und Morinos..

Ansonsten spielt die sich gut. Meine fristet bei mir aber ein Mauerblümchendasein, weil sie zum einen noch völlig fabrikneu und ohne jegliche Spielspuren ist und zum anderen in der Stimmung für mich nicht tolerierbare Defizite ausfweist. Was bei diesem Instrument aber extrem positiv zu bemerken ist, dass sie deutlich weniger Luft als eine 414 braucht!

Ansonsten ist sie anders als die 414, was aber nicht heißt, dass sie schlechter wäre.

Mein Spezialist für Golas meint aber, dass diese von Bugari gebaut wurde.
 
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3 Stimmstöcke verteilt. Das bedeutet dass der Cassottoschacht entsprechend weiter gebaut sein muss und damit von seiner Wirkung etwas verliert.
Das ist tatsächlich so. Der Stimmstock, der die Töne der mittleren Knopfreihe/3. Reihe beheimatet, liegt eigentlich bereits ausserhalb des Cassottoschachtes und strahlt ÜBER die Planfüllung aus. Interessanterweise klingen auch diese Töne trotzdem nach Cassotto. Wenn man ganz bewusst hinhört, vor allem wenn jemand anders das Instrument in ca 1m Distanz spielt, hört man einen ganz feinen Unterschied gegenüber den anderen Stimmstöcken im Cassotto. Aber das geht im normalen Spielbetrieb und Gewusel unter.
 

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Guten Abend!

...3 Stimmstöcke verteilt....
Ich entschuldige mich im Voraus für meine nächste recht verrückte Idee: Der Vergleich der Anzahl der Stimmplatten in beiden Bildern ( HIER sind es auf einer Seite von Stimmstock ca. 19 Stimmplatten angeordnet jedoch HIER sogar schon ca. 25.) führt mich zu einer sehr interessante, auch wenn nur hypothetische Frage:
  • Ein Pianoakkordeon benötigt ca. 22 - 23 Stimmplatten pro Stimmstock-Seite (= übliche Tonumfang von 45 Diskanttönen). Daraus folgt:
  • Bei einem Tastenakkordeon können (oder könnten, besser gesagt) im Schacht (Cassotto) sogar drei Chöre untergebracht werden.
  • Und wir wissen, dass Giovanni Gola schon früh in seiner Karriere Zeuge der Konstruktion eines prächtigen Instruments (La Liturgica) mit sechs Diskant-Chören wurde. Dies führt zu meiner Frage:
Kennt jemand über eine Sonderanfertigung für den Bau einer Tasten-Gola mit sechs Chören im Diskant? Logischerweise würde ich etwas so Exotisches erwarten. Denn… Wenn ich diesen Thread verfolge, ist bei diesem legendären Modell fast alles möglich…

Herzliche Grüße, Vladimir
 
6-chörige Akkordeone sind wohl sehr seltene Seltenheiten. Ich habe erst einmal eine 6-chörige Eichhorn bei Eddy angespielt: Das Gewicht und die Grösse hat mich fast umgehauen, ohne dass der zusätzliche 16er-Chor wirklich signifikanten klanglichen Mehrwert geboten hätte - nur meine ganz unmassgebliche Meinung...
Kann ja sein, dass 6-chörige Golas der absolute Brüller sind :love:
 
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  • Und wir wissen, dass Giovanni Gola schon früh in seiner Karriere Zeuge der Konstruktion eines prächtigen Instruments (La Liturgica) mit sechs Diskant-Chören wurde. Dies führt zu meiner Frage:
Kennt jemand über eine Sonderanfertigung für den Bau einer Tasten-Gola mit sechs Chören im Diskant? Logischerweise würde ich etwas so Exotisches erwarten.

das würde so in etwa auf die Gola Nr 1 passen...


Vor ca. 15 jahren geisterte in den Ebay Verkaufsanzeigen lange Zeit die Gola Nr. 1 herum und wurde zum Verkauf angeboten. Die war so ständig zu finden dass ich mir damals überhaupt keine Gedanken darüber machte eines Tages kein Bild mehr von der zu finden.. aber momentan finde ich tatsächlich kein einziges Bild mehr von dem Instrument per Google Suche...

Was mir aber noch in Erinnerung geblieben ist, ist dass das Instrument auf den Bildern wahrhaft "wuchtig" aussah ( und vermutlich auch war) . Denn es wurde beschrieben als Instrument das für liturgische Musik und musikalische begleitung in Kirchen gedacht war ( als Ersatz für Orgel oder Harmonium).

Das Instrument hatte auf der Basseite eine Reihe einrastbare Bässe für einen konstanten "Orgelton" ( vermutlich auch Melodiebässe, aber das weiß ich heute nicht mehr) und es hatte ein sehr markantes "Orgelverdeck" das ähnlich aussah wie die "Orgelverdecke" die manche der ganz alten Golas hatten - nur eben "wuchtiger".

Das Modell war wie gesagt für kirchlichen Einsatz gedacht- und transportabel... was nicht heißt dass es leicht war.. es war nur leichter zu transportieren als eine Orgel oder ein Harmonium...was dann vermutlich auch der Grund war warum dieses Instrument so lange nicht verkauft wurde... weil´s vermutlich zum "normalen" spielen zu unhandlich und zu schwer war.

Und es ist bekannt, dass Gola als sehr gläubiger Mensch viel in Kirchen war.

-> Von daher würde es in etwa zusammenpassen, dass er bei Dallappe ein Instrument mit 6 chörigem Diskant gebaut hat und das gleiche dann nach seinem Wechsel in Trossingen ebenfalls gebaut hatte und auch vermutlich weiter bauen wollte - für kirchlichen Einsatz. Aber vermutlich hatte ihm damals Hohner irgendwann gesagt, dass das nicht das ist was sich gut verkaufen lässt und er solle doch bitte sein Akkordeon in eine besser verkäufliche Größe und Form bringen...:rolleyes:


Falls noch zufällig jemand ein Bild der Gola Nr 1 hat - wäre nett wenn er/sie das hier verlinken oder posten könnte... denn ich habe mir damals leider keine Kopie von einem der Bilder gemacht
 
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Hallo @maxito ,
danke für die interessanten Informationen!

Und jetzt: Für die Forumsmitglieder habe ich etwas, um sie zum Abschluss des Tages zum Lachen zu bringen:
Möchten Sie, dass Ihr FR-8x das Image der höchsten Klasse hat? Kein Problem, bitte:
FR-8X 2.jpg FR-8X 1.jpg
Quelle: Hier und Hier
:whistle:
VG, Vladimir
 
Das erinnert mich an Überzieher für Autoantennen, weil unter den "Insidern" bekannt war dass die Antennen mit einem Knubbel in der Mitte Autotelefon-Antennen waren.Dann gab's auch noch Hörer-Attrappen - in der "besten" Ausbaustufe sogar mit LEDs. 🙈
 
Hallo,

ja, natürlich schmunzelt man dabei, aber das durchaus seriöse Design ist halt auch mit hohem Wiedererkennungswert .... und Roland hatte ja immer schon zum selbstdesignen angeregt.
Nur was halt ein no go ist, wenn man dann beim Kopieren es nicht schafft genauer hinzuschauen und das Wappen somit auch noch auf den Kopf stellt..... soviel Detailarbeit sollte dann schon zu erwarten sein.

Gruß Redo
 
Was zum Geier ist das?

Durfte der (Erst-)Käufer sein Verdeck mitbestimmen? Oder wurde das selbst bzw. durch irgendeine HZIM "nachgebessert"? Ehemailige Mikrofoneinbauten kaschiert? Verdeck neu angefertigt?

Und natürlich soll es wieder einmal eine der letzten Golas sein, die Giovanni Gola selbst gefertigt hat. Schön, dass der Gute 34 Stunden am Tag und 10 Tage die Woche gearbeitet hat; ansonsten wäre das alles kaum zu schaffen gewesen.:D

Gruß, Tobias
 
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Verdeck neu angefertigt?
Möglicherweise handelt es sich bei dem Diskantdeckel nur um eine sogenannte "Nebelwand". Das bedeutet, die Aufmerksamkeit abzulenken. Und wovon? Denn auf die Art und Weise wie die Stimmzungen nachgestimmt geworden:

1741684334394.png

Ganz ehrlich, meiner Meinung nach ist alles in Ordnung. Doch Puristen sind vom Prinzip des rotierenden Schleifwerkzeugs entsetzt... :evil:

Gruß, Vladimir
 
Ja gut. Die Stimmstocknr spricht für 1971. Das dürfte korrekt sein.

Das Diskantverdeck sieht lustig aus und ist wohl nicht original von Hohner. Auch wurde in der Zeit noch nicht der senkrechte 'Hotel' Schriftzug verwendet.
Da wurde wohl schon viel daran herumrepariert und nicht alles zum Guten.

Das Instrument steht mal gar nicht weit von mir entfernt... - Nein besser nicht. ;-)
 
Durfte der (Erst-)Käufer sein Verdeck mitbestimmen? Oder wurde das selbst bzw. durch irgendeine HZIM "nachgebessert"?
egal wer das designt hatte... guten Geschmack für ästhetisch ansprechende Verkleidungen hattte der jedenfalls nicht... Das Verdeck sieht aus wie eine Mischung aus Gola und Imperatorverdeck erweitert um ein paar Zierknöpfe, als Pailletten Imitat... nun ja ... wer s mag, dem gefällt´s...

Der Rest von dem Akkordeon sieht schon nach Gola 454 aus und von der Stimmstocknummer her ist es vermutltich tatsächlich aus den letzten Tagen als Herr Gola bei Hohner noch aktiv war


Und natürlich soll es wieder einmal eine der letzten Golas sein, die Giovanni Gola selbst gefertigt hat. Schön, dass der Gute 34 Stunden am Tag und 10 Tage die Woche gearbeitet hat;

aber das weiß doch jeder, dass all die Instrumente Herr Gola selbstverständlich persönlich gebaut hat... und all die Leute aus seiner Abteilung hatten nur die Aufgabe ihm regelmäßig Kaffee einzuflößen und in immer wieder mal mit einer Nadel zu stupfen, damit er nicht auf seinem Stuhl einschläft und Tag und Nacht durch arbeiten kann...anders schafft man auch keine 24 Arbeitsstunde pro Tag.. und wenn man die Nacht noch dazu nimmt 32
:stars: ;)


Nee, nee diese hanebüchene Aussage "von Herr Gola noch gebaut" kann man wohl nicht mehr aus der Welt schaffen...Mit viel Glück wurde das Instrument vom Abteilungsleiter ( Herr Gola) noch vor Auslieferung begutachtet... aber das war s dann auch schon!
 
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