Schöne Melodieführung in der Improvisation - wie üben?

Man kann auch erstmal mit den Akkordtönen anfangen, wenn man es nicht ganz so "jazzy" haben möchte.
Gerade dieses jazzige finde ich ziemlich spannend und versuche da gerade, wieviel so möglich ist. Auch die Durterz kann im Moll-Jazzblues an der richtigen Stelle ziemlich nützlich sein. Ich fühle mich richtig rebellisch und unkonventionell 😂
 
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Ich fühle mich richtig rebellisch und unkonventionell 😂
wenn du mich fragst, da wiederhole ich mich, hör einfach auf die Musik und lass die Finger laufen. Jemand der zu Harmonien improvisiert,
denkt nicht darüber nach, was er/sie da spielt. Würde er/sie das, ist der Rest der Musik schon weitergezogen, und man hinkt hinterher.
Im Nachhinein kannst du dir ja überlegen, wie das musiktheoretisch zu erklären ist.
 
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Gerade dieses jazzige finde ich ziemlich spannend
Da hat @rmb recht. Anspruch und Können . . . setzt dich lieber mal mit deiner Gitte hin und spiel statt drüber zu sinnieren was wäre wenn. Glaube bei dir ist echt dein Anspruch das Problem und der Kopf.
 
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Weiß nicht, warum du da mit abfälligen Bemerkungen kommen musst.
Das war nicht abfällig gemeint. Das Beispiel sollte lediglich verdeutlichen, dass selbst in ganz banalen Melodien eine Quart vorkommt.

Du hast glaub ich das Prinzip von avoid notes nicht verstanden. (...) Über den Begriff kann man freilich streiten.
Genau das meinte ich, der Begriff ist irreführend und ohne Erklärung würde ich den nicht zur Erklärung heranziehen.

Weil mir dieses Konzept auch viel zu kurz greift. Kaum eine Impro geht nur über einen Akkord, und auf allen anderen Akkorden als der Tonika ist die Quart keine Quart und kann sehr interessant klingen, wie bereits erwähnt wurde.
 
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Mein Zugang wäre dieser:

wenn du mich fragst, da wiederhole ich mich, hör einfach auf die Musik und lass die Finger laufen.
naja, jetzt geht es doch in die Jazz-Abteilung?
als Grundlage ist die Grafik von @relact ziemlich gut, wenn man nicht nach Noten gucken möchte.
klar, ich weiss, dass es eher scherzhaft ist von @Anfängerfehler, aber eine Konvention gibt es immer. Das zeigt das Video von dem Tutorial von @abolesco
Schöne Melodieführung üben bedeutet, da muss ich mich auch wiederholen, ist die Fingersätze zu kennen. Es gäbe noch die Bebop-Scale, die man sich anschauen sollte, wenn es wirklich in die Richtung Jazz Impro gehen soll.
Hier ein schönes Beispiel von Wes Montgomery mit Full House. Es gibt eine Grundmelodie, die nicht sonderlich schwierig scheint, danach folgt die Improvisation, die sich aber sehr sicher an eine Konvention hält. Die Tonfolgen sind aber auch sicher endlos variabel.

View: https://youtu.be/IpvrvImf8To
 
da wiederhole ich mich, hör einfach auf die Musik und lass die Finger laufen.
Wenn Du den ganzen Thread gelesen hast, hast Du ja bestimmt auch gelesen, dass genau das eben nicht funktioniert. Ich wiederhole mich sehr oft, entwickle wenig neues und spiele nicht das, was im Kopf ist. Die Tips hier im Thread sind ausgesprochen hilfreich gewesen und ich merke, dass ich damit jetzt wieder eine gute neue Idee davon habe, wie ich üben kann und will.

setzt dich lieber mal mit deiner Gitte hin und spiel statt drüber zu sinnieren was wäre wenn. Glaube bei dir ist echt dein Anspruch das Problem und der Kopf.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen, aber das geht mir zu sehr in die Richtung des Disputs in eurem Projektthread. Ich möchte mich eben nicht einfach nur hinsetzen und spielen und auch nicht "sinnieren". Mein Anspruch ist das, was mich seitdem ich Gitarre spiele dazu bringt, verschiedene Stile zu probieren, mich weiter zu entwickeln und das macht mich ziemlich zufrieden. Du hast da eine ganz andere Herangehensweise und das ist ok. Aber ich glaube nicht, dass mein Anspruch das Problem ist, denn ich habe den Eindruck gut voran zu kommen, dahin wo ich hin will.

eine Konvention gibt es immer.
Falls das so rüber gekommen ist: Ich spiele keine Zwölftonmusik und feiere mich als Rebellen. Ich stelle eher fest, es manchmal (!) gut ist einfach zu probieren was klingt und dafür einfach alle zwölf Töne auszuprobieren und damit zu spielen. Sicher wäre der elegante Weg alle Modes und Scales mit Fingersätzen etc. zu kennen, aber da bin ich eben noch nicht. Und das mit dem Jazz war auch eher scherzhaft gemeint. Es ist und bleibt Blues. Aber jazzige Elemente sind eine schöne Würze.
 
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...Jemand der zu Harmonien improvisiert, denkt nicht darüber nach, was er/sie da spielt. ...
Das ist imo genau der Tipp, der Anfänger immer wieder in die Verzweiflung treibt, weil sie denken, dass alles von alleine geht und man sich nur treiben lassen muss. Aber nein, wenn man zu Harmonien improvisiert, muss man immer wissen, wo man ist, man muss zuhören auf die Akkordwechsel, sich den nächsten passenden Ton suchen usw.

Wenn man irgendwann den Status Anfänger verlässt und sein Gitarrenspiel verinnerlicht hat, dann kann man diesen Tipp annehmen, nicht darüber nachzudenken, aber bis dahin vergehen imo Jahre, dieses "ich denke nicht mehr darüber nach" ist eine Aussage von guten Spielern mit jahrelanger Erfahrung - einem Anfänger würde ich immer empfehlen a) Tempo runter b) immer wissen wo man ist in der Harmonieführung/Kadenz c) wissen/nachdenken, welche Töne jetzt passen und welche Funktion sie haben und d) üben, üben, üben.

Bei mir klappt das in 1 oder 2 Tonarten, ohne großartig nachzudenken zu improvisieren, aber sobald ich eine neue Tonart betrete oder alles transponieren muss (oh je, jetzt alles einen Halbton höher) dann muss ich nachdenken während des Spiels.
 
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nochmal kurz, falls es verwirrend sein sollte (was es auch ist :sneaky:); die sogenannte Bebop-Scale kann man auf die Modi anwenden, häufig wird die Mixolydische Tonleiter als Basis genannt.
Es gibt aber auch die Anwendung auf die Blues-Scale, hier in dem Tutorial erklärt.

View: https://youtu.be/F3oy4dK1gm0
 
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Das ist imo genau der Tipp, der Anfänger immer wieder in die Verzweiflung treibt, weil sie denken, dass alles von alleine geht und man sich nur treiben lassen muss. Aber nein, wenn man zu Harmonien improvisiert, muss man immer wissen, wo man ist, man muss zuhören auf die Akkordwechsel, sich den nächsten passenden Ton suchen usw
Ich versuche immer vorauszudenken / innerlich vorauszuhören. Wenn man nur an den Akkord + Scale denkt, der grade dran ist, fliegt man irgendwann raus.
Das sollte man imo richtig trainieren - während man den ersten Akkord spielt den zweiten ansagen.

Es gibt natürlich Stücke, die man schon mehr als hundertmal gespielt hat - da geht das irgendwann von alleine. Aber der Normalfall hat schon mit Denken zu tun. Bisschen wie beim Autofahren, klar denkst Du nicht an jede einzelne Bewegung, aber Du denkst schon an blinken, kuppeln usw.


die sogenannte Bebop-Scale kann man auf die Modi anwenden, häufig wird die Mixolydische Tonleiter als Basis genannt.
ist ja auch quasi die Mixo plus ein Ton.
Die große 7 ist aber idR nur ein Durchgangston.
Am Ende ist es aber egal, ob man nun Blues oder Bebop oder Mixo#11 ... nimmt, sie muss halt zum Akkord passen. Deshalb auch nicht auf "die Modi" allgemein.
 
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Das ist imo genau der Tipp, der Anfänger immer wieder in die Verzweiflung treibt, weil sie denken, dass alles von alleine geht und man sich nur treiben lassen muss. Aber nein, wenn man zu Harmonien improvisiert, muss man immer wissen, wo man ist, man muss zuhören auf die Akkordwechsel, sich den nächsten passenden Ton suchen usw.
Das würde ich exakt so unterschreiben. Wenn ich etwas kann, aber keine neuen Impulse bekomme oder gezielt neues erlerne, dann kann ich durch Wiederholung in dem was ich bereits kann besser werden. Aber ich lerne eben nichts neues. Und genau darum ging es mir ja hier in dm Thread. Ich möchte meinen Horizont erweitern und habe das Gefühl momentan technisch, rhythmisch etc. weit "genug" zu sein (falls es das gibt ;) ) vieles spielen zu können, was ich spielen will. Aber will ich melodisch freier, spannender und abwechslungsreicher spielen lernen, erreiche wenigstens ich das nicht durch mehr des gleichen. Da brauch es das gezielte Ausbrechen aus dem was ich schon kann. Wenigstens ich lerne auch keine neuen Vokabeln oder Redenwendungen, wenn ich mit mir Selbstgespräche in einer Fremdsprache führe.
 
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Gibt es aus eurer Erfahrung heraus Ideen oder Strategien um sich dem zuzuwenden? Meine Überlegungen bislang sind die folgenden:
Mit stellt sich die Frage:

Wieviel Blues Songs kannst Du so gut spielen, dass Du diese Live performen kannst?
Sprich, den kompletten Song inklusive Solo?

Wenn Du unter 10 bist, würde ich hier ansetzen....

Weiterhin ist meiner Erfahrung, auch mit dem Austausch von Profimusikern folgendes: Eine Visualisierung des Griffbretts ist fast unabdingbar.
Ich mache mir über Noten, NULL Gedanken. Ich weiß was in der Harmonielehre zusammenpasst und dies lernt man, indem man Harmonielehre lernt und dazu Songs auseinandernimmt bzw. Solos (Akkorde in Verbindung zur Melodie)

Das Video 1&2 ist noch alles leicht nachvollziehbar bei der Impro, aber bei Nummer 3 geht das in der Geschwindigkeit nur durch abrufen einer Visualiesierung in allen möglichen Tonlagen.
Und dies geht nur durch fast tägliches üben.

Und hier mal kurze Impro zu 2 Random Youtube Video für ein Gitarrenkurztest.

View: https://www.youtube.com/watch?v=IEa-VsPlN8k


View: https://www.youtube.com/watch?v=OUUSg_blYAs

Und hier Impro recht flott - Da ist keine Zeit zu denken ;) Ja, ich überlege während des Spiels teils schon was ich in den nächsten paar Sekunden vorhabe, aber das ist durch Visualisierung alles abrufbar.
gerade bei den Arpeggios muss das sehr verinnerlicht sein .....


View: https://www.youtube.com/watch?v=iJyP6dpT2FY
 
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Kurzes Update: Momentan zwinge ich mich jeweils taktweise zwischen Dur- und Moll-Shapes zu wechseln. Das war anfangs ziemlich nervig, weil die guten Übergänge eher Zufälle waren und keineswegs "cool" klangen. Jetzt bekomme ich es langsam (allerdings ohne jedes theoretische Wissen dazu) die Übergänge zu fühlen, wo ich wieder springen kann. Das gibt wesentlich mehr Spannung ins Spiel. Obwohl ich weit unter dem technisch möglichen (Geschwindigkeit etc.) bleibe, weil ich sonst schnell überfordert wäre, klingt es ziemlich spannend und bluesig. Tatsächlich hat mir der Ansatz erstmal einfach passendes Notenmaterial zu suchen dabei geholfen. Oh Wunder: Es ergeben sich natürlich wieder die Shapes bzw. Skalen, aber so herum ist es erlernt und nicht auswendig gelernt. Das macht für die Anwendbarkeit für mich einen großen Unterschied.
 
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