Saitenaufziehen und Setup - entscheidende Tricks

  • Ersteller smartin
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Smartin, was nimmst Du zum ab knipsen der Bass-Saiten?
 
Seitenschneider mit der Aufschrift "Piano Wire D=1,5mm".

Die halten das aus.... gibts zum Beispiel von der Firma "Knipex". Aufschriften mit dem Inhalt "Copper Wire" sind nicht stark genug - genau wie kleinere Durchmesserangaben.
 
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Ich glaube, das bis auf Weichmetallklingen oder Bolzenschneider so ziemlich alles in Frage kommt, um Saiten abzuschneiden ;)
Letzteres geht sicher auch, sollte aber Vorsichtig angesetzt werden:evil:
 
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Der gute alte Hebelvorschneider geht durch Saiten wie Butter
DSC_0294.jpg
 
Mit Kanonen auf Spatzen :D
 
...hier seien erstmal die etwas selteneren vollgeschlitzten Mechaniken vorgestellt...
Ganz einfach.... drei Finger breit: (für normale Mechaniken gibts einen anderen Trick... der kommt dann beim nächsten Mal).

Dazu habe ich mal eine Frage an Dich: Ich habe eine Blade Strat mit genau diesen Mechaniken. Und ich habe massive Probleme die hohe E-Saite eines 09er Saitensatzes so zu befestigen, dass sie in der Mechanik bleibt. Wenn ich die Saite wie von Dir beschrieben aufziehe, so "springt" die Saite immer wieder aus der Mechanik, sobald ich beim Stimmen in die Nähe des E komme. Meistens schon vorher merkt man, dass sie die Saite aus der Mechanik zu lösen beginnt.

Hast Du, oder jemand anderes, irgendeinen Tipp, wie das zu beheben ist?
 
Dazu habe ich mal eine Frage an Dich: Ich habe eine Blade Strat mit genau diesen Mechaniken. Und ich habe massive Probleme die hohe E-Saite eines 09er Saitensatzes so zu befestigen, dass sie in der Mechanik bleibt. Wenn ich die Saite wie von Dir beschrieben aufziehe, so "springt" die Saite immer wieder aus der Mechanik, sobald ich beim Stimmen in die Nähe des E komme. Meistens schon vorher merkt man, dass sie die Saite aus der Mechanik zu lösen beginnt.
Hallo draikin,
vorallem die dünnen Saiten haben manchmal Probleme beim Halt, wenn sie nur 3 Umdrehungen um die Wirbel haben. Da gibt es einige Einflussfaktoren:
-leich ölige Oberfläche der Wirbel
-stark entgratete Kante, bzw. Wirbelloch

Der Halt der Saite entsteht ja durch die Oberflächenhaftung der Saite am Wirbel und durch das "zuziehen" der Wicklung durch die Saitenspannung. Dazu kommt noch der gebogene Haken, der im Übergang zwischen Loch und Außenrundung entsteht. Wenn da die Kante zu scharf ist, kann die Saite reißen, wenn er zu stark gerundet ist, entseht kein richtiger Knick und dich Saite kann durch ihre Flexibilität einfach durchschlupfen. Umwickelte Saiten und generell dickere Saoten knicken hier besser und haben teilweise schon allein durch den Knick genug Gegenhalt zur Saitenspannung.
Man möchte eben möglichst wenig aufgewickelte Saite haben, da in diese Wicklung "Lockerheit" (beim entspannen z.B. per Vibratohebel und beim Stimmen), bzw. "höherer Zug" (beim Ziehen der Saiten durch Bendig oder Vibratohebel, oder Stimmen) "reinschlupfen" kann und die Saite deswegen eine andere Spannung und damit Stimmung bekommt.

Ein Trick:
Für Mechaniken mit Querbohrung im Wirbel:

1.Möglichkeit:
Die Saite im Steg einhängen, oben durch den geradegestellten Wirbel durchs Loch durchziehen und dort vom Wirbel aus gemessen nach ca.5cm abschneiden.
Saite zurückziehen, 5mm aus dem Loch schauen lassen und diesen Überstand 90° nach unten knicken
Dieses Ende überwickeln.
Damit wird das Saitenende verklemmt und die Saite kann sich trotz weniger Umdrehungen nicht so leicht "befreien"
Nachteil: Durch das Überwickeln entstehen weitere Knicke, in denen sich die Saitenspannung "speichern", bzw. "zurückziehen" kann.

2. Möglichkeit:
Die Saite im Steg einhängen, oben durch den geradegestellten Wirbel durchs Loch durchziehen und dort vom Wirbel aus gemessen nach ca.5cm abschneiden.
Saite zurückziehen, 5mm aus dem Loch schauen lassen.
Die Saite aufdrehen und bei der ersten Umdrehung über dieses rausstehende Ende legen
Bei der zweiten und allen restlichen Wicklungen unter dieses überstehende Ende legen, also so, dass die Saite mit jeder Wicklung näher zur Kopfplatte kommt.

Vorteil: Nur die ersten beiden Wicklungen überschneiden sich. Die Erste Wicklung wird also punktuell am Kreuzungspunkt von der zweiten Wicklung nach unten geklemmt. Durch diesen zusätzlichen "Haltepunkt" kann die Saite nicht so leicht rausrutschen.
Es ist also nur ein "Knick" in den sich die Saitenspannung "speichern", bzw. "zurückziehen" kann.

Die "ca. 5cm" sind abhängig vom Wirbeldurchmesser. Ziel ist es am Ende 2-3 Umdrehungen aufgewickelt zu haben.

Ich selbst nutze bei allen blanken Saiten die Schwierigkeiten machen die 2. Möglichkeit. Bei der Geige und bei Nylonsaiten nutze ich immer dieses "Übereinander kreuzen".

Mit geschlitzen Wirbeln habe ich keine Erfahrung, vielleicht funktioniert aber eine Abwandlung der 2. Möglichkeit.

Ich hoffe man versteht meine Beschreibung, sonst kann ich auch mal ein Bild machen :)
 
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Mit geschlitzen Wirbeln habe ich keine Erfahrung, vielleicht funktioniert aber eine Abwandlung der 2. Möglichkeit.

Ich denke nicht, denn ich kann die Saiten ja nur soweit in die Mechanik stecken, wie diese tief ist und ich habe es noch nicht geschafft, dass die Saite sich wenigstens einmal überschneidet, um sie in der Bohrung zu halten.
 
Die hohe e-Saite rutscht auch bei mit gerne mal beim Aufziehen aus der Mechanik, ist die Saite einmal gestimmt hält sie aber auch, um auf Nummer sicher zu geben kannst du ja ein oder zwei Wicklungen mehr aufziehen, bei den dünnen Saiten fällt das nicht ins Gewicht. Während des Aufziehens fixiere ich die Saite gerne in dem ich einen Zahnstocher in die Mechanik stecke und die Saite damit fest klemme, das klappt sehr gut.
 
Biege am Anfang der Seite 1cm vollständig um (so wie Papier falten), dann einen 90°-Winkel.

Das sollte klappen....

Falls nicht (oder falls zu unbequem bzw. keine Zange parat), nimm 4 Finger und führe die zweite Wicklung nochmal durch den Schlitz.
 
@Xanadu + smartin: Danke für Eure Tipps. Das werde ich mal probieren. Mal sehen, ob es dann besser klappt.
 
Besten Dank für diesen Workshop smartin!

Eigentlich bin ich mit der Stimmstabilität schon zufrieden, aber das Ausbeulen der Radien und dehnen der Saiten an der Kopfplatte nach Außen war mir neu! Werd ich beim nächsten mal mit machen. :)
 
Ich denke nicht, denn ich kann die Saiten ja nur soweit in die Mechanik stecken, wie diese tief ist und ich habe es noch nicht geschafft, dass die Saite sich wenigstens einmal überschneidet, um sie in der Bohrung zu halten.

Hi,

Du meinst wohl die Tuner mit Schlitz und dazu senkrechtem Mittelloch. Es zwingt Dich ja keiner, dieses Loch zu verwenden und die E-Saikte da reinzustecken. Eigentlich war das von Kluson mal so gedacht, dass das Saitenende nirgends raussteht und man sich nicht dran pieksen kann (echt fies, besonders unterm Fingernagel...:weep:). Ein Haken daran ist, dass damals kein Mensch an .010er oder .009er Saiten gedacht hat, und da wirds mit dem Halt tatsächlich gerne schwierig.

Die von GeiGit genannte Möglichkeit zwei funktioniert aber nach meiner Erfahrung recht gut, also die Saite so durch den Schlitz führen, dass sie am anderen Ende wieder rauskommt. Dann kannst Du die erste Wicklung über und die weiteren Wicklungen unter das Saitenende führen. Da die Tunerachsen in der Mitte eine Taille haben, zieht der Saitenzug die Wicklungen von oben und unten aufeinander zu und klemmt das austretende Saitenende zwischen beiden ein.

Du hast ja laut Profil eine Texas Standard Pro, da scheint das durchaus zu funktionieren - schau Dir mal hier die dicke E-Saite in der Mechanik an, da sieht man am Besten, wie die Saite geführt ist:

http://seanguitar.wordpress.com/blade-texas-standard-pro/

Das Bild der Kopfplatte im Testbericht ist leider zu groß, um es hier hochzuladen.

Das ganze Gezuchtel ist übrigens der Grund, weshalb ich so ein Fan von Locking-Mechaniken bin. Auch wenn hier gelegentlich - zu Recht - eingewandt wird, dass die Ursache von Verstimmungen meist woanders liegt, ist damit doch jedenfalls das Saitenaufziehen einfach wesentlich entspannter. Inzwischen gibts ja auch für die Kluson-Form Ersatz, der 1:1 ohne Holzarbeiten passt, wie die Gotoh Magnum Lock, bei denen die automatische Locking-Funktion so gut wie unsichtbar ist.

Gruß, bagotrix
 
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Hi,

Du meinst wohl die Tuner mit Schlitz und dazu senkrechtem Mittelloch. Es zwingt Dich ja keiner, dieses Loch zu verwenden und die E-Saikte da reinzustecken. Eigentlich war das von Kluson mal so gedacht, dass das Saitenende nirgends raussteht und man sich nicht dran pieksen kann (echt fies, besonders unterm Fingernagel...:weep:). Ein Haken daran ist, dass damals kein Mensch an .010er oder .009er Saiten gedacht hat, und da wirds mit dem Halt tatsächlich gerne schwierig.

Ja, so ist es.

Du hast ja laut Profil eine Texas Standard Pro, da scheint das durchaus zu funktionieren - schau Dir mal hier die dicke E-Saite in der Mechanik an, da sieht man am Besten, wie die Saite geführt ist:

http://seanguitar.wordpress.com/blade-texas-standard-pro/

Danke für den Link. Ja da sieht man es gut. Das werde ich wohl mal probieren.

Das ganze Gezuchtel ist übrigens der Grund, weshalb ich so ein Fan von Locking-Mechaniken bin.

Ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen. Meine anderen beiden Gitarren haben das und ich bin kurz davor Deinem Tipp zu folgen und die Blade auch mit Lockingmechaniken auszustatten.
 
Hab inzwischen auch Lockings auf meiner Strat.
Nicht, weil ich so exzessiv auf dem Jammerhaken rumturn oder die alten Mechaniken stimmungstechnisch ein Problem gewesen wären, sondern weil der Saitenwechsel einfach entspannter ist.
 
So... hier wie versprochen die Tricks für die normalen/üblichen Mechaniken auf einer Gitarre:

Bestimmen der Saitenlänge hat auch wieder eine "Faustformel"... die Größe der Hand ist dabei natürlich etwas zu berücksichtigen, aber nicht wirklich von Bedeutung. 2 Umwicklungen gibt es, wenn man die Saite straff durch die Mechanik zieht und in Halsmitte die Faust mit aufgelegtem Daumen zwischen Saite und Griffbrett legt.

IMG_0063.JPG

Saiten aufziehen und wickeln der umsponnenen Saiten:

Nach dem Durchfädeln biegen wir die Saite in beide Richtungen:

IMG_0064.JPG


Eine Wicklung über, eine unter der Saitendurchführung... übliche Radien rausdrücken und Saite ziehen.

IMG_0065.JPG IMG_0066.JPG IMG_0067.JPG IMG_0068.JPG IMG_0069.JPG IMG_0074.JPG IMG_0075.JPG


Hohe Saiten werden bzgl. der Saitenlänge wie üblich mit der "Faustformel" bestimmt. Dann folgt ein kleiner Trick-Knoten. Die Bilder sprechen für sich denke ich...

IMG_0088.JPGIMG_0089.JPGIMG_0091.JPGIMG_0092.JPGIMG_0093.JPGIMG_0096.JPG


PS: rein rechtlich versteht es sich von selbst, aber ich weise nochmal darauf hin: Die Bilder sind Eigentum des Rock Guitar's Hospital - Berlin und werden hiermit ausschließlich zur Verwendung innerhalb des Musiker Forums zur Verfügung gestellt.
 
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Es lohnt sich eine Saitenkurbel zu kaufen, das macht das Leben ganz schön leichter. Sowas z.B.

Den Knoten bei den Diskantsaiten spare ich mir immer (Faulheit), hält eingentlich immer ohne und da ist bei mir eh noch ein Klemmsattel.
 
Den Knoten bei den Diskantsaiten spare ich mir immer (Faulheit), hält eingentlich immer ohne und da ist bei mir eh noch ein Klemmsattel.

Na, na, na!!! :mad:

Wir wollen doch jetzt nicht wie der erwähnte "Techniker" schlampig werden oder gar Tips unter dem Motto: "reicht so" hier offiziell verbreiten ;)

Mein Lieblingssatz: "Das haben wir schon immer so (scheiße) gemacht"

Qualität zahlt sich aus :great:
 
Qualität zahlt sich aus :great:

Ich mach den Knoten ja auch, wenn die Gitarre keinen Klemmsattel hat - Spart ja sehr viel Ärger. Aber die Feinstimmer vom Kahler haben so viel Spielraum, dass ich die Saite immer nur zum Ton raufstimmen muss, danach wird die die nächsten 3 Wochen vom Klemmsattel gehalten.
 
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+1 für die Bilder des "Trick-Knotens" - jetzt braucht murle1 nur noch hierher zu verlinken anstatt sich den Mund fusselig zu reden, wenn wieder mal thematisiert wird, wie "der Olli" (der nette, hyperaktive Typ von Session Music) Saiten aufzieht... ;)

Werd ich eigentlich gesteinigt, wenn ich die "Schlaufe" aka "Trick-Knoten" auch bei den Bass-Saiten mache? :gruebel:
(Ich bin einfach ein Ästhet und möchte, dass die Saitendurchdiemachanikenfädeloptik halbwegs einheitlich ist, auch wenn sowas an meiner Gitarre nur ich selber sehe...)
 

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