Was ist dran am Mythos "GOLA"

  • Ersteller Balgseele
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Hallo liebe Experten,

weiß jemand den Aufbau/Material der Gola-Tastatur?
Ich hätte vermutet, dass der Tastenkern aus Holz besteht und oben drauf ein Kunststoffbelag ist.
Ein Bekannter von mir behauptet die sind komplett aus Holz?

Vielleicht kennt wer die den Aufbau?

VG
Christian
 
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Vielleicht kennt wer die den Aufbau?
in ein paar Details bin ich mir nicht mehr sicher, hab aber keine Lust die Tasten auszubauen nur um nach zu schauen...

Ein Bekannter von mir behauptet die sind komplett aus Holz?
das ganz sicher nicht!

Die Tasten haben einen Grundkörper aus Holz.
Obendrauf ist dieser gestreifte Zelluloidüberzug
Und die Achsbohrung ist nicht einfach ins Holz reingebohrt - da ist noch eine Kunststoffbuchse eingesetzt damit die Taste zuverlässig und langlebig sauber auf der Achse läuft. Und damit die Buchse nicht aus dem Holz rauswandert, hat die Buchse außen drauf ein Gewinde und wird damit ins Holz des Tastenkerns reingeschraubt und dort verankert. Das funktioniert auf jeden Fall so gut dass selbst bei ganz alten Instrumenten diese Buchse praktisch nie ausgewechselt werden muss.

Wo ich nicht ganz sicher bin, das ist die vordere Tastenführung.. aber ich meine, dass dort ein u_förmig abgekantetes Federblech sitzt das die Taste im vorderen Bereich auf demTastaturrechen führt

Der Tastaturrechen ist übrigens bei der Gola nicht aus Holz, sondern aus Kunststoff ...weil sich der Kunststoff weniger verzieht als Holz und auf Feuchtigkeitsänderungen nicht reagiert.

Zusammengefasst: so eine Golataste ist definitiv deutlich mehr als nur ein Stück Holz.
 
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Danke Maxito für die ausführliche Antwort!(y)
 
[...] Federstahl der Typen C100 S und C85 S verwendet werden die zumindest heutzutage "nur" mit einer maximalen Festigkeit von ca. 2000 N/mm^2 bzw. 1850 N/mm^2 eingesetzt werden. - könnten aber an sich noch auf höhere Festigkeitsstufen gebracht werden. [...]

Ist jemandem bekannt, ob die Zungen-Halbzeuge von der Werkstoffspezifikation her lediglich standardmäßig bis 2000N/mm² aushärtbar sind? Oder werden diese tatsächlich für die Anwendung in der Stimmen-Zunge auch so hochfest bis nahe an ihr Maximum ausgehärtet?
 
Findet ihr die gelblichen Golatasten eigentlich schön?
 
.. wie die falten im gesicht älterer nicht schön oder unschön sondern natürlich.
auch wie bei menschen .. gola nicht anschaun sondern anhören was sie noch zu sagen (=klingen) haben
 
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Findet ihr die gelblichen Golatasten eigentlich schön?
zumindest nicht unpassend , sondern im Gesamten passend zum Instrument.

Die Streifen sind Geschmackssache. Aber das Zelluloid wurde ursprünglich ja nicht ausschließlich für die Gola verwendet. Das wurde vielfach verwendet und findet sich auch auf anderen Instrumenten wieder . z.B. bei meiner ollen Tango IIIM.

Aber dass die Tasten nicht strahlend weiß sind, finde ich schon passend zum Gesamtinstrument. So ist das Zelluloid ja auch nicht einfach schwarz sondern "dunkelanthrazit" (was man spätestens dann schmerzlich merkt wenn man mal einen Zelluloidschaden mit einem Flicken schwarzem Zelluloid ausbessern will...) Und das in Verbindung mit den (meist) goldfarbenen Dekorstreifen die ja ebenfalls nicht einfach nur simpel goldfarben sind sondern das Gold meist einen rötlichen "Stich" hat, da finde ich die "gebrochen weißen" Tastenbeläge passender als strahlend weiß.

Dass dieses Zelluloid heutzutage allerdings häufig einen deutlich gelblicheren Ton angenommen hat liegt aber daran dass das Zeug a) unter Lichteinwirkung im Laufe der Zeit etwas mehr vergilbt und b) bei Verwendung in Raucherhaushalten oder im Kneipeneinsatz gerne das "Nikotin" im Rauch ebenfalls mit einlagert. Das kann man in gewissen Grenzen manchmal noch abpolieren, aber mitunter ists auch schon zu tief eingezogen , dann isses so wie s iss.
 
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Findet ihr die gelblichen Golatasten eigentlich schön?
ja. Sehr passend zum Gesamt-Konzept. Strahlend weiss wäre in meinem Auge störend. Ist natürlich wie immer Geschmacksache. Aber mit diesen Streifen und dem Farbton wirkt das Instrument interessanter und zeigt auch im Neuzustand so eine Art Patina
 
Salü zusammen, und ein gutes neues Jahr!

Bei meiner Gola, (Knopf, 4-Chörig, C- Griff, Baujahr 1971) sind alle Stimmen zusätzlich zum Wachs mit einem Nagel gesichert.
War diese Bauart eigentlich quer durchs Band bei der Gola Standart, oder gab es diesbezüglich unterschiede zwischen den verschiedenen Baujahren/ Modellen?
Mit Grüssen, Lunnifan.
 

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War diese Bauart eigentlich quer durchs Band bei der Gola Standart,
das war damals praktisch bei jedem Akkordeon Standard... was vermutlich bedeutet dass deine Gola seit der Zeit zumindest keine Grundüberholung erhalten hat.
 
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Danke für Deine Antwort Maxito,
ja das wird so sein. Die Vorgeschichte meiner Gola kenne ich eigentlich nicht. Sie wurde seinerzeit an die Firma Accordina, Altstätten, CH ausgeliefert und ich kaufte sie 2008 bei einem Fachbetrieb. Seither liess ich sie einmal nachstimmen und die Tastatur revidieren. Eine komplettrevision wurde mir bis anhin nicht nahegelegt. Wenns dann soweit ist, ists dann so und gehört dazu. Und ich spiele sie beinahe täglich, öfters auch in Wirtshäusern. Da geben einem die Nägel ein gutes Gefühl und dürfen noch eine gute Weile drinnbleiben.😄😄
Mit Grüssen, Lunnifan.
 
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Und ich spiele sie beinahe täglich, öfters auch in Wirtshäusern. Da geben einem die Nägel ein gutes Gefühl und dürfen noch eine gute Weile drinnbleiben
zumindest subjektiv.

Denn wenn das Wachs so hart ist dass es die Stimmplatte nicht mehr selber zuverlässig hält dann hörst du das gleich.. denn dann fängt die Stimmplatte an zu klirren, weil die dann gegen die Nägel vibriert. Und das klingt dann recht unangenehm... und so wirst du dann sicher nicht spielen wollen. Abgesehen davon, dass in dem Zustand dann auch schon die Wachsbrösel verstärkt anfangen im Akkordeon rumzubröseln. ... Und das will eigentlich auch niemand, denn das macht im besten Falle nichts , aber für gewöhnlich sorgt es nur für Ärger.

Um es klar zu sagen: die Nägel sind zusammen mit dem Wachs nur für die Optik und das Wohlgegühl. Technisch bringen die gar nichts. Drum macht man die heute auch nicht mehr rein und befestigt nur mit Wachs.
 
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Mein HZIMM fragte mich, als er die Nägel sah: "Spielen Sie viel in tropischen Ländern?" ;)

Sie sind jetzt raus.
 
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Irgendeinen Mythos muß die Gola wohl haben,
dieser Thread ist jetzt schon 40 Seiten lang
und noch immer ist nicht alles geklärt !
 
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dieser Thread ist jetzt schon 40 Seiten lang
und noch immer ist nicht alles geklärt !
und das wird wohl auch nicht geklärt werden können.

du sagst es ja selber:

Irgendeinen Mythos muß die Gola wohl haben,
und laut Definition ist ein Mythos eine Geschichte die Anspruch auf Wahrheit hat, jedoch nicht durch Logik beleg- oder beweisbar wäre. Von daher wird das Thema nie endgültig oder ein-eindeutig geklärt werden können.

Fakt ist, dass die Gola zu ihrer Zeit, als die herauskam absolut "outstanding" war weil es eine Klasse hatte welche nur ganz ganz wenige andere Instrumente zu der Zeit vorweisen konnten. Und weil dieses Instrument vom größten Akkordeonhersteller gebaut wurde , wurde es entsprechend beachtet ( und auch vermarktet). Dazu hatte das Instrument einen speziellen Sound" der zumindest (so meine Wahrnehmung) damals ganz hervorragend in den damaligen Musikgeschmack reinpasste, was die Wahrnehmung in der breiten Akkordeonwelt nochmals verstärkte. Das machte das Instrument jetzt nicht besser als die paar anderen sehr hochklassigen Mitstreiter ( die damalige Scandalli super VI z.B.), wurde aber eben entsprechend mehr wahrgenommen als die anderen... Und das führte dazu dass dann irgendwann alles an der Gola gemessen wurde (mit welchem Massstab auch immer), was der Grundstein für den "Mythos" war.

Und weil das Instrument obenderein auch relativ schnell in Preisregionen entschwebt ist (falls es das nicht von Anfang an schon war), welche für die meisten Akkordeonspieler damals nicht erreichbar waren... Weshalb die allermeisten davon nur träumen könnten. Was dann dazu geführt hat , dass man dieses Instrument zusätzlich zu seiner Klasse die die Gola definitv hat noch weiter glorifizierte und das eine oder andere Detail noch zusätzlich andichtete.... Womit damit zusätzlich zu dem Mythos jetzt auch noch die "Märchen " hinzukommen. An dem Mythos kann man nicht rütteln, der ist einfach so - nur die Märchen kann man Stück für Stück entzaubern.
 
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Hallo,

ich hatte keine Ahnung, dass dieser Mythos für Akkordeonisten auch dem Zweck der körperlichen Ertüchtigung und der Stärkung der Muskulatur der oberen Gliedmaßen dienen könnte. Mit sechzig Jahren fast 15 Kilogramm über den Kopf zu heben, ist recht beeindruckend. :)
1737533573825.png

Quelle: https://kultur.muelheim-ruhr.de/musikschule/burgard-johannes/550

Gruß, Vladimir
 
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Mit sechzig Jahren fast 15 Kilogramm über den Kopf zu heben, ist recht beeindruckend.
naja, wenn auch die Gurte abgenommen sind...! :whistle:


.. wobei: die 14,5,kg (ohne Gurte) gelten für die 5 chörige Ausführung ... wenn die einen 4 chörigen Diskant hat , dann wiegt das Instrument unter 14 kg... na dann ists ja nicht mehr soooooo schwer das Ding über den Kopf zu heben :D
 
Grund: Zusatz , Ergänzung eingefügt
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