Das funktioniert problemlos mit der App. Ich nutze es für verschiedene Bands, kleine Projekte, wie mein Acoustic Duo, das du schon kennengelernt hast, sowie für mich persönlich zum Proben. Für jedes habe ich im Bandhelper ein eigenes Projekt angelegt, im Moment 14 Projekte. Ich habe einen 6-20 Member Account, in dem ich derzeit 15 Usern Zugriff gebe. Wer auf welche Projekte Zugriff hat, kann ich festlegen, genauso wer für welches Projekt welche Rechte hat. Mein kompletter Account ist eine Datenbank, in der ich über 500 Songs haben dürfte. Die einzelnen Songs haben Metadaten wie Tonart, Taktart, Tempo, Dauer und andere, können Dokumente und Audios zugewiesen bekommen (auch mehrere), die ich auch wieder unterschiedlichen Usern zuweisen kann. User können sich auch eigene Dokumente hochladen und zuweisen, die sie dann angezeigt bekommen, und sinnvollerweise auch nur sie. Alternativ können sie zu meinen Sheets auch Anotations erstellen, also Anmerkungen, Markierungen, Hervorhebungen, die nur sie angezeigt bekommen.
Einige Songs spiele ich mit verschiedenen Formationen, d.h. ich kann einzelne Songs auch mehreren Projekten zuweisen. Da variiert schon mal die Tonart, manchmal auch der Ablauf. Wenn's nur die Tonart ist, hinterlege ich mir entweder ein zweites Dokument mit den entsprechenden Akkorden, oder hab die Akkorde in unterschiedlichen Farben auf dem Sheet. Ich bin ein Freund von OnePager-Sheets, daher erstell ich mir die in Word am Rechner, und füge sie als PDF im Bandhelper ein (Bräuchte man theoretisch nicht, weil es auch die Autoscroll-Funktion gäbe, was mir aber doch zu frickelig ist, spätestens, wenn es über mehrere Seiten geht). Alternativ könnte man auch Text und Akkorde als reinen Text im ChordPro Format im Bandhelper nutzen, wo man dann die Transposefunktion nutzen kann. Ist mir aber zu aufwendig, und außerdem habe ich viele grafische Elemente, wie z.B. kleine Notenschnipsel als Gedächtnisstützen in den sheets.
Spätestens wenn der Ablauf stark variiert, habe ich mehrere Versionen der Songs in der Datenbank. Es gibt zwar auch eine Option, die da SmartCopy oder Intelligente Kopie heißt, und die vermutlich genau für solche Dinge gedacht ist, hab ich aber ehrlich noch nicht so viel Zeit investiert, um das genauer herauszufinden.
Das schöne am Bandhelper ist die Steuerungs-Funktion. Mein iPad ist der Master, und ich steuere auf der Bühne alle anderen Tablets. Ich kann meinen Bildschirm teilen, was ich z.B. mit unserer Sängerin mache, die keine eigenen Sheets hat, und mit meinen klarkommt, und für die anderen steuere ich nur die Aktionen. D.h. ich blättere die Songs um oder füge adhoc Songs in die Setlist ein, die bei ihnen dann auch aufgerufen und mit ihren Sheets angezeigt werden. Das ist besonders cool, wenn Du mal spontan auf das Publikum reagieren willst, weil man so nicht viel auf der Bühne kommunizieren musst, sondern einfach den Song auswählst, den du zwischen schiebst, der dann bei allen gleich angezeigt wird.
MIDI-Steuerung ist auch möglich. Egal ob Du das passende Programm auf dem Keyboard aufrufen, das midi-fähige Effektgerät umschalten oder eine Lichtszene am Lichtpult auswählen willst, das kannst Du alles über Midi-Presets definieren und den Songs zuweisen. Der oder die Midi-Befehle werden dann beim Aufrufen des Songs gesendet, bzw. kannst Du dir auch noch weitere Midi-Presets dem Song zuweisen, die du dann über Tipp aktivierst oder dir auf einen Fußschalter legst.
Apropos Fußschalter: ich nutze noch keinen, bin bislang ohne ausgekommen, weil ich wie schon gesagt, OnePager Sheets nutze, und lediglich nach jedem Song einmal weiterblättere und habe außerdem schon genug Pedale vor den Füßen
Die gebräuchlichsten sind da wohl Pageflip oder Airturn, aber geht auch günstiger, z.B.
dieser Bei den teureren hast Du oftmals noch die Optionen von weiteren Schalt-Aktionen, also wenn du nicht nur lediglich von einem Song zum nächsten und/oder zurück, sondern auch innerhalb eines Songs noch zwischen Dokumenten oder Midi-Presets weiterschalten möchtest.
Die Aufnahme-Möglichkeit im Bandhelper gibt es auch, hab ich aber ehrlich noch nie als sinnvolle Option gesehen oder genutzt. Proberaum-Mitschnitte mache ich am Macbook. Wobei die Audio- bzw. Wiedergabe Funktion im Bandhelper schon ganz nett ist. Du kannst hinterlegte Audios beliebig transponieren, auch fine-Tuning, kannst Anfang- und Ende definieren, und bei der Wiedergabe kannst Du mal eben die Geschwindigkeit anpassen, oder schnell Loop-Punkte setzen, was super zum Üben ist.