Zwischen Verständnis und Ehrgeiz - depressives Bandmitglied zieht alles runter

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Die Aussage, dass er keine Freude beim Proben empfindet, ist besorgniserregend. Musik sollte Spaß machen, besonders auf Hobby-Niveau.
Es ist positiv, dass du die Beiträge deines Schlagzeugers (Vernetzung, technisches Wissen) anerkennst und ihn als Person schätzt.
Vllt hat er nicht wirklich die große Lust, am Schlagzeug zu sitzen, das erkennt man aus dem Eingangspost. Die Rolle als "Manager", wäre womöglich seine echte Berufung, das ihm Spass bereiten könnte.
 
Die Rolle als "Manager", wäre womöglich seine echte Berufung, das ihm Spass bereiten könnte.
Unter nem Manager verstehe ich jemanden, der unermüdlich anschliebt, die Band pusht und dafür sorgt, daß Visionen Wirklichkeit werden können. Ob das depressive Menschen erfolgreich leisten können? Nach meinem Wissensstand führen Depressionen eher zu Antriebslosigkeit bis zur kompletten Lähmung.
 
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Das hört sich für mich eher nach jemand an, der feste und zielgerichtet auf einen Burnout zurennt...
 
Der Manager vielleicht, der Depressive sicher nicht.
 
Boah, das ist mal'n Thread....

Erstmal danke an @Rebellica fürs Teilen der Situation und Gedanken. Ihr habt es euch nicht leicht gemacht, und das spricht absolut für euch.

Als jemand, der den Black Dog nur allzu gut kennt, habe ich mich in der Geschichte und in vielen Kommentaren wiedergefunden.

Tatsächlich würde ich die Ebenen Freundschaft und Band trennen. Denn was ihr als Freunde vielleicht (!) noch leisten könnt, funktioniert im Bandgefüge nicht. Als Freunde könnt ihr kompensieren, wenn er sich zurückzieht - wie soll das gehen, wenn die Band sich entwickeln soll? Wenn er zu euch als Band flüchten würde, um aus einem Loch zu kommen, wäre das immer noch schwierig, aber nicht völlig kontraproduktiv. Aber so?

Hinzu kommt, dass ihr für ihn alles Mögliche, aber eben keine Therapeuten sein könnt. Ihn bei der Stange zu halten, erfordert aber Skills, für die ihr euch selbst Unterstützung holen müsstet.

Aus meiner Sicht stehen daher die Zeichen auf Trennung.

Ich wünsche dir - euch - ihm alles erdenklich Gute, festen Boden unter den Füßen und immer jemanden zum Zuhören.
 
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Wie ist denn der Gig gelaufen ? Der war ja schon
 
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Unter nem Manager verstehe ich jemanden, der unermüdlich anschliebt,
deshalb stand da auch "Manager"

es gibt Manager, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Eine ambitionierte Band hat sehr warscheinlich jemanden, der die Gigs organisiert. Jemand, der die Band "anschiebt", ist eher der Produzent.

Offenbar organisiert der Drummer Gigs? so habe ich das verstanden. Das könnte er weiter machen, wäre dadurch nicht aus der Band, der Kontakt bliebe erhalten. Auch technisch ist er wohl recht fit, kann also auch da sein Wissen/Können weiter einsetzen.
Nach meinem Wissensstand führen Depressionen eher zu Antriebslosigkeit bis zur kompletten Lähmung.
ich erlaube mir darüber keinen Urteil, da es soweit nicht bekannt ist.
Es ist möglich, aus einer leichten Depression heraus zu finden, indem man sich gezielt seinen Vorlieben hingibt. Das kann Managment sein, oder eben die Technik in der Band.
 
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Es ist möglich, aus einer leichten Depression heraus zu finden, indem man sich gezielt seinen Vorlieben hingibt. Das kann Managment sein, oder eben die Technik in der Band.
Das ist eine der Sachen, die man in Therapie lernt: Dinge finden, die einem gut tun. Bei mir zB das Gitarre spielen. In schlechteren Phasen muss ich mich dazu zwingen, aber ich weiss das es mir hilft sobald ich damit angefangen habe. Und wenn man genug solche Anker hat kann man eine Episode ganz gut managen.

Mein stärkster sind die normal 2 jährig stattfindenden Japantrips. Das ich jetzt wegen Corona 6 Jahre warten musste war ein herber Schlag.
 
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Das kann Managment sein, oder eben die Technik in der Band.
Für meine - vielleicht etwas laienhafte - Einschätzung ist am wichtigsten, dass der/die Betroffenen selbst erspüren, was ihr Anker sein kann. Ihnen Management oder Technik "nahezulegen", empfinde ich eher als ein Durchlavieren durch eine für alle belastende Situation.
Natürlich kann die Frage lauten: "Gäbe es eine Funktion innerhalb der Band, die dir mehr Freude bereiten könnte als das Schlagzeug?" Bestimmte Rollen nahezulegen, birgt aber die Gefahr, das Problem nicht zu lösen, sondern zu verlagern. Und das hilft am ende niemandem.
 
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Liebe Musikerinnen und Musiker,

ich geb kurz ein kleines Update, danach kann dieser Thread gerne geschlossen werden.

Unser Drummer hat straight, direkt und ohne Umwege gesagt, dass er aus der Band austreten möchte. Er kann keine Energie aufbringen für das was wir machen und vorhaben. Es war ein sehr gutes und freundschaftliches Gespräch und am Ende haben wir sogar gelacht und Witze gemacht. Über unser Angebot, mit ihm trotzdem verbunden bleiben zu wollen z.B. hin und wieder als Mischer auf unseren Konzerten, darüber hat er sich sehr gefreut.

So summa summarum: wir sind im Guten auseinander.

Ich denke vieles, was hier gesagt wurde, war ein Wegbereiter für das alles. Es gab aber auch Ausnahmen:

Ein Beitrag hier war, das wir ihn vorab feuern und den Gig canceln. Ich glaube, dann hätten wir im Anschluss auch unser ganzes Bandprojekt in die Tonne kloppen können. Das wollte ich eben auf gar keinen Fall: Impulsiv aus einem Ärger heraus reagieren und dabei maximale Disharmonie erzeugen.

Ich bin froh, über die sachlichen und von Ruhe und Mitgefühl geprägten Beiträge hier. So wie es sich jetzt ergeben hat, war es eines der besseren Outcomes für uns alle. Nochmals danke dafür, das hat mir sehr geholfen, diese schwierige Situation zu überwinden.
 
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Schöner Abschluss des Themas, Respekt an an alle Beteiligten, die Situation so aufzulösen.
 
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Schließe mich an, habe viel Interessantes mitgenommen & wünsche allen Beteiligten eine gute weitere Zeit!

x-Riff
 
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Toll, dass ihr das so hinbekommen habt. Zeigt mal wieder, dass Taktieren nichts bringt. Lieber bei sich bleiben und Probleme benennen, und dann gemeinsam die richtige Entscheidung treffen.
 
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Liebe Musikerinnen und Musiker,

ich geb kurz ein kleines Update, danach kann dieser Thread gerne geschlossen werden.
Vorher ein aufrichtiges Kompliment an den TE und die Mitglieder, die sich hier beteiligt haben.
Nur meine Sicht: Selten wurde ein so kompliziertes weil vielschichtiges Thema so aufwändig und hilfreich erörtert, viele Mitglieder hatten ja auch selbst schon ähnliche Erfahrungen, die sie geteilt haben. Es freut mich wirklich, dass der TE das schließlich in komplettem Einvernehmen abschließen konnte.

Die gewünschte Threadschließung würde ich noch etwas aufschieben, weil sich hier ja viele engagiert haben und vielleicht noch einen abschließenden Post hier lassen möchten.
 
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Freut mich das ihr die Situation so lösen konntet :)
 
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Okay, da der Thread sich erfreulicherweise im Guten erledigt hat, mache ich hier mal :zu:
 
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