Frust im Klavierunterricht mit Noten lesen

  • Ersteller lilafee
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Wenn du der Lerntyp bist, der von der Handlungsebene ausgeht, ist das normal.

Wird das zB im Matheunterricht nicht beachtet, kann Rechenschwäche die Folge sein:

 
Also ich soll ein Heft zum Erlernen der Noten kaufen und mich Zuhause hinsetzen und mir das selbstständig beibringen?
Wenn Du auf meinen Vorschlag eingehen würdest, dann hätte ich das Heft auch selbst vor mir und könnte dich sowohl Schritt für Schritt "anleiten" als auch jede nur denkbare Frage ganz konkret beantworten, so wäre der Plan.
Dadurch entstünde bei dir ein Gefühl der Sicherheit, Zuversicht und des inneren Antriebs aus Bestätigung durch den Zuwachs an Wissen und Können mittels Üben - im Augenblick lese ich aus deinen Beiträgen eher das Gegenteil.

An deiner Stelle würde ich den Unterricht kündigen,
In ein paar Wochen mit den ersten Grundkenntnissen könntest Du dir jemand suchen, die/der deine Fertigklkeiten in der üblichen klavierpädagogischen Reihenfolge vermittelt und sowohl den pädagogischen Einfallsreichtum samt der Erfahrung hat, deine Schwachpunkte zu beheben als auch deine natürlichen Stärken zu fördern. Da ich selbst erwachsener Schüler war (Kontrabass, Trompete), finde ich es aus eigener Erfahrung wichtig, musikalische Interessen des Schülers einzubinden und als Lehrer kurz zu erläutern, wenn das punktuell nicht möglich ist.

Ich gehe davon aus, dass Du mit qualifiziertem Unterricht sehr schnelle Fortschritte machen würdest.
Meine Meinung: nur ein paar populäre Stücke zu lehren und auf das Üben daheim hinzuweisen, anstatt aktuelle Probleme zu lösen ist KEINE Klavierausbildung und es würde auch in Zukunft keine werden, weil ein sinnvoller Lehrplan fehlt.

Aber vielleicht gab es auch mehr im Unterricht, das behandelt wurde.
Das kannst Du selbst prüfen anhand einiger Stichpunkte aus dem Anfangsunterricht, den ich mir für Erwachsene vorstelle:
Richtige Sitzposition und Haltung, Hinweise zur Lockerung der Arme und Hände sowie Vermeidung von zuviel Spannung.
Notenwerte Ganze, Halbe, dann auch Viertel. Die ersten Noten im oberen System, im unteren System, Handführung im Fünftonraum, die ersten Stücke, Achtelnote, Lagenwechsel, Versetzungszeichen Halbton höher und Halbton niedriger. Vorzeichen G-Dur und F-Dur, Anschlagsarten und Armgewicht, legato und staccato, Untersatz und Tonleiter in Händen getrennt über eine Oktave, Dreiklangumkehrungen, Akkordbrechungen usw.

Wenn dir das etwas sagt, was ich im letzten Absatz geschrieben habe, dann hast Du bereits mehr gelernt als es zunächst scheint. Wenn dir diese Lerninhalte nichts sagen, dann siehst Du daran den Unterschied zwischen methodisch Klavierspielen Lernen und dem Dressurakt, ein paar Stücke zu klimpern.
Daher mein Vorschlag im Sinn des Klavierspiels, anhand einer gedruckten Klavierschule wie z.B. der von Rupp als erstem Heft mit dem Notenlesen und einfachsten Übungen im Dialog anzufangen, damit Du wieder in guten Kontakt zu deinem Wunsch und Ziel kommst und das Hindernis Notenlesen nicht länger im Weg steht.
Unangestrengt in beiden Systemen (Akkolade) einer Klaviernotation lesen zu können kann eine ganze Weile dauern, aber den wesentlichen Anfängerumfang im jeweiligen Schlüssel lesen zu können geht schnell, wenn man sich an die sinnvollen Regeln des Lernens hält.
Kleine Lerneinheiten, Wiederholung von Bekanntem plus etwas Neuem, regelmäßig Üben wie zum Beispiel anfangs 20 bis 30 Minuten an 6 Tagen der Woche.
Im neuen Jahr könntest Du dir dann einen besseren Unterricht suchen, der mehr mit dir und dem Klavierspielen Lernen zu tun hat.

Gruß Claus
 
Grund: Rechtschreibkorrekturen
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Hi Lilafee,

man könnte es nicht besser ausdrücken als mein Vorredner Claus. Es gibt oft die Tendenz zu sehen, dass es Beginner ohne den Aufwand versuchen wollen, Noten zu lernen und trotzdem meinen, Klavier spielen zu wollen. Da sehe ich es als einen klaren Vorteil, mit welcher Energie du dich darum bemühst. Umso verrückter, wenn dann der Lehrer meint, dich ohne Hilfe und mit nur minimalster Anregung im Regen stehen zu lassen. Noten lernen ist wirklich nicht schwieriger als Lesen lernen, der immer wieder gebrachte Vergleich ist richtig. Aber das kann man nur mit der richtigen geduldigen und verständnisvollen Unterstützung.
Erinnert mich an eine Szene in einer Reithalle, die ich vor Jahrzehnten beobachten durfte:
Reitlehrer, in scharfem Ton: "Sie sitzen falsch!"
Reitschüler: "Was soll ich machen?"
Reitlehrer, noch schärfer: "RICHTIG sitzen!!!"

Das hilft nicht, demotiviert nur und verstärkt die Selbstzweifel.

Gruss,
Capo
 
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Dafür ist doch der bezahlte Lehrer da! | Mein Frust kommt daher, dass ich zu Hause spiele und spiele und nicht weiter komme.
Da hast du recht. Ich verstehe deinen Frust und wollte dir keinen Vorwurf machen.

Wie gesagt, ich finde es wichtig dass die Kommunikation zwischen dir und dem Lehrer funktioniert. Weil du nur so all deine Wünsche bzgl. Unterricht und deine Ziele formulieren kannst und er dir die richtigen Mittel dafür zeigt. Und offensichtlich weisst du recht genau, was du willst.
 
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@opa_albin
Dickes danke an dich, dass du dir diese Mühe für mich gemacht hast. Das werde ich so machen!

@stuckl
Das könnte sein und hat bisher Spaß gemacht.
Mir reicht jedoch intuitiv nicht mehr :)

@rw
Da erzählst du mir was wichtiges, das war mir nicht klar. Jetzt verstehe ich ihn ein bisschen besser. Klar, es macht ja auch ihm mehr Spaß wenn der Schüler nach 2 Monaten schon meisterhafte Stücke spielen kann.
Grundlagen sind sicher mühsam zum Beibringen.
Vielleicht liegt es auch daran, dass wir die schnelllebige Zeit haben, in der jeder schnell irgendwas können will, weil die Aufmerksamkeitsspanne ja auch nicht mehr ausreicht für grübeln und überlegen. Und er passte sich da an.
Interessanter Gedanke von dir auf jeden Fall. Sowas interessiert mich sehr. Danke dir dafür.
 
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Ok, intuitiv reicht nicht mehr, aber da muss man dich abholen.
 
@Claus sehr viel Input! Danke. Ich denke, ich werde jetzt meinen neuen Weg Erarbeiten, auch durch deine ausführliche Hilfe. Ich kann dir gerade noch keine Rückmeldung geben, das muss sich erst noch setzen. Aber es hilft mir enorm.

Vielen Dank an alle, tolle Teilnehmer!
 
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Einen weiterer Tipp zum effizienten Erlernen von Noten, Vorzeichen , Intervallen - wäre das Verwenden von Apps, wie beispielsweise “Music Buddy”:

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Nach meiner Erfahrung lernt man damit erheblich schneller die Notennamen und deren Zuordnung auf dem Notenblatt.
Ebenso wichtig ist es natürlich zu verstehen, wo sich die den Noten zugehörigen Tasten auf dem Klavier befinden und auch dabei hilft die App (und bei vielen anderen Dingen ebenfalls).

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Bleib am Ball, Wechsel den Lehrer und weiterhin viel Spaß mit der Musik :)

VG
Michael
 
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Nach meiner Erfahrung lernt man damit erheblich schneller
Schneller als was?
Hast Du etwa erst ohne und dann mit der App gelernt?

Ich halte solche Aussagen für nicht haltbar.
Ebenso wichtig ist es natürlich zu verstehen, wo sich die den Noten zugehörigen Tasten auf dem Klavier befinden und auch dabei hilft die App
Wie?

Ich denke, da hilft vor allem das Klavier. 🙂
 
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Die Noten besser in Relation zueinander lernen statt wie Vokabeln isoliert pauken.

Also erkennen, dass es zum Beispiel Quart aufwärts weitergeht.
 
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Einen weiterer Tipp zum effizienten Erlernen von Noten, Vorzeichen , Intervallen - wäre das Verwenden von Apps, wie beispielsweise “Music Buddy”:
Ich kann die App im Play Store nicht finden. Gibt's einen Link dazu?
 
Grund: Zitat gekürzt
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hmm. ich finde so etwas einen Umweg, weil das Notenlesen für dich kein Selbstzweck ist und Du eigentlich Klavierspielen lernen willst.
Du kannst es glauben oder nicht, aber mit wenigen Tönen am Tag und die im musikalischen Zusammenhang gelernt durch die wenigen Noten der Anfängerübungen am Instrument, geht das Notenlesen schnell und auch effizient. Das Prinzip wrid dann natürlich immer erweitert.

Ich hatte eigentlich bewusst den Einstieg mit Rupp vorgeschlagen, weil er dir musikalisch wahrscheinlich entgegenkommen wird und zumindest ich nur ein paar Erfahrungen teilen und nicht vom Hölzchen über*s Stöckchen diskutieren will, aber sei's drum. Hier ist ein muskalisch "konservativer" Klavierkurs für Anfänger, der meines Erachtens aber seinen Namen verdient:


View: https://www.youtube.com/watch?v=QdnE1_LUXnQ&list=PL_eTMPTWFGrs-NaPN067w9JofoD2PsKrP&index=1

Gruß Claus
 
Grund: Rechtschreibkorrekturen
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@Claus
Ich schaue mir gerade verschiedene Sachen an. Danke
 
mit wenigen Tönen am Tag und die im musikalischen Zusamenhang gelernt durch die wenigen Noten der Anfängerübungen am Instrument, geht das Notenlesen schnell und auch effizient.
+1
Geht genauso bei Saiteninstrumenten beim Lernen des Lagenspiels. Einfach konsequent dabeibleiben und sich nicht frustrieren lassen.
 
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In den Fall denke ich auch, dass eine App dafür nicht besser ist.

Lesen lernt man durch viel viel lesen, nachdem man die Buchstaben gelernt hat. Und Vom Blatt spielen lernt man durch vom Blatt spielen, wenn man die Noten verstanden hat.

Vom einfachen zum komplizierten.

Erst einzelne Töne, dann mehrere, erst die Hände einzeln usw. Immer wenn es zu schwierig wird, einen Gang zurückschalten , dh. langsamer und kleinere Abschnitte.

Mehr ist das eigentlich nicht.
 
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Schneller als was?
Hast Du etwa erst ohne und dann mit der App gelernt?

Ich halte solche Aussagen für nicht haltbar.
Wie?

Deine Pauschalablehnung wirkt auf mich eher wie eine reflexartige Abwertung als eine fundierte Kritik. Vielleicht erklärst Du mal, warum du Apps für ungeeignet hältst? Dann könnten wir eine konstruktive Diskussion führen. Einfach nur 'nicht haltbar' zu sagen, ohne Argumente, trägt da nur wenig bei.
Meine Einschätzung basiert auf meiner eigenen Erfahrung mit der App Music Buddy und ähnlichen Tools. Tatsächlich habe ich zunächst auf konventionelle Weise mit Notenblättern gelernt und dann später die App als Ergänzung genutzt.

Was mir dabei aufgefallen ist:

  • Effizienz: Music Buddy ermöglichte es mir, gezielt meine Schwächen zu erkennen und daran zu arbeiten, zum Beispiel bei den Noten im Bassschlüssel, die mir immer schwergefallen sind. Das spart Zeit, weil ich nicht mehr alles gleich intensiv wiederholen muss. Tools wie Anki, RemNote, Tenuto, oder in dem Fall Music Buddy etc helfen dabei das Inhalte in bestimmten, wachsenden Zeitintervallen wiederholt werden, um das Vergessen zu minimieren. (Natürlich kann man eigentlich simple Fakten auch analog, zB mit Karteikarten lernen, oder sogar komplett ohne Hilfsmittel, aber es dauert halt länger).
  • Motivation: Durch die spielerische Gestaltung dieser App blieb ich länger am Ball, als wenn ich nur mit starren Notenblättern geübt habe.
  • Flexibilität: Ich konnte überall und jederzeit üben – auch wenn ich gerade kein Instrument oder Notenbuch dabei hatte.
Natürlich ist das immer individuell. Für mich hat die App den Lernprozess deutlich beschleunigt, aber das bedeutet nicht, dass das für jeden gilt. Ich finde aber, dass solche digitalen Hilfsmittel eine echte Bereicherung sein können.

VG Michael

P.S. Aktuell lerne ich gerade Französisch… mit ähnlich guten Ergebnissen
 
Vielleicht erklärst Du mal, warum du Apps für ungeeignet hältst?
Ich will nicht schwarz-weiss malen, aber ich kann dir sagen, worin der Vorteil einer methodisch-klavierpädagogisch sinnvoll aufgebauten Klavierschule gegenüber deiner App liegt.
@lilafee hat den Vorteil einer natürlichen auditiven Verküpfung mit ihrem Muskelgedächtnis, in Verbindung mit der wahrscheinlichen musikalischen Begabung lernt sie Spielstücke deshalb schnell auswendig.

Die App mag für dich genau richtig sein und zumindest motiviert sie dich zum Üben. Im konkrekten Fall sehe ich den Einsatz aber suboptimal, weil Lernen nun einmal schneller funktioniert, wenn alle für das Lernziel benötigten Sinneskanäle in der richtigen Mischung aus Redundanz und Information angeregt werden. Einfache Übungen und Spielstücke prägen sich durch Lesen (Notenwert, Tonbezeichnung) und Spielen nun einmal besser ein als allein durch Lesen.

Wie gesagt, die Aufgabe lautet "Notenlesen zum Klavierspielen" und da bereits günstige Voraussetzungen vorliegen, sehe ich meinen Vorschlag als den leichtesten Weg für lilafee, wenn sie denn Willens wäre, sich auf die Sprünge helfen zu lassen.

Weil ich mich noch gut an einige anstrengende Momente erinnere, kann ich dir auch sagen, wie ich ganz ohne App in den 1980er Jahren so triviale Dinge wie Notation, den Quintenzirkel, ein wenig Transkribieren und auch etwas Transponieren geübt habe: durch Aufschreiben der Noten, Pausen, Akkordsymbole usw. mit der Hand auf Notenpapier. Die Transkriptionen von für mich interessanten Trompetensolos, Akustikgitarrenbegleitungen und Akkordkonstruktionen sowie Symbolen füllten mit der Zeit einen Aktenordner. Den Quintenzirkel aufsagen oder Noten im System anordnen habe ich damals gelegentlich auch ausschließlich in der Vorstellung geübt, ebenso zunächst die Töne jeder Saite bis zum zwölften Bund und die Voicings von Akkorden auf dem Grffbrett der Gitarre.

Gruß Claus
 
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Darauf geh ich gern ein, @MWH.

Vielleicht erklärst Du mal, warum du Apps für ungeeignet hältst?
Das habe ich nicht geschrieben.

Ich meine Deine pauschale Aussage
lernt man damit erheblich schneller die Notennamen und deren Zuordnung auf dem Notenblatt.

Es könnte ja theoretisch so sein, aber wie willst Du das beurteilen? Schneller als schlechter Unterricht oder mit zusammengesuchten Youtube-Videos vielleicht, aber schneller als guter Unterricht und Üben am Instrument?

Ich habe überhaupt nichts gegen Apps, das kam vielleicht falsch rüber. Es gibt da aber zwei Aspekte meiner Meinung nach.
Positiv ist für viele, dass die Apps mit Sternchen und anderen virtuellen Belohnungen motivieren und bei der Stange halten und das Material in verdaulichen Häppchen vorbereitet haben.
Sie sind leicht zugänglich und niederschwellig, weil man sie halt auf dem Phone immer dabei hat. Das ist wirklich gut.

Nun sagst Du aber, das sei "besser" - und da ist die Frage, womit vergleiche ich das - mit unstrukturiertem Selbststudium, wo das Lernen bei vielen nach einer Weile einschläft, oder aber mit gut aufgebautem Lehrmaterial plus Unterricht.


Dem Lernen mit App steht entgegen, dass es meiner Erfahrung nach bei kleinen Häppchen bleibt. Ein paar Noten und Schlüssel zu erkennen ist noch lange nicht Noten lesen - das ist wie der Vergleich mit Vokabeln lernen und einen Artikel lesen und verstehen können.

Also bei Leuten wie Dir, wo vielleicht die Motivation und das Lernmaterial fehlt, halte ich es für einen geeigneten niedrigschwelligen Einstieg - der aber nach oben schnell begrenzt ist.

Anki ist super - es ermöglicht ja gerade, selbst Inhalte zu erstellen und zu verändern. Gerade bei Sprachen.
Den Vorteil sehe ich da aber eher nicht in der Methode (das könnte man auch analog, vielleicht sogar schneller) sondern in der flexiblen Nutzung der bereitgestellten Inhalte anderer.

Ich habe auch mal Duolingo ausprobiert und fand das eher langatmig und umständlich, dazu stört mich persönlich das ganze Sternchen-Belohnungs-Zeug. Ich weiß was ich lernen will und da kommt mir das eher kindisch vor und ist für mich zeitlich nicht effektiv. Es waren zB Vokabeln dabei, die ich nicht brauche, dagegen konnte ich nicht meine eigenen einpflegen. Fühlte sich halt wie Klippschule an.

P.S. Aktuell lerne ich gerade Französisch… mit ähnlich guten Ergebnissen
Die Frage wäre halt, ob mehr rauskommen würde, wenn Du die gleiche Zeit mit gutem Unterricht und auf Dich zugeschnittenen verbringen würdest.
Aber das ist immer eine individuelle Sache.

Bei Noten geht es ja darum, sie wirklich zu verinnerlichen und in größeren Zusammenhängen ohne Nachdenken in eine körperliche Aktion (Arm, Hand, Finger auf Tasten) umzusetzen. Das ist deutlich mehr als einer Note einen Namen zuzuordnen.

Flexibilität: Ich konnte überall und jederzeit üben – auch wenn ich gerade kein Instrument oder Notenbuch dabei hatte.
Das ist kein echtes Argument, weil Du ja Dein Smartphone dabei hattest. Damit kannst Du auch jedes "Notenbuch" (was auch immer Du damit meinst) dabeihaben. Sogar ein Instrument (simple Bildschirmklaviatur) könnte man da als App dabeihaben.

Für mich klingt das aber auch so ein bisschen nach "Alles mit Smartphone ist cool, Papier ist unflexibel und altmodisch". So wie manche Schüler heutzutage gar nicht drauf kommen, sich eine Sache mal aufzuschreiben, wenn sie kein Internet haben ...

Music Buddy ermöglichte es mir, gezielt meine Schwächen zu erkennen und daran zu arbeiten, zum Beispiel bei den Noten im Bassschlüssel, die mir immer schwergefallen sind.
Kann ich nicht nachvollziehen. Also die Schwäche hast Du vorher nicht erkannt, obwohl Du gemerkt hast, dass es Dir schwerfällt? Wie kann das sein?
Ich spiele / lese etwas vom Blatt, und da wo es hakt, liegt die Schwäche. Und dann muss man daran arbeiten.
Ist natürlich mit vorgefertigten Quizzes einfacher - aber meiner Meinung nach deutlich langsamer und ineffektiver.

Tatsächlich habe ich zunächst auf konventionelle Weise mit Notenblättern gelernt
Da kann ich jetzt nicht nachvollziehen, was das heißt. Nur ein Notenblatt ohne Buch? Oder methodisch gut aufgebautes Material?

als wenn ich nur mit starren Notenblättern geübt habe.
Ein Notenblatt als "starr" zu sehen, ist vielleicht auch falsch? Bleistift und Radiergummi sind super Hilfsmittel.
Oder auch MuseScore und Co - da kann man sich die Noten, die man schreibt, auch anhören und mit einer Klaviatur arbeiten.

Ansonsten kann ich das, was @Claus schreibt, nur bestätigen.
Man kann übrigens auch hervorragend ohne alles üben. Noten aufsagen, Intervalle Melodien und Dreiklänge singen/pfeifen oder sich eine Tastatur vorstellen und darauf Töne "spielen". Ich hatte oft auf dem Löschblatt eine Klaviatur. In vielen langweiligen Schulstunden habe ich Fingerübungen auf dem Oberschenkel gemacht oder Rhythmen wie 2 gegen 3, 3 gegen 4 geübt. Wenn man sich konzentrieren kann (Bus, Zug), kann man ganze Stücke oder Abschnitte üben. Es gibt Leute, die lernen so Stücke auswendig. (Stichwort Mentales Üben).

Irgendwie denkt scheinbar niemand mehr an diese einfachen aber sehr effektiven kleinen Dinge, sondern man greift reflexhaft zum Smartphone und sucht nach einer App, die einem helfen könnte ...
Das bitte nicht falsch verstehen, ich mache auch viel mit dem Ding und bin durchaus computeraffin. Es ist nur diese Denke vom Werkzeug zum Vorgang ( a la "wenn ich nur einen Hammer habe ...") anstatt sich ein Lernziel zu überlegen und dafür die richtige Methodenkombination zu suchen.
 
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