Schlaggitarre geöffnet -> die Büchse der Pandora (?) oder aus A- mach E-Gitarre

Guten Morgen Etna,

Meine Meinung ist, dass bei Restauration alter Instrumente der Geist vergangener Tage bewahrt werden sollte. Das ähnliche Problem liegt zu Hause und wartet auf Restauration, ein altes Hopf mit zersplitterten Halsfuß. Das ist jetzt außen vor. Deine Arbeit ist bis jetzt hervorragend, sehr viel Zeit und Schweiß investiert um einem abgeschriebenen und verunstalteten Instrument neue Chance zu geben. Ich werde deinen Thread verfolgen, da ich sehr an dem Endergebnis interessiert bin.

Viele Grüße
 
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Ahoi!

Richtig tolle Arbeit. Macht Spaß, den Fortschritt zu beobachten
Vielen lieben Dank!

Meine Meinung ist, dass bei Restauration alter Instrumente der Geist vergangener Tage bewahrt werden sollte.
Jaaaaaaa... Ich gehe grundsätzlich mit. Irgendwie möchte ich unbedingt die alte Substanz erhalten. So viel, wie es mir möglich ist. Und auch die Historie mag ich gerne ehren. Vor allem die Macken dürfen gerne weiterhin ihre Geschichte erzählen. Allerdings nützt niemandem ein Schmuckstück an der Wand, um an die alten Tage zu erinnern. Eine Gitarre möchte gespielt werden. Der Halsfuß war einfach eine Fehlkonstruktion. Dies möchte ich korrigieren. Dann lebt es sich mit Trussrod einfacher. Ich hätte gerne Tonabnehmer. Entsprechend mache ich mir um Feedback Gedanken. Daher erlaube ich mir einige Freiheiten. Es wird keinesfalls eine Restauration. Ich denke dieses Instrument ist zu schlecht erhalten, um das tatsächlich zu rechtfertigen. Zudem ist es alles andere als ein Sammlerstück. Warum nicht daraus sein eigenes Ding verwirklichen und das alte Holz mitsamt der charmanten Patina als vernünftige Basis für einen Selbstbau nutzen?

Darum vielleicht kurz als Warnung: Ich glaube das ist das letzte Update, bei dem alle Puristen noch Spaß haben werden. Die weiteren Schritte (Updates) werden erhebliche Eingriffe in die Grundsubstanz des Instruments nötig machen.

Aber hey, Bracing:

20241202_225942.JPG

20241202_230440.JPG


Das war wieder super nervenaufreibend...

20241202_215926.JPG


Trotz eifrigen Vorwärmens, zieht der Knochenleim echt schnell an. Die Zwingen liegen bereit. Ich bin auch mehrfach mit Trockenproben vorgegangen. Aber nur wenige Klebeversuche verliefen ohne Fluchen. Ich habe auch versucht die Klebestellen so gut es geht mit einem heißen feuchten Lappen zu reinigen, aber das ging mal mehr, mal weniger gut. Ich bin mir noch unsicher, ob ich mit einem Stechbeitel alle Stellen reinige oder versuchen mag einen konstanten Radius mit dem Lappen zu erwischen. Da sind an den Reifchen noch ein zwei Stellen, die ich mit Knochenleim auffüllen mag. Daher bin ich mir unsicher über den Look. Allerdings bilde ich mir ein, dass leichte Radien besser halten würden. Sieht optisch nur nicht so prall aus...

Es sieht aber schon tausend mal besser als vorher aus. Und dafür ist der Knochenleim auch dankbar bei all den Reperaturen, da sich der Leim zusammen zu ziehen scheint beim Antrocknen und auch so sehr hart wird, sodass die ein oder andere Lücke gut damit gefüllt werden kann. Ansonsten:

20241202_234142.JPG


Der helle Strich stört etwas, den würde ich farblich noch angleichen... aber bitte nicht in gelb...
Neee, keine Angst. Ich habe dafür Schellack in der Farbe Komet. Das ist okay dunkel. Ich mag die Stelle gerne ein wenig heller belassen. Man sieht eh alle Macken. Daher sollte das auch gut sichtbar bleiben. Ansonsten hätte ich Alkoholstifte verwendet, um die Farben anzugleichen.

Hab bei den üblen Stellen schon angefangen das Holz zu versiegeln:

20241129_141335.JPG

20241129_141326.JPG


Ich weiß, das sieht noch unheimlich übel aus. Ich würde mir auch eine Welt wünschen, in der sich der Lack viel lieber in der Mitte versammeln würde, als am bereits lackierten Rand. Naja... Feinschliff und abschließende mehrfache Politur regeln das schon noch.

Schicken Gruß
Etna.
 
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Ahoi!

Sieht das nach zu viel des Guten aus?

20241204_171124.JPG


Ich dachte Buche wäre passender an dieser Stelle.

Leider ist nicht viel passiert. Ich habe nach Schrauben für die Mechaniken gesucht und nichts in Nickel gefunden. Aber die hier sind gerade auf dem Weg aus den USA zu mir:

s-l1600.jpg


Da dachte ich mir, dass ich mich vielleicht ein wenig an das Original anlehnen kann und so sind die hier entstanden:

20241208_161328_2.JPG


Ich weiß, es sind zwar 6 in line Tuner und das ist für viele ein Affront, aber immerhin sind es offene Mechaniken und ich finde die Tips geben dem einen schönen vintage Charakter.

Schicken Gruß
Etna.
 
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Was issn hier los bzw. nicht mehr los? Kommt da noch was? Bitte 🙏 :p ist bald Weihnachten und ich wünsch mir mehr solche threads!
 
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Ja, bitte @Etna weiter berichten.
Sieht das nach zu viel des Guten aus?
Das ist eine Frage auf die wirst Du immer Antworten bekommen, die Du Dir so wahrscheinlich nicht erhoffst (Sorry @Bassturmator )

Immer wenn ich etwas Plane und Projektiere, spreche ich das auch etwas lauter aus, und hole mir Meinungen ein. Das hilft die Perspektive zu erweitern. Manchmal bekomme ich ein "ok" - manchmal ein "würd ich nicht so machen" - und manchmal ein "Du machst ja eh was du willst". (das bedeutet dann meistens: Ich lass mich scheiden! manchmal auch nur "bist du bekloppt")

Also:
Die Beweggründe sind hinreichend erklärt (eigentlich ist die Gitarre als Instrument kaum erhaltungswürdig. als Deko aber auch nicht der Bringer - Um Ihr neues Leben einzuhauchen kommt nur eine Umgestaltung in Frage.)

Von daher bitte nicht entmutigen lassen. Hätte das z.B. LeoFender getan, dann würden wir noch immer Schlaggitarren spielen ;)

Gefallen muss es Dir. Die Mühe und Arbeit, die Du reinsteckst sind auf jeden fall bemerkenswert. Ich hätte Hemmungen einer Gitarre in dieser Form einen Pickup einzubauen, und hätte wahrscheinlich nur mit Piezo gearbeitet. Aber es ist ja nicht mein Projekt.

Gruß Dirk
 
Ahoi, ihr Lieben!

@ruebennase und @d-uwe, ihr seid ja sweet. Keine Angst, ich werde das Projekt nicht einfach beenden. Und ich werde mich schon gar nicht ärgern lassen. Ihr wisst doch: Don't feed the troll. Manchmal kommt einfach das Leben mit ein wenig vorweihnachtlichem Stress dazwischen. Zudem wollte ich mal schauen, ob sich etwas an der Gitarre rührt. Es wurde ja nicht unerheblich herumgefuhrwerkt. Quasi eine Verschnaufpause für's Instrument. Und ich bin mir noch unsicher wie die nächsten Schritte aussehen könnten. Hätte ja sein können, dass inzwischen jemand ein wenig Ratschlag hier lässt.

Ich hab mir zwecks der Cleats alte Fotos von Reperaturen angeschaut:
esteso2.jpg
R_R.png
rote jazzgitarre1940 9-53fc9ef9.jpg

Quellen:

Aber wie ich hier bereits schrieb:
Ja, das hat man früher irgendwie immer schon so gemacht, dass man Archtops und auch andere Akustikgitarren mit Stoff beklebt hat. Da kann man als Reperatur nicht nur die Klötzchen finden, sondern halt auch Stoffe wie bei mir, die eingeklebt wurden. Hier zwei schöne Artikel/Beispiele:

Cloth reinforced top - The Acoustic Guitar Forum
FRETS.COM
Insofern bin ich hin und her gerissen nicht doch auf die Decke Omas Bettwäsche zu kleben und den Boden etwas "hübscher" hiermit zu bekleben:

Wie gesagt, ich habe da ein wenig Angst vor Mikrofonie. Sähe mMn allemal besser aus, als der Versuch von Jack White mit dem Packpapier auf seiner Kay. Spannend finde ich dem Zusammenhang auch diese Konstruktion von Gretsch:
gretsch-bracing.jpg

Quelle:

Hier ist auch noch eine inspirierende Seite für mögliche Details:

Ich mag die Verstärkung für's Poti. Ich glaube das Übernehme ich mit ein wenig Furnier. Kann sicherlich auch nicht um die F-Löcher herum schaden, ehe ich da das Binding nachträglich hinzufüge. Ich muss ja eh noch über einen neuen Halsfuß nachdenken. Dabei kommt mir immer wieder in den Sinn soetwas wie einen Short Tenon einer Les Paul nachzuempfinden. Irgendwie traue ich mich nicht nachträglich einen Schwalbenschwanz zu installieren, so vielteilig, wie der Hals an dem Ende aussieht. Sexy ist auch dieser brummhemende Mix aus P-Bass PU und Charlie Christian.

Außerdem gab es ein zwei Umwege auf der Bastel-Schiene. Da ich mein Riegelahorn-Lager durchsucht und schöne Dinge gefunden habe, kam ich hier nicht umhin:
20241220_190204.JPG


Dann wollte ich für die Gitarre ja ein bisschen Hardware fertigen und die will vernickelt werden. Insofern braucht es da auch ein Gerät, das dies übernimmt:
20241219_140348.JPG

Natürlich hab ich mich dabei passend mit meinen Farbtöpfen ausprobiert und muss sagen, dass mir das Gelb immer mehr zusagt.

Öhm... Und es brauchte noch eine Stoßlade, mit der ich diese filigranen Teile überhaupt in Form bringen kann:
20241220_161501.JPG


Tjoa... Vorerst irgendwie so... Es folgen demnächst Schmetterlinge. Versprochen!

Schicken Gruß
Etna.
 
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Lass' die Decke doch schwingen und verlängere nur den Block vom Halsfuss. Da drauf könntest Du dann die PUs Soapbar-like verschrauben. Der Abstand zwischen Halsfussverlängerung und Decke müsste entsprechend der Tiefe des PU-Routings einer Brett-Gitarre sein. Den Boden würde ich auch frei schwingend lassen.
Die Decke müssten dann nur zwei kleine Aussparungen für die Pickups bekommen, die deutlich weniger Fläche haben, als ein Schallloch. Und die Pickups werden wie bei einer Solid Body ins massive Holz geschraubt.
Hat jemand eine Idee woher ich Alnico 5 Magnete in einem Maß finde, der zu den angedeuteten Staple-Pickups passt?
Alles, was Du für Staple-PUs brauchst, findest Du hier: https://www.axesrus.co.uk/P90STAP-s/2699.htm
 
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Vielen Dank für's Gebäck 😊
Ich bin schon auf deine PickUp Ideen gespannt.
Sexy ist auch dieser brummhemende Mix aus P-Bass PU und Charlie Christian.
Würde dich in dieser Form am Hals aber nicht glücklich machen, da der Ton beim Benden der G-Saite leiser wird, Wenn Du dann weiter bendest und die G-Saite den Bereich der D-Seiten-Polschraube erreicht, wird es wieder lauter.
Meine Erfahrungen damit habe ich hier beschrieben:
 

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