Warum soll man ein Stage Piano stereo an das Mischpult anschließen?

pilos
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Hi Leute :)
Für viele mag das eine dumme Frage sein, aber ich versteh nicht warum man ein Stage Piano unbedingt stereo an das Mischpult anschließen soll? Ich komme aus der Gitarrenecke und bin es gewohnt über einen Amp zu spielen, der mit einem Mikro abgenommen wird und demnach Mono angeschlossen wird. Das heißt das Gitarrensignal ist dann bei der linken und rechten PA Box gleich (=Dual Mono?). Warum kann ich das nicht einfach gleich bei einem Stagepiano machen, bzw was sind die Vorteile des Stereo Anschlusses? Werden die tieferen Frequenzen dann nur links wiedergeben und die höheren Frequenzen nur rechts?
Noch eine Frage: Welchen Stereo Adapter könnt ihr für mein Yamaha P45B Stage Piano empfehlen, da dieses nur einen Kopfhörer Ausgang hat? Ich bin bislang direkt vom Kopfhörerausgang in das Mischpult Mono gegangen.

Danke vorab für die Aufklärung! :)

LG Pilos
 
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Die Digitralpiano-Klänge sind stereophon abgemischt und ein "stereophones" Signal ist bekanntlich nicht einfach "2 x mono". Nur ein Kanal hört sich daher oft bescheiden an.

Es gibt kurze Adapter zum Anschluss vom KH Ausgang an übliche Instrumentenkabel und auch bereits konfektionierte Kabel, die natürlich auch in verschiedenen Längen. Ich habe diese Kabel und Adapter übrigens alle selbst, weil mein Roland FP-30 auch nur einen KH Ausgang hatte, als Instrumentenkabel habe ich jetzt am Roland FP-90X die Fender Tweed Natural, einfach weil sie mir schon optisch gefallen.
https://www.thomann.de/de/search_dir.html?sw=fender+tweed+natural&smcs=731312_11216

pro snake TPY 2003 JBB (+ 2x Instrumentenkabel Mono-Klinke)

pro snake TPY 2030 JPP


Bei Anschluss an eine 3.5mm Buchse sollte man die mechanische Belastung des Anschlusses gering halten, also das Kabelgewicht auffangen.
pro snake TPY 2003 KBB (+ 2x Instrumentenkabel Mono-Klinke)


pro snake TPY 2030 KPP


Gruß Claus
 
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Für viele mag das eine dumme Frage sein, aber ich versteh nicht warum man ein Stage Piano unbedingt stereo an das Mischpult anschließen soll? Ich komme aus der Gitarrenecke und bin es gewohnt über einen Amp zu spielen, der mit einem Mikro abgenommen wird und demnach Mono angeschlossen wird. Das heißt das Gitarrensignal ist dann bei der linken und rechten PA Box gleich (=Dual Mono?). Warum kann ich das nicht einfach gleich bei einem Stagepiano machen, bzw was sind die Vorteile des Stereo Anschlusses? Werden die tieferen Frequenzen dann nur links wiedergeben und die höheren Frequenzen nur rechts?
Die Frequenzen der Töne werden tendenziell im Panorama verteilt, aber nicht extrem oder ausschließlich. Die Absicht dahinter ist, dass ein Pianist beim Spielen die tiefen Töne eher von links hört und die hohen von rechts, so wie es beim echten Klavier auch passieren würde.

Wenn man jetzt eine PA anschließt und die L/R-Signale auf Boxen verteilt, die über die volle Bühnenbreite 12m auseinander stehen, macht man das Klavier akustisch breiter, als es real ist. Das wäre nicht Sinn und Zweck der Sache. In Livesituationen pannt man die beiden Pianokanäle oft dorthin, wo das Klavier auf der Bühne auch steht. FOH-Techniker mögen gerne Klaviersignale in Mono, da in der Tat Stereo keinen Vorteil ausmacht - vorausgesetzt, in dem Mono-Signal sind alle Töne und Frequenzen vernünftig enthalten. Das wäre bei einer einzelnen Stereoseite nicht der Fall, also liefert man dann doch oft beide Stereokanäle, damit der Kollege am Pult alles zur Verfügung hat und die so mischen kann, wie er will.

Noch eine Frage: Welchen Stereo Adapter könnt ihr für mein Yamaha P45B Stage Piano empfehlen, da dieses nur einen Kopfhörer Ausgang hat? Ich bin bislang direkt vom Kopfhörerausgang in das Mischpult Mono gegangen.
Das P45B wird nicht als Stage Piano beworben, sondern als Digital Piano. Als Stage Piano bräuchte es eben AUX-Ausgänge, die hat es nicht. Es ist nicht für den Bühneneinsatz gedacht. Man kann es da zwar verwenden, aber es gibt geeignetere Instrumente. Claus hat schon mögliche Adapter genannt.
 
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Jetzt geht ein Lichtlein auf, danke!
 
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Je nachdem, was das Stage Piano so eingebaut hat (eventuell Orgel mi Leslie), bringt Stereo schon was für die Leute, die beide Seiten der PA hören.

Manche Hallprogramme nutzen Stereo aus. Ich habe meinen Amp Modeller für die Gitarren auch Stereo angeschlossen, obwohl das eigentlich nur beim Bombast Hall (Vor- und Nachspiele bei "Fragile" ) wirklich zum Tragen kommt. Meist ist das Signal quasi Mono
vorausgesetzt, in dem Mono-Signal sind alle Töne und Frequenzen vernünftig enthalten.
eben. Dann geht Mono natürlich sehr gut. Du hast ja auch die Lösung genannt.
Ich würde das Piano im Mix tatsächlich LR auch nur leicht pannen.
 
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Unter anderem klingen die Instrumente von nord, obwohl als stagepiano beworben, mono bescheiden. Lässt sich im Forum nachlesen.

So gesehen kann man nichts drauf geben, wenn etwas als Home- oder Stage- beworben wird. Wenn man dann noch vom Preis darauf schließt...
 
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Beide Kanäle zu liefern, wenn auf einem Kanal nicht alle Sound-Anteile vorhanden sind, ist sinnvoll. Nur diese Kanäle dann Live stereo links/rechts zu verteilen, empfinde ich nicht als sinnvoll, weil dann die Zuhörer an den jeweils extremem Außenpositionen nicht den ganzen Klang des Instruments hören, sondern nur eventuell den hohen Klanganteil oder den tiefen Klanganteil (je nachdem wie die im Stereo-Soundbild verteilt sind.
 
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Bei Yamaha-Sounds würde ich mir wenig Sorgen machen: Sie sind stark überarbeitet und lassen sich auch in der Mono-Summe (L/R) noch gut anhören. Der linke Kanal gibt die tiefen Töne, der rechte die hohen Töne stärker wieder. Akustische Piano-Sounds von Nord gelten als vergleichsweise roh und neigen dazu, in der Mono-Summe mit Phasen-Auslöschungen zu kämpfen, so dass sie sehr kraftlos werden können. Mehr als ein kleines Panorama kann man ihnen aber trotzdem nicht anbieten - so ist das eben. Elektrische Piano-Sounds sind dagegen weitgehend Mono, werden allenfalls durch die Effekte räumlich - da ist das weniger ein Problem.

Hast du einen Orgelklang mit Leslie, bekommst du in der Mono-Summe häufig eine scheinbare Verdoppelung der Rotorfrequenz, da der Klang dann nicht wandert, sondern sowohl vom rechten wie vom linken Mikrofon her Lautstärke-Spitzen wiedergibt. Da wäre es tatsächlich sinnvoller, nur einen der beiden Kanäle an FoH zu geben.

Andere Effekte, die auf ein Stereo-Panorama setzen (Auto-Pan), gehen einfach verloren in der Mono-Summe. Auch da wäre es nützlich, nur einen Kanal weiterzureichen, statt eine Mono-Summe aus L/R zu machen.

Klingt die Mono-Summe eines akustischen Klavierklangs nicht gut, kann man notfalls ebenso nur einen Kanal an FoH weitergeben, obwohl dann ein Teil des Frequenzspektrus vom Klavier unterrepräsentiert ist. Meist wird der rechte Kanal gewählt in der Annahme, dass in der Band das Klavier sowieso nicht so viele Bässe weitergeben soll - die tiefen Töne spielt der Bass, und das Klavier kommt über den Gitarren sowieso besser heraus...
 
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Ich spiele zu 99,9% kleine Bühnen: Clubs, Kneipengigs, Kleinkunstbühnen, Privatfeste, Firmengigs etc. Da ist die Aufstellungsbreite der Klein-PA durchaus so gering, daß alle Zuhörer den Stereoeffekt wahrnehmen können. Bei der Reduzierung des Stereosignals auf Mono besteht außerdem immer die Gefahr von Frequenzauslöschungen. Das klingt dann eher bescheiden. Bei mir ist das Klavier deshalb immer in Stereo, je nach Bühnengröße aber nicht immer über die volle Breite.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich empfehle auch den Artikel "Klaviersound auf der Bühne" von Xaver Fischer auf bonedo.de .
 
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Die Ausgabe NS4 kann man schon auf Mono umstellen. Diese ist dann angeblich auch mono-optimiert. Was auch immer das heißt. Ich gehe bisher trotzdem Stereo raus...
Jepp ist bei den älteren Stage auch so, trotzdem klingen die Nord Pianos in Stereo einfach besser
 
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Jepp ist bei den älteren Stage auch so, trotzdem klingen die Nord Pianos in Stereo einfach besser
Is leider so, ich geh mit dem Nord auch lieber stereo auf 10 und 14 Uhr rein. Wenn Mono durch den Foh „erzwungen“ wird nur mit dem rechten Kanal.
 
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Jepp genau so mach ich das auch, nur rechts wenn mono - da meine Bands einen Bassisten haben ist der untere Bereich ohnehin gut abgedeckt und da fehlt der Bass des Pianos nicht, bis auf wenige Piano-Solo-Ausnahmen wie das Intro von Locomotive Breath
 
Nochmal eine Rückfrage zum "Panning" z.B. eines Nordstage Pianos in Stereo oder einer Uhl Orgel (ersteres klingt im Stereo-Modus tatsächlich "besser", letztere hat Stereo-Leslie-Effekte).
Bei meinem Yamaha MG12XU Mixer über die Stereo-Line-Eingänge werde ich da nicht viele Möglichkeiten haben, ausser Panning des Stereokanals ein wenig in Richtung, wo das Piano steht...

Bei meinem Allen&Heath QU 16 fahre ich die Keyboards aber über gelinkte nebeneinanderliegende Mono-Kanäle. Da hätte ich schon mehr Optionen. Wie würdet ihr bei einem PA-Boxenabstand von "nur" 8 m das Panning der Keyboards umsetzen an den beiden Einzelkanälen, damit der Stereoeffekt des Nordstage (tiefere Töne links, höhere rechts) nicht zu breit wird und ebenso der Leslie-Effekt der Uhl Orgel? Oder ist das bei 8m Breite noch vernachlässigbar und ich mache auch nur ein leichtes gleiches Seitenpanning auf meine Seite hin? Oder linke Seite (tiefere Töne) sogar ein wenig nach rechts und höhere Töne ein wenig nach links, so dass beide Seiten eher gleich werden? Das wäre natürlich für den Leslie-Effekt eher nicht so gut, denke ich...

Danke für Tipps dazu... LG, Frank
 
Ich bin zwar kein PA-Mensch, würde aber behaupten, dass die 8 m nicht das entscheidende Maß sind. Die Stereobreite müsste man vielmehr mit dem durchschnittlichen Hörabstand in Beziehung setzen, damit da ein Schuh draus wird.

Also: Geht das Auditorium mehr in die Breite (dann deutlich weniger Stereobreite des Keyboard-Signals) oder die Tiefe (dann kann man etwas großzügiger sein)?
 
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Da wir immer in kleinen Locations spielen würde ich sagen, maximale Tiefe 20 m. Vor der Bühne, wo die PA re. und links steht, meistens kleine Tanzfläche...
 
Wenn du den Nord oder die uhl über einen Stereoeingang in das Mischpult führst, kannst du mE mit den Panningknopf nicht viel anfangen. Oder ändert der das Stereopanorama in der Breite? Denke nicht, der wird nur das Stereosignal mehr nach rechts oder links im Mix verschieben. Hab ich zumindest so bisher immer verstanden.
 
Yes, genau so isses. Deswegen geht differenzierteres Panning nur mit meinem A&H QU16... aber wir stelle ich das optimalerweisr dann ein?
 
Ich mache es so das ich den Pan Regler für Links so auf 10:00 stelle und den für rechts auf 2:00. dann hast du das Piano in der Mitte aber die Kanäle nicht so hart getrennt.
Dann bekommt jeder was von jedem Kanal mit.
Soll das Piano im Stereomix z.B. etwas nach rechts dann stelle ich den Pan Regler für links auf 11.00 und den für rechts auf 3:00.

Wenn es im Mix noch weiter nach rechts soll dann justier ich erstmal mit dem Linken Pan Regler Richtung 12:00 ... 1:00. Sonst kommt links gar nichts mehr raus... .
 
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