Sharkai
Registrierter Benutzer
Ich hab gerade ein Video zum Thema ständiges verstimmen bei der E-Gitarre angeschaut. Da wurden die Temperaturunterschiede nicht angesprochen, also hab ich mir darüber Gedanken gemacht.
Ich wollte dazu einen Kommentar abgeben, in dem ich diesen Punkt erläutere.
Jetzt wollte ich mal meinen Gedankengang von euch verifizieren lassen. Wäre nicht das erste mal, das ich in meinem Kopf was zusammen denke, was am ende gar nicht stimmt.
Ich habe also folgendes geschrieben (noch nicht gepostet):
Wie schon ein paar mal angesprochen ist Temperatur ein kritischer Punkt. Da reichen schon 3-5 Grad Celsius, um die Gitarre zu verstimmen. Das merkt man besonders bei Live Gigs. Man kommt aus dem klimatisierten Fahrzeug, stimmt die Gitarre im Backstagezelt und stellt sie dann auf die (meist schwarz und deshalb deutlich wärmere) Bühne. Dort sind schnell 5-10 Grad unterschied bei Sonnenschein zur normalen Umgebung erreicht. Das andere Extrem ist der Winter.
Das ist auch der Grund warum sich die Gitarre gerne auf der Bühne verstimmt, weil sich dort die Temperatur ständig verändert.
Ich merke es regelmäßig, wenn ich zum proben fahre. Im Proberaum sind nur sehr selten die gleichen Temperaturen wie bei mir zu Hause. Deshalb muss ich immer nachstimmen. Das macht aber erst Sinn, wenn sich die Gitarre der Temperatur angepasst hat.
Physikalischer Hintergrund zum verstimmen wegen Temperatur
Das Verstimmen kommt bei Temperaturunterschiede von zwei Punkten aus. Zum einen die Materialausdehnung/ -schrumpfung der Saiten bei Temperaturunterschied und zum anderen weil sich auch der Halsstab (der meistens aus Stahl ist) auch in der länge ändert, was zur Verformung des Halses führt.
Berechnet man bei einer Länge von einem Meter die Längenänderung wenn sich die Temperatur um nur 1 Grad Celsius verändert, kommt man auf 0.0195mm bei Nickelstahl 20Ni (das Material kommt Gitarrensaiten recht nahe).
Um ein besseres Verständnis für die Längenänderung beim Stimmen zu erreichen hier mal ein paar Zahlen. Ich gehe bei dem Tuner (technische Zeichnung eines Schaller Tuners) von einem Übersetzungsverhältnis von 1:18 aus. Also 18 Umdrehungen am Wirbel erzeugt eine komplette Umdrehung des Stiftes, der die Saite spannt. Der Durchmesser des Stiftes auf dem die Saite gewickelt wird ist 6mm. Das bedeutet, das die Saitenlänge bei nur einer kompletten Umdrehung am Wirbel um 1.046mm verändert wird. Das rückt die 0.02mm pro 1Grad Celsius in ein anderes Licht.
Diese Längenänderung ist deshalb schon für einige bemerkbar, aber der Halsstab verändert seine Länge ebenso, nur in die ungünstige Richtung.
Wird es wärmer, wird der Halsstab länger, was dem lockern des Halsstabes gleich kommt. Der Hals wird entspannt. Entspannte Saite = tiefere Saite
Dadurch wird die Saite zum einen durch Verlängerung (Temperaturausdehnung) tiefer klingen und durch den konvexen (Hohlbauch) Hals zusätzlich entspannt. Somit addiert sich das ungünstig und wird deutlich bemerkbar.
Ist mir da irgendwo ein Denkfehler unterlaufen oder passt das soweit?
Ich wollte dazu einen Kommentar abgeben, in dem ich diesen Punkt erläutere.
Jetzt wollte ich mal meinen Gedankengang von euch verifizieren lassen. Wäre nicht das erste mal, das ich in meinem Kopf was zusammen denke, was am ende gar nicht stimmt.
Ich habe also folgendes geschrieben (noch nicht gepostet):
Wie schon ein paar mal angesprochen ist Temperatur ein kritischer Punkt. Da reichen schon 3-5 Grad Celsius, um die Gitarre zu verstimmen. Das merkt man besonders bei Live Gigs. Man kommt aus dem klimatisierten Fahrzeug, stimmt die Gitarre im Backstagezelt und stellt sie dann auf die (meist schwarz und deshalb deutlich wärmere) Bühne. Dort sind schnell 5-10 Grad unterschied bei Sonnenschein zur normalen Umgebung erreicht. Das andere Extrem ist der Winter.
Das ist auch der Grund warum sich die Gitarre gerne auf der Bühne verstimmt, weil sich dort die Temperatur ständig verändert.
Ich merke es regelmäßig, wenn ich zum proben fahre. Im Proberaum sind nur sehr selten die gleichen Temperaturen wie bei mir zu Hause. Deshalb muss ich immer nachstimmen. Das macht aber erst Sinn, wenn sich die Gitarre der Temperatur angepasst hat.
Physikalischer Hintergrund zum verstimmen wegen Temperatur
Das Verstimmen kommt bei Temperaturunterschiede von zwei Punkten aus. Zum einen die Materialausdehnung/ -schrumpfung der Saiten bei Temperaturunterschied und zum anderen weil sich auch der Halsstab (der meistens aus Stahl ist) auch in der länge ändert, was zur Verformung des Halses führt.
Berechnet man bei einer Länge von einem Meter die Längenänderung wenn sich die Temperatur um nur 1 Grad Celsius verändert, kommt man auf 0.0195mm bei Nickelstahl 20Ni (das Material kommt Gitarrensaiten recht nahe).
Um ein besseres Verständnis für die Längenänderung beim Stimmen zu erreichen hier mal ein paar Zahlen. Ich gehe bei dem Tuner (technische Zeichnung eines Schaller Tuners) von einem Übersetzungsverhältnis von 1:18 aus. Also 18 Umdrehungen am Wirbel erzeugt eine komplette Umdrehung des Stiftes, der die Saite spannt. Der Durchmesser des Stiftes auf dem die Saite gewickelt wird ist 6mm. Das bedeutet, das die Saitenlänge bei nur einer kompletten Umdrehung am Wirbel um 1.046mm verändert wird. Das rückt die 0.02mm pro 1Grad Celsius in ein anderes Licht.
Diese Längenänderung ist deshalb schon für einige bemerkbar, aber der Halsstab verändert seine Länge ebenso, nur in die ungünstige Richtung.
Wird es wärmer, wird der Halsstab länger, was dem lockern des Halsstabes gleich kommt. Der Hals wird entspannt. Entspannte Saite = tiefere Saite
Dadurch wird die Saite zum einen durch Verlängerung (Temperaturausdehnung) tiefer klingen und durch den konvexen (Hohlbauch) Hals zusätzlich entspannt. Somit addiert sich das ungünstig und wird deutlich bemerkbar.
Ist mir da irgendwo ein Denkfehler unterlaufen oder passt das soweit?