Wird AI die Musik zerstören?

  • Ersteller thundercat
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Die Skepsis erinnert mich an die Diskussion ob Fotografie Kunst ist als die Kamera frisch erfunden wurde. Im nachhinein unverständliche Diskussion.

Wer meint KI würde von selbst gute Musik rausbekommen, der glaubt auch, dass die Gitarre die Musik macht und der Musiker lediglich als Gitarrenständer auf der Bühne steht.

Ich persönlich freue mich auf KI App das sich so einfach auf ein Notebook installieren lässt wie LLMs.

Dann würde ich sagen, mach Musik in Phrygian Mode. Die würde ich dann so lange nudeln lassen bis ich Phrygian Mode in- und auswendig kenne.

Bereits jetzt hilft mir KI schon beim lernen. Sie arbeitet fast karikaturhaft überdeutlich aus was die Essenz der z.B. 50er Swing Frauengesang war und macht daraus Musik. Denke so zielgenau gelingt es nur wenigen Menschen. Spielen wird es aber kein Mensch wollen, es sei den als Ulknummer.

Träume schon von einem Gitarrenlehrer KI der vorspielt, zuhört und korrigiert. :)
Kann ja einem menschlischen Lehrer wohl kaum sagen, so jetzt bin ich auf dem Weg in die Küche, um meinen Kaffee zu holen und habe drei Minuten Zeit zum üben bis das Wasser durchgelaufen ist. Meinem PC aber schon. :)
 
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Wenn die Musik-KI-Hersteller nachweisen können, dass sie Radiogebühren etc. bezahlt haben, dürfen sie die dort gespielten Musikstücke natürlich zum Lernen nutzen.
Die Rechtsprechung ist da eindeutig und es bestehen rechtskräftige Urteile in den USA.
Wenn eine Musikschule urheberrechtlich geschütztes Material für den Unterricht nutzt, zahlt sie dafür Gebühren. Es ist vollkommen unerheblich, ob diese Musikschule ein Radio hat und dafür Radiogebühren zahlt.
Die Veröffentlichung von DeepSeek R1 war ein Husarenstück, das den Markt allerdings durcheinander gewirbelt hat und viele Erwartungen auf zukünftige Gewinne durch ein USA-Monopol zunichte gemacht hat. Die Chinesen haben gezeigt, dass man auch mit veralteten Chips (neue bekommen sie gar nicht wegen des amerikanischen Chip-Embargos) und minimalem Geldeinsatz eine leistungsfähige KI bauen kann, die den aktuellen Platzhirsch OpenAI o1 schlägt. Außerdem haben sie Derivate ihrer KI zur freien Verfügung veröffentlicht, die im Prinzip jeder lokal auf seinem Rechner nutzen kann. Damit haben sie das Kräftegleichgewicht in der Welt wieder hergestellt, denn niemand ist im Augenblick mehr von den USA als einzigem Anbieter leistungsfähiger Sprach-KIs abhängig. Im Grunde war das ein antikapitalistischer Anschlag im Stil von Robin Hood. Die Verbesserungen bei der Software werden außerdem die KI-Entwicklung insgesamt deutlich beschleunigen.
Ich teile alles in diesem Abschnitt von Dir bis auf den von mir fett markierten Satz. China ist voll im Kapitalismus angekommen und das diktatorische System dort nutzt ihn für seine Machtansprüche. Dort den Charme von Robin Hood aktivieren und das als antikapitalistischen Anschlag sehen zu wollen, finde ich der Situation nicht angemessen. Da liefern sich zwei kapitalistische Staaten und Wirtschaften einen Kampf auf gleicher Ebene.

x-Riff
 
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Wenn eine Musikschule urheberrechtlich geschütztes Material für den Unterricht nutzt, zahlt sie dafür Gebühren.

Das mag ja sein, wenn man jedes Jahr neue Schüler mit dem urheberrechtlich geschützten Material bedient. Das ist bei KI aber nicht der Fall, sie speichert ihr Lehrmaterial nicht einmal ab. Rechtliche Regelungen in den USA gelten auch nur in den USA und sonst nirgendwo. Das Urheberrecht ist ein ziemlich stumpfes Schwert, wenn es um KI-Kunst geht, daher müssen neue Regelungen her. So weit ich gehört habe, zahlen die KI-Musikanbieter einen Teil ihrer Einnahmen, der dann an menschliche Künstler ausgezahlt wird. Verteilungsschlüssel wird wohl der Erfolg in der verbleibenden menschlichen Nische sein, daher sollte sich ein Großteil der Künstler nicht zu viel erhoffen. So in der Art wird es wohl auch in anderen Bereichen laufen, wo KIs immer mehr Arbeit übernehmen.

Die KI ist in jeder Hinsicht eine Zäsur, mit der niemand gerechnet hat. Da kann ich die ganze Aufregung schon verstehen.
 
Grund: Ausdrücklich politische Stellungnahme im letzten Absatz gelöscht
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FYI: Die Kulturstiftung des Bundes hat Töpfe zur Förderung von Kunst & KI bereitgestellt:

Kunst & KI​

Fonds für neue künstlerische Perspektiven auf KI und Gesellschaft
Mit ihrem Programm „Kunst & KI“ fördert die Kulturstiftung des Bundes die Entwicklung und Umsetzung von mindestens zehn Exzellenzprojekten. Der antragsoffene Fonds richtet sich an gegenwartsorientierte Kulturinstitutionen und frei produzierende Künstlergruppen aller Sparten (nicht an Einzelkünstlerinnen und -künstler). Neben dem Fonds umfasst das Programm Werkstätten, Akademien und Präsentationen, in denen sie ihr Wissen mit Interessierten innerhalb und außerhalb des Programms teilen. Für das Programm stehen in den Jahren 2024 bis voraussichtlich 2028 bis zu 3,68 Mio. Euro zur Verfügung.
Weitere Infos hier: https://www.kulturstiftung-des-bundes.de/de/projekte/film_und_neue_medien/detail/kunst_und_ki.html

Soweit ich weiß, gehören da auch musikalische Beiträge dazu, jedenfalls wurde mir der Hinweis vom Tonkünstlerverband geschickt.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Dann zielt "zerstören" natürlich auf einen absoluten Zustand ab. Wenn "die Musik zerstört" würde, gäbe es schlichtweg gar keine Musik mehr.
Diese absolutistische Interpretation des Tread Titels würde ich teilen.
Bringt mich auf folgenden Gedanken:
Angenommen das Feld der Musik wird künftig, in seiner Gesamtheit, von einer KI beackert, dann stelle ich die These auf, bliebe Musik weiter Musik. Nichts würde sich ändern.
ich wage zu sagen, mir wäre es egal, solange Musik entsteht werde ich Musik wahrnehmen und solange ich sie wahrnehme wird sie als Musik entstehen und sein.

KI ist kein Problem für die Musik.
Das „Produkt“ Musik verändert sich nicht die Musik.

Ich freue mich drauf
 
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Aber das ist dann halt nichts Neues, denn es ist nicht kreativ und nicht emotional berührend. Und an dieser sehr alten und sehr hohen Messlatte wird auch KI gemessen werden, wenn der Intelligenzbegriff darin einen Sinn machen soll.
Das ist mir zu eng. Ob/wann etwas neues entsteht, ist ja gar nicht Konsens. Ich denke da an Cover, die mich „mehr“ berühren, als das Original.
Und Intelligenz ist ja sowieso nur ein Wert, den man misst.

KI ist von Menschen gemacht; die Musik ist von Menschen gemacht!
Warum sollte also Musik, die von KI (also ja indirekt vom Menschen) gemacht wurde, mich nicht auch berühren oder in mir ein Gefühl von „neu“ erwecken können?
 
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Träume schon von einem Gitarrenlehrer KI der vorspielt, zuhört und korrigiert. :)
Mit heutiger Technik (KI-gestützte Audioanalyse + Motion Tracking + AR/VR) ist das kein reines Wunschdenken mehr. Fehlt nur jemand, der das richtig umsetzt. 😆
(sagt die KI dazu)

Den Gedanken spinne ich mit mir selbst oft noch viel weiter. Eine VR-Brille mit guten Kopfhörern und Mikro die mir vorgaukelt ich würde nach der Arbeit ganz nach Lust und Laune virtuell mit Hetfield, Gilmour, oder Dick Dale in einem Proberaum oder auf einer Bühne klimpern wäre schon nett.
Ich hoffe auf eine Lösung dieser Art für Jedermann wird auch schon gearbeitet.
 
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Ob/wann etwas neues entsteht, ist ja gar nicht Konsens. Ich denke da an Cover, die mich „mehr“ berühren, als das Original.
Ja, es gibt keinen Konsens, ob/wann etwas Neues entsteht, aber es gibt Erfahrungswerte. Ob und wann etwas Neues entstanden ist, wird man immer erst in der Rückschau sagen können, und i.d.R. mit einem deutlichen zeitlichen Abstand. Zumindest war das bisher in der Musikgeschichte immer so, und das wird wohl auch immer so bleiben.

Aber wenn etwas Neues entstanden ist, hat es Menschen zu ästhetisch neuem Denken gebracht, das ist der Inidkator. Ich denke da z.B. an die 3. Beethoven-Sinfonie, die ohne die französische Revolution nicht denkbar gewesen wäre, an die Entstehung des Jazz Anfang des 20.Jahrhunderts in New Orleans oder an den Techno der 90er in Berlin, der ohne den Mauerfall nicht so entstanden wäre. Das sind Beispiele, wie Musiker Teil einer Epoche waren und Strömungen ihrer Zeit in Töne umgesetzt haben. Bisher sehe ich nicht, dass KI sich von Lebenserfahrung und Lebenswelt gleichwertig beeinflussen lässt und solche Einflüsse umsetzt - aber nur dann wäre die Bezeichnung "Intelligenz" voll gerechtfertigt. Vielleicht kommt das noch.

Coverversionen, die mehr berühren als das Original sind toll, aber sie bauen eben auf bekannten Inhalten auf, sonst wären sie keine Coverversionen. Neue Facetten in Arrangement und Verpackung waren und sind schon immer gut (mache ich ja auch selbst), aber in den letzten paar hundert Jahren ist daraus noch keine neue Epoche oder eine neue Musikkultur entstanden.

Und Intelligenz ist ja sowieso nur ein Wert, was man misst.
Hmm...das ist meiner Meinung nach schon noch etwas mehr als ein Messwert.

KI ist von Menschen gemacht; die Musik ist von Menschen gemacht!
Warum sollte also Musik, die von KI (also ja indirekt vom Menschen) gemacht wurde, mich nicht auch berühren oder in mir ein Gefühl von „neu“ erwecken können?
Sie kann dich ja durchaus berühren, das geht ja auch mit Inhalten, die nicht neu sind. Man braucht ja nicht immer Neues. Bestätigung ist ja auch gut. Aber von etwas, das musikalisch "intelligent" sein soll (also eine Musik herstellende KI) muss man doch auch potentiell revolutionäre Entwicklungen erwarten dürfen, wie sie Richard Wagner, Charlie Parker, John Cage oder Pink Floyd verkörperten. Falls dagegen eher der x-te Amigos-Schlager entsteht, müsste man sich schon Gedanken machen, ob der Rechenaufwand gerechtfertigt war :D.
 
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Beim diesem Thema - ob die KI die Musik zerstört - ist mir eine Sichtweise, auf der einen Seite sei die dumme, maschinelle KI und auf der anderen Seite der intelligente, kreative Mensch, einfach zu eng gedacht, denn der Mensch gestaltet die KI (wir sehen ja jetzt schon, wie sie uns den Spiegel vorhält) und das geringste, das passieren wird, ist, das die KI sozusagen ein völlig neuartiges Instrument sein wird .. und sich vermutlich auch eine neue musikalische Qualität (schlecht? gut? wer weiß) entwickeln wird. (Denn - s.o. - vom Mensch gestaltet!)
 
Beim diesem Thema - ob die KI die Musik zerstört - [...]
Du verweist zu Recht auf den Threadtitel :D . Mein Beitrag #88 war da eher lose on topic und bezog sich allgemein auf das Verhältnis von Musik und KI.

Ob KI Musik grundsätzlich zerstört - nein, ich denke nicht. In Beitrag #65 habe ich schon geschrieben, dass absehbar höchstens die Musikindustrie in Mitleidenschaft gezogen wird. Musik grundsätzlich aber wohl nicht.

ist mir eine Sichtweise, auf der einen Seite sei die dumme, maschinelle KI und auf der anderen Seite der intelligente, kreative Mensch, einfach zu eng gedacht, denn der Mensch gestaltet die KI (wir sehen ja jetzt schon, wie sie uns den Spiegel vorhält) und das geringste, das passieren wird, ist, das die KI sozusagen ein völlig neuartiges Instrument sein wird .. und sich vermutlich auch eine neue musikalische Qualität (schlecht? gut? wer weiß) entwickeln wird. (Denn - s.o. - vom Mensch gestaltet!)
Ja, Menschen gestalten KI, aber ich habe die Befürchtung, dass KI möglicherweise schlechte Eigenschaften ihrer Erschaffer und der zugrunde liegenden Daten reflektieren wird. Immerhin entsteht KI im Umfeld von autoritären Machtstrukturen, kapitalistischen Produktionsmechanismen und zu einer Zeit, in der das menschliche Bewusstsein noch lange nicht voll verstanden ist, geschweige denn dass man es algorithmisch nachahmen könnte. KI (bzw. die zugrunde liegenden Neuronalen Netzwerke) lernt mit Material aus dem Internet - wie wäre ein Wesen charakterlich drauf, quasi ein Kaspar Hauser, wenn er sein Weltwissen, seine Erziehung und seinen Charakter ausschließlich aus dem Internet und Social Media bezieht? Wie wird eine solche KI Menschenrechte und Katzenvideos gegeneinander gewichten?

Ich habe schwere Bedenken, dass KI unausgewogen, undemokratisch und inhuman urteilen könnte, gerade weil sie von Menschen gestaltet wird. Denn Menschen verstehen ihr eigenes Menschsein noch nicht vollständig und können daher eine künstliche Intelligenz nicht zu einer perfekteren als der eigenen machen. Wenn es anders kommen sollte - ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.

In jedem Fall bleibt es mindestens vom musikalischen Standpunkt aus interessant, wie weit der kreative Anteil bei KI-Produktionen gehen kann.
 
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Angenommen das Feld der Musik wird künftig, in seiner Gesamtheit, von einer KI beackert ...
In seiner Gesamtheit wird das ganz sicher nicht passieren. Nicht nur, weil das Musizieren, also das persönliche, vom und durch den eigenen Körper gemachte und empfundene Erzeugen von Klängen (im weitesten Sinne zähle ich auch das Kreieren elektronischer, digitaler Musik dazu im Sinne eines kreativen Prozesses) für eine groß bleibende Anzahl Menschen faszinierend und schön bleiben wird.
Das sehe ich ebenfalls so für die Zuhörer/Zuschauer von Live-Konzerten, denn auch der Wunsch des Live-Erlebnisses wird sicher eine genügend große Zahl von Menschen interessieren und sie werden es verlangen.

Von dieser Seite her sehe ich schon mal "Entwarnung", zumal es eine schier unfassbare Menge an bereits existierenden Kompositionen gibt, die wieder und wieder aufzuführen und anzuhören faszinierend und attraktiv bleiben wird. Daran kann und wird KI sicher nichts ändern. Mozart bleibt Mozart und Michael Jackson bleibt Michael Jackson, deren Musik existiert bereits und sie wird bleiben. Dort kann eine KI nichts anders als nur abkupfern.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Anfertigen von Arrangements und neuen Kompositionen gänzlich in die "Hände" einer KI gelegt werden wird. Auch auf diesem Feld wird es genügend Könner geben, die tolle neue Ideen auf den Markt bringen werden.

Die Liste der interessanten Neuerer in der Musikgeschichte, die @HaraldS in Post #88 anführt möchte ich noch um einige Namen ergänzen wie Berlioz, Debussy, Satie, Stravinsky, Skrjabin, Stockhausen, Steve Reich, und, und, und, ...
Alles Komponisten, die faszinierende neue Ideen kreiert und in die Musikgeschichte eingebracht haben.

Hat jemand Beispiele für mich, wo KI schon auf einem künstlerischen Gebiet innovativ und kreativ tätig war?
Innerhalb von Sekunden ein Dutzend neue "Fahrstuhlmusik" raus zu hauen, überzeugt mich nicht und braucht auch keiner.
 
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ich wage zu sagen, mir wäre es egal, solange Musik entsteht werde ich Musik wahrnehmen und solange ich sie wahrnehme wird sie als Musik entstehen und sein.

Nein, KI-„Output“ macht das Hirn weich, das ist auf Dauer nicht gut.

der Mensch gestaltet die KI (wir sehen ja jetzt schon, wie sie uns den Spiegel vorhält)

Na das führt ja sogar zu noch mehr Problemen (siehe unten)…

das die KI sozusagen ein völlig neuartiges Instrument sein wird

(„daß“, nicht „das“)

Nein, eben nicht, das ist wirklich nur Autovervollständigung auf Drogen, also eher Durchschnitt/Erwartungswerte, und auf gar keinen Fall etwas Neues. Das kann nicht, das sieht man direkt aus der Art und Weise, wie die Diebstahlsmaschine funktioniert (z.B. dies war ein sehr interessanter Artikel, anhand dessen man gut sehen kann, wie). Einzig Absenz von Information können sie nicht modellieren, aber auch das ist eher unvorteilhaft.

ich habe die Befürchtung, dass KI möglicherweise schlechte Eigenschaften ihrer Erschaffer und der zugrunde liegenden Daten reflektieren wird

Tut sie… Rassismus, Bevorteilung von Menschen aus westlichen Oberschichten, usw. alles schon gesehen.

schwere Bedenken, dass KI unausgewogen, undemokratisch und inhuman urteilen könnte, gerade weil sie von Menschen gestaltet wird

Da ist kein „könnte“ dran. Schlimmer noch: die Modelle werden nämlich eben nicht „gestaltet“. Die Ergebnisse sind eher ein Abfallprodukt, und wie der Output entsteht ist eine black box und man kann einzelne Fehler hinterher nicht, insbesondere nicht ceteris paribus, raustrainieren.

(Abfallprodukt, weil die LLMs eigentlich eine Vorstufe für eine nächste Form eines NN/ML sein sollten, aber man herausgefunden hat, daß sie auch in der Form schon plausibel scheinende Ergebnisse liefern.)

In jedem Fall bleibt es mindestens vom musikalischen Standpunkt aus interessant, wie weit der kreative Anteil bei KI-Produktionen gehen kann.

Ziemlich gering tatsächlich. Er beschränkt sich auf den „Prompt“, der die Autovervollständigung initial in die gewünschte Richtung treiben soll, aber die wirkliche Kreativität lag bei denen, deren Werke illegal als „Trainingsdaten“ verwendet wurden. Die „KI“ selbst ist ein deterministisches Programm (auch die Nutzung eines PRNG bringt sie da nicht raus), das im wesentlichen die Trainingsdaten verlustbehaftet komprimiert, mit den „Prompt“-Anweisungen zusammenbringt und wieder dekomprimiert.
 
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Nein, eben nicht, das ist wirklich nur Autovervollständigung auf Drogen,
.. mag ja sein, ich meinte allerdings (und darauf bezog sich ja Deine Antwort @mirabilos) „dass die KI sozusagen ein völlig neuartiges Instrument ist“ und da ist ja (leider?) der Mensch in der Verantwortung, er spielt ja das Instrument.
Es bringt m.E. nichts, der „KI“ etwas böses, zerstörerisches zuzuschreiben, denn jeder einzelne hat es in der Hand, wofür dies Werkzeug eingesetzt werden wird.
 
Ziemlich gering tatsächlich. Er beschränkt sich auf den „Prompt“, der die Autovervollständigung initial in die gewünschte Richtung treiben soll, aber die wirkliche Kreativität lag bei denen, deren Werke illegal als „Trainingsdaten“ verwendet wurden. Die „KI“ selbst ist ein deterministisches Programm (auch die Nutzung eines PRNG bringt sie da nicht raus), das im wesentlichen die Trainingsdaten verlustbehaftet komprimiert, mit den „Prompt“-Anweisungen zusammenbringt und wieder dekomprimiert.

Die Kreativität der KIs liegt gerade in der Mustererkennung, darin sind sie Menschen mittlerweile haushoch überlegen. Mit diesen abgespeicherten Mustern können sie anschließend sehr frei spielen. Fairerweise sollte man dabei anmerken, dass die menschliche Kreativität auch auf abgespeicherten Mustern beruht. Wenn ich jemandem sage, er soll eine Kuh malen, sollte das Ergebnis schon dem Kuhmuster mehr oder weniger entsprechen, denn sonst ist nicht erkennbar, was eigentlich gemeint ist.
 
Ich habe schwere Bedenken, dass KI unausgewogen, undemokratisch und inhuman urteilen könnte, gerade weil sie von Menschen gestaltet wird.
Das sieht definitiv danach aus. Vergangene Woche machte ja "Deepseek" einigermaßen Furore, zumal die Nvidia-Aktien massiv abstürzten nach den Veröffentlichungen über Deepseek.
Umgehend haben viele, auch und gerade Journalisten, Deepseek getestet und dabei stellte sich heraus, dass diese KI, die eigentlich "allwissend" sein sollte, auf bestimmte Fragen sehr schmallippig reagierte. So z.B. Fragen, die das Massaker am Tian´ammen-Platz betrafen. Da wollte sie sofort das Thema wechseln.
Hier eine schöne Quelle dazu (in der auch beschrieben wird, wie Deepseek doch noch zu einigen Antworten zu heiklen Themen überlistet werden konnte):
https://www.theguardian.com/technol...we-asked-it-about-tiananmen-square-and-taiwan

Es bringt m.E. nichts, der „KI“ etwas böses, zerstörerisches zuzuschreiben, denn jeder einzelne hat es in der Hand, wofür dies Werkzeug eingesetzt werden wird.
Da es offensichtlich möglich ist, eine KI so zu programmieren, dass sie mindestens limitiert, wenn nicht manipuliert reagiert (s.o.), halte ich großes Misstrauen diesen Systemen gegenüber für überaus angebracht.
Auch (und gerade) hinter Konzernen wie Meta, ChatGpt, usw. stehen Interessen, die mögen andere sein als in China, aber ob alle Geldgeber dahinter nur große Philanthropen sind? Ich habe da so meine Zweifel.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Wenn ich jemandem sage, er soll eine Kuh malen, sollte das Ergebnis schon dem Kuhmuster mehr oder weniger entsprechen, denn sonst ist nicht erkennbar, was eigentlich gemeint ist
Da fällt mir spontan Der blaue Reiter ein. Käme denn eine KI von selber, also ohne entsprechende Vorbilder und entsprechende Anweisungen auf die Idee die Kuh gelb oder ein Pferd blau zu malen wie weiland 1911 Franz Marc:

Franz_Marc-The_Yellow_Cow-1911.jpg
Franz_Marc_Blaues_Pferd_1911.jpg
 
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Käme denn eine KI von selber, also ohne entsprechende Vorbilder und entsprechende Anweisungen auf die Idee die Kuh gelb oder ein Pferd blau zu malen wie weiland 1911 Franz Marc:

KIs halluzinieren hin und wieder auch ohne Anweisung interessante Dinge zusammen. Franz Marc war kein Genie, das vom Himmel gefallen ist, sondern aktiver Teil einer Zeitströmung, deren Ideal nicht mehr die realistische Darstellung der Außenwelt war. Anregungen dieser Art hat er von seinen Zeitgenossen genügend bekommen. Vielleicht hat er auch ein paar Bier zu viel getrunken, wer weiß ... 😄
 
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Der blaue Reiter ein. Käme denn eine KI von selber, also ohne entsprechende Vorbilder und entsprechende Anweisungen auf die Idee die Kuh gelb oder ein Pferd blau zu malen wie weiland 1911 Franz Marc
Naja, auch Franz Marc kam natürlich nicht „von selbst“ darauf, sondern beeinflußt vom Zeitgeist, Menschen und Geschichten.
 
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@LoboMix Die Effizienz von "reasoning" KIs hängt neben dem Training an den Filtern, um die unfassbar großen eingesammelten Datenmengen vor der Verarbeitung einzugrenzen.
Sehr interessantes YT-Video dazu von Keno@c't3003 zum neuesten KI-Hype, Stärken und bisherigem Versagen der KI.


View: https://www.youtube.com/watch?v=b2ZWgqR6MZc

Gruß Claus
 
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Aber von etwas, das musikalisch "intelligent" sein soll (also eine Musik herstellende KI) muss man doch auch potentiell revolutionäre Entwicklungen erwarten dürfen, wie sie Richard Wagner, Charlie Parker, John Cage oder Pink Floyd verkörperten
Das hört man oft, aber wieso liegt die Messlatte für KI so viel höher als für den menschlichen Durchschnittsmusiker? Von dir erwartet doch auch keiner, dass du etwas so Revolutionäres schaffst und trotzdem spricht dir niemand ab, dass du ein intelligenter Musiker bist.

Hat jemand Beispiele für mich, wo KI schon auf einem künstlerischen Gebiet innovativ und kreativ tätig war?
Also die ersten Schritte in dieser Richtung kamen damals von Google's Deep Dream. Als die ersten Bilder damit rauskamen war ich so um die 16 Jahre und die haben mich und meine Klassenkameraden schon ziemlich beeindruckt, Bilder in dem Stil sind mir vorher nicht untergekommen.
Und Bilder, die von modernen Modellen wie Leonardo kommen, haben irgendwo auch ihren ganz eigenen Stil, man erkennt meistens direkt, dass es KI-Bilder sind. Ob einem das gefällt oder nicht, ist eine andere Frage. Picasso gefällt mir persönlich auch nicht, war trotzdem ein kreativer und innovativer Kopf.
Oder versuch mal ein Rollenspiel mit einer Text-KI zu spielen, was da tlw. an Story und Dialogen zusammen kommt ist auch faszinierend und kann definitiv als kreativ gelten.
 
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