Ich selber höre relativ breit gefächert, lediglich volkstümliche Musik nicht (bitte nicht verwechseln mit der ursprünglichen Volksmusik) und auch keine zu harten Sachen im Metalbereich, wo man vor lauter Geschreie des Troubadours nicht mehr die Worte entziffern kann und die auch diabolische Texte haben. Nein, ich bin Atheist, aber solche Lyrics will ich mir nicht antun.
Habe selber viele Jahre in diversen Bands usw. gespielt, kleine Deutschlandtournee mit Gospelchor, Jazz (hier auch als Percussionist), Classic New Orleans Jazz (1920-1930er) Pop, Rock, Oldie-Rock, Fusion, Soul, R´n´B, Funk usw.
Das Publikum kommt zu einer Vorführung und weiß, was es erwartet.
In jedem Bereich gibt es Publikum, die offen für neues sind und solche, die dedizierte Erwartungen haben.
Die grössten Aha-Effekte hatte ich bei Pop, R´n´B, Funk & Soul:
1.) Es muss tanzbar sein.
2.) Die Songs sind gut in den Charts platziert gewesen.
3.) Die Songs haben eine gute Hook-Line.
Also in der sog. populären Musik: Massentauglich, weil die Gehöre dank Radio usw. getrimmt sind.
Bester Beweis:
Mit meiner letzten Band haben wir in Duisburg gespielt. Der VA hat dort oft Jazz-Bands o.ä. eingeladen.
Als wir am Aufbauen waren - die haben auch "aufgebaut" - meinten wir, das die Tisch- und Stuhlreihe direkt vorm Bühnenrand deplatziert sei, da bei unserer Musik die Leute erfahrungsgemäß das Tanzbein schwingen wollen.
Widerwillig knurrend haben die dann die erste (vlt. auch zweite Reihe entfernt) und sich darauf eingelassen.
Und siehe da: Nach einigen Songs kamen immer mehr und mehr vor die Bühne, um zu tanzen.
Vorher meinten die noch: Nee, bei uns tanzt niemals jemand! - Tja, lag wohl an der Musi!
Aufgemerkt:
Dieter Bohlen hatte mit Modern Talking nicht umsonst so einen Erfolg. Tanzbar, gute Hook-Lines uvm. Da ziehe ich meinen ganz tiefen Hut vor! Ok, er hat wahrscheinlich nicht umsonst BWL studiert, um zu wissen, wie man monetär Erfolg haben kann. Insofern: Doppelt alles richtig gemacht. Vor der Kamera ist er auch ein anderer Mensch, als hinter der Kamera (weiß ich halt). D.h. er verkauft sich doppelt. Auch keine Schande.
Hier der Beitrag aus dem kleinen Duisburger Schuppen mit kleinem Publikum (komplizierter Cover-Song mit Stolperfallen, Eurovision song Contest 1:1 nachgespielt)
View: https://www.youtube.com/watch?v=h25xMrTEP1Y
So, und jetze oute ich mich mal als Fan von "geschäftlichen Produktionen": Ich nenne es mal "Plastic Pop".
Kate Perry - Teenage Dream
View: https://www.youtube.com/watch?v=98WtmW-lfeE
Die Musik/Text läuft mir tierisch den Buckel runter, aber
handwerklich ist die Produktion genial gemacht:
Songaufbau, Struktur, Instrumenteneinsatz und EQ der jeweiligen Spuren.
Bitte mal mit guten Studiolautsprechern oder Kopfhörer abhören.
Dat is wie Dieter Bohlen, nur auf amerikanisch.
Macht Playlisten voll und scheffelt Gewinn.
Noch Fragen Kienzle?
Nein, keine Hauser!
Das Schema kann man beliebig auf andere Gruppen, Genres usw. übertragen. Da bin ich mir sicher.
Zielpublikum => Erwartungshaltung => Erwartungserfüllung => Gewinn!
Edith: Bin halt gelernter Banker. Irgendwas muss von der Ausbildung her ja wohl hängen geblieben sein.
Edith2: die Multitrackaufnahme vom X32 Compact hätte ich selber lieber anders mit meinem Cubase Pro bearbeitet.
Wat willste maache?