Welcher Musiker sollte ein Stimmgerät besitzen? Für und wider.

  • Ersteller diatoner
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Hmmmm, beim Kemper z.B. ist alles so abgerundet ... Such da mal ne stabile Kante ... ;)

Auf was ich raus wollte: Auch ein "dediziertes" Stimmgerät nutzt einen kleinen Mikrocontroller, mit dem man z.B. Heizungen steuern könnte. Auch da entscheidet die (eingebrannte) Software über die Funktion.
Ein Stimmgerät ist letztlich ein Gerät, mit dem man stimmen kann. Ob man damit auch Bier o.ä. öffnen kann, ist sekundär.
 
Ob man damit auch Bier o.ä. öffnen kann, ist sekundär.
Nicht für alle ;) :D

BT Ernst:
Konnte auch noch keinen Unterschied der Genauigkeit zwischen APP und Stimmgerät feststellen.

Der Hauptentscheidungsgrund für die Auswahl des Modells bzw. der App ist IMHO ob das Gerät / die App die gewünschten spezifischen Anforderungen des Benutzers erfüllt.
 
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Stimmt, ich hab' auch Cleartune auf dem Tablet. Auf meinem Handy kann ich keinen Tuner installieren.

Grüße
Omega Minus
 
. Man spielt die als in f, daher a'= 523 Hertz.
Letzte Meldung zum Seitenthema: Mein Altsax hat auch a'=523 Hz, deshalb bleibt der Kammerton trotzdem auf a'=440 Hz. Das Es-Altsax ist eben ein transponierendes Instrument. Transponiert hat man aber auch schon, als man noch mit Chortönen, Cornetttönen, türkischen Tönen u.v.a. musiziert hat. Wenn der Chor nach Chorton gesungen hatte, spielte der Organist z.B. ggf. einen Ganzton tiefer. Die 523Hz-Flöten sind deshalb einfach transponierende Instrumente, die auch nach Kammerton gestimmt sind.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Letzte Meldung zum Seitenthema: Mein Altsax hat auch a'=523 Hz, deshalb bleibt der Kammerton trotzdem auf a'=440 Hz.

523Hz-Flöten sind deshalb einfach transponierende Instrumente, die auch nach Kammerton gestimmt sind.

Das kann ich dann aber auch nicht stehen lassen. Falsch ist das nicht aber auch mindestens nicht die alleinige Wahrheit.

Natürlich kann man Transpositionen und Stimmtöne austauschbar verwenden, besonders wenn die Töne freundlicherweise im Halbtonraster liegen (tun sie nicht immer). Aber wie gesagt- austauschbar! Die Transposition hat da keinen automatischen Vorrang.

Es macht je nach Umfeld unterschiedlich viel Sinn vom einen oder anderen zu sprechen. Beim Saxophon überhaupt keinen, die sind als transponierend gedacht von Anfang an damit der Fingersatz gleich ist. Die Blockflöten wurden so hoch gebaut weil ... also man weiß es nicht, wahrscheinlich aus Tradition, weil sie lauter und handlicher sind, weil der Bass so gerade noch zylindrisch gebohrt möglich ist, weil Schalmeien auch so hoch spielen... jedenfalls nicht um absichtlich transponierend zu sein.

Bei Blockflöten kann es Sinn machen sie transponierend zu schreiben, aber es bedarf der Erläuterung weil die Konvention nun mal ist dass Blockflöten nicht transponieren.

Wenn Klemisch www.guido-m-klemisch.de/deutsch/floeten/CO_2-Frame.htm z.B. schreiben würde die Blockflöten sind in g-d-a oder ab-eb-bb dann würde der Blockflötist wegen seinem konventionellen Hintergrund (ich spiele klingend) sich fragen warum solche extremen Grundtöne gewählt wurden und was der Erbauer damit bezweckt. Er würde ggf. denken er solle die als in diesen Tonarten gebaut auch spielen mit einem anderen Fingersatz. Er würde evtl. denken 'was soll denn ein Ab Bass die Stimmen gehen doch immer bis G oder F runter da fehlen ja 2 Töne".

Transponiert hat man aber auch schon, als man noch mit Chortönen, Cornetttönen, türkischen Tönen u.v.a. musiziert hat. Wenn der Chor nach Chorton gesungen hatte, spielte der Organist z.B. ggf. einen Ganzton tiefer.

Abgesehen davon dass du grade Prätorius Wortwahl übernimmst (die selten ist)... ja... jein kommt drauf an wann. Transpositionen werden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts üblicher weil auch das Zusammenspielen mit verschiedenen Stimmtönen üblicher wird. Aber es sind längst nicht alle Transpoisitionen üblich oder gar möglich (Orgeltemperaturen mitteltönig bla bla) und aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wo meine 523 Hertz herstammen da war es sicherlich nicht üblich, und schon gar nicht so dass man zuversichtlich ein Instrument als in Ab interpretieren kann.

Letztlich müsste man die Spieler damals fragen per Zeitreise: "Sach mal spielst du grade ein G im normalen Ton oder ein durch die Grundstimmung deines Instruments erhöhtes F?"

Anderes Beispiel...


Im Musikinstrumentenmuseum Berlin wird man begrüßt von einer Sammlung von Blasinstrumenten des 16. Jahrhunderts. Beschriftet sind die mit den Tönen gemessen an 440 Hertz. Überwiegend in A oder D oder G.

Aber sind diese Instrumente "an sich" in A oder in G? Ich würde sagen nein, weil man kann sie als Spieler nicht als solches interpretieren, es passt nicht zu dem Repertoire und es steht in den Quellen anders (F/C/G). Die Benennung mit den an a'=440 Hertz gemessenen Tönen ist missverständlich. Wenn z.B. jemand der in einem Renaissance-Laiensemble gewöhnt war die (nicht mehr gebauten) Nachbauten von Moeck zu spielen (a'=440 Hertz) dann wird er merken dass da ja irgendwas nicht übereinstimmt. Die Instrumente sind kleiner als seine. Da das alles klingend notierte Instrumente sind wäre es ein Fehlschluss wenn diese Person aus dem Museum rausgeht und denkt: "Also wir spielen ganz falsche Instrumente, die waren damals gar nicht in F sondern in G/A." Er hätte es nicht kapiert. Das SIND die damaligen F-Instrumente.
 
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Abgesehen davon dass du grade Prätorius Wortwahl übernimmst (die selten ist)... ja... jein kommt drauf an wann. Transpositionen werden in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts üblicher weil auch das Zusammenspielen mit verschiedenen Stimmtönen üblicher wird. Aber es sind längst nicht alle Transpoisitionen üblich oder gar möglich (Orgeltemperaturen mitteltönig bla bla)
Hochinteressant, wie man vom Stimmgerät auf die Kommasetzung bei Praetorius kommt. ;)

Es wurde zwar schon alles gesagt, aber noch nicht von jedem.

Deshalb:

Ich habe ein Stimmgerät für die Gitarre, nutze es aber nicht. Die stimme ich nach Gehör (mit Flageolette-Tönen), das geht selbst für mich als totaler Gitarren-Laie.
In der Band, auf der Bühne stimmen die Gitarristen, die ich kenne, fast alle nach Stimmgerät. Einer lässt mich immer die Töne für alle Saiten angeben. Geht offensichtlich auch.

Dann habe ich noch eine Stimm-App für Android, die habe ich einmal genutzt, um mein Klavier nachzustimmen, weil mich der Stimmer immer wieder versetzt hat. Wie @McCoy schrieb, dauert das ewig, aber immerhin konnte ich dann auf vier Oktaven wieder spielen ;) Fürs Klavier käme aber ja noch die Spreizung hinzu, ein normales Stimmgerät / App reicht da am Ende auch nicht.

Meine eigene Hohner Erica ...
Ans Akkordeon-Stimmen habe ich mich noch nicht rangetraut, weil man da ja immer Material abträgt und ich Angst habe, etwas zu versauen. Wäre aber interessant, wenn mir das mal jemand zeigen würde. Oft ist es nur ein Ton, und dafür immer zum Meister zu fahren ist großer Aufwand. Dafür würde ich sicherlich das Stimmgerät benutzen. Gibt es beim Akkordeon eigentlich auch eine Spreizung? :unsure: oder gibts das nur bei Saiteninstrumenten?
 
Wäre aber interessant, wenn mir das mal jemand zeigen würde
Hier am Beispiel eines einfachen Instruments die grundlegende Technik. Ich würde die ersten Versuche nicht an einem hochwertigen Instrument machen sondern ein einfaches Instrument speziell zum Probieren kaufen. Ansonsten gibt's hier im forum jede Menge Infos zu Stimmplatten und Zungen.

View: https://www.youtube.com/watch?v=xy8dizq8Tks

Gibt es beim Akkordeon eigentlich auch eine Spreizung? :unsure: oder gibts das nur bei Saiteninstrumenten?
Mir ist niemand bekannt der Akkordeons mit Spreizung stimmt und ich glaube es gibt beim Akkordeon schon genug Abweichungen und Ungenauigkeiten mit denen man sich herumschlagen muß.
 
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Ich finde es ja etwas seltsam, das hier viele Stimmgeräte nicht mögen. In meinem Umfeld sind die weit verbreitet und beliebt. Gerade die Clip-Tuner sind total praktisch - es muss nicht leise sein, also können alle gleichzeitig stimmen.
 
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Na ja, wenn man Gitarre spielt und in einer etwas lauteren Umgebung stimmen muss/möchte, dann muss ja nicht lange darüber nchdenken ob man ein Stimmgerät benutzen will. ;-) Seine E-Gitarre will man ja auch nicht unbedingt so laut stimmen, dass man alle Anderen damit nervt. Auch bei unterschiedlichen Tuning ist das ja ganz nett.

Allerdings begegnen mir doch regelmäßig Leute, die mit teuersten Equipment bewaffnet sind und weder eine Gitarre mit Hilfe einer Stimmgabel oder dem Ton eines anderen Instrumenst stimmen können und sich die Saiten im Laden wechseln lassen. Manchmal schon eine seltsame Welt heute. ;-)

Aber um hier konkret zu Antworten...
" Welcher Musiker sollte ein Stimmgerät besitzen?"

Antwort: Klaus
Einfach so. :ROFLMAO:
 
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verwende die Zeit, die mir das spart lieber zum üben oder spielen.
klar, man macht sich das Leben leichter. Aber auch Stimmen IST üben. Und die Zeit fürs Gitarre stimmen dürfte nicht wirklich ins Gewicht fallen.

Natürlich geht Gitarre stimmen je nach Situation schneller und besser mit Gerät.
Geiger dagegen hab ich noch nie mit Stimmgerät gesehen. Klavierstimmer arbeiten teils mit, teils ohne, Klavier-/ Orgel-/ usw. spieler brauchen gar nichts.

Ein Stimmgerät ist ein Werkzeug, und da gilt wie für alle anderen Werkzeuge: Es kommt halt immer drauf an.
Wer mit einem Hammer Schrauben reindrehen will, hat es schwer. Wer ohne Hammer Nägel reinklopfen will, hat es auch nicht einfach.
 
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... und wenn du einen neuen Hammer hast, sehen alle Probleme aus wie Nägel ...
 
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Ich glaube, dass eine Mischform zwischen Stimmgerät, App, etc und Hören zum Erfolg führen kann. Jeder für sich muß entscheiden, wann was zu benutzen ist, um rasch die korrekte Tonhöhe zu erreichen.

Weiterhin bin ich der Überzeugung, dass die Schwierigkeit des Stimmens eines Saiteninstrumentes direkt proportional mit dem Saitenzug zusammenhängt. Je mehr Spannung, umso schwieriger die Stimmbarkeit und vice versa.

Eine Gitarre, glaube ich, ist, verglichen mit einem Flügel, relativ einfach zu stimmen. Ein paar Flageolett Töne, ein paar Akkorde und fertig. Kommt auch auf die Tonart an, die gespielt werden soll. Mit einer Gitarrenstimmapp klingt es schon irgendwie ok, aber das letzte Quäntchen - denke ich - macht man mit dem Ohr.

Viel schwieriger ist es meiner Meinung nach einen Steinway D Flügel zu stimmen. Eine gut klingende und haltbare Stimmung in einem vertretbaren Zeitfenster zu erzielen benötigt ein wenig Übung. Dazu verwende ich in Teilbereichen eine Stimmapp. Die hilft auch, weil ich sie sonst nicht verwenden würde. Aber das letzte Wort hat mein Ohr.

Michael
 
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Das letzte Quäntchen macht man nicht mit dem Ohr sondern einem tc electronics UniTune...
 
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Fast richtig Pinkamena. Wenn man weis, mit welcher Abweichung (von der korrekten Tobhöhe) welche Saite der Gitarre gestimmt werden soll, hilft das Stimmgerät absolut. Dennoch sagt letzten Endes Dein Ohr, ob es passt oder nicht.

Ganz schlimm werden die Abweichungen von den korrekten Tonhöhen beim Klavierstimmen. Teilweise weiche ich über 1/3 Halbton von der korrekten Tonhöhe ab. Gespreizte Stimmung.

Der Hersteller meiner Stimm-App schreibt sinngemäß: Lieber Klavierspieler, wenn sie der Meinung sind, mit einem Stimmhammer und dieser App ihr Klavier stimmen zu können......bitte kaufen sie diese App nicht. Sie müssen wissen was sie tun.

Ich denke eine gute Klavierstimmung ist ein Gesamtkunstwerk aus Physik, eigenem Klangempfinden und motorischen Fähigkeiten.

Michael
 
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Wieso sollte man Gitarrenseiten abweichend vom Sollwert stimmen? x_X
 
Das letzte Quäntchen macht man nicht mit dem Ohr sondern einem tc electronics UniTune...
Ist das jetzt Werbung oder nur Überheblichkeit? Oder ist Dir nicht bewusst, dass es außer der Gitarre noch andere Instrumente gibt?
Klavierstimmung wurde ja schon ausführlich behandelt, lies doch bitte mal nach.
Und warst Du schon mal in einem Orchesterkonzert? Wieviele der Musiker dort siehst Du mit einem blablaTune?
 
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Wieso sollte man Gitarrenseiten abweichend vom Sollwert stimmen? x_X
Erstens stimmt man keine Seiten sondern Saiten.

Und zweitens deswegen, weil es diesen absoluten und immer und unter allen Bedingungen fixen Sollwert gar nicht gibt.

Thomas
 
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@opa_albin Ich bin da wohl zu sehr Techniker aber ich vertraue so ungenauen biologischen Ohren nicht. Ein Präzissionstuner liefert einfach konsistentere und genauere Ergebnisse.

@turko Bis auf unterschiede im verwendeten Kammerton sind die Grundtöne von Gitarrensaiten doch sehr präzise definiert? Steh da vielleicht auf nem Schlauch, aber keine Idee wo man davon abweichen sollte.
 
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