Neutrales Kleinmembranmikrofon

  • Ersteller Gast236322
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Kein C391! (Die sind wirklich harsch!)
Dem möchte ich widersprechen.
C391B habe ich mehrere, auch mehrere C451B. Die C391 finde ich alles andere als "harsch", sondern im Gegenteil vergleichsweise neutral. Auf jeden Fall neutraler als die C451, denn sie haben nicht diese Brillanz-Anhebung im Frequenzgang wie das C451, bzw. eine deutlich geringere.
Auch dazu meine üblichen "idealisierten" Frequenzgänge: C319B vs. C451B

Allerdings ist das Polar-Pattern der Niere beim C451 konsistenter als das des C391. Bei letzteren gehen vor allem die Tiefen (125 Hz), aber auch einige hohe Frequenzen (vor allem 8000 Hz) deutlich in Richtung Kugel. Der on-Axis Frequenzgang des C391 ist hingegen flacher wie schon gesagt.
Die austauschbaren Kapseln des C391 (bzw. der "Blue Line" Serie wie sie offiziell heißt) sind für mich ein echtes Pfund. Die Konstruktion mit der Bajonett-Kupplung der Kapseln an das Speiseteil ist mehr als pfiffig, ist damit doch der Wechsel der Kapseln selbst in der Live-Hektik ein völlig stressfreies Kinderspiel!

Ich benutze beide Mikrofontypen gerne, vor allem das C391 besonders gerne für jegliche Instrumentenabnahmen bei Live-Veranstaltungen für PA.

Mit den genannten Top-Mikros von Schoeps, Gefell, Haun usw. können beide Serien sicher nicht wirklich mithalten.
Für Live-Bühne und PA wären mir die tollen Teile aber zu teuer und wertvoll. Wenn da mal eins aus der Hand fällt ... :oops:

Ergänzung:
Es soll noch erwähnt werden, dass meine C391 und C451 alle schon älter sind und gekauft wurden als AKG noch komplett in Österreich produzierte.
 
Grund: Typo korrigiert
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Und überhaupt löst doch alleine schon der Anblick von Mikrofonen bei vielen Usern Emotionen aus, oder?

Rapper ohne Flow und ohne besondere Performance vor einem Audio Technica AT4035SV, was eigentlich gut für die Stimme paßte. Nach einer Zwangspause (...wegen verzweifeltem Aufnahmetechniker... ;) ) und Tausch gegen ein CAD Equitek mit goldfarbenem Gitter lief es wie ausgewechselt...
Nur der Vollständigkeit und für Mitleser, die es betreffen mag: Diese beeindruckenden Effekte oder vergleichbare emotionale Bindungen zu Mikrofonen sollte man bei Sängerinnen und Sänger aus dem "Klassik"-Genre eher nicht erwarten. Den allermeisten dort ist es ´pupsegal´ was für ein Mikro man vor ihnen aufbaut. Den meisten ist sowieso nur das Ergebnis wichtig und dass das Ding auf dem Stativ sie nicht ablenkt oder gar stört, z.B. beim Blick auf den Dirigenten (was aber beim üblichen Aufbau unter Kopfhöhe und mit einem gewissen Abstand nicht zu erwarten ist). Ein dicker Mikro-Bolide würde diesen Künstlern eher Angst einflößen als sie zur Höchstleistung anspornen.
Nicht umsonst werden für Klassik-Produktionen gerne die ultraschlanken speziellen Mikrofonstativstangen benutzt, wo oben nur die Kapsel drauf ist und das Speiseteil unten am Fuß (Schoeps lässt auch hier grüßen - bei Fernsehproduktionen werden diese so schön dezenten Konstruktionen schon alleine aus optischen Gründen bevorzugt).
 
Bei Klassikvocalaufnahmen werden üblicherweise auch Usis genommen. Die Schoepse haben sich halt seit den Drei Tenören Live durchgesetzt.
 
Allerdings ist das Polar-Pattern der Niere beim C451 konsistenter als das des C391. Bei letzteren gehen vor allem die Tiefen (125 Hz), aber auch einige hohe Frequenzen (vor allem 8000 Hz) deutlich in Richtung Kugel. Der on-Axis Frequenzgang des C319 ist hingegen flacher wie schon gesagt.
Die austauschbaren Kapseln des C391 (bzw. der "Blue Line" Serie wie sie offiziell heißt) sind für mich ein echtes Pfund. Die Konstruktion mit der Bajonett-Kupplung der Kapseln an das Speiseteil ist mehr als pfiffig, ist damit doch der Wechsel der Kapseln selbst in der Live-Hektik ein völlig stressfreies Kinderspiel!

Ich habe selbst seit 30 Jahren immer noch drei SE300B mit Nieren-, Supernieren- und Achterkapseln. Die benutze ich noch gerne für percussion (nicht die Becken!) Das Mikro ist für mich der klassische Beweis dafür, dass 0° Frequenzgangsgemälde der Hersteller nicht so wirklich was über Neutralität aussagen. Das habe ich aber auch erst geschnallt, als ich mir die o.g. Schoeps, Sennheiser, Neumann leisten konnte. Die C391klingen harsch, wenn man mal den richtigen Vergleich hat und seidig sind sie halt auch nicht. Für mich eben Doppelminus.
Die Bajonettverriegelung habe ich auch immer gelobt, bis ich feststellen musste, dass mit zunehmendem Alter die Vernickelung verschwand und seit das Messing darunter zum Vorschein kam, muss ich regelmäßig Silikon einsetzen, damit ich die Kapseln noch wechseln kann.
 
Das c391 habe ich live immer als Mindeststandard akzeptiert, richtig gut fand ich es nie. Kontaktprobleme am Bajonett gab es da auch schon in den 90ern. Neutral ist definitiv anders.

Weil das jetzt schon ein paar mal genannt wurde: MKH 40 ist schon auch eine Option, ich habe da keine A/B Vergleiche gemacht, weil mir meins geklaut wurde, bevor ich Zugang zu Schoeps und DPA hatte. Das gleiche gilt für AKG C460/480, die habe ich auch gut in Erinnerung, aber mir fehlt der direkte Vergleich.
 
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Ja, das mit den C460/480 sehe ich genau so. Sind die hörbar neutralsten AKGs. Schön, dass sich unsere Erfahrungen weitgehend decken.
 
Hier mal eine Testaufnahme mit dem Microtech Gefell M 300
 

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  • Microtech Gefell M 300 Gitarre ohne Kompressor .mp3
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Ich kann Dir nur empfehlen entweder Schoeps oder Microtech Gefell zu nehmen,
Das M300 kann dem Schoeps als einziges KM das Wasser reichen?
Wo kann ich denn das Modulare System von Fa. Haun einordnen?

Ich habe auf der Gefell Homepage nach Händlern gegooglet (scheinbar kein Werksverkauf wie bei Haun oder Weissklang möglich ?).
Bei den ausgewiesenen Händlern---auf Bestellung.
Klar, wenn man was endzeitmäßig gutes und vernünftiges kauft...kann man auch mal ein paar Tage warten. ;)
Aber sonderlich populär scheint das Gefell nicht zu sein?

sonst stellst Du in spätestens zwei Jahren wieder die selbe Frage!
Das darf auf keinen Fall passieren.:oops:;)

Man könnte nun einfach das Beste und damit Teuerste kaufen (was ursprünglich im Starterthread nicht vorgesehen war).
Oder ich mache mir klar, dass ich mit weniger hinkomme?
Dafür dann aber vielleicht sogar 2 (was noch die Frage ist, manche sind scheinbar so matched das man sie auch einzeln anschaffen kann)?

Meine aktuelle Idee ist, mich eventl. von "unten hoch zu kaufen"?
D.h. man müsste eine Mindestqualität festlegen....
Testen...Rückgabe ja/nein.
 
Das Gefell ist definitiv besser als das Haun, ich habe 8 von den Haun, mag sie sehr gerne, ziehe sie bisweilen dem km 184 vor, aber Schoeps, DPA, Gefell und wahrscheinlich auch mkh 40 sind noch mal deutlich besser. Die vier spielen mehr oder weniger in der gleichen Liga, da entscheidet dann wieder der persönliche Geschmack.
 
Hallo, Jörg,
Dafür dann aber vielleicht sogar 2 (was noch die Frage ist, manche sind scheinbar so matched das man sie auch einzeln anschaffen kann)?
...wenn wir über die Preisklasse Neumann aufwärts (Haun würde ich auch in diese Qualitätsstufe einordnen) reden, dann brauchst Du Dir um ein gematchtes Pärchen keine Sorge zu machen. Da ist die Qualitätskontrolle so hoch aufgehängt, daß das schon so paßt...

Viele Grüße
Klaus
 
Immerhin wurde in diesem Test von 2006 in einem amtlichen, mir bekannten Labor vergleichsgemessen
Zunächst Danke für den Link.(y)

Was mich beim Testergebnis etwas nachdenklich stimmt ist die Aussage, dass das Rode NT5 als Neutral bewertet wurde.
Und hier im Forum ist die Tendenz bei der Beurteilung des NT5 "zu spitz in den Höhen". Manchmal auch: "Chinahöhen (obwohl die Kapsel in Australien gefertigt wird ?).
SummaSummarum zum NT5: das NT5 wird im Test regelrecht empfohlen ... hier im Forum (in der Expertenrunde) abgelehnt bis verrissen. :opa:
Nachdenklich stimmt mich der Test insofern, ob ich dann den Spitzenbewertungen wirklich 100pro vertrauen kann?

Ansonsten steigt in der Beurteilung die gebotene Qualität mit dem Preis.
Die Bewertung Preis-/Leistungsverhältnis finde ich bei den Spitzenmikrofonen unintressant.
Nahezu jedem hier im Forum ist geläufig, dass man ordentlich an Euro drauflegen muß in der Spitzenklasse, um minimalste Qualitätssteigerung zu bekommen.
 
Die Bajonettverriegelung habe ich auch immer gelobt, bis ich feststellen musste, dass mit zunehmendem Alter die Vernickelung verschwand und seit das Messing darunter zum Vorschein kam, muss ich regelmäßig Silikon einsetzen, damit ich die Kapseln noch wechseln kann.

Nimm Sanitärsilikon - dann brauchst Du sie nie wieder wechseln! :evil:

Damit keine Missverständnisse entstehen: Es war sicher Silikonöl gemeint.

*
 
Anfänger!
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Fußpaukenschorsch
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Was mich beim Testergebnis etwas nachdenklich stimmt ist die Aussage, dass das Rode NT5 als Neutral bewertet wurde.
Und hier im Forum ist die Tendenz bei der Beurteilung des NT5 "zu spitz in den Höhen". Manchmal auch: "Chinahöhen (obwohl die Kapsel in Australien gefertigt wird ?).
SummaSummarum zum NT5: das NT5 wird im Test regelrecht empfohlen ... hier im Forum (in der Expertenrunde) abgelehnt bis verrissen. :opa:
Nachdenklich stimmt mich der Test insofern, ob ich dann den Spitzenbewertungen wirklich 100pro vertrauen kann?

Wichtig vor allem:
Für was benötigst Du ein KMK, also für welche Quellen/Instrumente?

Zum NT5:
Wichtig, und das war bei dem PA-Magazin gut, ist die Klasseneinordung, es kommt hier in die Mittelklasse, das Gefell und Schoeps sind zwei Klassen drüber in der Spitzenklasse.
Und so ist es auch.
Das Preis-/Leistungsverhältnis ist eben vom klanglichen Ausgangspunkt betrachtet trügerisch, es vergleicht halt nur Preis mit Leistung. Extrembeispiel: tbone SC 400 für 49€, Preis-/Leistung sensationell!, absolut gesehen, Einstiegsklasse ;-)

Schoeps und Gefell
Aus klanglicher Sicht ist das genannte Schoeps die Messlatte, kostet eben auch 1500€.
Ich kenne kein Kleinmembranmikrofon was die Frequenzen so austariert und musikalisch wiedergibt, vor allem der Mittenbereich ist unschlagbar. Zudem formidable Auflösung, und es klingt nie "kühl".

In Sachen Auflösung und Klarheit ist das Gefell M300, auch in der gleichen Klasse, Spitzenklasse, keinen Unterschied.
Klanglich hat es nicht ganz (subtil) die Mittenpräsenz wie das Schoeps, und "wirkt" eine Spur "kühler".
Das sind aber subtile Nuancen. Und oft ist es eben nur die formidable Klarheit des Gefells was es selten mal kühler erscheinen lässt.

Die Beachtung der Nuancen ergeben Sinn, wenn man die passenden Quellen aufnimmt und es für einen wichtig ist, das
der Unterschied der Nuancen auch eine Rolle spielt.

Also wichtig ist, was nimmst Du in welcher "Spieler-Qualität" auf?
Gib doch mal ein paar Audiobeispiele.
 
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Wenn Du noch eines zu Deiner Liste hinzufügen möchtest: Soyuz 013.
Habe es noch nicht getestet, wurde mir aber empfohlen.
 
Vielleicht passt das ja hier her: Ich hatte mir ein Haun MBC 440 gekauft. Und zwar eigentlich erst nur eins bei D.A.S. in Hamburg.

Das hat mir aber so gut gefallen, weil es klar und transparent ist und auch im Vergleich zum e 614 eine höhere Ausgangslautstärke besitzt, dass ich bei MBHO in Obrigheim ein zusätzliches MBC 440 bestellt habe. Herr Haun, der wirklich sehr freundlich ist, hat mir angeboten, mein vorhandenes Mikro einzuschicken, sodass er es mit dem neuen abgleichen kann. Das hab ich gemacht.

Nun hab ich ein gematchtes Paar MBC 440 und bin sehr zufrieden. Zumal der Abgleich der Mikrofone und das von mir dazu bestellte Doppeletui auf Kulanz liefen und somit kostenlos waren.
 
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Mich wundert, dass hier bislang nicht das MC 930 von Beyerdynamic in den Ring steigt. Seit langer Zeit nehme ich alles mögliche mit einem Stereopaar von diesen unaufdringlichen Kleinmembranern auf. HP-Filter zuschaltbar (setzen bei 250 Hz mit 6 dB Dämpfung ein), PAD von 15 dB. Die liegen für Homerecording auf einem guten Level und verzeihen mE auch einen suboptimalen Raum. Für die ganz besonderen Momente gibt es allerdings noch ein Schoeps.
 
Einfach Mal mit großen Vollbereichselektrostaten über Class-D Verstärker abhören und dann wird sofort klar, warum nur Mikrofone von Schoeps in Frage kommen.
 

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