Schneller werden. Ziel vor Augen, es fehlen die letzten 20 BPM. Ende der Fahnenstange erreicht?

Perkeo
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Ich bin grad etwas gefrustet. Wie ich an anderer Stelle schon mal schrieb, versuche ich mich an Satrianis "If I could fly". Ich liebe diesen Song, diesen Drive. Gut möglich, dass ich mich etwas übernommen habe, ich spiele erst seit vier Jahren wieder, bin jetzt 59 und mein Handicap macht es mir auch nicht unbedingt leichter.

Soweit so gut, ich hab einfach mal angefangen und spiele jetzt die ersten 3 Minuten. Ich muss sagen, ich habe dabei so viel gelernt, wie ich nie für möglich gehalten hätte. Ich dachte zu Beginn "vergiss es, das schaffst du nie!" und ich hab mich durchgerackert. Tag für Tag, Woche für Woche und selbst das rasend schnelle Slide-Hammer-on-Pull-off-Ding gleich am Anfang krieg ich ganz gut hin.

Ich hänge jetzt an dieser verdammten, einen Stelle. Der Song hat 130 bpm. Wenn ich gut drauf bin, ausgeschlafen und warm gespielt, schaffe ich 110-115 sauber. Aber hier hänge ich einfach. Es ist dieses Bending am Anfang, das mich immer wieder raus bringt. Die "Verspieler" passieren dann auf den tiefen Seiten (Tiefe E und A). Es fühlt sich an, als ginge mir "die Luft aus". Übe ich diese paar Noten gesondert, ist das kein Problem, aber sobald ich den ganzen Part übe, verzettel ich mich genau da immer wieder. Es ist wie verhext. Bis 110 bpm läuft es, alles darüber wird schloddrig, schmutzig und fehlerbehaftet. Merkwürdig, die noch schnelleren Triolen dann am Ende laufen mir wieder gut aus der Hand, aber "dort unten" krieg ich's einfach nicht auf die Reihe. Ich übe diesen Part seit Wochen. Danach bin ich fix und foxy als hätte ich stundenlang Steine geschleppt. Mental strengt mich das extrem an.

Ist das normal auf dem Weg zum "schneller werden"? Ist das ne Durststrecke, durch die man einfach durch muss und irgendwann macht es "klick" und es geht plötzlich? Oder ist hier das Ende meiner Fahnenstange erreicht? Es frustet mich auch deshalb, weil ich denke, dass "eigentlich nicht mehr viel fehlt". Aber von 110 zu 130 bpm erscheint mir beim Spielen als würden Lichtjahre dazwischen liegen.
Any Tips?

lg Perkeo

PS: Hab das Cover von YOYO drin, hoffe als Zitat ist das urheberrechtlich okay.
 

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Es gibt nur die eine Methode, um "schneller" zu werden. Die Parts, Licks, Solofigur, was auch immer, muss man sich erst aneignen, bedeutet, das was gespielt werden soll, kann man langsam spielen. So lange langsam, dass man es im Schlaf spielt, quasi.
Danach steigert man es im Tempo, das ergibt sich auch irgendwie von selbst, dass man schneller spielt.

Mir ist nicht ganz klar, wo es hakt (in dem Stück). Satriani spielt die schnellen Passagen/Läufe legato, ist das das Problem? Wei es um schneller spielen geht?
hab mir gerade dieses Video angeschaut.

View: https://youtu.be/eU7hz1VVjvw
Es ist dieses Bending am Anfang, das mich immer wieder raus bringt.
wiederum lese ich, dass das Bending das Problem ist. Hier muss man mitzählen, wie lange, wann gebendet wird. Hat jetzt aber mit Schnelligkeit nichts zu tun.
 
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1. In welchen Schritten steigerst du denn das Tempo? Manchmal sind schon 2 bpm zuviel.
2. Einzelparts zu üben ist mMn. die richtige Herangehensweise. Wenn die Bendings das Problem sind, dann übe doch erstmal nur Bendings.
3. Auf die Handhaltung achten. Aufwärmübungen und Fingerstreching vor dem Spielen werden meist unterschätzt.
4. Pausen machen! Für mich klingt es so als würdest du stundenlang ohne Pause üben.
5. Visualisierung der schwierigen Parts. Die Sache also mit geschlossenen Augen nur im Kopf ablaufen zu lassen hilft sich Abläufe einzuprägen. Bop-Fahrer machen das direkt vor dem Lauf, das hast du sicher schon mal gesehen. Die fahren die Strecke in Gedanken ab um sich die Kurven einzuprägen. Auch ein klassischer Gitarrist empfahl das mal im TV.
6. Die Gitarre mal einzwei Tage wegstellen und sich mit etwas anderem beschäftigen kann auch hilfreich sein.
7. Du bist kein Profi, du musst mit dem Stück kein Geld verdienen. Kannst es also locker nehmen.

Hut ab, dass du dir das Stück draufschaffst. Beim Final Countdown-Solo haben mir die obigen Tips geholfen. Das ist allerdings nicht so schnell wie dieses Stück.
Viel Erfolg, wird schon.
 
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@Perkeo

Da es bei uns beiden Parallelen gibt, mit früher gespielt und Wiedereinstieg (nach 20 Jahren +), kann ich auch was dazu beitragen, wobei, vieles wurde bereits von @Person und @abolesco schon geschrieben ;)

Ergänzende Tipps und Anmerkungen:

1. Die Lernparts unterteilen in solche Stücke, wie Du sie im Kopf verpackt bekommst. Es muss zuerst ins Gehirn und dann erst in die Pfoten ;)

2. Höre Dir den Song JEDEN Tag in Dauerschleife an, egal wo Du bist, bist Dir der Song sprichwörtlich aus den Ohren kommt

3. Geschwindigkeit: Unten ist ein Beispiel von Hangar 18. Anfangsspeed ist bei mir bei solchen Sachen 10-20%!!!! Also extrem langsam um auch die Nuancen zu hören und zu spielen.

4. Vibrato und bendings! GANZ große Kunst und benötigt extrem viel Aufmerksamkeit! Denn alles ist im Takt, auch ein schnelles Vibrato.

5. Pomodoro Lerntechnik - SENSATIONELL! 25 Minuten ohne Ablenkung üben, dann "Zwangspause" von ca. 5 Minuten.

Das dies funktioniert:

Hangar 18 - Nach 2 Jahren an der Gitarre (auch schon wieder 3 Jahre her), zuvor über 20 Jahre Pause ..... was mich heute noch schmerzt ;(

View: https://www.youtube.com/watch?v=nbpXtwFXL98

Freies Shredding

View: https://www.youtube.com/watch?v=iJyP6dpT2FY
 
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Du weißt schon, dass Leute wie Satriani Profis sind und nichts anderes machen müssen, als zu üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, ... Und das haben die auch jahrelang getan, und das auf der Basis, dass sie schon mit einem gewissen Talent in die Sache eingestiegen sind.

Also, wenn Du mit gehörig Talent gesegnet bist, schmeiß Deinen Lebensunterhaltsjob hin, und mach nichts anderes mehr als üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, ...

Wenn davon etwas fehlt, lerne, Dich an dem zu erfreuen, was ist und was Du hast, statt wegen dem, was Du nicht bist und hast Frust zu schieben. Ist 'ne reine Kopfsache.
 
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Immer wenn ich sowas lese, denke ich mir, Musik ist doch kein Leistungssport, wo man die letzten Hundertstel rausholen muss ...
 
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Wenn Jemand in seinem Spiel Verbesserung anstrebt, ist es eine persönliche Herausforderung, die man bewältigen möchte. Ausreden möchte ich das Niemandem.
 
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Außer Steuern zahlen und sterben "muss" man im Leben nie irgendwas. Ich würde aber schön finden, wenn man die Menschen, die etwas "wollen" nicht abqualifiziert, dass sie etwas Unnützes tun würden. Ich respektiere, wenn Menschen sagen, dass sie nicht "all in" gehen, bei den Dingen, die sie tun. Im Umkehrschluss möchte ich mir aber keinen Bullshit anhören, der mich faktisch für verrückt oder dumm erklärt, weil ich anders gestrickt bin. Bei aller "Toleranz" und "Inklusion", die hier im Forum immer als eine Art Monstranz vor sich hergetragen wird, wäre es schön, wenn das keine Einbahnstraße wäre. Seltsamerweise ist es aber immer genau dieser eine Punkt, bei dem genau das hier bei einigen nicht klappt.

@Perkeo Ich finde saucool, wie Du hier gegen die Steine arbeitest, die das Leben Dir in den Weg gerollt hat. Dein YT-Kanal ist klasse und ein echter Mutmacher. Ich kann Deinen Antrieb verstehen. Genügend gute Tipps hast Du bekommen. Ich denke, an Disziplin und eisernem Willen mangelt es dir nicht. Wahrscheinlich brauchst Du aber einfach noch mehr Zeit.
 
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Immer wenn ich sowas lese, denke ich mir, Musik ist doch kein Leistungssport, wo man die letzten Hundertstel rausholen muss ...
Wieso nicht? Man wächst mit seinen Herausforderungen! Ich finde solche Aussagen wie Deine eher schwierig, weil sie schon von vornherein den Versuch unterbinden können...
 
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Bei aller "Toleranz" und "Inklusion", die hier im Forum immer als eine Art Monstranz vor sich hergetragen wird, wäre es schön, wenn das keine Einbahnstraße wäre. Seltsamerweise ist es aber immer genau dieser eine Punkt, bei dem genau das hier bei einigen nicht klappt.
Ja, alles gut :) War mir schon klar, dass meine Frage nicht jeder nachvollziehen kann und so schnell demoralisiert mich das auch nicht. Jeder Jeck is anders.

Ich z.B. kann nicht nachvollziehen, weshalb @Blues-Opa auf einer Blechgitarre spielt, es gibt doch so schöne aus Holz, die klingen auch viel schöner... ;) Nur Spaß! Wir haben ja an anderer Stelle schon miteinander geschrieben und waren uns da einig.

Geht mir auch nicht darum, dass ich unbedingt shreddern will und Speed (äh, nicht falsch vestehen jetzt...) das Maß aller Dinge ist. Gar nicht. Mit Malmsteen z.B. könnt ihr mich jagen und Metal ist auch nicht unbedingt mein Genre. Ich hab mich eben festgefressen an so melodischem Rock-Zeug wie Satriani, Vai oder auch Andy Timmons und wenn ich das spielen will und schnelle Parts dabei sind, muss ich da eben durch. Ich find's auch total spannend, mich selbst dabei zu beobachten, wie ich "lerne", wie die Lernmechanismen sind und wie weit ich mit meinen, etwas speziellen Vorraussetzungen komme. Bin aber keineswegs "vom Ehrgeiz zerfressen" oder will unbedingt so spielen können wie Satch. Völlig klar, dass da Universen dazwischen liegen. Es macht mir einfach Spaß, mich selbst bißchen zu kitzeln, zu fordern auch wenn manchmal bißchen Frust aufkommt. Daher meine Frage, denn ich dachte mir dass viele von euch, die nun wirklich wesentlich besser spielen, auch mal an diesem Punkt waren und mir da rückblickend vielleicht ein paar Tips geben können. Was ja auch der Fall war, vielen Dank dafür!

@Perkeo Ich finde saucool, wie Du hier gegen die Steine arbeitest, die das Leben Dir in den Weg gerollt hat. Dein YT-Kanal ist klasse und ein echter Mutmacher. Ich kann Deinen Antrieb verstehen. Genügend gute Tipps hast Du bekommen. Ich denke, an Disziplin und eisernem Willen mangelt es dir nicht. Wahrscheinlich brauchst Du aber einfach noch mehr Zeit.
Ganz lieben Dank @KickstartMyHeart , das freut mich wirklich sehr!

Ich kann jetzt nicht auf alle Antworten eingehen. Aber vieles mache ich tatsächlich schon so, wie ihr mir geraten habt. Ein paar Dinge sind mir aufgefallen:
Die Parts, Licks, Solofigur, was auch immer, muss man sich erst aneignen, bedeutet, das was gespielt werden soll, kann man langsam spielen. So lange langsam, dass man es im Schlaf spielt, quasi.
Ja, das habe ich nun schon oft gehört und ich muss einräumen, dass ich da wohl noch zu ungeduldig bin. Ich neige dazu, das Tempo zu schnell zu erhöhen. Auch was Oliver schrieb, diese 10-20% am Anfang. Denke, da muss ich nochmal an meiner Disziplin arbeiten, dies konsequent so zu machen, auch wenn es mich nervt/langweilt.
3. Auf die Handhaltung achten. Aufwärmübungen und Fingerstreching vor dem Spielen werden meist unterschätzt.
Ja, die ist sowieso nicht optimal, was aber in meinem Fall ergonomisch schwierig ist. Meine rechte (Plek)Hand ist tendenziell immer zu weit Richtung Hals. Daran kann ich wenig ändern, sonst müsste ich ne Short-Scale spielen. Denke aber auch, dass ich meinen Fokus zu sehr auf die linke Hand richte und die Anschlagshand dann etwas zu kurz kommt. Und genau da verhaspel ich mich ja bei obigem Part immer. Links und rechts läuft einfach nicht syncron und ich werde mal versuchen, nur die rechte Hand zu üben. Das ist hier ziemlich tricky, weil schnell zwischen E und A Seite hin und her gefluppt werden muss. Also guter Hinweis.
4. Pausen machen! Für mich klingt es so als würdest du stundenlang ohne Pause üben.
Nein, um Gottes willen! Also ich mach da schon so 20 Minuten, dann Pause.

schmeiß Deinen Lebensunterhaltsjob hin, und mach nichts anderes mehr als üben, üben, üben, üben, üben, üben, üben, ...
Jup, das ist der Plan :) Tatsächlich hab ich gar nicht so viel andere Möglichkeiten, den Tag rum zu bringen...
2. Höre Dir den Song JEDEN Tag in Dauerschleife an, egal wo Du bist, bist Dir der Song sprichwörtlich aus den Ohren kommt
Ja, das mache ich bereits und finde das auch sehr hilfreich. Tatsächlich hab ich den Song noch beim Einkaufen im Ohr und "visualisiere" den Kram noch vor dem Gemüseregal oder in der Warteschlange an der Kasse... *lol*
5. Pomodoro Lerntechnik - SENSATIONELL! 25 Minuten ohne Ablenkung üben, dann "Zwangspause" von ca. 5 Minuten.
Kannte ich nicht, hab ich gegoogelt und werd ich mir nochmal genauer zu Gemüte führen.

Also vielen Dank euch allen!
Lg Perkeo
 
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Eventuell kannst du das Stück auch eine Weile liegen lassen und was anderes spielen. Ich habe als Jugendlicher klassische Gitarre gespielt, später hauptsächlich E-Gitarre, zwischendurch Flamenco.

Immer wieder lachte mich aber die Konzertgitarre an oder ich schaffte mir eine Zeitlang immer im Sommerurlaub das alte Repertoire drauf, weil da eine Konzertgitarre aka Klampfe mit auf Reisen ging.

Jetzt komme ich endlich zum Punkt: wenn ich möchte, kann ich die damals schon schwierigen Stücke heute viel besser spielen, weil das E-Gitarren-Spiel meine Technik in vielen Bereichen verbessert hat, die auch bei Klassik wichtig sind (z.B. rasendes Hammer on / Pull of bei Hendrix hilft bei legato in der Klassik oder Flamenco und natürlich auch umgekehrt).

Ich erinnere das auch von meinem Klassische Gitarre Unterricht. Erstmal lernte ich ein schwieriges Stück so dass ich es gerade so spielen konnte (Schwitzend nervös auf dem Schülerkonzert, furchtbare Erinnerung). Dann sollte ich was anderes üben und spielen. Das schwere Stück kam aber später wieder in den Fokus. Meine Technik hatte sich aber in der Zwischenzeit verbessert.

Aaaaalso conclusio: wie wäre es mit einer vorübergehenden Auszeit für das Satch-Stück und ran an den nächsten Favouriten? Ich kann dir leider keinen empfehlen, das war der Vorteil am Gitarrenlehrer. Der hatte dann was in Petto, was meine Technik wieder etwas weiterbrachte..
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ach ja und noch ein kleiner Nachtrag: Wenn man das Ziel ins Auge gefasst hat, ein Stück in einer gewissen Geschwindigkeit/BPM sicher und gut zu spielen, gelingt das meiner leidvollen Erfahrung nach nur, wenn man es um einiges schneller spielen kann, als zB noch 10 BPM mehr.
Erst dann fühlt es sich in der Zielgeschwindigkeit wirklich so an, dass es gut von der Hand geht.
Solange man den Noten noch ansatzweise hinterherrennt, geht das einfach nicht, da dann noch Gefühl/Eleganz/Ausdruck etc reinzulegen. Leider..
 
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Ich habe früher (so um 1985) viele Sachen von Gary Moore gespielt. Das war zu Beginn schon Wahnsinn, wenn es um die Geschwindigkeit ging.

Für mich war das "Geheimnis", dass man bei dem Marshall-Sound im "damaligen High Gain-Bereich" viele Töne garnicht picken muss, sondern Hammer On and Pull Off der linken Hand der Schlüssel ist.

Das hängt natürlich auch damit zusammen, dass wir früher wirklich laut gespielt haben und die Amps so auch die Saiten, mindestens teilweise, mit anregen konnten.

Dazu kommt, im Gegensatz zu vielen Empfehlungen, dass ich einerseits die richtigen Abläufe der Töne langsamer übte und bei Steigerungen, die ich noch nicht wirklich beherrschte, trotz der Unsauberkeit im
tonalen Bereich, so schnell spielte, wie es sein musste (nach Metronom oder Beat).

Den Rest erledigen Zeit und Disziplin.

Vielleicht hilft das.

Viele Grüße

Ray
 
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Aber von 110 zu 130 bpm erscheint mir beim Spielen als würden Lichtjahre dazwischen liegen.
naja, das ist schon nochmal ein ganzes Stück schneller.

Meine Tips:
- mach dich nicht verrückt, lass Dir Zeit. Du kannst das bestimmt schaffen, aber es kann dauern.
- Versuche, genau herauszubekommen, wo es hakt. Ein Übergang zwischen zwei Griffpositionen, ein Fingerwechsel, oder liegt es doch an der rechten Hand? ... meistens ist es eine vertrackte Sache, die man aber nur über genaues Beobachten herausbekommt.
- Übe langsam und - wichtig!- locker. Allermeistens schafft man das Tempo nicht, weil man verkrampft. So langsam dass Du das locker spielen kannst. Wenn Du das hinkriegst, wird das Tempo dann ganz von alleine kommen.
- wenn es wirklich eine schwere Stelle ist, dann musst Du schwereres Zeug üben als die Stelle ist. Mein einer Lehrer sagte immer, die Schwimmer trainieren mit Gewichten um den Bauch. Also dieselbe Stelle zB höher und tiefer auf dem Griffbrett, ohne Hinschauen, jeden Ton doppelt spielen. Nimm Dir die schweren Elemente (s. zweiten Punkt) und übe die vorwärts und rückwärts (Geheimtip).
- Nochmal, die Lockerheit ist das Wichtigste. Wenn du doch verkrampfst und merkst, dass es muskulär anstrengend war, mach unbedingt einen Tag Pause (oder mehr), damit Du nicht Sehnenscheidenentzündung oder ähnliches kriegst. Du hast Zeit. Es kann sein, dass Du eine Weile keinen Fortschritt merkst, es dann aber doch auf einmal schneller geht.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

5. Pomodoro Lerntechnik - SENSATIONELL! 25 Minuten ohne Ablenkung üben, dann "Zwangspause" von ca. 5 Minuten.
In Deinem Fall hat das null Relevanz. Das ist auch keine Lerntechnik, sondern nur eine Variante, mit Ablenkungen und Prokrastination umzugehen. Was auf Dich ja nicht zutrifft.
Bei Dir geht es nicht darum, dass Du das Üben vermeidest, sondern WIE du am effektivsten übst.

EDIT Beitrag #12 von milamatik ist gut. Das Stück mal eine Weile (4-8 Wochen oder auch mehr) weglegen und andere Stücke üben, die dich in der Richtung weiterbringen, ist ne gute Methode. Braucht halt Zeit. Also mach Dir keinen Stress.
 
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Naja, ich weiß auf jeden Fall wie man schnell spielt und ich lerne das schnelle spielen auch vielen Schülern , somit scheint es doch eine gewisse Relevanz zu haben ....
Aber jeder wie er denkt .... ;)

... und gerade das "Zwangspausieren" ist extrem wichtig! Und die Pomodoro Technik ist ein Segen für SCHNELLES lernen (nicht die einzige Technik, aber eine sehr praxisorientierte)
 
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ich weiß auf jeden Fall wie man schnell spielt
Das habe ich auch nicht bezweifelt.
und ich lerne das schnelle spielen auch vielen Schülern
auch das bezweifle ich nicht im Geringsten (auch wenn es lehren heißen müsste ..)
somit scheint es doch eine gewisse Relevanz zu haben ....
"es" soll die Pomodoro-Technik bedeuten? Siehe oben. Der Kollege übt so:
Also ich mach da schon so 20 Minuten, dann Pause.
Er übt 20, Du empfiehlst ihm 25 Minuten als SENSATIONELLEN Geheimtip. Ich bezweifle halt, dass das bei ihm den Unterschied macht. Ich kenne die Pomodoro-Methode halt aus dem Bereich Prokrastinationsbewältigung. Für viele Schüler, die erstmal wenig Bock auf Üben haben, ist das ein sehr guter Tip. Das Problem hat der Kollege aber gar nicht. Die Übezeit und Motivation ist doch nicht sein Problem, sondern musikalisch-motorische Dinge.
Aber wenn Du da andere Erfahrungen hast, auch gut.
 
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Für mich war das "Geheimnis", dass man bei dem Marshall-Sound im "damaligen High Gain-Bereich" viele Töne garnicht picken muss, sondern Hammer On and Pull Off der linken Hand der Schlüssel ist.
So weit bin ich eigentlich schon. Auch ohne Marshall :) Bei Satriani kommt das ohnehin sehr häufig vor. Trotzdem Danke für den Hinweis.
Dazu kommt, im Gegensatz zu vielen Empfehlungen, dass ich einerseits die richtigen Abläufe der Töne langsamer übte und bei Steigerungen, die ich noch nicht wirklich beherrschte, trotz der Unsauberkeit im tonalen Bereich, so schnell spielte, wie es sein musste (nach Metronom oder Beat).
Eben hier war ich etwas am Schwimmen wegen diesem Kiltz-Video:


View: https://www.youtube.com/watch?v=TMxKN3GRyUQ&t=630s

Mir ist nicht ganz klar, was nun erfolgversprechender ist. Methode "Geschwindigkeit kommt von alleine" oder eben "Zen of Speed Picking". Grundsätzlich fühlt sich ein langsames Spielen für mich eben auch "falsch" an. Wahrscheinlich ist beides richtig und es liegt an mir, raus zu finden, wann ich mit welchem Vorgehen besser voran komme.
Er übt 20, Du empfiehlst ihm 25 Minuten als SENSATIONELLEN Geheimtip. Ich bezweifle halt, dass das bei ihm den Unterschied macht.
Das mit den 20 Minuten hatte ich erst nach Olivers Beitrag gepostet, also alles gut :) Ob es nun tatsächlich 20, oder 23, 24 oder auch nur 19 Minuten sind.... kann auch sein. Ich habe eine Zeitlang mal die Zeit gestoppt um meine tatsächliche Spielzeit zu erfassen. Hab dann allerdings oft vergessen, die Uhr anzuhalten, was mich auch wieder genervt hat. Also es sind "rund" 20 Minuten.
 
Er übt 20, Du empfiehlst ihm 25 Minuten als SENSATIONELLEN Geheimtip. Ich bezweifle halt, dass das bei ihm den Unterschied macht. Ich kenne die Pomodoro-Methode halt aus dem Bereich Prokrastinationsbewältigung. Für viele Schüler, die erstmal wenig Bock auf Üben haben, ist das ein sehr guter Tip. Das Problem hat der Kollege aber gar nicht. Die Übezeit und Motivation ist doch nicht sein Problem, sondern musikalisch-motorische Dinge.
Aber wenn Du da andere Erfahrungen hast, auch gut.

So wars ja auch gemeint, ob das dann 25 oder 30 Minuten sind, mal egal, wichtig ist einfach nicht zu lange und die Pause als Zwangsunterbrechungen einbinden ;)
 
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Jeder lernt ja anders, aber das mit dem „Zeit geben" ist mir selbst nicht unbekannt.
Ich hatte (bzw. habe eigentlich) mit den Studio Solo von Smoke on the Water das vergleichbare Phänomen. Da waren es nur wenige bpm, die zwischen „sauber“ und „gepfuscht“ entschieden haben.
Dabei habe ich diese spezielle Stakato-Stelle, länger und oft als Loop isoliert geübt und via Anytune Player die Geschwindigkeit sogar nach 10 Wiederholungen langsam hochgerampt. Aber kurz vor Original Tempo hat es mich dann immer wieder geschmissen, bzw. wurde es unsauber. Im Bandkontext von Null auf Hundert war das nochmal mehr herausfordernd.

Dann habe ich hier im Board ein Zitat von Martin Miller gelesen, das sinngemäß lautet: Beim bewusst gesteuertem Spielen, unterliegen wir einer Limitierung der Geschwindigkeit! Es dauert relativ viel Zeit, wenn wenn die Bewegungsimpulse bewusst, gezielt ausgelöst werden müssen/sollen.
Erst wenn die Bewegungen/Bewegungsfolgen automatisiert ablaufen können, ohne dass darüber nachgedacht wird/werden muss, kommt das viel schnellere „Kleinhirn“ bei der Steuerung zum Einsatz. (Der Schlüssel ist hier, die Melodien/Licks in z.B. Teile von drei oder vier Tönen zu unterteilen, die man leichter automatisiert abspulen kann).
Für Leute, mit hohem Anspruch an sauberem Spiel, kann das dann zur Hürde werden, die nicht überwunden werden kann. Man muss zulassen können, die „Kontrolle“ aufzugeben. Eine schwierige Kiste! Man will sich schließlich auch kein Pfusch/Mist antrainieren…

Da ich da aber bei diesem Stakatoteil nicht recht weiterkam, das Solo aber Live spielen sollte, habe ich mich da eben „durchgemogelt“ und so gut es ging gespielt. Seit dem geht aber weiter aufwärts! Ich feuer das bei den Proben so raus, wie ich es im Muskelgedächtnis habe und es wird langsam immer besser.
Sicher kein „Patentrezept" um der Shederer in 3 Tagen zu werden, aber "Verbissenheit" kann auch kontraproduktiv sein.
 
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viele Töne garnicht picken muss, sondern Hammer On and Pull Off der linken Hand der Schlüssel ist.
Jein, die Technik dazu heißt Legato und neben Allan Holdsworth sind z.B. Richie Kotzen und Joe Satriani für ihr herausragendes Legatospiel bekannt, aber es klingt anders, als gepickte Noten. Vor allem im High Gain-Bereich. Ich finde beides hat seinen Charme und spiele viele Dinge Legato, die z.B. von Zakk Wylde oder John Sykes als striktes Alternate Picking gespielt werden, weil mir die Überzeit heute einfach fehlt, die ich vor 40 Jahren noch hatte. Und hätte ich damals gewusst, wie wichtig insbesondere die Rechts-Links-Koordination ist, hätte ich darauf seinerzeit wesentlich mehr Zeit verwendet. Das ist einer der einschränkendsten Faktoren, die mich auch immer wieder einholen. Siehe nächster Punkt:

Beim bewusst gesteuertem Spielen, unterliegen wir einer Limitierung der Geschwindigkeit! Es dauert relativ viel Zeit, wenn wenn die Bewegungsimpulse bewusst, gezielt ausgelöst werden müssen/sollen.
Das ist super wichtig. Deshalb sollte es dann eigentlich weiter heißen, dass es "unmöglich ist, ab einer bestimmten Geschwindigkeit/Takt-Zeiteinteilung diesen Impuls noch bewusst auszulösen, weil man zu langsam denkt und deshalb einen Schritt zurückgeht, um mit Betonung der einzelnen Startpunkte - z.B. der 1, 2, 3 und 4 bei 16teln - bewusst trainiert und die dazwischenfallenden - z.B. die 'e+e' bei 16teln - nicht mehr bewusst steuert". Dann bekommt man mit viel Geduld und Disziplin seine Hände koordiniert und kann auf die linke Spur wechseln.
 
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