Die Orgel ist tot, es lebe die Orgel ...

  • Ersteller Frrranky
  • Erstellt am
Nach was es für Dich aussieht tangiert mich nicht.
... das wiederum illustriert das Bild, das Martmann von gnätzigen, humorfreien und dogmatischen Orgel-Opas entworfen hat (und das ich nicht verifiziert habe, könnte also durchaus sein, ihm ist da einfach die Freude am bissigen Schreibstil durchgegangen, aber es hat eindeutig Unterhaltungswert ;) ) doch recht trefflich :D
Nicht, dass du das auch wieder in den falschen Hals bekommst: ich halte Nerds für eine wesentliche kulturelle Triebfeder, sie pflegen, was andere nicht begreifen, sie lieben, was anderen entgeht, sie konservieren Wissen und Fachkunde. Aber eine Leidenschaft ohne Lächeln?
.. sowas müssen wohl meine Eltern (Baujahr frühe 30er) bewundert haben, als sie mich zur Orgel bringen wollten (was ich kategorisch abgelehnt habe, solche Orgelakrobatik war schon in den frühen 70ern eher uncool, bei allem Respekt für's Handwerk, Null-Gänsehaut-Tralalla in Reinform) ...
 
Zuletzt bearbeitet:
frankpaush
  • Gelöscht von Duplobaustein
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Nicht, dass du das auch wieder in den falschen Hals bekommst: ich halte Nerds für eine wesentliche kulturelle Triebfeder, sie pflegen, was andere nicht begreifen, sie lieben, was anderen entgeht, sie konservieren Wissen und Fachkunde. Aber eine Leidenschaft ohne Lächeln?
Ich habe mehr Humor als Du denkst .............
das fängt schon bei meinem Nick an.......;)
.. sowas müssen wohl meine Eltern (Baujahr frühe 30er) bewundert haben, als sie mich zur Orgel bringen wollten (was ich kategorisch abgelehnt habe, solche Orgelakrobatik war schon in den frühen 70ern eher uncool, bei allem Respekt für's Handwerk, Null-Gänsehaut-Tralalla in Reinform) ...
Dann sei doch froh daß Deine Eltern den richtigen Riecher hatten, oder spielst heute keine Orgel ???

Für mich ist eine Orgel ein Orchester mit dem ich das umsetze was mir
soundmäßig vorschwebt. Reichen zwei Hände und Füße nicht aus werden Ideen
per 8 Spur Multitrack ( rein analog auf TB ) umgesetzt.
Fehler sind leider dazu da daß man sich traut sie auch zu machen ..........
Digital kann jeder und Events verschieben bis sie passen........
Es ist eben mein Hobby und ich muß niemandem etwas beweisen
 
mein Fazit: die Heimorgel (und ihre Profiverwandten) sind so gut wie tot, es leben allein die Hammond und ihre Klone weiter :tomatoes:
:opa:
 
Zur Erinnerung: Nerds waren früher definiert als Personen mit einem ungeselligen Hobby, Plattfrisur, Kassengestellbrille und Pizzaschachteln, die sich stapeln.
Die heutigen Nerds tragen offensiv gepflegt Bart, Basecap und Hornbrillen. Heute also eher ein gestylte Modetrend, damals noch unfreiwilliger Hängeschulterschlacks.
 
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Heute also eher ein gestylte Modetrend, damals noch unfreiwilliger Hängeschulterschlacks.
.. naja, obwohl in dieser eher allgemeinen Sicht etwas OT, ich denke, es gibt und gab schon immer beide (Rand-)Erscheinungsbilder ... wichtiger dürfte eher die Haltung zu einem Spezialgebiet sein ...
 
Es ging ja nicht darum, was Du gebaut hast, sondern um die ausgelieferten Serienorgeln.
Und da gab es doch neben den transportablen futuristischen "Konzertorgeln" auch meist immer noch parallel die wohnzimmertauglichen Heimorgel-Varianten in Möbeloptik - so gesehen kann ich @Martman schon beipflichten.
Ich nehme mich da absolut nicht wichtig - ich bin nur einer von vielen tausend
Orgelfreaks , die sich ihr Instrument selbst gebaut haben.

Bis ca 1970 gab es in Musikgeschäften nur Serien Orgelmodelle.
Ich selbst bin in der Zeit des öfteren auch um ein Solina Orgelmodell herumgeschlichen, weil es auf einer LP von Klaus Wunderlich abgebildet war.
Bis Mitte der 60er hatte jedoch schon Dr Rainer Böhm die ersten Röhrenorgeln
für seine Kundschaft gebaut bzw er bot Bauteilsätze dafür an.
Ab 1969 gab es dann die ersten nT Bausätze und etwa zur gleichen Zeit begann
man auch bei Wersi die Orgelserie W 248 zu produzieren..
Während man bei Böhm nur Bausätze kaufen konnte hatte man bei Wersi die Wahl
zwischen Bausatz und Fertigfabrikat. Beide Firmen waren jedes Jahr auch auf der
Hannover Messe in der Halle 9A vertreten, teilweise Stand neben Stand.
Daneben wurde auch auf sogenannten örtlichen Hausmessen wie in HH die
"Du und Deine Welt " oder die IFA in Berlin usw ausgestellt.

Neben den Serien Modellen der Hersteller Hammond , Lowrey, Wurlitzer, Hohner,
Farfisa, Yamaha, Technics sind die Selbstbaufirmen Böhm und Wersi ein nicht zu
vernachlässigender Faktor. Verkaufszahlen von Böhm kann man nur schätzen, jedoch bei Wersi sind solche Zahlen bekannt - zumindest was die Weltraum Orgelserie ab 1975 betrifft. Vom größten Modell Galaxis lagen zB noch vor der ersten Auslieferung bereits 150 Vorbestellungen vor. ( Listenpreis ca 70.000 DM )
An der Produktionsspitze lag das Modell Helios gefolgt von der Saturn und der Orion. Man bewegt sich hier im 4 bis 5 stelligen Bereich was Produktionszahlen angeht.
Das Verhältnis Bausatz - Fertigmodell liegt ungefähr bei 80 : 20
Später bei der CD Linie ab 1988 lag es anfangs auch bei diesem Verhältnis, was sich jedoch später auf 50 : 50 wandelte.

Während man bei Alleinunterhaltern in den 70ern fast durchweg Farfisa oder Elka
als Instrument antraf in Bands die einmanualigen Instrumente VOX Continental
und später den DX 7 oder Korg CX 3 fand sich in Wohnzimmern oft genug eine
Technics oder Yamaha Orgel. Bei solventerer Klientel dann auch schon mal eine
große Lowrey , Wurlitzer oder gar Hammond.
Als dann bei Alleinunterhaltern auch die Wersi Instrumente sich verbreiteten zog man am heimischen Herd auch nach und wechselte die Marke.
Das hat nach meiner Auffassung sicher mit massiver Werbung und entsprechenden
Veranstalungen / Konzerten der Wersi Künstler zu tun.
Eine gewisse Marktsättigung trat ca Mitte der 90er ein. Durch die SMD Technik
RHOS und weiterer Vorschriften wurde das Ende der Selbstbauära eingeläutet
und solche Bausätze auch nicht mehr angeboten.
Die heutigen Fertiginstrumente mögen zwar für Interessierte durchaus interessant sein nur das Handicap dürfte im Preis liegen der sich heute durchweg auf dem
Niveau eines Mittelklasse Autos bewegt..
Eine Zeitlang war ja der Gebrauchtsektor bei Ebay eine Alternastive nur das scheint mir mitlerweile auch zu Ende zu gehen. Etliche Offerten sind schon
Ladenhüter seit geraumer Zeit.

Was man jedoch festhalten sollte.
Viele Ideen sind von Einzelpersonen ersonnen - nennen wir sie ruhig Tüftler
im stillen Kämmerlein - und erst nach und nach entstand aus solchen Ideen dieser
Pioniere das was dan ggf in eine Firma mündete.

So geschehen zB mit der KeyB von Elvio oder dem
HX 3 von Carsten

Ohne diese Tüftler wäre die Orgel vielleicht wirklich tot
- abgesehen von denen die die alten Instrumente am Leben erhalten

Mit dem damaligen Aufhänger " Baumarkt Orgel " hat Carsten
viele Leute angesprochen sich ihren Hammond Clone selbst zu bauen.
Das ist alles im HX 3 Forum der Jahre 2011 ff nachzulesen.

Sorry, wenn sich plötzlich soviele dafür interessieren und sich sogar
Leute ohne irgendwelche Fachkenntnisse an den Bau wagen

http://forum.keyboardpartner.de/viewtopic.php?p=2035&hilit=canada#p2035

kann die Orgel nicht tot sein
 
Zur Erinnerung: Nerds waren früher definiert als Personen mit einem ungeselligen Hobby, Plattfrisur, Kassengestellbrille und Pizzaschachteln, die sich stapeln.

Cordhose, 'Fliegerhemd', ggf. recycled von Papa. Oft auch Seitenscheitel. Pizzaschachteln ist schon Jung-Zeit, am Anfang der Nerdheit, der Ur-Nerdzeit, war 'Mama kocht'.
Einen kleineren Anteil Popper-Nerds gab es auch immer, so wie 'Haengeschulterschlackse' ungebrochen hochpraesent sind - lediglich mutierten im Laufe der Zeit Haengeschultern zu amorph-verschwommenen Koerperformen, wo sich beim normalen 'Normalo' normalerweise Gesichtskonturen, Hueften, Sehnen, Pobacken, Bi-und Trizepse abzeichnen.

Interessant uebrigens, dass bei einem Thread, der als Schau auf die juengere Jetztzeit ansetzte, geschaetzt 99% der Beitraege von 'frueher' schwadronieren :evil:
 
Zur Erinnerung: Nerds waren früher definiert als Personen mit einem ungeselligen Hobby, Plattfrisur, Kassengestellbrille und Pizzaschachteln, die sich stapeln.
Die heutigen Nerds tragen offensiv gepflegt Bart, Basecap und Hornbrillen. Heute also eher ein gestylte Modetrend, damals noch unfreiwilliger Hängeschulterschlacks.
Du vermischst m.E. die Begriffe Nerd und Hipster….
 
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Damit beschränkt sich die Definition " klassische E Orgel " allein nur auf
die Tonerzeugung.
Kleine Einschränkung: Mein Ex war Organistin und spielte u.a. daheim eine Wersi. Mit Keybaords kann man das klanglich nachstellen, aber gruppiere mal mehrere Keyboards so knapp und kompakt wie die Tastaturen bei einer Orgel liegen. Das Nächste sind die Zugriegel: Bei schnellem Spielen und Wechseln, werden ganz bestimmte Stilmittel eingesetzt und das erfordert sichere und schnelle Griffe. Mit den oben drauf gelegten MIDI-Zugriegeln-Dingern geht das nicht flüssig zu machen und ist auch MIDI-mäßig oft zu grob gerastert. Es braucht wenigstens eine vernüftig angeordnete Tastatur-Kombi. Und schaue ich einmal oben in das Bild, sehe ich allein 4 Manuale.
 
da bin ich jetzt voll platt, der darf eine Stunde in Wacken spielen ????
Das ist ja GRAUENVOLL
Wer feiert denn Mambo Kurt? Die Millennials feiern Mambo Kurt! Die finden ihn so scheiße, daß es schon wieder geil ist.

Vor allem aber fehlt denen die Erfahrung mit den Kreisklasse-Alleinunterhaltern, die die Tanztees, Dorffeste etc. der ländlichen Bundesrepublik der 70er und frühen 80er auf italienischen "Hemmingorgeln" mit irgendwelchen Gassenhauern beschallten. Das war "vor deren Zeit". Ich glaube sogar, der typische Mambo-Kurt-Fan ist in irgendeiner Großstadt in der alten Bundesrepublik aufgewachsen und hat Alleinunterhalter an sich schon nicht kennengelernt, weil es vor Ort von vornherein eine lebendige Indie- und Underground-Musikszene gab.

Die Baby Boomers aus der Provinz kennen die Kreisklasse-Alleinunterhalter noch, und sei es, weil sie von Mama und Papa oder Oma und Opa zu entsprechenden Veranstaltungen geschleift wurden. Die wissen ganz genau, woher Mambo Kurts Stil kommt. Und die finden diesen Stil heute wie (möglicherweise) damals grauenerregend und zum Fremdschämen, scheißegal, wer es wann und warum spielt bzw. gespielt hat.

Ich denke eher ein Ersatz für eine Kino bzw. Theater Orgel. Von Anfang an waren Begleitung und Spielhilfe dabei, bei der Kirchenorgel braucht es so etwas nicht, bei Kino oder Theater Orgel n war das aber immer schon fester Bestandteil. Daher sehe ich diese Instrumente eher als Vorbild.
Ähm, die Hammond-Tonradorgel wurde tatsächlich als Sakralorgel konzipiert. Als Einsatzgebiet gedacht waren kleine Kirchen in US-Kleinstädten weitab der Küsten.

In so Metropolen wie an der Westküste, an der Ostküste oder an den Großen Seen wurden ja richtig große Kirchen gebaut wie in Europa. Da lohnte es sich auch, Pfeifenorgeln mit allen Schikanen zu installieren.

In den kleinen Popelkaffs in Flyover Country sah es anders aus. Die Amis haben ja nicht so das deutsche Konzept von Kirchengemeinden mit einem Gemeindeort, wo dann eine Kirche für mehr als ein Dutzend Dörfer steht. Da hat jedes kleine Kuhkaff mindestens eine eigene Kirche. Und das sind dann so kleine Holzverschläge. Da lohnte es sich ganz einfach nicht, teure Pfeifenorgeln installieren zu lassen.

Statt dessen hat man das aufgestellt, was man eben hatte: ein Klavier. Nun ist ein Klavier aber denkbar ungeeignet, um Sakralliteratur zu spielen, die für Orgeln komponiert ist.

Genau da sprang Laurens Hammond ein. Er erfand eine elektrisch betriebene Orgel mit einem ähnlichen Funktionsprinzip wie Thaddeus Cahills Telharmonium, aber weil inzwischen Elektronenröhren und damit die elektrische Verstärkung erfunden waren, konnte die Technik so klein gebaut werden, daß sie in einen Spieltisch paßte. Die Hammond-Orgel war viel kleiner als eine Pfeifenorgel, sie war bezahlbarer als eine Pfeifenorgel, und es dauerte weniger als eine Stunde, sie aufzustellen und anzuschließen – und nicht mehrere Tage oder Wochen wie bei einer Pfeifenorgel. Reintragen, an Strom anschließen, Verstärker antüten, fertig.

Kino- und Theaterorgeln wurden erst elektrifiziert, als Transistoren und Halbleiterschaltungen zur Verfügung standen. Auf den neuen Orgeln stand dann auch nicht "Hammond", sondern "Wurlitzer", "Baldwin", "Conn" oder dergleichen. Mit einer Hammond-Tonrad-Klangerzeugung hätte man den Rambazamba-Sound einer Theaterorgel nie so hinbekommen wie mit Transistorschaltungen.

Im übrigen hat eine Hammond BC von 1936 weder Rhythmusgerät noch Begleitautomatik. Und eine Hammond B3 hat das auch nicht.

Was ist daran eigentlich verkehrt, daß jemand ein Forum aufmacht welches
alte analoge Orgeln zum Thema hat ?
Überhaupt nichts. Du mußt keine Feindbilder suchen, wo keine sind.

Ich habe ja auch nicht kritisiert, sondern erwähnt.

In den 70ern waren elektronische Orgeln
" in " , egal ob es nun eine kleine Philocorda, Solina, Farfisa oder eine
billige Kaufhausorgel war. Es gab sie noch die Alleinunterhalter Szene und selbst
in kleinen Bands gab es einen Keyboarder.
Haben wollte damals fast jeder Interessierte so ein Instrument. Nur der Preis
war fast unerschwinglich.
Jetzt wo es bei Ebay solche Instrumente für kleines Geld gab haben sich viele
den Wunsch von damals erfüllt.
Aber Instrumente mit einem Alter von 30 Jahren haben leider auch ihre
Wehwechen. Schön jedoch wenn es solche Foren gibt die sich eben um den Erhalt
dieser Instrumente bemühen.
Natürlich, es war schon ziemlich viel Nostalgie im Spiel. Mitte, Ende der 2000er wurden all die Orgeln aus der Bucht gefischt, die gerade die User der ersten Stunden in ihrer Kindheit oder Jugend nur im Orgelstudio anhimmeln durften oder gar nur im Prospekt, weil sich das Orgelstudio die Spitzenmodelle nicht hinstellen konnte oder wollte. Wohlgemerkt, wir reden hier nicht von einer Wersi Helios oder Böhm DnT, sondern von einer Farfisa Maharani, Elka Artist 707, Farfisa Pergamon, Technics SX-U90 oder Yamaha D-85.

Das war auch die Zeit, wo es mit Orgelsammlungen richtig losging. Eine Zeitlang war ja sogar der Kitschmillionär Michael Leicher dabei, auch weil der von den Geräten selbst einiges verstand, er hatte ja genügend davon. Damals entstanden auch so Forums-Memes wie "Abendlicht" (Spieltischbeleuchtung; wurde mal in einer eBay-Auktion so genannt; siehe auch "Buggi" fürs Rhythmusgerät) und "Vanessa" (angebliche Orgelsammlerin). Nicht zuletzt gab es legendäre Storys wie Ingos Rettung einer völlig verratzten Pergamon aus Berlin, nachdem der vorherige Käufer direkt vor Ort vom Kauf zurückgetreten ist, weil er nicht wußte, wie schwer so eine Orgel ist, und sie nicht aus dem Haus gekriegt hat.

Anfang der 2010er gab es da einen rapiden Umschwung. Das Forum wurde regelrecht annektiert von Leuten, für die nur Wersi, Böhm und Hammond würdige Orgeln gebaut haben. Das ging auch deshalb so schnell, weil sie all diejenigen aus dem Forum verscheucht haben, die (auch) auf andere Marken standen.

Ich will's mal so beschreiben. Wie reagierte das Analogorgelforum, wenn in der Bucht eine Maharani auftauchte?
  • 2005: "GEIL, 'NE MAHARANI! A propos, Danne, laß deine endlich mal reparieren!"
  • 2008: "GEIL, 'NE MAHARANI! Okay, wer von euch nimmt sie dieses Mal?"
  • 2012: "Klingt scheiße. Ist keine Wersi, keine Böhm, keine klassische Hammond. Will keiner. Sperrmüll."

Jedes Forum lebt einzig und allein von den Beiträgen der User. Natürlich wird auch über grausig klingenden Sperrmüll = neudeutsch TISCHHUPE diskutiert.
Kann mich nicht entsinnen daß irgendjemand öffentlich mit einer Bontempi
Orgel / Keyboard aufgetreten ist.
Bontempi galt schon 2004 in der Frühzeit unter Markus Danne als Sperrmüll. Die B370 wurde auch in den späten 2000ern, als das Forum am lebendigsten war, von Commander Coolbudin Hackmatyar demonstrativ mit dem Leopard II geplättet.

Wenn nun bei Ebay man günstig ein leider fehlerbehaftetes Instrument
erworben wurde ist es verständlich wenn man nach Möglichkeiten sucht es
so wieder herzurichten, daß es dem betreffenden wieder eine Freude macht.
Gerade bei älteren Instrumenten gibt es keinerlei Unterlagen und Ersatzteile mehr und man ist dann eben froh wenn man in Foren noch auf gleichgesinnte stößt.
Die ganzen Wersi-Weltraumorgeln, die damals aus der Bucht gezogen wurden, waren doch alle Pflegefälle. Das lag nicht nur an der Alterung, sondern daran, daß die meisten von totalen Laien zusammengefrokelt wurden, die sich hinterher darüber freuten, daß irgendwas ging. Dann wurden die Orgeln erbuchtet mit dem Ziel, sie auf den Stand von Vorführinstrumenten zu bringen.

Von daher war es natürlich prima, daß im Analogorgelforum soviel Sachverstand zusammenkam. Nicht nur das, sondern auch ein Teilehandel, weil etliche unrettbare Orgeln geschlachtet wurden.

Bei italienischen Orgeln war das schon schwieriger, aber die wurden ja alle als Fertiginstrumente ausgeliefert. Da mußte man also nicht den Pfusch des Ersteigentümers mitbeseitigen. (Wenn nichts ging, ging die Orgel zum "Mann mit dem weisen Haupt" nach Herne.) Und japanische Orgeln unterlagen sowieso gefühlt allenfalls kosmetischer Alterung (Ausnahmen waren höchstens die schlimmsten Technics-Alleinunterhalterschlampen, denen nichts geschenkt wurde).

Solch Darstellung zeugt schon von einer mehr als subjektiven Einstellung von Musik und deren Interpreten..
Nur zur Erinnerung :
Ohne einen Klaus Wunderlich hätte es diesen Orgel Hype in Deutschland nie gegeben. Ady Zehnpfennig hat es in einem Nachruf auf Klaus Wunderlich
so ausgedrückt :
Klaus Wunderlich war unser aller Vater
Denke das sagt alles. Ich kann mich glücklich schätzen eine Freundschaft mit
Klaus Wunderlich bis zu seinem Tode gepflegt zu haben.
Ich will Wunderlichs Leistungen nicht schmälern.

Aber wenn man in der Analogorgelszene irgendwas gemacht hat, was nicht "wunderlichmäßig" bzw. "smithmäßig" genug war, wurde man um so eher, je älter das Forum bzw. die Szene wurde, als Aussätziger betrachtet. Dazu zählte:
  • Stücke spielen, die weder von Jimmy Smith noch von Klaus Wunderlich (und noch nicht mal von Franz Lambert) arrangiert wurden
  • Stücke spielen, die Klaus Wunderlich mal arrangiert hat, aber nicht das Klaus-Wunderlich-Arrangement
  • Funktionen an der Orgel nutzen, die Klaus Wunderlich in seiner größten Zeit boykottiert hat (deswegen durften z. B. nur diejenigen an einer Orgel das Rhythmusgerät benutzen, die selbst als Profis Rang und Namen hatten)
  • Register an der Orgel nutzen, die Klaus Wunderlich in seiner größten Zeit nicht gebraucht hat (streckenweise mußte man sich wirklich dafür rechtfertigen, daß man Register genutzt hat, die keine Sinuschöre waren – oder noch schlimmer, Presets im Stil japanischer Orgeln)
Selbst Franz Lambert war nur insofern interessant, als ehemalige Orgeln von ihm durchs Forum gingen (viermanualige Galaxis, Atlantis SN1) und manchmal seine Konzerte da angekündigt wurden. Als musikalisches Vorbild taugte aber sogar er nicht, weil er weder Jimmy Smith noch Klaus Wunderlich ist. Franz hätte wahrscheinlich bei Theo im Orgelkeller auftreten können auf einer Wersi Galaxis, von der Theo nun weiß Gott genügend rumstehen hatte. Ich glaube, etliche hätten sich gedacht: "Nett, aber eben nicht Klaus."

Sorry, falls das hier unpassend ist, aber bei Cory lebt die Orgel, und nicht nur die…

Ist unpassend.

Es geht in diesem Thread eben gerade nicht um die Hammond B3/C3/A100, sondern um elektronische Orgeln, die sowas von nicht Hammond B3 sind. Wersi, Böhm, Farfisa (und da nicht nur Compact Duo), Elka, Orla, GEM, CRB, Godwin, Yamaha, Technics, Kawai, Lowrey, Eminent, Solina, Philicorda, neuerdings eben auch Marken wie Ringway.

Es geht um Heimorgeln in wuchtigen möbelartigen Holzgehäusen, wie sie in den 70er und 80er Jahren häufiger in bundesdeutschen Wohnzimmern anzutreffen waren als Klaviere, Orgeln von der Bontempi B370 über die Farfisa Jacqueline de Luxe und die Technics SX-U90 bis zur Wersi Saturn.

Aber das beweist doch, daß für viele der Begriff "Orgel" ausschließlich gleichbedeutend ist mit dem Röhren, Gurgeln und Kreischen einer Hammond B3 über ein Leslie 122 – weil sie (außer vielleicht Kirchenorgel) nie irgendetwas anderes kennengelernt haben.


Martman
 
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Natürlich, es war schon ziemlich viel Nostalgie im Spiel. Mitte, Ende der 2000er wurden all die Orgeln aus der Bucht gefischt, die gerade die User der ersten Stunden in ihrer Kindheit oder Jugend nur im Orgelstudio anhimmeln durften oder gar nur im Prospekt, weil sich das Orgelstudio die Spitzenmodelle nicht hinstellen konnte oder wollte. Wohlgemerkt, wir reden hier nicht von einer Wersi Helios oder Böhm DnT, sondern von einer Farfisa Maharani, Elka Artist 707, Farfisa Pergamon, Technics SX-U90 oder Yamaha D-85.
Was ist daran nunwieder verkehrt ??
Marken wie Farfisa oder Elka wurden auch bei Ebay angeboten,
Problem jedoch, daß es für diese alten Instrumente kaum techn Unterlagen gab geschweige spezielle Ersatzteile. Folglich wurden da mehrere identische Orgeln
zusammengekauft um daraus wenigstens eine wieder herzurichten.
Nur um beim Beispiel Maharani zu bleiben ......
Dieses Instrument hat mit 13 Tasten Pedal seinerzeit satte 12498 DM und in der
Vollpedalausführung stolze 13948 DM gekostet.
Logisch daß sowas zu der Zeit in VIELEN HAUSHALTEN anzutreffen war. :oops:
Eine Böhm oder Wersi gab es im Bausatz, sodaß dies für viele erschwinglicher war.

Meine erste Böhm DnT hat KOMPLETT im Jahre 1969 ganze 2200 DM im
Bausatz gekostet.

Soviel zu dem Verhältnis was teure Fertigorgeln und Preiswerteres sowie Bausatzorgeln in Haushalten angeht

Ich hatte das Glück ein umfangreiches Schaltplanarsenal einer Orgel- Werkstatt
aufkaufen zu können, was ich einem JürgenPB im A Forum zur Verfügung gestellt habe, der dies Einscannen und als PDF umsetzen wollte. Wenn natürlich eine Forumsleitung so intelligent ist, solche Leute zu vergraulen, daß sie sich abmelden,
schadet sich eine Forumsleitung selbst
Obendrein war ein JürgenPB die schnellste und beste " Suchmaschine " die
das A - Forum hatte.......

Das war auch die Zeit, wo es mit Orgelsammlungen richtig losging. Eine Zeitlang war ja sogar der Kitschmillionär Michael Leicher dabei, auch weil der von den Geräten selbst einiges verstand, er hatte ja genügend davon. Damals entstanden auch so Forums-Memes wie "Abendlicht" (Spieltischbeleuchtung; wurde mal in einer eBay-Auktion so genannt; siehe auch "Buggi" fürs Rhythmusgerät) und "Vanessa" (angebliche Orgelsammlerin). Nicht zuletzt gab es legendäre Storys wie Ingos Rettung einer völlig verratzten Pergamon aus Berlin, nachdem der vorherige Käufer direkt vor Ort vom Kauf zurückgetreten ist, weil er nicht wußte, wie schwer so eine Orgel ist, und sie nicht aus dem Haus gekriegt hat.
Ich kannte die Orgelsammlung vom Kitschmillionär von einem Besuch dort.
Nur wenn hier ca 600 Orgeln im Keller aufeinander gestapelt rumstanden, daß da
teilweise kein Durchkommen war zeugt das nur von leidlichem Sachverstand.
Zugegeben er hatte einige wirkliche Schätzchen von Yamaha da stehen und wenn man sich nur auf sowas konzentriert hätte wäre es besser gewesen. Nur wenn Prioritäten auf "Masse statt Klasse" gesetzt werden ist das seine Entscheidung.
Ein " Ingo " hat ihm seinerzeit mehr als uneigennützig bei der ganzen Räumerei geholfen. Meines Wissens hat es aber nie ein "Dankeschön" gegeben.

Ich habe mit Ingo Theo vom Orgelkeller noch wenige Tage vor seinem
Tod besucht. Theo mit seiner Idee des Orgelkellers hatte auch einen wesentlichen Anteil am damaligen wieder auflebenden Orgelhype.

"Vanessa" war nichts weiter wie ein Fake mit einer virtuellen Sammlung ,
besser gesagt reiner Auflistung was es mal so als Orgel gegeben hat, hier ein Forum
schlicht nur aufmischen zu wollen. Leider hatte Danne ja die Suche abgewürgt,
obwohl man hier besagter " Vanessa " hart auf den Fersen war.
Anfang der 2010er gab es da einen rapiden Umschwung. Das Forum wurde regelrecht annektiert von Leuten, für die nur Wersi, Böhm und Hammond würdige Orgeln gebaut haben. Das ging auch deshalb so schnell, weil sie all diejenigen aus dem Forum verscheucht haben, die (auch) auf andere Marken standen.
Ein Interesse von Forumsmitgliedern folgt hier schlicht dem, womit sich diese Leute beschäftigen. Viele haben sich bei ebay eine Böhm oder Wersiorgel gekauft
meist wegen des nun günstigen Preises. Das Problem was sie hatten war jedoch
das Instrument wieder zum Laufen zu bekommen. Die noch existierenden Firmen
hatten jedoch kein Interesse daran historisches zu erhalten sondern deren Ziel war verständlicherweise der Verkauf von Neuinstrumenten. Was blieb also den Leuten anderes übrig als sich in Foren zu tummeln wo ihnen noch geholfen wurde.

Ich will's mal so beschreiben. Wie reagierte das Analogorgelforum, wenn in der Bucht eine Maharani auftauchte?
  • 2005: "GEIL, 'NE MAHARANI! A propos, Danne, laß deine endlich mal reparieren!"
  • 2008: "GEIL, 'NE MAHARANI! Okay, wer von euch nimmt sie dieses Mal?"
  • 2012: "Klingt scheiße. Ist keine Wersi, keine Böhm, keine klassische Hammond. Will keiner. Sperrmüll
Ich kann mich weißgott nicht daran erinnern, nicht auch Leuten mit einer Maharani
oder Pergamon geholfen zu haben bzw bei anderen Fabrikaten.
Ich bin sogar damals noch zu einem Maharani Besitzer in Sachsen gefahren ihm
bei der Reperatur im Synthie Teil zu helfen. Hatte sogar die passenden Teile dafür
dabei. Es erfordert jedoch schon einiges Wissen anhand einer Fehlerbeschreibung
die zutreffenden Bauteile im Schaltbild zu ermitteln.
Das tue ich noch heute wenn ich gefragt werde, wobei mir das Fabrikat völlig
egal ist. Entweder kennt man sich da aus oder eben nicht..
Die ganzen Wersi-Weltraumorgeln, die damals aus der Bucht gezogen wurden, waren doch alle Pflegefälle. Das lag nicht nur an der Alterung, sondern daran, daß die meisten von totalen Laien zusammengefrokelt wurden, die sich hinterher darüber freuten, daß irgendwas ging. Dann wurden die Orgeln erbuchtet mit dem Ziel, sie auf den Stand von Vorführinstrumenten zu bringen.

Von daher war es natürlich prima, daß im Analogorgelforum soviel Sachverstand zusammenkam. Nicht nur das, sondern auch ein Teilehandel, weil etliche unrettbare Orgeln geschlachtet wurden.
Scheinbar sieht man es hier nur pauschal aus irgendeinem persönlichen
Fehlgriff diesbezüglich heraus und hier wird das Zeitereignis der DIY Szene
nicht verstanden. Man baut selbst nach durchdachter Anleitung und kommt auch
so zum Ziel. Wenn nicht, so gab es auch Serviceabteilungen bei diesen Firmen.

Übrigens meine Orgeln die ich heute habe sind zusammengesetzt aus Alt- und
defekten Teilen die bei Ebay angeboten wurden. Natürlich bedarf es eines Sachverstandes wenn man solche Teile sich zulegt.
Bei italienischen Orgeln war das schon schwieriger, aber die wurden ja alle als Fertiginstrumente ausgeliefert. Da mußte man also nicht den Pfusch des Ersteigentümers mitbeseitigen. (Wenn nichts ging, ging die Orgel zum "Mann mit dem weisen Haupt" nach Herne.) Und japanische Orgeln unterlagen sowieso gefühlt allenfalls kosmetischer Alterung (Ausnahmen waren höchstens die schlimmsten Technics-Alleinunterhalterschlampen, denen nichts geschenkt wurde).
Es gibt auch Konstruktionsfehler bei den Herstellern in letzter Zeit zunehmend bei älteren Yamaha Orgeln.
Alleinunterhalter Orgeln - in der Anfangszeit vornehmlich Farfisa und Elka - sind halt
Arbeitmittel für diese Berufsgruppe gewesen. Wie man sie behandelt hat liegt im Ermessen des Benutzers . Dafür kann das Instrument halt rein garnichts.
Wird so ein desolates Instruement angeboten ist es meist im unteren Preissegment
anzzutreffen.
Ich will Wunderlichs Leistungen nicht schmälern.

Aber wenn man in der Analogorgelszene irgendwas gemacht hat, was nicht "wunderlichmäßig" bzw. "smithmäßig" genug war, wurde man um so eher, je älter das Forum bzw. die Szene wurde, als Aussätziger betrachtet. Dazu zählte:
  • Stücke spielen, die weder von Jimmy Smith noch von Klaus Wunderlich (und noch nicht mal von Franz Lambert) arrangiert wurden
  • Stücke spielen, die Klaus Wunderlich mal arrangiert hat, aber nicht das Klaus-Wunderlich-Arrangement
  • Funktionen an der Orgel nutzen, die Klaus Wunderlich in seiner größten Zeit boykottiert hat (deswegen durften z. B. nur diejenigen an einer Orgel das Rhythmusgerät benutzen, die selbst als Profis Rang und Namen hatten)
  • Register an der Orgel nutzen, die Klaus Wunderlich in seiner größten Zeit nicht gebraucht hat (streckenweise mußte man sich wirklich dafür rechtfertigen, daß man Register genutzt hat, die keine Sinuschöre waren – oder noch schlimmer, Presets im Stil japanischer Orgeln)
Selbst Franz Lambert war nur insofern interessant, als ehemalige Orgeln von ihm durchs Forum gingen (viermanualige Galaxis, Atlantis SN1) und manchmal seine Konzerte da angekündigt wurden. Als musikalisches Vorbild taugte aber sogar er nicht, weil er weder Jimmy Smith noch Klaus Wunderlich ist. Franz hätte wahrscheinlich bei Theo im Orgelkeller auftreten können auf einer Wersi Galaxis, von der Theo nun weiß Gott genügend rumstehen hatte. Ich glaube, etliche hätten sich gedacht: "Nett, aber eben nicht Klaus."
Scheinbar hast Du das, was das Thema Klaus Wunderlich betrifft absolut nicht verstanden !!! Ohne ihn wäre der Siegeszug der Orgel hier in BRD garnicht Tagesordnung gewesen. Die Ursache liegt zum einen in der Schallplattenindustrie
und dem Geschmack der damaligen Zeit. Erinnere hier nur an die Kaufhaus Musikberieselung was jeden Tag ablief. Gefragt wurde ein Musikstil der einmal untermalte mit bekannten Melodien und zum anderen eben UNAUFDRINGLICH war.
Man konnte gezielt zuhören man mußte es aber nicht und wenn diese Musik
lief störte sich auch nicht weiter.

Klaus Wunderlich kam vom Klavier über das Akkordeon zur Hammond Orgel,
Eine Hammond hat halt nur Zugriegel und mit denen MUSSTE er zwangsläufig andere Instrumente nachahmen. Genau das hat ihn permanent beschäftigt hier
neue Klänge rauszutüfteln. Damit hat er sehr viel Zeit verbracht !!
Klaus Wunderlich war in seiner Zeit in Hannover (New Jazz Group Hannover) der beste Jazzpianist und während seiner Auftritte Anfang der 50er in NRW etc
( Mohler Trio ) der beste Akkordeonist seinerzeit.
Genau deswegen gab es auch später die LP zusammen mit Hubert Deuringer am Akkordeon.

Klaus Wunderlich hat übrigens etliche seiner Wersi Orgeln selbst gebaut.
Nicht weil er das Geld für ein Fertiginstrument nicht hätte, sondern weil es ihm Spaß gemacht hat.
Auch hat er all seine Instrumente und auch das Tonstudio immer selbst gewartet. Von der Ausstattung seiner Elektronik Werkstatt konnte man nur träumen.
In der ELO Zeitschrift gab es seinerzeit mal einen Bericht darüber.
Auch hat ein Klaus Wunderlich sein Equipment für die Konzerttourneen IMMER
selbst in seinem VW Bus transportiert, sie selbst mit ein und ausgeladen wofür er sich nie zu schade war.
Ich habe selbst bei ihm seinerzeit 1983 die Helios aus dem Bus ins Studio mit ihm getragen und auch noch einen Fehler gesucht der beim Tranport sich ergeben hatte
( abgerissenes Kabel ). Natürlich durfte ich auch auf seiner Orgel spielen und das nicht nur einmal

Ein Franz Lambert dagegen hat alles an Transport etc immer machen lassen

Klaus hat alles an Registern in seiner Orgel benutzt. Oder willst mir hier weismachen
seine legendären Streichersounds wäre Zugriegel ??
In seiner Helios war im Untermanual immer ein zweites Piano eingebaut und genau die Mischung aus Sinus mit dem Klavier macht einen erheblichen Teil aus.

Es geht in diesem Thread eben gerade nicht um die Hammond B3/C3/A100, sondern um elektronische Orgeln, die sowas von nicht Hammond B3 sind. Wersi, Böhm, Farfisa (und da nicht nur Compact Duo), Elka, Orla, GEM, CRB, Godwin, Yamaha, Technics, Kawai, Lowrey, Eminent, Solina, Philicorda, neuerdings eben auch Marken wie Ringway.

Es geht um Heimorgeln in wuchtigen möbelartigen Holzgehäusen, wie sie in den 70er und 80er Jahren häufiger in bundesdeutschen Wohnzimmern anzutreffen waren als Klaviere, Orgeln von der Bontempi B370 über die Farfisa Jacqueline de Luxe und die Technics SX-U90 bis zur Wersi Saturn.

Aber das beweist doch, daß für viele der Begriff "Orgel" ausschließlich gleichbedeutend ist mit dem Röhren, Gurgeln und Kreischen einer Hammond B3 über ein Leslie 122 – weil sie (außer vielleicht Kirchenorgel) nie irgendetwas anderes kennengelernt haben.


Martman
Es geht in diesem Thread um Orgeln allgemein und dazu gehören sowohl Hammond wie auch die anderen Fabrikate.
Die wuchtigen Instrumente sind alle an ein Design der damaligen Theaterorgeln
angelehnt , somit reines Verkaufsdetail hier optisch ein akustisches Merkmal zu verdeutlichen.
Was nun in den jeweiligen Haushalten für Instrumente standen hängt vom
Interesse derjenigen ab sowie vom damaligen nötigen Kleingeld.

Gute Instrumente lagen schon damals im Bereich eines PKW
und auch dafür muß eine Hausfrau lange stricken.
Warum gab es denn in der Zeit Läden wie Neckermann und Quelle mit
Ratenzahlung incl der preiswerten Instrumente einer Bontempi ??
Daß hier ein Orgelselbstbau Einzug gehalten hat ist nur eine zwangsläufige
Folge einer finanziellen Situation derjenigen die sich für sowas interessierten.

Orgel kannten die Leute meist nur von Schallplatten und da war für sie eben
alles eine "Hemming Orgel".
Es gab ja auch eine Zeit wo jeden Tag ein Herr Gregor an der NDR Funk-Orgel im Rundfunk spielte.
Für die Leute klang dies nach Hammond. Nur die wenigstens wußten
daß dies eine WELTE Orgel war mit völlig anderem Tonerzeugungsverfahren.
 
Zuletzt bearbeitet:
So verklausuliert, wie ihr euch hier auslasst... seid ihr aus der Synthi-Szene?

Ich spiele seit über 40 Jahren hobbymäßig. Alles mit Tasten. ALLES! Ich SPIELE! Spielt ihr auch noch?
Zwischenfrage: was erwartet ihr, wenn ihr euch eine Waschmaschine kauft?

Das Wort "Hobby" scheint mir mittlerweile eher eine Auszeichnung zu sein. Ich bin nicht ver-freak-t oder denke sonstwie in "Klassen". Spielen... Klang... back to the roots... das nennt man "Musik".

Musik!, Leute. Wenn man sie selbst macht, muss es körperlich abgehen. Und es solllen Klänge sein, die einem einen Schauer über den Rücken laufen lassen.
Nein?! Um was geht es sonst?

Ich habe auf einer Eco 44 duo gelernt. Da konnte man dem elektrischen Strom noch zugucken. Und ich bin höchst dankbar dafür ein Vielfaches an Technik gelernt zu haben als die selbsternannten Klavier-Götter. Aber das war es auch schon. Jean Michel Jarre auf einer Krächts-Tüte? Da war noch Potential!!!

Aus Kostengründen, ganz pragmatisch, ging's dann mit Keyboards weiter. Und - hoppala - Klänge, sich nicht nach weichgespülten Streichern anhörten. Spielchtechnisch leider als wenn ich gefesselt wäre. Aber die Orgeln... wurden fetter und fetter und teuerer. No chance!
Dann denke ich, dass ich meine Spieltechnik mit einem ePiano verbessern kann. Guter Gedanke, mäßiger Erfolg. Immerhin krümme ich seitdem schön meine Finger. Klaviertasten packe ich immer noch nicht. Doch, auf einem Bechstein. Der Kirchenorgelklang des ePianos: affengeil!

Und dann will ich's klangmäßig wissen: Synthesizer, eigentlich Workstation (besserer Rompler) ... Klang, Klang, Klang. Jetzt bin ich spieltechnisch auf dem Niveau eines Schwerbehinderten angelangt. Die Dinger sind für was weiß ich was gebaut... Nicht für Spielbarkeit!
Und die Synthi-Szene... Alder... im meinem ganze Leben noch nix abgedrehteres Volk gesehen. Die labern nonstop von Sachen, die noch nie einer benutzt/gebraucht hat. Oder... sie klimpern stumpfsinnig Klavier. Vorzugsweise beides. Das Ergebnis: diese Teile sind buggy von vorne bis hinten. Grottenschlecht skalierte Samples. Effekte, die garnicht funktionieren. Knöpfe, die kaum erreichbar sind und bei der Bedienung im live-Spiel Nebeneffekte haben... Stotterer, Knacksen...

Sodele... jetzt hab ich alles durch, was so auf dem Markt ist... Software auch.

Und was ist jetzt mit meinen Orgeln? Selbst die Wersi, die mittlerweile beim Preis von Mittelklassewagen angekommen sind, klingen exakt so grottig wie vor 40 Jahren. Streicher, Flöten, Akkordeon und die altenbackenen Orgelklänge... und alles andere hat die gleiche obige Färbung. Echt jetzt? Hatten die vor 40 Jahren nicht mal Diskettenlaufwerke, um Samples zu importieren?

China, Italien, Japan... seid ihr Geographen oder Musiker?
Spielen mit allen Vieren, dass es nur so kracht in den morschen Knochen! Klänge - auch die affengeilen Supersaws der Technoszene... Klänge, Klänge, Klänge.
Und beides zusammen... gibt.... es... nicht! Weltweit nicht!

Scheint mir, als ob sich die komplette Rige der Tastendrücker von "Musik machen" verabschiedet hat und über Belanglosigkeiten diskutiert... statt mal den Herstellern mit ihren ver-bug-ten Maschinen auf die Füße zu treten.
 
Die Dinger sind für was weiß ich was gebaut... Nicht für Spielbarkeit!
Und die Synthi-Szene... Alder... im meinem ganze Leben noch nix abgedrehteres Volk gesehen.
Aber das ist doch kein Nachteil. Natürlich ist es für uns, die mit einem Synthesizer keine Erfahrungen haben nicht nachvollziehbar, aber die Spieler dort wissen eben wie es funktioniert und wie man mit einem Synthesizer stilistisch spielt. Ich selbst bin ausgebildeter Kirchenmusiker und spiele gut Orgel, egal ob freies Spiel oder große Werke. Das klappt an einer Orgel, setze ich mich an eine E-Orgel, dann komme ich damit nicht zurecht, da ich keine Ahnung habe welcher Regler und Knopf nun was macht und ich beherrsche auch die Spieltechnik dort nicht. Genau so kannst du einen Top Pianisten an eine Kirchenorgel setzen, er wird auch vor dem gleichen Problem stehen...

Jeder kann eben mit dem Werkzeug umgehen, dessen Umgang er gelernt hat. Ich selbst hatte eine Wersi Helios hier stehen. Ich konnte mit dem Klang nichts anfangen und habe die Elektronik an einen Sammler weitergegeben und eine digitale Kirchenorgel daraus gebaut. Trotzdem beeindruckt mich, was ein Profi aus diesen bei mir mies klingenden Kästen rausholen kann.
 
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Aber das ist doch kein Nachteil. Natürlich ist es für uns, die mit einem Synthesizer keine Erfahrungen haben nicht nachvollziehbar, aber die Spieler dort wissen eben wie es funktioniert und wie man mit einem Synthesizer stilistisch spielt. Ich selbst bin ausgebildeter Kirchenmusiker und spiele gut Orgel, egal ob freies Spiel oder große Werke. Das klappt an einer Orgel, setze ich mich an eine E-Orgel, dann komme ich damit nicht zurecht, da ich keine Ahnung habe welcher Regler und Knopf nun was macht und ich beherrsche auch die Spieltechnik dort nicht. Genau so kannst du einen Top Pianisten an eine Kirchenorgel setzen, er wird auch vor dem gleichen Problem stehen...

Jeder kann eben mit dem Werkzeug umgehen, dessen Umgang er gelernt hat. Ich selbst hatte eine Wersi Helios hier stehen. Ich konnte mit dem Klang nichts anfangen und habe die Elektronik an einen Sammler weitergegeben und eine digitale Kirchenorgel daraus gebaut. Trotzdem beeindruckt mich, was ein Profi aus diesen bei mir mies klingenden Kästen rausholen kann.
Wenn man für etwas wirklich Interesse hat, dann sollte man sich damit auch beschäftigen.
Nur hinsetzen an eine Sakral Orgel und deren Register bedienen ist eine Sache der Medaille. Die andere ist der Aufbau der einzelnen Register und deren Tonerzeugung.
Genau das läßt sich aber auf eine Elektronische Orgelvariante übertragen. Wenn man schon eine Helios Orgel hatte so hat man zumindest in den Unterlagen dieser Orgel gelesen, daß sie parallel über drei verschiedene Frequenzspektren verfügte : Zugriegel die nach einer Fouriersynthese funktionieren, Festregister nach 11 Fußlagen geordnet.
An Frequenzspektren sind damit sowohl Sinus als auch Sägezahn und Rechteckklänge
verfügbar . Alles Komponenten wie sie auch in der Sakralorgel vorkommen..
Das Modell Classica bzw Zenith von Wersi hat die gleichen Technischen Komponenten wie die Helios nur die Art der einzelnen Festregister ist hier nach Anzahl und Typ unterschiedlich. Es ist jedoch, da die Filter steckbar sind, ganz leicht möglich eine Helios
mit den Registern einer Classica oder eines anderen Modells bis zur Galaxis hin
auszustatten. Der Klang ist dann auch identisch. Unterschiedlich hier nur der Umfang von 4 Oktaven zu 5 Oktaven.
Wenn eine Barbara Dennerlein, die von der Hammondorgel kommt, sich heute an eine
Sakralorgel setzt und diese spielt, so zeigt dies nur das es geht und es nur daran liegt ob man sich mit einem Instrument wirklich beschäftigt hat.
Selbst die neue Orgel der Kasseler Martinskirche war absolutes Neuland für sie.

View: https://www.youtube.com/watch?v=z6VNb2TUfk0
Das besondere ist das obere Manual mit Vierteltonmensur

Wer früher einmal Klavier gelernt hat ist immer in der Lage auch ein Instrument wie eine Orgel oder einen Synthie oder ein Keyboard zu spielen.
Allen gemeinsam ist nunmal die Tastatur.

Auch als ausgebildeter Kirchenmusiker wirst Du nie an das Können eines
Cameron Carpenter herankommen.

Wichtig ist doch nur daß man das sich selbst gesteckte Ziel umsetzt und damit auch seine Freude daran hat

Musik ist nunmal ein sehr schönes Hobby .... es gibt viel schlimmere
 
Wenn man schon eine Helios Orgel hatte so hat man zumindest in den Unterlagen dieser Orgel gelesen, daß sie parallel über drei verschiedene Frequenzspektren verfügte : Zugriegel die nach einer Fouriersynthese funktionieren, Festregister nach 11 Fußlagen geordnet.
Ich habe mich mit der Orgel nie viel beschäftigt. Ich hatte diese von einer Seniorin geschenkt bekommen. Ihr verstorbener Mann hatte sie damals gebaut und die Module zusammengestellt. Ich kann also nicht sagen, ob diese Wersi tatsächlich so klingen sollte, oder beim Zusammenbau einfach etwas schief gelaufen ist. Am Ende des Tages hat man als Elektronik Laie auch keine Chance dort noch etwas nazuvollziehen, auch wenn ich mir mit Interesse verschiedene Unterlagen angeschaut habe. Nur sah es in der Praxis dann doch anders aus als im Handbuch :)

Wer früher einmal Klavier gelernt hat ist immer in der Lage auch ein Instrument wie eine Orgel oder einen Synthie oder ein Keyboard zu spielen.
Allen gemeinsam ist nunmal die Tastatur.
Das ist im Grundsatz richtig, aber die Spieltechnik ist eben eine andere. Ich kenne viele Klavierspieler die Orgel zusätzlich gelernt haben. Es ist da aber nicht so, dass man ein virtuoser Klavierspieler ist und nach zwei Stunden Orgelliteratur spielt. Natürlich hat der Klavierspieler den Vorteil, dass seine Hände wissen was sie tun. Wenn das Pedalspiel aber dazu kommt, dann stehen auch erst einmal viele Monate Übung im Raum bis Hand und Fuß zusammenarbeiten. Viele Klavierspieler haben am Anfang aber das größte Problem mit dem fehlenden Haltepedal. Wenn man gebunden spielen soll, dann kann man die Taste nicht einfach loslassen. In der Praxis bedeutet dies dann, dass man einige Zeit braucht passende Fingersätze zu erarbeiten. Das zweite große Problem ist die Artikulation, da es nur Ton an und Ton aus gibt. Da muss man erst einmal lernen mit Tonlängen und so weiter zu artikulieren.

Aus eigener Erfahrung kann ich aber trotzdem davon abraten mit der Orgel anzufangen. Das Klavier ist für den Einstieg das bessere Tasteninstrument, alleine schon weil die Füße wegfallen und eine viel größere Bandbreite an Literatur verfügbar ist, die sich für den Anfang eignet. Eine Orgelschule setzt meist voraus, dass man einen entsprechenden Stand hat und gute Orgelschulen für absolute Anfänger gibt es eigentlich so gut wie nicht.
 
Also ich zb MUSSTE damals ( als Sohn aus guten Hause ) Klavier lernen.
Mein Klavierlehrer war jedoch nebenberuflich auch Kirchenorganist und mit dem was
man dann so spielten mußte ( Clementi, Haydn Mozart und Bach rauf und runter )
verging mir recht schnell die Lust daran. Zudem hatte mein Klavierlehrer die
Angewohnheit mich beim Vorspiel ständig auf der Geige zu begleiten.
Dieses Gekratze ging mir dermaßen auf den Senkel, daß ich nach gut 4 Jahren
das Handtuch warf. Ich habe aber weiter für mich gespielt also Klavier nicht links liegen gelassen. Durch Zufall hatte ich dann einen Klasenbanknachbarn der z Hause
Rock´n´Roll auf dem Piano spielte. Sein Onkel hatte passende Noten und schon machte
alles wesentlich mehr Spaß zum Leidwesen der Klaviere wo ich eins in Grund und Boden
spielte. Später kam dann Play Bach auf und man kramte die alten Noten wieder vor
auch weil die angesagte Band Ekseption hieß. Da dort auch eine Hammond mit von Partie war folgte dem dann der Umstieg auf Orgel. Pedalspiel habe ich mir innerhalb einer Woche beigebracht - absolut kein Problem. Man tritt zu Anfang zwar meist daneben nur das lernt man halt wie Fahrrad fahren.
Was man jedoch beim Orgelspiel wirklich lernen muß ist der Gebrauch des Schwellers,
weil nur mit diesem Akzente gesetzt werden. Wer nur Vollgas wie beim Auto spielt hat keinerlei Ahnung einer Artikulation eines Instrumentes.
Wirklich angeregt hatte mich mein verstorbener Freund Klaus Wunderlich wie er
seine Ideen umsetzte mit Tonband , 8 Spur analogem Multitrack, einem Moog Synthie
und dem Klavier und selbst gespieltem Schlagzeug .
Einen Synthie habe ich auch noch nicht gespielt aber es reizt mich halt mich damit
zu beschäftigen. Da ich alle meine Instrumente selbst gebaut habe entsteht auch dieses
Projekt so nach und nach . Wie es sich gehört rein monofon
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Aber ich frage mich wie es damals wohl gefühlt wurde mit den elektrischen Orgeln. Aus heutiger Sicht klingen viele alte elektrische Instrumente einfach nicht gut. Aber hat man das früher auch so wahrgenommen? Es gab ja keine vergleiche, technisch war es damals höchste Qualität. Vermutlich wird man es daher auch so gehört haben.
Ich konnte vor einiger Zeit ein Mellotron spielen. Aus heutiger Sicht klingt es nicht besonders schön, eben wie Samples die auf Tonband sind. Technisch ist es ja genau so. Aber wenn ich mir überlege, dass des damals nichts vergleichbares gab. Dann muss ich davon ausgehen, dass es mich damals wohl unglaublich beeindruckt hätte ein ganzes Orchester in dieser Qualität spielen zu können.
 
Aber ich frage mich wie es damals wohl gefühlt wurde mit den elektrischen Orgeln. Aus heutiger Sicht klingen viele alte elektrische Instrumente einfach nicht gut. Aber hat man das früher auch so wahrgenommen? Es gab ja keine vergleiche, technisch war es damals höchste Qualität. Vermutlich wird man es daher auch so gehört haben.
Das kann man so nicht stehen lassen. Versetzt Dich einfach in die damalige Zeit und vergiß ganz schnell all das was Du zu heutigen elektronischen Orgeln weißt. Als echter Vergleich bleibt für die damalige Zeit nur die Hammond Orgel und die war für viele unerschwinglich.

Was gab es also damals in den 60ern bzw Anfang der Beatbands ?
Tanzkapellen spielten vorwiegend Farfisa Instrumente mit dem in dieser Zeit typischen
Sägezahnklang und wer es sich leisten konnte eine Orgel mit Rechteckklang.

Mit Aufkommen der IC´s wurde es vom Gewicht her leichter und für die Musikinstrumenten Industrie finanziell günstiger was Massenproduktion anging.
Für viele Firmen war das Ziel eben einen Hammond Ersatz zu konstruieren und die Halbleiterindustrie hat damals auch nicht geschlafen und spezielle ICs produziert.

Was man dabei bedenken muß ist, daß sich alles noch auf analogem Verfahren bewegte.
Dennoch ist das was mit dieser Technologie erreichbar war nicht von der Hand zu weisen und kann heute rein digital teilweise NICHT nachvollzogen werden
zb Klänge wie im Realtone Variophon

View: https://www.youtube.com/watch?v=K12LpYMrqPM
was es neben der Variante mit dem Blaswandler auch als Modul für die damaligen Orgeln gab oder die Blasinstrumente in einer Technics U 90 bzw Elka 707 oder
Yamaha D 85 nur um ein paar Beispiele zu nennen.

Man weiß wie ein Mellotron klingt und hat trotzdem erhebliche Probleme diesen
Klang mit heutiger Digitaltechnik zu imitieren.
Sogesehen wundert es auch nicht wenn man sich wieder auf die alte VENYL
oder das Tonband besinnt .....
 
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Aber ich frage mich wie es damals wohl gefühlt wurde mit den elektrischen Orgeln. Aus heutiger Sicht klingen viele alte elektrische Instrumente einfach nicht gut. Aber hat man das früher auch so wahrgenommen? Es gab ja keine vergleiche, technisch war es damals höchste Qualität. Vermutlich wird man es daher auch so gehört haben.
...

... tatsächlich hat man (ich auf jeden Fall!) auch damals schon gehört, dass man mit seinem Heimgerät (in meinem Fall eine gute alte Farfisa) einfach nicht den Sound hinbekam, den man bei den Bands, die man liebte, hörte.

Am Anfang - als älteres Kind - war das noch ganz nett. Oma, Tanten und Eltern fanden das gut, was man mit der Heimorgel produzierte. Auch, wenn man aus heutiger Sicht weiß, das zumindest Omas und Tanten ALLES gut finden, was die lieben Kleinen machen oder können ;)

Bei mir kam der "Zusammenbruch", als ich bei einem Kumpel mein erstes ELP-Album gehört habe. Später kam dann auch noch Triumvirat dazu und Pink Floyd und und und ...
Von dem Moment an, habe ich meine Farfisa nur noch gehasst. Ich hab sie dann gegen so tragbares Modell (auch Farfisa) mit Chrom-Beinen und externen Speakern ausgetauscht.

Da wurde die Sache dann wieder interessanter, insbesondere, wenn ich die Gitarren-Effektgeräte meiner Freunde zwischen Orgel und Lautsprecher geklemmt habe.
Noch besser wurde es, als bei einem Bekannten eine riesige Leslie-Box herumstand, die ich günstig erwerben konnte.
Auch, wenn das Ding so groß war, wie mein halbes Zimmer, ging damit dann noch ein bisschen mehr.

Aber letztlich klang das immer noch im Vergleich zu Keith Emerson und Jürgen Fritz richtig besch.... eiden. Leider fehlte mir damals die Kohle, um auf eine "echte" Hammond umzusteigen.
Das Gute daran war aber, dass ich dann stattdessen Klavier gespielt habe.

Aber zurück zur Ausgangsfrage: Ja, wir haben natürlich gehört, dass aus unseren Heimorgeln nur "Tanzmusik" im schlechtesten Sinne herauskam. Tanzmusik, die mit der heutigen "Dance music" ziemlich wenig zu tun hatte ... und natürlich noch viel weniger mit Emerson & Co. :)
 

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