Nimmt der Nachwuchs in der Live-Musikszene ab?

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...aus Altersgründen aufgelöst… :redface:
und ohne Euch nahe treten zu wollen, hatten wir gerade erst gestern das Thema, dass die aktiven Musiker und Bands immer älter werden, weil auch wenig junges Volk nachkommt. Man merkt das auch hier im Board am Altersdurchschnitt, und vor allem bei den meisten hier geposteten Bildern. Eine wirklich bedauernswerte und auch durchaus bedenkliche Feststellung. Aber nicht zu diskutieren. Werde dazu vielleicht mal an anderer Stelle ein Thema zu aufmachen.

wie angekündigt hab ich die Beiträge von hier ausgelagert und in einem neuen Thema aufgenommen
 
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Ich glaube fast, dass meine Band auch in Richtung Altersmaximum in diesem Forum zeigt 😅. 59+62+65+71+78+79 = 414, wenn ich mich nicht täusche. Foto folgt demnächst nach unserem Auftritt nächsten Samstag 🤪... aber der 79ig-jährige Drummer ist der, der noch die meiste Musik macht, in diversen Bands 😅... Musik hält jung!
 
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und ohne Euch nahe treten zu wollen, hatten wir gerade erst gestern das Thema, dass die aktiven Musiker und Bands immer älter werden, weil auch wenig junges Volk nachkommt. Man merkt das auch hier im Board am Altersdurchschnitt, und vor allem bei den meisten hier geposteten Bildern.
Foren sind halt eine Blase für alte Säcke, die Jugend ist in anderen Netzwerken unterwegs, oder man höre und staune, wie unser junger Bassist, ganz offline. Deswegen darf man das hier auch auf keinen Fall als Abbild der aktuellen Situation der realen Musikwelt missverstehen. In meiner aktuellen Band sind alle Jahrgänge bzw. Jahrzehnte vertreten, und auch sehr gute und engagierte junge Musiker. Außerdem sind hier in der Gegend zeitgleich zwei ähnliche Bands mit durchweg jungen Musikern entstanden. So trostlos ist die Zukunft also nicht. Außerdem ist es doch toll, dass man noch bis ins hohe alter gemeinsam Musik machen kann. Schön ist es nur, wenn man sich auch dann noch eine gewisse Offenheit bewahrt, und nicht wirklich meint, dass es gute Musik und Instrumente nur früher gab…
 
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weil auch wenig junges Volk nachkommt.
Das glaube ich nicht - aber ja, weder Behauptungen noch Glaube sind fundiert.

Nach meinen Erfahrungen kommt es aber zu wenig Altersdurchmischung und sind halt die Stile schon anders, was alles meiner Meinung nach ganz normal und auch gut ist. Ich hab bei meinen letzten Projekten auch nach Leuten in ähnlichem Alter gesucht, weil ähnliche Lebensumstände das Miteinander und gegenseitige Verständnis erleichtern und es natürlich durch ähnliche musikalische Prägung auch stilistisch eher passt. Ich hab aber immer auch wieder mit Jüngeren den Austausch gesucht, weil das wirklich mehr befruchtend ist.
 
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und ohne Euch nahe treten zu wollen,…
Tja es ist nun mal, wie es ist…

Gestern war ich auf dem Abiball meiner Tochter, wo auch die Schulband aufgetreten ist. Diese Band hat sich auf Betreiben der Musiklehrer (…wie auch bei mir vor fast 40 Jahren…) formiert und hatte fast 9 Jahre Bestand. Viele Mitglieder der Band haben ihr Instrument mit dem Eintritt erst entdeckt/angefangen zu spielen.
Der Vortrag war aber respektabel!
Auf meine Frage, ob und wer denn nun mit Ende der Schule noch weiter Musik machen werde, hatten die jungen Leute, die überwiegend dem aktuellen Abijahrgang angehören, sehr wohl Lust und Interesse, aber ohne Probenraum, Auto, aufgrund von fehlendem Equipment und weil nun auch jeder sein eigenen Weg vor sich hat… sieht es wohl nicht danach aus, das es da weiter geht.
Aber auch da, ja Schade! Der eine oder andere wird sich bestimmt aber wieder eine Band suchen.
Hatte ich selbst damals auch gemacht, aber mit 25 hatte ich dann dennoch die Nase voll bzw. musste ich Prioritäten setzen.
Nach weiteren 20 Jahren, war ich wieder bereit für eine Band. In vier Bands habe ich mich seit dem längerfristig engagiert. IdR. bin ich, mit nun 57 das „Küken“ und einer der wenigen „Nicht-Rentner“…
Tja es ist, wie es ist….
 
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Ich hab in letzter Zeit immer mehr den Eindruck, dass gerade bei den Jüngeren das Interesse an Bands nachlässt. Andere Prioritäten, andere Ziele, weniger Stellenwert als früher, zu viel Aufwand? Mag alles da reinspielen.
Wir haben bei uns einen Verein, der sich als Ziel gesetzt hat, junge Musiker zu fördern, sie in Bands zusammenzubringen und zu coachen. Stehen da u.a. auch in Kontakt mit den Schulen, die nur bedingt Schülerbands wirklich betreuen können. Wir stellen Proberäume, Equipment, koordinieren das Zusammenspiel, das aufeinander hören, unterstützen bei ersten Gigs und sorgen für erste Auftrittsmöglichkeiten. Unser Eindruck ist, dass generell das Interesse nachlässt, in Bands zu spielen, die jungen Leute sehr schnell Grenzen haben, die nötige Zeit und Aufwand zu betreiben. Die Beteiligung an Band Contests wie z.B. Local Heroes lässt nach, Veranstaltungen, wo wir hauptsächlich Schülerbands spielen lassen wollen, müssen abgesagt werden, weil sich keine Bands finden, die auftreten wollen.

Wenn ich Konzerte im Umkreis besuche, sehe ich dort überwiegend Musiker Ü50, sogar eher Ü60 auf den Bühnen, das bestätigt meinen Eindruck natürlich auch. Im Dienstleistungssektor, den ich mit meinen 60 Jahren bereits über 42 Jahre bediene, kommt gar nichts nach. Wir können gar nicht alle Anfragen bedienen, wollen es im Grunde auch gar nicht mehr, aber es gibt auch hier keine Bands. Zu meiner Zeit gab es hier genug Bands, ok, es gab auch noch deutlich mehr Bedarf, und es war eine gute Möglichkeit schnell und viel Kohle zu verdienen. Ich hab meine Abi-Jahre, meine Ausbildung und den Zivildienst danach, sowie das komplette Studium so finanziert. Da scheint es bei denkids heute keine Motivation zu geben.
 
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Rick Beato spricht das aus:

View: https://youtu.be/TU96wCDHGKM?t=312
It Takes Work ... ein Instrument zu lernen, sogar Videospiele zu spielen. Ganz viele Jugendliche hängen nur noch in sozialen Netzwerken und wischen von Clip zu Clip ... (Und das sehe ich bei meinen Kindern)
(das ganze Video ist sehenswert, hab die Stelle mit der Aussage markiert)
Meine beiden Kinder hätten durchaus Talent und haben auch jeweils Instrumente angefangen (Schlagzeug, Saxophon), aber sie können nicht mal 10-15 Minuten pro Tag zum Üben aufbringen. Dafür stundenlang vor den Geräten zu sitzen, Clips durchzappen, Viedeospiele spielen oder Netflixserien anschauen. Zeit wäre da, aber keine Bereitschaft sich auch nur ein klein wenig aktiv anzustrengen. Beide spielen shcon lange nicht mehr, was ich absolut schade finde, denn da war sehr viel Begabung und Potential. Aber wenn man nicht in Übungszeit investieren will ...

Nebeneffekt der ganzen Zapperei ist die nachlassende Aufmerksamkeitsspanne der jüngern Generation. Ich bin seit 2011 im universitärene Lehrbetrieb und sehe da einen großen Abwärtstrend. Glücklicherweise gibt es immer noch Performer, aber esgibt eine wachsende Zahl von Nichtperformern. Selbst Doktoranden, von denen man ein gewisses Maß an Eigenverantwortung, Planung und Koordination erwarten sollte, bekommen einfache Dinge nicht auf die Reihe und brechen ab.

Ich habe inzwischen nicht die Angst, dass eine jüngerer Kollege viel besser ist und mir eventuell die Arbeit wegnimmt (ok, brauche ich auch per Setup nicht zu haben) aber ich habe eher Angst, dass sich im Nachwuchs niemand findet, der nur annähernd Leistung bringt. Das ist ja die nächste Generation, die die Wirtschaft und Gesellschaft in Gang halten sollte ...

Btw. Ich sehe hier auch Tendenzen, dass sich manches in der Musik ähnlich entwickelt wie z.B. bei den Modellbahnern. Ich habe vor einiger Zeit meine alte Modellbahn verkauft und auf den Börsen festgestellt, dass die Modellbanhner so etwa ab gut 40 Jahren los gehen, aber sich der größere Teil im Bereich ü60 und ü70 bewegt und irgendwann aussterben wird.
Das Gleiche passiert vermutlich auch bei denen die Gitarren sammeln und jetzt noch groß in die Vergangenheit ihrer Kindheit und der damaligen Helden investiert. In 20 - 30 Jahren wird der Markt zusammen brechen, weil niemand nachkommt, der das haben will und dafür Geld ausgeben will.

Livemusik hat auch für Konsumenten an Wert eingebüßt. Musik ist immer und überall kostenlos per Streaming zu haben. Ein Konzert oder eine Veranstaltung mit Livemusik nimmt man mit. Dafür wird aber kien Geld mehr locker gemacht. Die Generation ist auch schon ü50

Naja, vielleicht richtet es die Vintage Welle. Meine Tochter hat die Mixtapes meiner Frau gefunden und wir haben noch einen alten Ghettoblaster mit Cassettendeck. Ist wohl gerade Cool. Mal schauen wie lange.
 
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Foren sind halt eine Blase für alte Säcke, die Jugend ist in anderen Netzwerken unterwegs, oder man höre und staune, wie unser junger Bassist, ganz offline. Deswegen darf man das hier auch auf keinen Fall als Abbild der aktuellen Situation der realen Musikwelt missverstehen.
Absolut meine Meinung.

Die "klassische" Band ist halt nur eine Form Musik zu machen. In anderen Bereichen - etwa dem Vereinssport - läßt sich auch (schon seit längerem) beobachten, dass klassische Sportvereine einen Teil der Jugendlichen nicht (mehr) erreichen. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass "die" Jugend (generelle Vorsicht bei "die") nicht sportlich unterwegs ist - sie ist nur anders unterwegs. Nehme ich in Bezug auf Musik genau so wahr.

x-Riff
 
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Der Begriff des "Nachwuchses" in der Livemusikszene dürfte ziemlich divers sein. Diverser als früher, schätze ich, da die Diversifizierung der Freizeitgesellschaft in der gesamten Gesellschaft zunimmt.

In der Tat gibt es wenig junge Bands und wenig jungen Bandnachwuchs. Das hab ich in meiner Jugendzeit in den 80ern/90ern auch noch anders erlebt, selbst in meinen musikalischen Nischen Jazz/Salonmusik/unterhaltende Klassik. Entscheidend war auch damals schon, welche Vorbilder in Elternhaus, Schule und Gesellschaft allgemein gab. Vorbilder entstehen heutzutage vor allem in und durch Social Media. Das ist eine ganz tiefgehende Tragweite, die, glaube und vermute ich, noch nicht überall tief genug begriffen worden ist. Vor allem bei Eltern.

Mein Feld ist ja die öffentliche Musikschule, und da sah die Altersverteilung bis 2022 so aus. Entscheidend sind immer die Spalten mit den %-Anteilen:

entwicklung-schuelerzahl-und-altersverteilung.png

Der Anteil der Erwachsenen nimmt zu, der Anteil der Jugendlichen stagniert oder sinkt. Dementsprechend machen öffentliche Musikschulen viel mehr Angebote für Erwachsene als früher.
Gerade auch, damit sich Bands zusammenfinden. Das ist ein durchaus wichtiges Zukunftsfeld, denn immer wieder wollen Erwachsene in Rock-/Pop-/Jazzbands spielen oder in entsprechenden Chören singen. Dabei entstehen dann u.a. auch die Ensembles der älteren Semester, die du, @dr_rollo angesprochen hast. Das ist der Nachwuchs, der heutzutage realistisch ist.
 
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Interessante Zahlenübersicht, und ja, dass die Schülerzahlen bei Musikschulen steigen, ist auch meine Erfahrung, sind doch die meisten Musikschulen überlaufen, nehmen kaum noch Schüler auf, und jemand wie ich, der seinen Gesangsunterricht auf 10er Karte abarbeitet, und keine festen Termine hat, findet kaum einen Termin bei der Gesangslehrerin. Trotzdem reden wir hier über Einzelunterricht und nicht über Bands.
Was bei den Zahlen auffällt, dass sie eigentlich überall eher steigende Tendenz haben, bis auf die Schüler von 15-18, wo es in den letzten Jahren deutlich weniger werden, und das sind auch hauptsächlich die Jahrgänge, wo es üblicherweise mit Bands losgeht.
 
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Interessante Zahlenübersicht
Mehr aber auch eigentlich nicht. Ohne eine Beziehung zur Entwicklung der Altersverteilung in der Gesellschaft in der selben Zeit hat das erst einmal wenig Aussagekraft.

Dass Vereine und Co. mit schwinden Mitgliederzahlen zu kämpfen haben, hat Julian Nagelsmann ja auch ganz treffend bewertet.

Dass es in unserer Gegend an jungen Band mangelt kann ich nicht bestätigen. Vielleicht fehlt mir da aber auch der Vergleich, da ich das früher nicht wirklich beobachtet habe.

Was ich aber schon glaube ist, dass die pure Masse aber vor allem aber auch die mit allen Mitteln geschönte bzw. perfektionierte (um nicht zu sagen gefälschte) Qualität der auf YT und Co. zu finden musikalischen Darbietungen einzelner aber auch von Bands schon einschüchternd bzw. abschreckend wirken kann. Ich denke mir auch oft, wie soll man dagegen anstinken...

Gruß,
glombi
 
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Ich vergleiche das natürlich immer mit meiner Jugend. Da warst Du der Hero, wenn Du Gitarre spielen konntest und sowieso, wenn du in ner Band gespielt hast. Unterricht gab es so gut wie nicht - abgesehen von klassischem -, man musste sich alles mehr oder weniger selber beibringen, und HowTos über Youtube waren noch mindestens 20 Jahre entfernt. Es gab ja nicht einmal Internet, wo man sich mal eben den Text ziehen konnte. Die meisten haben wir noch raushören müssen. Ein ordentliches Instrument, Amp oder womöglich ne PA konnten sich die wenigstens leisten. Ich habe in den Sommerferien 6 Wochen auf dem Bau gearbeitet, um mir meine erste Gibson Gitarre zu kaufen. Will sagen, man hat und musste sich auch unheimlich reinknien, ackern und Engagement zeigen, wenn man was erreichen wollte, aber wir haben's halt gemacht.
Heute bekommst Du für 200 EUR eine wirklich gute brauchbare Gitarre, für 500 EUR ein Stagepiano, und auch ein Drumset ist bezahlbar. Selbst eine PA könnte ich mir leisten, wenn ich in den Ferien ein paar Wochen arbeiten würde. Macht halt nur keiner mehr.
 
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Validierbare Daten zur Themenfrage

Nimmt der Nachwuchs in der Live-Musikszene ab?

habe ich nicht. Ich gebe aber zu bedenken, dass man wohl eher immer einen persönlich gefärbten Ausschnitt der Szene wahrnimmt. Da ich meine Lieblingsstile habe, interessiere ich mich für entsprechende Angebote und für andere eben nicht. Und meine Lieblingsstile werden halt eher von meinen Altersgenossen gespielt. Aber von meinen beiden Jungs bekomme ich durchaus zahlreiche Angebote von - gegenüber mir - jüngeren Musikern mit. Mein Eindruck ist daher, dass es - von mir aus gesehen - durchaus zahlreichen Nachwuchs gibt.
 
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Nur eine Bemerkung am Rande: Die geburtenstärksten Jahrgänge waren die Boomer-Jahrgänge. Es wäre verwunderlich, wenn der Nachwuchs alleine von der absoluten Zahl so groß wäre, wie früher. "Der Babyboom erreichte 1964 mit 1,36 Millionen einen Höchststand, dem ein starker Rückgang der Geburten folgte. Im Jahr 2011 wurde mit 663 000 Neugeborenen die niedrigste Geburtenzahl seit 1946 registriert." (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Geburten/_inhalt.html) Die 2011 geborenen sind die "beginnenden Jugendlichen" von heute.
 
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Also ich habe so Mitte der 2000er angefangen in Bands zu spielen und aufzutreten. Da war es leicht Auftritte zu bekommen, aber es war nicht leicht, damit Geld zu verdienen. Besonders nicht mit eigenen Liedern. Wir haben in das Hobby immer nur Geld reingesteckt eigentlich. PA gekauft etc. Das muss man wollen. Es muss einem wirklich viel Spaß machen, so viel Zeit und Geld in ein Hobby zu stecken.
"Internet" gab es natürlich schon, auch Online-Spiele, an denen man ja gern lange hängen bleibt, auch einige solange, dass sie zeitweise nicht mehr zur Schule gegangen sind... Also wir hätten auch was anderes tun können. ;)

Aber wenn man sich die Bildschirmzeiten von Jugendlichen heute anguckt an Schultagen - da bleibt ja nicht mehr viel Tageszeit übrig. Auch wenn man sich online mittlerweile leicht viel selbst beibringen kann.

Außerdem (da hatte ich auch mal eine Studie zu gelesen) fangen halt viele als Kinder damit an, ein Instrument zu spielen, hören dann aber spätestens in der 20 damit auf. Bei den Kindern waren es, glaube ich, noch ungefähr 30 Prozent, die Musik machen. Ab 30 waren es dann noch 11 oder 12 Prozent. Da geht also viel verloren.
 
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Ab 30 waren es dann noch 11 oder 12 Prozent. Da geht also viel verloren.
... weil die Leute sich auf anderes konzentrieren (müssen): Familie, Job, Schulden, ... Das war aber schon immer so und ist kein Effekt der heutigen Jugend, sondern auch in meiner Generation (geb. 1960) und allen dazwischen. Ich hatte auch musikalische "Sendepause" von ca. 1990 bis 2005 und selbst da habe ich es nicht mehr hingekriegt, an der Live-Szene teilzunehmen, hatte aber zeitweise immerhin noch eine Band und bin jetzt seit ca. 10 Jahren ins Studio zurückgezogen. Aber ich kenne etliche "Alt-Rocker", die just for fun vor allem mit Covers ihrer "Jugendidole" die Bühnen erfreuen.

Hinsichtlich absoluter Zahlen halte ich schon die Statistiken von @rw für relevanter:

"Der Babyboom erreichte 1964 mit 1,36 Millionen einen Höchststand, dem ein starker Rückgang der Geburten folgte. Im Jahr 2011 wurde mit 663 000 Neugeborenen die niedrigste Geburtenzahl seit 1946 registriert." (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Geburten/_inhalt.html)
Beitrag automatisch zusammengefügt:

BTW: Meine beiden Jungs (28 und 31) lernten beide Klavier und sind auf Gitarre (und jetzt dann Hurdy Gurdy) bzw. über Gitarre auf Bass umgestiegen. Ersterer ist inzwischen in der Hamburger Bandszene und hat eine Klavierbauerin als Freundin, die auch mit Mittelaltermusik (teilweise auch mit Band) auftritt. Zweiterer ist ausbildungsbedingt im Sendepausenmodus, löst sich aber nicht von seinem Equipment und spielt alleine immer wieder mal zum Ausgleich und hat Bekannte im professionellen Recording-Bereich. Also geht es jedenfalls mit meinen Genen schon irgendwie weiter :rock:
 
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In meiner Erlebniswelt kann ich nicht bestätigen dass junge Leute weniger live Musik machen. Wenn man älter wird, bewegt man sich halt meist in anderen Kreisen als die Jungen (oder umgekehrt, die jungen wollen mit den "Senioren", also alles über 35, nicht mehr abhängen und schaffen sich eigene Zusammenkünfte). ein Wahl-Neffe von mir spielt auch in diversen Bands und ich mische ihn ab und zu. Und so habe ich auch die Gelegenheit bei Veranstaltungen zu sein, bei denen das Durchschnittsalter so um die 20 (+/-) Jahre ist. Und das sind dann aber auch gut besuchte Veranstaltungen und die Bands die dort spielen sind auch in dem Alter. Also alles gut soweit, was ich beobachten kann. Da kommt immer noch viel gutes nach.
 
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Nur eine Bemerkung am Rande: Die geburtenstärksten Jahrgänge waren die Boomer-Jahrgänge. Es wäre verwunderlich, wenn der Nachwuchs alleine von der absoluten Zahl so groß wäre, wie früher. "Der Babyboom erreichte 1964 mit 1,36 Millionen einen Höchststand, dem ein starker Rückgang der Geburten folgte. Im Jahr 2011 wurde mit 663 000 Neugeborenen die niedrigste Geburtenzahl seit 1946 registriert." (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Geburten/_inhalt.html) Die 2011 geborenen sind die "beginnenden Jugendlichen" von heute.
Ich mach mal weiter als Datenfreak: Beim Statistischen Bundesamt habe ich gerade eine Seite entdeckt, da kann man sich eine Altersgruppe selbst definieren und die Entwicklung dann per Schieberegler nachvollziehen.

Hab ich hier mal gemacht, mit meinem Abi-Jahr 1995 und 16- bis 30-jährigen, einfach als Annahme, dass man in dem Alter musikalisch besonders aktiv ist:


1995 waren das 14,9 Millionen, statistisch errechnet für 2024 sind es 12,3 Mio.
Mein persönliches Fazit wäre: genereller demografischer Wandel deutlich spürbar, reicht aber nicht aus, um einen allgemeinen Rückgang von Bandaktivität zu erklären.
 
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Das stimmt, dass ist nicht so viel.
Ist die Frage, ob vielleicht noch zu den schon genannten Gründen dazu kommt, dass man ja mit der Zeit immer leichter Musik allein am Computer machen konnte. Mittlerweile eigentlich alle Genres. Es ist alles leichter zugänglich geworden und natürlich auch günstiger (leistungsfähiger PC, Software etc). Man "muss" keine Band mehr gründen, um Musik zu machen.
Da hat sich in dem Zeitraum zwischen 1995 und heute sehr viel getan. Ich kann mir ja eine ganze Big Band am Computer zusammenklicken, mit guter Soundqualität.
Ist natürlich nicht dasselbe wie Live-Musik, aber kann ja sein, es reicht einigen.
 
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hmm meine Beobachtung dazu (und die mag verzerrt sein aufgrund von Umgebung, musikalischer Geschmack, Alter etc):

- Ich hatte ab und an mal Schülerpraktikanten bei uns im Geschäft jeweils für ein paar Tage oder eine Woche (also so grob im Alter zwischen 14 und 17 Jahren). Wenn mal jemand als Hobby erwähnt hat dass er/sie ein Musikinstrument spielt gab das natürlich jede Menge Small Talk :D Hab auch immer gern mal gefragt wie viele Leute in der Klasse so ungefähr ein Instrument spielen, und das hat mich geschockt, das waren meistens nur eine handvoll Leute. Bei uns war es früher (also mitte 80er bis mitte 90er) mehr als 1/3 in der KLasse die ein Instrument gespielt haben.

- Die andere Beobachtung in meiner Umgebung ist dass es doch relativ viele junge Bands gibt (da rede ich aber eher von einem alter von 18 - ca. 25 Jahre). Ich bin da eher so im Pop/Rock/Mainstream Bereich unterwegs was meine persönlichen Geschmack angeht. Es gibt da auch sehr viele Leute die allein oder zu zweit was in Singer/Songwriter Manier machen oder auch komplette Bands. Da sehe ich doch recht viele die so max. mitte 20 sein dürften.

Und bei diesen Bands muss ich auch feststellen dass die qualitativ wesentlich professioneller unterwegs sind als wir das damals in dem Alter waren wenn ich meine eigenen und befreundeten Bands aus den Anfangstagen mal so in Erinnerung rufe.

Auch so eine Beobachtung: Es gibt sehr viele "Bands" die sich "xxx & Friends" nennen, also ein Frontmann/Frontfrau mit wechselnden Besetzungen in der Band. Die machen halt erstmal die Gigs aus und schauen dann wer Zeit hat :D Gerade da fällt mir auf dass doch recht viel junge Talente da mitmachen.

Mein Fazit ist also es gibt wohl weniger Leute die ein Instrument erlernen, wenn sie es aber tun spielen sie meist nicht nur für sich selbst allein daheim sondern bringen es auch auf die Bühne (weshalb es meines Empfinden nach nicht weniger Bands gibt als früher). Ich denke auch Musikschulen tragen dazu bei. Bei uns gab es früher nur die staatlich anerkannte Musikschule und da wurde halt Klassik unterrichtet und wenn jemand Talent hatte wurde er/sie halt dem Musikverein empfohlen oder in der musikschul-eigenen Big Band untergebracht. Den Rest hast Du Dir dann halt mit nem Privatlehrer aus dem örtlichen Jugendzentrum beigebracht oder wurdest dann gleich zum Autodidakten....

Die klassichen Musikschulen haben sich seither verändert und es gibt auch jede Menge private Musikschulen - und bei allen sehe ich dass dort Schülerbands immens gefördert werden und auch Pop/Rock eine wichtige Rolle dort spielt.

Darüber hinaus würde ich vermuten dass dank neuer digitaler Technologien (YouTube, UltimateGuitar & Co, GuitarPro usw.) viele von den jungen Musikern auch ein recht hohes Nievau erreichen. Selbst ich als "alter autodidaktischer Sack" greife auf dieses Angebot zurück und lerne stetig dazu.
Zu meiner Zeit gab's damals wenn Du Glück hattest ein Songbook zum Album und dann hast Du das Zeug geübt und mit der Schallplatte mitgespielt :D
 
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