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engineer
HCA Recording
Passt "akustisch" nicht rein, war sicher gemeint und das stimmt auch.Was heißt "zu groß"? Passt es nicht rein?
Um ein Klavier akustisch (aufnahmefähig) sinnvoll zu platzieren, braucht es 300m3 aufwärts, große Flügel Richtung 500m3 mit Raumlängen nicht unter 10m. Das hat mit den Wellenlängen der Bässe und den Nachhallzeiten insgesamt zu tun. Man kann keine frühen Reflektionen unter 60ms in den Mikros gebrauchen und will auch insgesamt wenig Hall in den Mikros haben. Dafür braucht es Platz, damit die Mikros in ausreichendem Abstand stehen können, aber dennoch das Klavier noch direkt genug bekommen (-> "Hallradius").
Das ist aber für "Daheim" nicht relevant. Man kann trotzdem überlegen, den Raum zu dämmen, um den Klang, den man selber hört, zu verbessern. Das ist fürs Spielen schon wichtig. Das Bassdröhnen z.B. ist immer ein Ärgernis. Der Raum betont bekanntlich die Frequenzen, die ganzzahlig in die Geometrie passen.
Um die Nachbarn zu schützen, hilft nur dickes schweres Absorbermaterial an der betroffenen Wand. 50cm dick mindestens und weitgehend vollflächig. Dünnes Zeug ist nutzlos. Dämmt nur Höhen, die eh nicht durch die Wand kämen. Um das mobil zu halten, kann man die Dämmwolle paketweise in Regalen aufschichten. Dazu wäre aber viel zu sagen. Lies dich mal auf recording.de ein. Da gibt es viel dazu.
Grundsätzlich kann ich sagen, dass Klaviere in Räumen mit "halliger" Akustik einfach nicht so gut klingen wie in eher "trockenen" Räumen. Das ist nicht nur mein Empfinden, sondern auch das meiner Kunden. In Räumen wo viele kahle Flächen sind, knallt das Klavier einfach unangenehm.
Das kommt auf den Abstand und die Beschaffenheit des Raumes an. Die Pianisten die ich z.B. in der Festburgkirche aufgenommen hatte (komplett Stein) waren begeistert. Dort reflektieren die Höhen zwar lange, aber aufgrund der Bauform sehr diffus. Der Punkt ist, dass man das Klavier eben auch in Zuschauerdistanz sehr klar hört und es weit und offen klingt und nicht unterdrückt. In kleinen und schlecht gebauten Räumen kommen dann sehr viele dichte Reflektionen auf bestimmten Frequenzen zurück und die klingen dann in der Tat recht giftig. Erschwert das Hören und behindert das Spiel.
Wenn man in einem kleinen Raum spielt, hilft viel Holz. Das erzeugt einen breitbandigen Resonanzklang und passt zum Instrument.
Ich habe mal ein Klavierzimmer geplant, mit der Vorgabe leise und Klang.
Wir haben dann alle Wände mit schräg stehenden Wohnzimmerschränken versehen, damit ein Trichter entsteht und es einen ungleichmäßigen Wandabstand gibt. Der wurde mit Dämmwolle ausgefüllt. Damit gibt es keine besonders ausgeprägte Frequenz, die zu dem Wandabstand passend absorbiert wird, sondern es bleibt breitbanig und gleichmäßig. Ist natürlich eine Investition und braucht wenigstens 5m Raumbreite, weil 2m wegfallen.
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