Headless Semi-Hollow Telecaster Archtop Bass (Low-Budget-Dauerprojekt)

  • Ersteller LeGravier
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Vielen Dank für die Blumen... vielen Dank, wie lieb von dir... lalala... :m_dblbass: Tom, Jerry und Karel Gott lassen grüßen. :m_piano2:

Ein bißchen was habe ich heute noch geschafft. Ich habe den Ausschnitt für den Deckel hinten und die Fräsung für das Batteriefach gemacht. Das ist alles komplett Freihand und muß noch etwas nachgearbeitet werden, aber ich bin schon ganz zufrieden damit.

Batterie- Elektrikfach.jpg
 
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Stimmt! Karel Gott war die "Biene Maya"
 
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Heute habe ich mich mit dem Elektrik-Fach auseinandergesetzt. Erst habe ich die Fräsung für die Batterie etwas vertieft, dann die Form des Deckels besäubert. Zusätzlich habe ich dann ein Rundholz eingeleimt und vorläufig verschraubt. An die Position der Schraube kommt später ein Magnet, um den Deckel zu halten.

Als Nächstes beschäftigte mich die Frage, wie man die Elektrik bei einer Hollowbody abschirmen kann. Interessant war, daß mit Google nichts in der Richtung zu finden war. Da die aktive Elektronik sehr wenig Platz benötigt, überlegte ich mir, den Hohlraum durch ein Blech abzuschirmen und damit ein geschlossenes Elektrik-Fach zu schaffen. Als Blech sollte mir eine Konservendose dienen. Nachdem ich eine Dose Tortenpfirsiche verputzt hatte (mmmh... lecker!), habe ich mir dann aus dem Blech der Dose das Abschirmblech geschnitten und eingepasst.

E-Fach.jpg


Im hinteren Bereich habe ich eine Öffnung für die Kabel zur Klinkenbuchse geschnitten und mit einer halben Gummikabeldurchführung versehen, damit die scharfe Kante des Blechs nicht die Kabel beschädigt. Dann habe ich noch eine Kabelführung zum Tonabnehmer gefräst, alles großzügig mit Abschirmfarbe eingesaut und dann das Blech mit Heißkleber in Position geklebt. Die hier nicht sichtbare Seite des Blechs habe ich dann auch noch komplett mit Abschirmfarbe angemalt. Den Bereich des Faches habe ich auch auf der Decke rückseitig mit Abschirmfarbe bemalt. Das sollte als Fradayscher Käfig reichen.

Abschirmung.jpg


Damit sollte der Innenbereich des Basses fertig sein.

Bevor ich die Decke und das Purfling endgültig einklebe, werde ich noch die Saitenlage, den Hals-Chim und die Positionierung (vor Allem die Höhe) der Brücke überprüfen und ggf. anpassen.
 
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Schönes Projekt, ich lese regelmäßig mit.
Zum Thema Abschirmfarbe: die hilft gegen statische Aufladung, aber nur sehr begrenzt gegen elektromagnetische Wechselfelder. Dafür ist sie zu hochohmig.
Damit sich eine Schirmwirkung entfalten kann, müssten dort Wirbelströme entstehen können, die hier aber durch den zu hohen Widerstand zu sehr gedämpft werden, als dass sie wirken könnten.
Für eine Abschirmung gegen Wechselfelder solltest du das mit Alu- oder Kupferfolie auskleiden. (Sagt dir einer, der beruflich Funkentstörung gemacht hat).

Edit: mehr Erläuterung und Anleitung hier: https://www.musiker-board.de/thread...ung-freeway-switch-5b5-01.743775/post-9550335
 
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Vielen Dank für die Info. Dann werde ich wohl noch Alu- oder Kupferfolie in das E-Fach kleben.
 
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Es geht mal wieder weiter.
Als Erstes habe ich mir im Baumarkt Kupferfolienstreifen mit leitendem Kleber gekauft. Kleiner Tip: Anti-Schneckenband funktioniert dafür sehr gut und ist viel günstiger, als das selbe Band vom Gitarrenhöker. Damit habe ich das E-Fach beidseitig ausgekleidet.

Abschirmung-neu.jpg


Als Nächstes habe ich den Hals-Chim etwas umgestaltet. Mein Purfling-Material hat (fast) die gleiche Dicke, wie der vorher angefertigte Hals-Chim. Den Überstand lasse ich erst einmal stehen.

Hals-Chim.jpg


Das habe ich dann eingeleimt, dann neue Löcher gebohrt und danach Hals und Decke in der jeweils endgültigen Position mit dem Body verschraubt. Anschließend habe ich die Position der Brücke auf der Decke eingezeichnet und anhand des alten Sattels die Position der Saiten markiert. Die zusätzlichen Unterlegscheiben bei der Halsverschraubung habe ich eingefügt, da die Schrauben, die ich später verwenden will, etwas kürzer sind, als die, die ich für die Anpassung benutze.

Ermittlung Position Brücke.jpg


Ich habe dann probehalber eine Seite am Kopf befestigt und eine Mechanik mit der Saite verbunden und nach hinten soweit möglich stramm gezogen. Dabei ergab sich, daß die Höhe der Mechanik aktuell perfekt zu passend scheint. Die Idee mit dem "Thumb Rest" habe ich nach einiger Recherche im Netz dann auch verworfen. Also habe ich an der Decke nichts mehr verändert.
Ich habe dann den Hals wieder abgenommen und auch die Decke entnommen. Anschließend habe ich mir noch ein paar Holzklötzchen mit Schlitz angefertigt, die das Purfling überbrücken.

Danach habe ich Body und Decke mit ordentlich Holzleim bestrichen und eingesetzt. Dann habe ich die vorbereiteten Purflings auch mit Leim bestrichen und in die Fuge eingesetzt. Da das sehr stramm sitzt, habe ich etwas mit dem Kunststoffhammer nachgeholfen. Das Alles habe ich dann mit Hilfe der Holzklötzchen und einiger Schraubzwingen zusammengespannt und das Purfling mit ein paar Kunststoffklemmen fixiert.

Verleimung Decke.jpg


Inzwischen ist es getrocknet und ich habe mit etwas Ahorn-Schleifstaub innen und Erle-Schleifstaub außen die Fugen gefüllt. In die Fugen habe ich dann etwas Sekundenkleber laufen lassen.

Fugen füllen.jpg


Nun habe ich das bereits angekündigte Violinen-Purfling ausgearbeitet. Auf dem zweiten Bild kann man erahnen, was damit gemeint ist. Der äußere Rand bleibt erhaben stehen, dann fällt die Decke nach innen ein und geht danach möglichst organisch in die vorher bearbeitete Decke über. Das ist überaus mühsam und ich bin inzwischen fast fertig damit.

Violin-Purfling.jpg


Nun ist der Body weitgehend fertiggestellt und ich mache mich an die Feinarbeiten. Am Horn vorne hat einer der Vorbesitzer auch rumgeschliffen. Das werde ich dann auch gleich soweit korrigieren, daß es sich in die Gesamtoptik einfügt. Ansonsten halt Schleifen, Schleifen, Schleifen... fast alles von Hand...
 
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Hallo, ich wünsche allen ein frohes neues Jahr.
Ich war zwischen den Jahren nicht ganz untätig und habe vor Allem geschliffen, geschliffen und geschliffen... Inzwischen ist das Purfling kräftiger eingesenkt und ich habe die Oberfläche etwas glatter gemacht.
Nun dachte ich mir, es würde schön aussehen, wenn das Ahorn im äußeren Bereich die dunklere Farbe der Erle erreichen würde, also etwas wie eine Sunburst-Lackierung. Mein angemischter Farbton stimmte zwar relativ gut, aber da offensichtlich das gelbe Farbpigment etwas leichter ist, als der Rest, ist es nach innen etwas gelber geworden, als gewünscht.

Sunburst.jpg


Durch das Gelbe fiel mir auf, daß der Erlenfarbton ganz schön blass ist. Ich habe dann den Purfling-Streifen abgeklebt und den Bereich der Erle mit einem transparenten Ziegelrot vorsichtig eingefärbt.

Einfärben.jpg


Jetzt gefällt es mir farblich deutlich besser. Durch die transparente Farbe ist die Maserung noch sehr gut sichtbar.

neue Farbe.jpg


neue Farbe 2.jpg


Bevor ich die letzten Schichten Klarlack auftrage, fräse ich nun noch die Öffnungen für die Tonabnehmer.
 
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Hallo, ich wünsche allen ein frohes neues Jahr.
Ich war zwischen den Jahren nicht ganz untätig und habe vor Allem geschliffen, geschliffen und geschliffen... Inzwischen ist das Purfling kräftiger eingesenkt und ich habe die Oberfläche etwas glatter gemacht.
Nun dachte ich mir, es würde schön aussehen, wenn das Ahorn im äußeren Bereich die dunklere Farbe der Erle erreichen würde, also etwas wie eine Sunburst-Lackierung. Mein angemischter Farbton stimmte zwar relativ gut, aber da offensichtlich das gelbe Farbpigment etwas leichter ist, als der Rest, ist es nach innen etwas gelber geworden, als gewünscht.

Anhang anzeigen 969509

Durch das Gelbe fiel mir auf, daß der Erlenfarbton ganz schön blass ist. Ich habe dann den Purfling-Streifen abgeklebt und den Bereich der Erle mit einem transparenten Ziegelrot vorsichtig eingefärbt.

Anhang anzeigen 969510

Jetzt gefällt es mir farblich deutlich besser. Durch die transparente Farbe ist die Maserung noch sehr gut sichtbar.

Anhang anzeigen 969511

Anhang anzeigen 969512

Bevor ich die letzten Schichten Klarlack auftrage, fräse ich nun noch die Öffnungen für die Tonabnehmer.
wow, sehr schön
 
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Den Ausschnitt für die Tonabnehmer habe ich heute noch angepasst. Allerdings ist er vorläufig nur 8,5 mm tief und er soll später 23,5 mm tief sein. Dafür habe ich mir einen Bündigfräser mit obenliegendem Kugellager für meinen Dremel bestellt. Der kommt aus Deutschland, sollte also bald da sein.

Ausschnitt Tonabnehmer.jpg


Als heutigen Zeitvertreib habe ich dann auf der Rückseite des Basses in das Elektrikfach 3 Neodym-Magnete eingelassen und mit Sekundenkleber verklebt. Als Gegenstücke im Deckel habe ich bei 3 Nieten (eigentlich für Lederjacken) den Dorn gekürzt, sie plan eingesenkt und auch mit Sekundenkleber eingeklebt. Auf einer Seite habe ich dann den Deckel innen abgeschrägt, daß man ihn mit dem Daumen aufdrücken kann.

Elektrik-Deckel.jpg


Die Abschirmung werde ich dann auch noch auf den Deckel erweitern. Im Moment stört da noch eine Kordel, die von der Ausgangsbuchse in den E-Bereich führt. Die habe ich dort vorläufig eingesetzt, damit ich später die Kabel durchziehen kann.
 
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Ganz tolle Arbeit die du hier zeigst, ich bin sehr beeindruckt. Anscheinend hast du aber auch viel Erfahrung mit der Bearbeitung von Holz.
Das Design der F Löcher ist wirklich gelungen.
Für mich ist es nur schade das der Bass headless ist, das nimmt etwas vom klassischen Design.
 
... schade das der Bass headless ist
Der Body ist jetzt ziemlich genau 1,2 Kg leichter, als der frühere Body (1,6 Kg - 2,8 Kg). Rein vom Holz her ist der Kopf jetzt 150 g leichter, aber es kommen ja noch die Mechaniken dazu, die nun nicht mehr am Kopf angebracht sind (Gesamt ca. 400 g). Der Basshals ist sowieso etwas wuchtiger, als der Originalhals der Telecaster. Ich vermute, daß die gesamte Konfiguration von der Gewichtsverteilung her relativ ausgeglichen sein dürfte. Das ist mir in diesem Fall wichtiger, als in diesem Bereich ein "klassisches Design" einzuhalten. Ich glaube auch, daß es im kompletten Zusammenhang besser aussehen wird. Aber das ist natürlich Geschmachsache und man sollte es erst beurteilen, wenn der Bass zusammengebaut ist und man das Gesamtergebnis sieht.

Nun dauert es aber nicht mehr lange, ich beginne gerade den Zusammenbau.

Die Öffnungen für die Tonabnehmer sind inzwischen fertig gefräst und nachbearbeitet. Ich habe den gesamten Bereich mit Kupferfolie ausgekleidet und da die Tonabnehmerdeckel nach oben leicht konisch zulaufen im oberen Bereich mit einem Streifen Samtfolie beklebt, um den Spalt zu füllen.

Auskleidung TA-Bereich.jpg
 
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Mir ist gerade aufgefallen, daß ich bisher keine Erdung der Saiten eingeplant habe. Da die Saiten nirgends leitend mit einander verbunden sind, müßte ich alle 4 Saiten erden. Das wird leider nicht gehen, ohne daß man es sieht. Außerdem leitet die schwarze Beschichtung der Mechaniken nicht. Eine leitende Verbindung von der Saite bis zur Halterung ist wohl gegeben, aber um da ein Kabel anzubringen, müßte ich wohl an jeweils einer Stelle die Bräunierung abkratzen. Ich habe auch schon überlegt, einen 1,5 mm Draht im Purfling einzubetten und dann jeweils einen Bereich der Halterung leicht einzufeilen.

Ist es überhaupt zwingend nötig, die Saiten zu erden?
 
Danke! Dann werde ich es erst einmal ohne Erdung der Saiten ausprobieren.
 
Ich habe das jetzt einmal fertig zusammengebaut.

Die Mechaniken sind problematisch.

Besonders die Halterungen am Kopf scheinen mir etwas unterdimensioniert. Eine der Madenschrauben ist mir abhanden gekommen, doch eine der Schrauben der Originalbrücke passte. Allerdings passt der Inbusschlüssel dort nicht ganz. Ich habe ihn etwas abgeschliffen und dann ging es mehr schlecht als recht. Die Original Madenschrauben hatten einen Rezess, den ich komplett wegschleifen mußte, damit die Saiten halten. Also,... nix für Leute, die etwas einfach so zusammenbauen möchten. Ich habe inzwischen andere Halterungen bestellt.

Die Intonierung ist auch schwierig, da die Schrauben, die die Mechaniken auf dem Schlitten fixieren, genau unter der Saite liegen. Ansonsten sind die Mechaniken soweit ok.

Der Sattel war gebrochen und ich habe ihn gegen einen Knochensattel getauscht. Die Saitenlage ist dort noch sehr hoch, da werde ich noch nacharbeiten.

Die Elektronik funktionierte auf Anhieb.

Der Akustiksound ist ohne Verstärkung zwar nicht sehr laut, aber durchaus vorhanden und ermöglicht ein Spielen ohne Verstärker.

Der gesamte Bass wiegt nur 2,7 Kg. Er ist wie vermutet sehr ausgewogen und nicht größer, als eine normale E-Gitarre. Es ist wahrscheinlich einer der kürzesten Longscale Bässe, die es gibt.

Teleslapster.jpg
 
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Das Ergebnis ist echt der Hammer. Nur der Headstock von hinten weckt gewisse phallische Assoziationen. Aber das mag ja auch so gewollt sein 😇

Sehr sehr cooles Projekt! Kekse sind auf dem Weg.
 
Schnittig! Der wird schon im Stand wegen Geschwindigkeitsübertretung notiert.......:great:
 
Sehr cooles Projekt und das Design der F-Löcher gefällt mir irre gut, habe das vorher noch nie so gesehen und finde es absolut logisch, es so zu machen, wenn man mal vom klassischen Design abweichen möchte. Vielen Dank und Kekse sind schon ausgeliefert.
 

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