Aus der Sicht eines Gitarrenlehrers mal ein paar Gedanken an Anfänger!

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Hiho alle zusammen,

zu aller erst, Ich suche keinerlei neue Schüler, aber mir ist in den letzten Jahren mehr und mehr etwas aufgefallen was Ich mal loswerden muss. Und vielleicht hilft das dem Einen oder Anderen bei der Entscheidung wer der richtige Lehrer ist.

Nahezu alle Schüler die in den letzten Jahren zu mir gefunden haben und die vorher bei einem anderen Lehrer waren, also keine Autodidakten, konnten zwar häufig Techniken hatten aber keinerlei Ahnung welche Note auf der Gitarre an welcher Position ist.

Und ich stelle bevor Ich überhaupt mit irgend etwas anfange folgende Frage: "Welcher Ton befindet sich auf der B Saite im 2. Bund" kommt dann nicht wie aus der Pistole geschossen C# hat der Gitarrenlehrer meiner Meinung nach versagt, WENN der Schüler seit über einem Jahr Unterricht hat.

Mir ist schon klar dass viele der Meinung sind dass man keine Noten LESEN können muss um Gitarre zu spielen, aber ohne zu wissen WO überhaupt die Noten liegen ist man vollkommen lost.
Einem Schüler zu erklären wie Arpeggios funktionieren ist einfach, aber zu verstehen wie man Arpeggios einsetzt beim Gitarrenspiel ist nahezu unmöglich wenn man nicht versteht welche Bewegungen Sinn machen und welche nicht. Kennt man die Noten auf der Gitarre, ohne sie lesen zu können nur kennen muss man sie, benötigt man keinerlei Unterlagen um jeden Arpeggio zu spielen den man sich nur vorstellen kann. Natürlich muss man noch wissen welche Töne den Akkord bilden den man arpeggieren will.
Und auch hier geht es weiter. Wenn man nicht einmal weiß aus welchen Tönen G-Dur besteht muss Ich nicht anfangen Harmonielehre zu lehren.

Auch der Zusammenhang von Modi, also den Kirchentonarten, und deren praktische Anwendung zu erklären ist einfach wenn man die Töne auf der Gitarre kennt. Aber kaum ein Schüler der in den letzten 20 Jahren zu mir gekommen ist und der teilweise schon 5 Jahre spielt hat jemals gesagt: "Klar Kirchentonarten sind easy, kann Ich locker anwenden!" die meisten haben selbst nach Jahren des Gitarrenspiels nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung was es damit auf sich hat.

Sicher die Leute können schnell spielen mit auswendig gelernten Skalen, aber wenn man sie fragt welcher Ton befindet sich im 7. Bund auf der G Saite fangen sie an von G aufwärts zu zählen. Absoluter absurder Wahnsinn.

Es gibt nichts was euch beim Gitarre spielen schneller voran bringt und zwar in JEDER kommenden Übung als zu wissen wo sich die Noten befinden auf der Gitarre. Also wenn ihr wirklich Musiker sein wollt und nicht nur Jemand der auswendig gelernte Skalen spielen kann ohne zu verstehen WARUM Skalen so sind wie sie sind und warum sie in welcher Tonart und bei bestimmten Akkorden funktionieren und bei anderen nicht, dann lernt die Noten auf der Gitarre. Tut ihr das nicht wird euer Verständnis und das vorankommen in der Theorie ein vielfaches an Aufwand benötigen.

So das wars, musste das mal loswerden. Wenn ihr also schon Jahrelang Gitarre spielt aber nicht ohne nachzudenken die erste Frage beantworten konntet, was zur Hölle tut ihr mit eurer Zeit???

Frohe Festtage euch!!!
 
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Hi, @Nappi (PoA) ,
du sprichst mir aus der Seele(y). Es wird ja immer wieder gesagt, der oder der Gitarrist kann keine Noten "lesen", aber mMn. wissen diese Gitarristen auf dem Griffbrett schon Bescheid. Für mich ist das der springende Punkt. Es stellt sich mir immer wieder die Frage, wie man als "Notenleser" Noten auf die Gitarre überträgt ohne zu wissen, wo diese denn liegen:engel:? Als ich anfing Gitarre zu spielen stand am Anfang
eben, welche Note spiele ich denn da, und so hab ich das in kurzer Zeit verinnerlicht. Noten "lesen" kann ich bis heute nicht. Wichtig war, gerade im Zusammenspiel mit anderen, neben anderen Dingen, wo befinde ich mich denn gerade passenderweise auf dem Griffbrett.
Ich kann gut nachvollziehen, das du da ein bißchen verzweifelt bist:rolleyes:.
 
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Absoluter absurder Wahnsinn.
...was zur Hölle tut ihr mit eurer Zeit???
omfg
wenn mal jemand wissen will, wie man schüler vergrault und wie man jemandem den spass an der rmusik und musik machen verderben kann... - hier ist eine pädagogische bankrotterklärung
 
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Liebe Grüße aus dem Team "Hähnchen statt Brötchen"😊
 
In meiner freien Zeit (sonst Rentnerstress) spiele ich auch.

Ich kann keine Noten, würde gerne aber nach Noten spielen können.

Komm aber auch so zurecht. Lerne die meisten Songs auswendig. Akkorde kann ich schon, auch Skalen in moll/dur/myxolytisch.

Hab 1972 mit der Gitarre mit Lehrer angefangen. Der Lehrer hat es im ersten Jahr (lernen welche Note wo auf dem Griffbrett ist) geschafft, dass ich mit dem Gitarre spielen aufhörte. Erst nach weiteren 2 Jahren hat mir mein Cousin die Griffe von " House of the rising Sun" gezeigt, und ab da fing für mich die musikalische Reise an. Meist DYI.
 
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"Hallo zusammen,

ich möchte heute ein wichtiges Thema ansprechen, das euch helfen kann, als Musiker noch schneller voranzukommen: Das Kennenlernen der Noten auf der Gitarre.

Viele Gitarristen haben eine tolle Technik, aber wissen nicht immer, wo sich welche Noten auf dem Griffbrett befinden. Dabei ist dieses Wissen unglaublich hilfreich, um die Musik wirklich zu verstehen und kreativ umzusetzen. Wenn ihr die Noten kennt, könnt ihr Arpeggios und Skalen viel freier und gezielter spielen – ohne ständig nachzudenken oder Notenblätter/Tabs zu benötigen.

Es ist kein Muss, Noten zu lesen, aber es macht das Spielen und die Anwendung von Musiktheorie deutlich einfacher. Wer die Noten kennt, hat die Freiheit, auf der Gitarre alles zu spielen, was er sich vorstellt, und versteht besser, warum bestimmte Skalen zu Akkorden passen.

Wenn ihr also bereit seid, den nächsten Schritt in eurem Gitarrenspiel zu machen, empfehle ich euch, euch intensiv mit den Noten auf dem Griffbrett auseinanderzusetzen. Das wird euch enorm weiterhelfen!

Ich freue mich darauf, euch auf diesem Weg zu begleiten.

Liebe Grüsse,
Euer Lehrer XY"
 
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aber ohne zu wissen WO überhaupt die Noten liegen ist man vollkommen lost.

In diesem Fall zwingt es mich einfach auf dieselbe platte Art zu antworten:
Gut, dass Gitarristen wie Django Reinhardt oder Jimi Hendrix nie gelernt haben Noten zu lesen!
Nicht dass ich es empfehlenswert finde, keine Noten zu lernen oder dass ich gar behaupten würde, ohne Noten zu kennen, wird man der bessere Gitarrist, aber solche "Empfehlungen" gehören wohl zum berüchtigten Internetpfuhl, aus dem all die hässlichen Hassbotschaften kommen. Und das kurz vor Weihnachten!
 
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omfg
wenn mal jemand wissen will, wie man schüler vergrault und wie man jemandem den spass an der rmusik und musik machen verderben kann.

Der Lehrer hat es im ersten Jahr (lernen welche Note wo auf dem Griffbrett ist) geschafft, dass ich mit dem Gitarre spielen aufhörte.
Und ihr seid sicher, Noten finden lernen verdirbt den den Spaß am Musik machen?! Echt jetzt?! Ist bei euch alles immer schwarz oder weiß? Dann solltet ihr vielleicht auch zu den Tasten wechseln. Oder hattet ihr einfach schlechte Lehrer?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass der TE nicht meint, das erste halbe Jahr sollte nur aus Notenpositionen lernen bestehen. Aber richtig in ein gutes Unterrichtskonzept eingebettet, sollte es schon einen wichtigen Stellenwert haben. Das lässt sich sicher auch so einbauen, dass die angehenden Gitarristen schnelle Erfolge erzielen, die sie wohl heute brauchen, und nach dem bisherigen Feedback schon immer brauchten…

Gruß,
glombi
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Hallo zusammen,

ich möchte heute ein wichtiges Thema ansprechen, das euch helfen kann, als Musiker noch schneller voranzukommen: Das Kennenlernen der Noten auf der Gitarre.
Ja, so wäre die Message wahrscheinlich besser verpackt gewesen… 👍
 
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Bist Du denn ausgebildet? Oder war das autodidaktisch auch auf Dich bezogen? Kannst Du vom Blatt spielen?
 
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Aus der Sicht eines Gitarrenlehrers mal ein paar Gedanken an Anfänger!
Okay, hier aus der Sicht eines ehemaligen Musikschulleiters ein paar Gedanken zu Gitarrenlehrern.
Nahezu alle Schüler die in den letzten Jahren zu mir gefunden haben und die vorher bei einem anderen Lehrer waren, also keine Autodidakten, konnten zwar häufig Techniken hatten aber keinerlei Ahnung welche Note auf der Gitarre an welcher Position ist.
Viele Bewerber für Gitarrenstellen waren zwar gute Gitarristen, hatten aber keine variablen Konzepte für Gitarrenunterricht unterschiedlichster Alters- und Könnensstufen.
Und ich stelle bevor Ich überhaupt mit irgend etwas anfange folgende Frage: "Welcher Ton befindet sich auf der B Saite im 2. Bund" kommt dann nicht wie aus der Pistole geschossen C# hat der Gitarrenlehrer meiner Meinung nach versagt, WENN der Schüler seit über einem Jahr Unterricht hat.
Ich stelle beispielsweise die Fragen "welche Konzepte verwendest du für Schüler unterschiedlichen Alters?" oder "welche Methodenwechsel verfolgst du, wenn ein eingeschlagener Lernweg nicht zum Erfolg führt?". Wenn dann nicht wie aus der Pistole geschossen eine klare Antwort kommt, die auf eine professionelle Herangehensweise schließen lässt, sieht es nicht so gut aus.
die meisten haben selbst nach Jahren des Gitarrenspiels nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung was es damit auf sich hat.
Ganz viele Gitarren-(bzw. allgemein Instrumental-)lehrer wissen gar nicht, was für eine Vielfalt an pädagogischen Möglichkeiten existiert, die ihren eigenen Unterricht bereichern könnte. Ich nehme mich da selbst nicht aus.
Wenn ihr also schon Jahrelang Gitarre spielt aber nicht ohne nachzudenken die erste Frage beantworten konntet, was zur Hölle tut ihr mit eurer Zeit???
Wenn du schon jahrelang unterrichtest, hast du sicher u.a. aufgrund einer professionellen Ausbildung Mittel und Wege, mit diesen Zuständen bei deinen Gitarrenschülern umzugehen und trotzdem ein methodisch vielseitiges und variables Unterrichtsangebot zu machen.
 
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Nochmal, wie will man vom Blatt spielen, wenn man nicht weiss, wo die entsprechenden Töne auf dem Griffbrett liegen?????
Ich habe ihn so verstanden, dass er bemängelt, dass Schüler zu ihm kommen, denen von anderen Lehrern nach etlichen Jahren (noch) nicht beigebracht wurde, wo die Töne auf dem Griffbrett liegen...
 
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Haue hast du ja genug bekommen aber dennoch...

Wenn es nach dir ginge könnte jeder sofort Klaviervirtuose werden. Mit etwas Energie wird jeder nach zwei Wochen die 12 Töne auf den Tasten erkennen und hätte also mehr gelernt als die meisten Schüler die zu dir kommen?

Es gibt nicht nur den Ansatz C D E F G... Man kann Musik als Intervalle erleben oder Harmonien. Was ist mit Tabs? Die werden sie wahrscheinlich lesen. Wenn nicht, dann sollte man ihnen zu ihrem Gehör gratulieren.

So klingt das wie, was? Taylor Swift spricht kein Deutsch? Die muss ja total bl*d sein...
 
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Und ihr seid sicher, Noten finden lernen verdirbt den den Spaß am Musik machen?!
Es geht nicht um Notenlesen. Es geht um den Ansatz und um ein Menschenbild. Wenn das da oben normal für den TE ist, sollte man ihn nicht auf die Menschheit loslassen.
 
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Zum Unterrichten gehört zuallererst eine riesen-Portion Geduld.
Die/der eine versteht Dinge schneller als die/der andere, so ist das nun mal. Ich lege grundsätzlich auch sehr großen Wert darauf, dass meine SchülerInnen alle flüssig Notenlesen lernen. Gerade bei den Instrumenten, die ich unterrichte, Klarinette+Saxophon, ist es ein sinnvolles Ziel, einmal in einem Ensemble spielen zu können, z.B. in einem Blasorchester. Um sich dort verständigen zu können, finde ich es nahezu unabdingbar, im Notenlesen sicher zu sein.
Dennoch geht bei mir vor, das die Kids ihre Stücke so gut es ihnen möglich ist klanglich und rhythmisch sicher beherrschen lernen. Wenn sie das schaffen, ohne im Notenlesen sattelfest zu sein, was über das Gehör ja durchaus möglich ist, was aber eine gute Musikalität voraussetzt, dann dürfen meine Kids das auch erst mal als Erfolg verbuchen (ich aber auch ;)).
Beim Notenlesen muss man dann dran bleiben mit entsprechenden Übungen, aber das darf durchaus ein wenig Zeit haben, wenn das Spielen ansonsten ganz gut klappt.
Wie gesagt, Geduld ist des wichtigste, auch wenn sie manchmal etwas anstrengend sein mag (da muss ich durch).
 
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Um das noch einmal klar zu stellen es geht mir NICHT darum das Jemand vom Blatt Noten lesen kann. Ich halte das für in keiner Weise notwendig und spiele selbst wenn überhaupt nach Tabulatur, was ich auch meinen Schülern beibringe. Es geht mir ausschließlich darum dass Jemand der Gitarre spielt nicht weiß welche Noten er spielt wenn er irgendwo in einem Bund greift. Also niemand muss Noten lesen können!

Man darf auch nicht vergessen das dort draußen Hinz und Kunst Unterricht gibt, diese Leute aber selbst meist nicht das Griffbrett kennen. Und ich unterrichte ja nicht so das ich sage der Schüler muss das jetzt in einer Woche können. Ich unterrichte so das meine Schüler neben allem anderen nach und nach das Griffbrett kennen lernen. Und nach ca. 3 Monaten wissen die einfach welche Noten sie spielen auch wenn Sie Noten vom Blatt nicht lesen können.

Die Fähigkeit auf dem Griffbrett Töne zu identifizieren vereinfacht und beschleunigt einfach alles Andere enorm da man einfach versteht wie Dinge zusammen hängen und man dieses auch selbst erarbeiten kann. Meine Schüler wissen zum Beispiel wie man Akkorde selbst zusammenbaut auf dem Griffbrett einfach weil Sie die Töne des Akkords kennen und dann wissen wo diese Töne zu finden sind. Sie brauchen halt keine Akkordbücher wo jeder einzelne Akkord aufgeführt ist.
Und es geht hier um das Verständnis von Zusammenhängen in der Musik nicht um Noten lesen.
Ich bin zwar in der Lage Noten zu lesen weil Ich auch Klavier spiele aber ich spiele nie von einem Notenblatt beim Gitarre spielen weil das sehr kompliziert ist durch das multiple vorhanden sein der selben Note auf der Gitarre was beim Klavier nicht der Fall ist. Beim Klavier gibt es halt nur einmal C3 oder F1.

Und abschließend ist es einfach meine Meinung das ein Großteil der Lehrer im Gitarrenbereich nicht unterrichten sollten weil Ihnen viele Grundlagen fehlen. An der Schule wo ich studiert habe waren die Anforderungen enorm hoch aber das Verlange ich gar nicht.

Als Joe Satriani Steve Vai unterrichtet hat war seine erste Aufgabe an Vai innerhalb einer Woche ALLE Noten auf dem Griffbrett identifizieren zu können. So krass bin Ich dann doch nicht!
 
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Da muss ich dem TO recht geben. Die Töne auf dem Griffbrett sollte man drauf haben ohne sich mit Patternmustern oder anderen "Krücken" helfen zu müssen.

Als Joe Satriani Steve Vai unterrichtet hat war seine erste Aufgabe an Vai innerhalb einer Woche ALLE Noten auf dem Griffbrett identifizieren zu können.
Mit der Methode die Bernd Kiltz hier vorstellt geht's schon recht schnell. (Unten gibt's eine ChatGPT-Zusammenfassung)


View: https://youtu.be/cewJ9fG8_bs?feature=shared

Thema: Töne auf dem Griffbrett der Gitarre lernen.

  1. Warum die Töne auf dem Griffbrett lernen?
    • Grundlegende Fähigkeit, um als Musiker kommunizieren zu können.
    • Wichtig für das Verständnis und die Anwendung von Musik.
  2. Grundlagen vorab:
    • C-Dur-Tonleiter auswendig lernen (C, D, E, F, G, A, B, C) in internationaler Schreibweise.
    • Struktur der Dur-Tonleiter verstehen:
      • Ganzton-Schritte: 2 Bünde auf der Gitarre.
      • Halbton-Schritte: E-F und B-C (1 Bund).
    • Namen der Gitarrensaiten kennen.
  3. Schritt-für-Schritt-Anleitung:
    • Beginne mit den leeren Saiten und arbeite dich bundweise voran.
    • Lerne zunächst nur die Stammtöne (ohne Kreuz (#) oder b).
    • Sage die Töne laut während des Spielens.
    • Übe in kleinen Einheiten (z. B. 4 Töne hintereinander), 7-mal in jede Richtung wiederholen („Minderzahl“).
  4. Erweiterungen und Tipps:
    • Nach 2–3 Wochen weitere Saiten hinzufügen.
    • Die Noten rückwärts spielen, um die Orientierung zu verbessern.
    • Füge Kreuze (#) und b später hinzu, indem du die Stammtöne als Basis nutzt (ein Halbton höher = Kreuz, ein Halbton tiefer = b).
  5. Empfohlene Routine:
    • Jeden Tag ein paar Minuten üben, 5–6 Wochen lang.
    • Nach und nach alle Saiten einbeziehen.
    • Ziel: Töne auf jedem Bund und jeder Saite sicher benennen können.
  6. Lernprinzipien:
    • Eigenständiges Erarbeiten der Tonpositionen statt Ablesen von Tabellen.
    • Praktische Anwendung und Wiederholung sind essenziell.
 
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Ich glaube man muss nicht alles so extrem dogmatisch sehen.
Aus meiner eigenen Erfahrung als Gitarren-Schüler und Lehrer, behaupte ich, dass man in erster Linie im Auge haben sollte, was das Ziel ist.
Und das kann ganz individuell sein.
Mal ein paar Beispiele aus meinem Leben:
- Ich habe mit fünf Jahren angefangen klassisch Gitarre zu lernen. Da habe ich Noten lesen gelernt. Trotzdem bin ich die ersten Jahre da nie groß über die ersten fünf Bünde herausgekommen. Man hätte mich also in den ersten Bünden alles mögliche fragen können, aber darüber hinaus hatte ich absolut keine Ahnung und hätte auch abzählen müssen. Aber da war ich halt auch 5-10..
- Meine Mom hat mit 45 Jahren angefangen Gitarre zu lernen. Sie ist jetzt 69 und nimmt vielleicht ein-zwei Tage die Woche mal die Gitarre in die Hand. Ich bin mir sehr sicher, dass sie so gut wie keine Noten auf dem Griffbrett benennen könnte. Sie kann ein bisschen nach Noten spielen, aber hauptsächlich ist das simple Akkordbegleitung, wo sie sich ab und zu mit ein paar Freundinnen trifft und die dann drei Lieder singen.
- Ich hatte einen Schüler, Geschäftsmann, der mit 50+ nochmal seinen Kindheitstraum wahrmachen wollte und ein bisschen Gitarre spielen lernen. Er hatte aber so gut wie keine Zeit, wir haben quasi Unterricht nach Vereinbarung gemacht, so im Durchschnitt vielleicht 2x im Monat. Seine Ambition war nach ein paar Jahren flüssig die Grundakkorde zu wechseln, sein Interesse war aber hauptsächlich sich über Musik auszutauschen.

All diese Leute kommen wunderbar durch die Welt ohne zu wissen, wo die Töne auf dem Griffbrett liegen.
Man kommt in Sachen Begleitung auch tatsächlich gut klar, wenn man die grundlegenden Akkordgriffe kennt und dann Barrés lernt. Für viel Lagerfeuer und Popsongs reicht das vollkommen aus.
Extrem viele Stücke kann man auch über Tabulatur lernen, ohne wirklich zu verstehen wie die Töne heißen.
Und viel mehr wollen viele Leute auch gar nicht.

Natürlich, sobald man in Richtung Solo-Spiel etc geht, ergibt es Sinn sich mit Skalen und deren Tönen zu beschäftigen.
Genauso ergibt es mMn Sinn richtig Noten lesen zu können, sobald man sich eingehender mit der Musiktheorie beschäftigt.
Aber letztlich ist das eine sehr individuelle Sache und im Vordergrund steht der Spaß.
Wenn ich jetzt einen 6-7jährigen hab, der es total geil findet auf der Gitarre rumzuschrubben, dann muss ich als Lehrer gucken, dass ich ihm die Freude daran nicht nehme, indem ich ihn zwinge erstmal alle Noten auswendig zu lernen. Dann mache ich das vielleicht spielerisch oder mit Herausforderungen, und wenn es dann mehrere Jahre dauert, ist das eben so. In dem Alter hat man ja noch genug Zeit. Viele Kids heutzutage sind schnell abgeschreckt, wenn es ums auswendig lernen etc geht.

Generell stimme ich aber zu, dass es langfristig is vielen Fällen sinnvoll ist zu wissen wie die Noten heißen, wo sie liegen und welche Zusammenhänge es gibt.
Aber der Prozess ist ja auch einfach nie zu Ende. Gerade harmonische Zusammenhänge sind irgendwann extrem komplex. Ich hab im Studium Analysen zu Stücken gelesen, wo ich irgendwann auch extrem überfordert war.
Es gibt einfach viele Zugänge zur Musik. Nicht nur unseren theoretischen-westlichen.
In vielen anderen Kulturen wir Musik ja noch ganz anders gemacht. Man könnte sich Ewigkeiten mit Mikrotönen etc beschäftigen und und und.
Nur muss man gucken was sein Ziel ist, denn die zeit ist begrenzt.
 
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Viele Bewerber für Gitarrenstellen waren zwar gute Gitarristen, hatten aber keine variablen Konzepte für Gitarrenunterricht unterschiedlichster Alters- und Könnensstufen.
Und abschließend ist es einfach meine Meinung das ein Großteil der Lehrer im Gitarrenbereich nicht unterrichten sollten weil Ihnen viele Grundlagen fehlen.
Ich hatte 12 Jahre klassischen Geigenunterricht, danach 3 Jahre professionellen Saxophon-Unterricht. Alles bei "richtigen" Lehrern. Da kannte ich auch alle Töne und konnte vom Blatt spielen.

Nach dem Umstieg auf E-Gitarre habe einige Gitarrenlehrer ausprobiert. Tatsächlich war der Kulturschock ziemlich groß. Bei den meisten hieß es nämlich einfach "Was möchtest du denn heute machen?". Da gab es keine Standaufnahme, Konzepterarbeitung oder konsequentes Arbeiten an einzelnen Themen. Leider. Ich muss aber auch zugeben, dass das meist private Musikschulen waren, da ich nur da Unterrichtszeiten hatte, die berufskompatibel waren. Wenn solche Schulen ihre Lehrer mit Anzeigen wie "Du weißt wie herum man eine Gitarre hält? Prima! Musikschule XY sucht Gitarrenlehrer..." suchen (und das ist jetzt tatsächlich leider nur minimal überspitzt).

Ich habe selber versucht, mir die Noten und deren Zusammenhänge auf dem Griffbrett zu erarbeiten. Das ist dank der Besonderheiten der Gitarre schon schwieriger, als bei den meisten anderen Instrumenten. Ich bin mir aber sicher, ich wäre insgesamt ein großes Stück weiter gekommen, wenn mich da jemand entsprechend gefordert und unterstützt hätte.

Jetzt am Klavier ist die Position der Noten einfach, nur das gleichzeitige Lesen im Violin- und dem für mich neuen und ungewohnten Bass-Schlüssel ist meine neue Herausforderung.

Ich finde es aber immer wieder spannend, was für ein Trigger-Potenzial das Thema Notenlesen unter E-Gitarristen hat...

Gruß,
glombi
 
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