Memento Mori - Instrumente vererben

  • Ersteller Michael Scratch
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Was nach meinem Ableben damit passiert - ganz ehrlich : das ist mir völlig egal!
Das ist eine Einstellung, die ich gut nachvollziehen kann, weil ich im Prinzip selber so denke, aber zum Teil will ich auch nicht zu viel darüber nachdenken, gerade wenn die Nachkommen überhaupt keinen Schimmer haben, was das Zeug wert ist. Meine Frau spricht immer davon, das sie alle meine Musikerkollegen einladen würde, sich rauszuholen, was sie haben wollen, und das Geld dafür dalassen, was sie meinen, dass es wert ist. Letztlich will sie ja auch alles los werden. In meiner Familie ist niemand, der aktiv Musik macht, außer mein Sohn, der sich vielleich die eine oder andere Gitarre greifen würde.
Meine Sorge ist letztlich, dass meine Frau ordentlich über's Ohr gehauen wird, von jemandem, der sich daran bereichern will, nur weil sie keine Ahnung hat. Daher ist meine Liste, in der ich einmal den ungefähreren aktuellen Marktwert angegeben habe, und auch wo sich die Dinge befinden (sind nämlich in verschiedenen Übungsräumen, in Reparatur und teilweise auch als Dauerleihgabe verstreut) sicher eine hilfreiche Information.
 
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Also ,ich bin 69 Jahre , und manch mal überlege ich mir schon
ob ich dem G.A.S. Mann überhaupt noch die Tür öffne.
In all den Jahren haben sich acht E und zwei A-Gitarren ,
einige Effekte und drei Amps angesammelt , meine
Kinder spielen keine Instrumente , die Enkelin könnte
vielleicht mal Interesse entwickeln . Eigentlich kann
es mir auch egal sein was mit meinem Zeug geschieht
wenn ich in die andere Welt abgerufen werde.
Wie einige von euch auch habe ich einen Ordner
wo die wesentlichen Sachen vermerkt sind , müsste
ihn mal wieder auf Vordermann bringen.
 
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Interessantes Thema, mit dem sich wohl nur die Älteren beschäftigen. Und so habe ich das auch getan.

Meine Frau und ich haben bereits ein notarielles Testament erstellt und beim Nachlassgericht hinterlegt. Damit ist das Testament zentral in Deutschland registriert und es ist festgelegt, dass nach deutschem Recht vererbt wird, egal ob wir im Ausland sterben oder nicht (was keine Selbstverständlichkeit ist...).

Ich bin auch nicht mehr der jüngste. Ich sehe meine Gitarrensammelei als Teil meines Erbes an die Kinder. Sie spielen keine Instrumente. Und damit haben sie im Zweifel auch keine Ahnung von den Sachen, die sie mal erben. Zudem weiß man nicht, wann man stirbt und kann also nicht selber "rechtzeitig" alles verkaufen oder regeln.
Ich führe daher auch eine Liste sämtlicher Gitarren und Verstärker und aktualisier sie regelmäßig nach dem aktuellen Markt. Dabei gehen die Werte ja auch mal nach unten. Sämtliche Gitarren und Amps liegen diese "Papiere" bei (in den Koffern oder in/bei den Amps). Für wieviel ich sie gekauft habe, die Literatur in der man was über die Instrumente finden kann, passende Kataloge und alte Prospekte, etc.

Die Kinder werden alles im Zweifel zu Geld umsetzen (was völlig okay ist, da sie andere Bedürfnisse haben), aber sie sollen dann wenigstens nicht über's Ohr gehauen werden.
 
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Wirklich interessantes Thema, auch wenn ich hier mit 33 Jahren wohl den Schnitt senke…
Ich versuche es anders anzugehen: wenn ich ein Instrument kaufe, dass eigentlich ein Funktions-äquivalent in meinem Setup hat, kommt eins wieder weg. So habe ich tatsächlich aktuell nur noch 3 Posaunen (Bass, Tenor, Alt), ein euphonium (Kandidat zum ersetzen durch besseres!) und nur noch normale 2 Gitarren (E und A), dazu kommen zwei besondere Instrumente (eine Gitarre mit selbstgebautem Korpus in M-Form und ein quasi Erbstück was ich wohl abgebe (grade entschieden, nachdem ich den Rest unten geschrieben habe)) und die Ukulele die meine Tochter schon für sich entdeckt hat.

Zwischendurch war es mal anders, da hatte ich mehr Instrumente, aber was ich nicht spiele, brauche ich nicht.
Das hat zwei Gründe:
- meine ehemaligen Vermieter, die einfach eine leeren Dachboden haben, wo quasi kein Krämpel umfliegt, den andere irgendwann sortieren und verarbeiten müssen.
- mein schwiegeropa (also Opa meiner Frau), der niedrig geschätzt 30 Instrumente (wahrscheinlich weiß ich aber nur von einem Bruchteil) in Haus verteilt hat und dazu sooo viel weiteren Plunder, dass uns schon graut, wenn er mal den Löffel abgibt, das Haus zu räumen. Er spielt viele Instrumente, aber noch viel mehr spielt er eben nicht. Zwar sind seine Söhne beide studierte Musiker und in der Familie sind noch mehr Musik-affine Menschen, aber dennoch wird es eine enorme Belastung, das alles abzuarbeiten. Der schnelle Weg (Container) fällt dann mit eigener Expertise noch schwerer, aber wer und wann soll das, neben allem anderen Kram, der in so einer Situation anfällt, noch machen?

Liste führen ist gut, aussortieren, was man nicht braucht ist zusätzlich immer besser, in meinen Augen.
 
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...Ich selbst habe Unmengen von Musikequipment.

Das habe ich zum Glück nicht. Da ich allerdings in mehreren Hobbies unterwegs bin, sammelte sich im Radio- und Fernseh-Bastelbereich neben diversen Geräten eine komplette Werkstatt an und einiges an Fotozeugs. :gruebel:

Ganz ehrlich? Mir ist es tatsächlich egal.

Mir auch. Und zwar völlig. Denn ich (62) lebe damit. Mich erfreut es. Nichts ist von Dauer. Das habe ich erst wieder vor kurzem kennenlernen "dürfen", als ich im Krankenhaus lag. Also hege ich gedanklich grundsätzlich keinen Besitzanspruch auf das alles. Ich weiß es zu schätzen, diese Dinge eine Zeitlang nutzen zu dürfen und darf sie "meine" nennen.

...Daher hab ich eine Liste ... die ich regelmäßig pflege. Dort ist vermerkt...

Japp. Dazu habe ich eine Datenbank mit allem Zeug für alle Geräte und Instrumente. Darin - wahrscheinlich analog wie bei Dir - stehen alle Daten, aktuellen Werte, Kaufpreise, Hinweise, z.B. bezüglich Komplettheit z.B. der Werkstatt (Geräte), etc. pp. Das Pflegen dieser Daten ist aufwändig. Ob das jemals genutz wird? Ich weiß es nicht. Die Information über diese Daten ist weitergegeben. Das ist mir wichtig. So dass die Familie weiß, was da ist....

[sinngemäß: Frau und Nachkommen]...

....Man könnte nun schreiben, dass man ihnen das als als eine Art "Bürde" aufdrückt. Ja, das ist wohl so. Aber keiner kann vorhersagen, wie sich Nachkommen, Mensch, Kaufpreise und Kaufverlangen, individuelle Märkte und Sammlerleidenschaften, Natur und Gesellschaft, Krieg und Frieden entwickeln. Ob das Zeug mal halberwegs sinnvoll zur Zufriedenheit in Bares umgemünzt oder verschenkt wird oder irgendwo mal verrottet. Das Feld ist so weit.
 
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gestern ein Bericht im WDR 3 Radio. Die Frauenhäuser haben fast gar keine Instrumente. Da könnte man spenden. Da Männer keinen Zutritt haben, vielleicht eine Abholung beauftragen.

Ich habe gegen eine Spende auch ein Ketron X 1 von einem älteren Herren als Nachbarn bekommen. Ist jetzt in guten Händen. Der Nachbar ist leider im Nov 24 verstorben. Die Weitergabe erfolgte dann wohl wissend vom älteren Herren, daß er bald gehen würde im Sept. 24.

Ruhe in Frieden
 
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Irgendwas zu spenden ist ja schon schwierig, wenn man selber noch lebt. Unsere Tochter hat ein E-Piano bekommen und wir wollten das "alte" (400€ Keyboard mit Pedale im E-Piano Look, vier Jahre alt) spenden. Haben bei Schulen angefragt, KiTas usw. Niemand will das Teil haben.

Später bei mir wird's sicherlich auch spannend. Hier stehen einige Instrumente rum aber spannend wird wohl die komplett eingerichtete Holzwerkstatt die einen nicht unerheblichen Wert hat.

Mir hat vor einer Weile ein Freund mal eine Geschichte erzählt. Der Mann einer Bekannten war verstorben und früher galt die Modelleisenbahn ja noch als Wertanlage. Also ist die Witwe mit den Sachen zum örtlichen Verein gegangen, der nach Sichtung 500€ geben wollte.
In dem Moment hat sich der Bekannte eingemischt und angefangen zu recherchieren. Das Ende der Geschichte war, dass viele Teile einzeln verkauft wurden und der Erlös sich dann auf über 10k Euro beziffert hat.
 
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ich habe schon einiges hier in gute Hände gegeben


in Berlin:



denke da gibts sicher noch mehr
Beitrag automatisch zusammengefügt:

(400€ Keyboard mit Pedale im E-Piano Look, vier Jahre alt) spenden

Vielleicht wäre dies hier sinnvoll:
Heinz Rudolf Kunze sammelt Instrumente für Flüchtlinge

oder einfach mal nachfragen bei den örtlichen
- Sozialverbänden,
- Einrichtungen der Geflüchtete-, Kinder & Jugend- oder Eingliederungshilfe
- Krankenhäusern
- Pflegeeinrichtungen
- Stadtteilzentren
- Jugendclubs/Jugendzentren
- Wohnungslosenhilfe
- Aufbauhilfen für Krisengebiete
....
 
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Wichtig wäre auf jeden Fall vor dem Ableben der Familie offen und ehrlich mitzuteilen, was alles wert ist.
Das hatte vor einer Weile mein Vater mit seinen ganzen Werkzeugrn im Hobbyraum gemacht…
Wichtig ist auch, die ganzen Dinge, wie schon genannt, nicht als Bürde zu hinterlassen. Ich kenne aktuell einen Fall bei dem sich der Verstorbene trotz Monaten des Zerfalls nichts geregelt hatte. Da muss man sich als Erben nicht auch noch um ein Zimmer voll Gerätschaften kämpfen, wenn plötzlich jemand auftaucht, der Ansprüche geltend machen will.

Ich hatte vor Corona jeden Morgen durch die Fenster eines örtlichen Gymnasiums eine schöne LP und diverse andere Instrumente im Musikzimmers sehen (ebenerdig sehr leichtsinnig). Sowas könnte ich mir gut vorstellen, wenn dort immer wieder die Musik AG spielt, sind die Instrumente dort gut aufgehoben.
 
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was ich schon schrieb, haben wir die schönen Orgeln nach Rücksprache dem Recyclinghof gespendet. Gem MK 10 sowie auch eine Yamaha Orgel mit 13er Pedal & 2 Manualen.

Ich dachte eigentlich, die würden das dann in das Sozialkaufhaus geben mit günstigen Preisen für sozial schwache Familien.

Der Betriebsleiter sagte dann, nein-wir bekommen für das Ausschlachten der Platinen etc mehr Geld. Nach unserem Protest sollten wir das Gelände dann verlassen. So war das auch nicht geplant. Das wurde dann maximal monetär verschrottet als das an Bedürftige vielleicht zu verschenken...
 
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komplett eingerichtete Holzwerkstatt
Falls meinen Werkzeug-Kram niemand haben möchte, landet der beim Segelverein. Wir haben viele Selbstbauer.
Das Ende der Geschichte war, dass viele Teile einzeln verkauft wurden und der Erlös sich dann auf über 10k Euro beziffert hat.
Dafür muss man aber auch die Zeit haben.
einfach mal nachfragen bei den örtlichen
Ja
schönen Orgeln nach Rücksprache dem Recyclinghof gespendet. Gem MK 10 sowie auch eine Yamaha Orgel mit 13er Pedal & 2 Manualen.

Ich dachte eigentlich, die würden das dann in das Sozialkaufhaus geben mit günstigen Preisen für sozial schwache Familien.
Hmm, das Problem scheint mir zu sein, dass es seit Jahren sehr viele, auch gute E-Keyboards (welcher Art auch immer) für lau im Netz gibt. Und gerade die Orgeln sind häufig nicht passend für sozial schwache Familien, da dies oft mit (zu) kleinen Wohnungen einher geht. Wir konnten - trotz recht großer Wohnung - die eOrgel auch erst aufstellen, als der Wickeltisch wegkam.
 
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Viele empfinden es als sinnstiftend, ihr Equipment an eine karitative Einrichtung zu spenden. Für mich persönlich käme das jedoch überhaupt nicht infrage. Bevor ich das täte, würde ich eher wie Pete Townshend meine Sachen zerlegen oder wie Jimi Hendrix mit Benzin und Feuerzeug nachhelfen. Klingt radikal? Vielleicht. Aber das hat seinen Grund: Ich habe mehrmals erlebt, wie es in solchen Einrichtungen wirklich zugeht. Die besten Stücke landen nie im Verkaufsraum. Stattdessen werden sie für bestimmte Händler zurückgehalten, die sie bequem abholen und sich bei den Mitarbeitern mit „kleinen Zuwendungen“ erkenntlich zeigen. Dieses System bleibt den meisten verborgen, denn viele möchten an das Gute und Edle solcher Organisationen glauben.

Und falls jemand Angst hat, dass seine Kinder später einfach alles verscherbeln könnten: Diese Sorge ist unbegründet. Die heutige junge Generation googelt alles – ob sie etwas kaufen oder verkaufen möchten, sie informieren sich gründlich.
 
mein Klavier habe ich aus Platzgründen bei Ebay für 1€ versteigert, ich war dan froh als es ein Rocknroller abholte und weiter
nutzen wollte;)
 
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Ich habe mehrmals erlebt, wie es in solchen Einrichtungen wirklich zugeht. Die besten Stücke landen nie im Verkaufsraum. Stattdessen werden sie für bestimmte Händler zurückgehalten, die sie bequem abholen und sich bei den Mitarbeitern mit „kleinen Zuwendungen“ erkenntlich zeigen. Dieses System bleibt den meisten verborgen, denn viele möchten an das Gute und Edle solcher Organisationen glauben.
Ein Musterbeispiel für ein pauschales Vorurteil, nur aufgrund eigener schlechten Erfahrung ... :(
Schwarze Schafe gibt es immer und überall ...

Was ICH in den letzten Jahren gespendet habe ist z. B. bei Bedürftigen angekommen ... ich habe bei einigen sogar Danke-Bilder und kleine Videos gemailt bekommen mit meinen Instrumenten im Einsatz!

Kommt wahrscheinlich auch drauf an, wo und wie man spendet ... man hat es ja selbst in der Hand ...
 
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Seltsam nur, dass meine Vorurteile schon so oft bestätigt wurden.
 
Wie heißt es doch so schön, wer nur einen Hammer hat, für den sieht alles wie ein Nagel aus.

Anders gesagt: für mich ist klar, ich gehe im Zweifelsfall vom Guten aus, selbst bei schlechten Erfahrungen. Sonst kann ich keine guten Erfahrungen machen.
 
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Verstehe, was nicht ist, das darf halt nicht sein 😅
 
Bevor ich das täte, würde ich eher wie Pete Townshend meine Sachen zerlegen oder wie Jimi Hendrix mit Benzin und Feuerzeug nachhelfen. Klingt radikal? Vielleicht. Aber das hat seinen Grund:
Selbst wenn von vier Instrumenten nur eines bei Bedürftigen ankommt, fände ich das sinnvoller, als mein Zeug zu zerstören.
Aber das ist wohl eine Frage der Lebenseinstellung.

Mir fällt es schwer, Zeug wegzuschmeißen, aber weggeben relativ leicht, wenn ich weiß, dass es jemand nutzt.
 
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Verstehe, was nicht ist, das darf halt nicht sein
Ist das nicht genau das, was du grad hier machst?

ICH hatte ja durchaus gesagt, dass es natürlich auch schwarze Schafe gibt, wie überall ... aber eben nicht nur ...

Für mich klingt aus deinem Ausgangsbeitrag eher eine negative Grundeinstellung gegenüber "karitativen Einrichtungen" raus.
Und Pauschalurteile sind nun mal falsch. Immer. Weil es immer auch Anderes und andere Erfahrungen gibt ...

(Und Instrumente lieber zerstören zu wollen als sie zu verschenken, egal wie und an wen, da fehlen mir ehrlich gesagt die Worte ...)
 
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Wenn Du gemeinnützig etwas tun möchtest .... Suche Guugel Stichwort "Instrumentenspende" ... da kommen sehr viele Links

Ansonsten bin ich in der glücklichen Lage, dass meine beiden Söhne Gitarre spielen ... jeder der beiden bekommt 3 Gitarren und jeder bekommt einen Gitarren-Modeller mit passender FRFR und ein Gesangsmikrofon. Fertig.
 
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