Neutrales Kleinmembranmikrofon

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Gast236322
Guest
Ich möchte mir ein "gutes", neutrales Kleinmembranmikrofon (im mittleren Preisbereich) zulegen.

Dazu habe ich eine Vorauswahl (auf der Basis von Reviews, Forenartikeln und aktuellen ca. Verkaufspreisen) erstellt.

Schoeps Mono-Set MK IV: (1498.-)
Mikrotech Gefell M300: (799.-)
DPA 2012: (729.-)
Neumann KM 184: (729.-)
Audio Technica 4051b: (529.-)
Haun KA200N, MBP603: (209.-, 309.- = 518.-)
Austrian Audio CC8: (449.-)

Anwendung:
- Hobbytonstudio
- möglichs universell
- one for all
- von der Akustikgitarre (Nylon, Stahl) bis zum Drumoverhead
- keine Vocals, Stimme

Anmerkungen zur bisherigen Auswahliste:
1. das Schoeps fällt eigentlich wegen Budgetüberschreitung raus. Eigentlich bedeutet: ich bin zunächst für fast alles offen, auch für Budgetüberschreitung.;)
2. Ich kann die Homepage von "Haun Mikrofone" nicht finden, trotz intensiver Suche ! Es gibt aber noch Hoffnung, dass mir jemand die Page gleich hier ruckizuckie verlinkt?
3. Gerne auch Vorschläge die ich bisher noch nicht auf dem Monitor habe.:)

Vorhandene Kondensator-Mikrofone:
AKG C451 (matched pair)
AKG C1000
Weissklang L1 (GM)
Weissklang V17 (GM)
Audio Technica ATM 710 (Live Rec Vocal)

Ich habe mich in der Vergangenheit von etlichen Kondensatormikrofonen verabschiedet (verkauft), die ich selten bis nie benutzt habe.
Daher bin ich in Ausgangsstellung / pool position für die Neuanschaffung. :cool:;)
 
Anmerkung:
Das Schoeps ist sicherlich ein Traum für jeden Hobbytontechniker.
Mir ist aber auch bekannt, dass ich die Qualität in meiner Hobbykellerumgebung nicht ausnutzen kann:

- Rockmusik
- ausschließlich Hobbymusiker
- mittelmäßige, teiloptimierte Raumakustik
- Raum zu klein

Chain:
- PreAmps: Focusrite ISA1, Fredenstein VAS
- Ferrofish Pulse 16 Wandler
- Motu 896 Hybrid MK3 Interface
- Palmer Monicon XL Controller
- JBL LSR 305 Nahfeldmonitore
- Palmer HDA02 Headamp
- Beyerdynamic DT880 Pro Kopfhörer
- Samplitude pro x7 DAW
- Windows 10 PC, 2x SSD
 
Ich habe ein Paar Audio Technica AT4051b. Also ich würde sagen, es färbt sehr wenig, Sachen klingen total ehrlich, manchmal ist das zu langweilig. Ein gutes Mic wo alles abgebildet werden soll, wie es eben ist.

Das Neumann KM184 würde ich auch in den Bereich einsortieren. Das habe ich bisher nur live genutzt, z.B. für Chöre oder Overheads. Das war immer sehr angenehm und auch erstaunlich wenig Übersprechen für diesen Mikrofontyp.

Schoeps ist nochmal ne andere Liga und bleibt für mich erstmal ein Traum. ;)
 
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Von den genannten aus der Liste habe ich selber das Haun und das Neumann. Kann beide empfehlen, wobei ich das Preis-Leistungs Verhältnis beim Haun unschlagbar finde. In Tontechnikerkreisen werden die Haun´s gerne auch als Schoeps zum kleinen Preis bezeichnet (wobei Schoeps sicher noch besser ist, gelten sie doch als der Maßstab für KM-Mikros schlechthin).

Ich würde aber vermuten, dass du mit jedem dieser Mikros aus deiner Liste glücklich werden wirst. In der Praxis tun die sich nichts, aus den Datenblättern heraus sind sie alle sehr gut, und wenn du eins einige Zentimeter/Dezimeter anders ausrichtest werden die klanglichen Unterschiede größer sein als die jeweiligen Unterschiede wenn du sie alle an derselben Position zur Klangquelle aufstellst.

Ergänzung: Beim Haun lassen sich die Kapseln wechseln, was ggf. zukünftig eine Anpassung an besondere Aufnahmesituationen recht günstig möglich macht.
 
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Haun Homepage: https://www.mbho.de/
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich möchte ein bisschen auf dem Begriff „neutral“ herumreiten. Es gibt viele Mikrofone mit leichter bis deutlicher Präsenzanhebung, die oft, aber nicht immer nützlich ist. Ist die gewünscht?
Zu den Kandidaten: Alle außer dem Austrian Audio habe ich oder kenne ich. Da ist kein schlechtes Mikro dabei, aber eben schon unterschiedliche, was z.B. die Präsenzanhebung angeht.
 
Ich hab noch das Sennheiser mkh 40 (ich nehme an, es soll eine Niere sein) in sehr guter Erinnerung. Finde es neu aber grade nicht mehr.
Ansonsten kann ich mich anschließen. Alle genannten die ich kenne sind gut.
 
Ich bin sehr glücklich mit meinen zwei SE Electronics SE8. Beim T für 219 € bzw. als Stereo-Paar mit Schiene für 389 €. Einiges günstiger als das Neumann KM184 und nicht nur für mich als sehr vergleichbar mit jenem angesehen.
 
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Sicherlich ist Schoeps ein No-Brainer, wenn die Kasse da mitspielt. Die anderen der ersten Aufzählung kenne ich nicht aus meinem Umfeld, aus früheren Gesprächen wäre Haun / MBHO mein erstes Gerät zum Testen, wenn das Budget relevant sein sollte (ja, ist es auch bei mir).
Aaaaber: Ein Bekannter hat - du schriebst "eines für alles" - ALLES im Haus, v.a. Live, aber auch Recording mit den AKGs C1000 gemacht, die bei dir in der zweiten Liste auftauchen. Von Flöte, Geige, Harfe, Akustikgitarre, Kontrabass, Bratsche, jeder Menge Percussion, bis hin zu Flügel, E-Gitarre, Vocal, Umweltgeräusche. Auf jeden Fall könnte das auch eine Idee sein. Der Preis ist heiß... Ich habe mir auf Grund dieser Erfahrungen neulich ein paar gebrauchter zugelegt, die aber noch nicht eingesetzt. Ich sehe keinen Grund, die NICHT zu nehmen.
 
Ich setze C1000-er auch ein für ganz bestimmte Zwecke (live). Aber universell für Recording? Sind mir zu mumpfig, färbend und sperrig. Die Konstruktion hat ihre Zeit gehabt. Schweizer Taschenmesser ist die Eigenwerbung für die Teile. Ich übersetze das immer: Geht für alles, aber nix richtig.
 
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Das AKG C1000 finde ich eines der am meisten überbewerteten Mikrofone da draußen. Ich hatte mit ihm noch kein erfreuliches Erlebnis. Klingt verbogen, die außergewöhnlich breite Charakteristik macht eher mehr Ärger als dass sie nützt.
 
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Das AKG C1000 würde ich auf keinen Fall als neutral bezeichnen, schon alleine der Frequenzgang macht alles andere als einen neutralen Eindruck (C1000 Patterns). Da es aber sehr robust ist und einfach von Niere auf Hyperniere adaptiert werden kann, mag es bei mir auch als günstiges "Allrounder"-Mikro durchgehen. Aber wie gesagt alles andere als neutral und meiner Erfahrung nach (habe selber 2 Stück) kommt es bei weitem mit keinem der Mikrofone aus der Liste der TE mit.

Als eine vergleichsweise recht günstige Alternative möchte ich die Liste noch um das AKG C391 ergänzen (https://de.akg.com/condenser-microphones/C391B.html).
Es ist angenehm neutral und dank austauschbarer Kapseln lässt es sich recht günstig auf verschiedene Aufnahmesituationen anpassen. Ich habe es lange Zeit als Stütze für Bläser bei Orchesteraufnahmen benutzt und würde sie dafür immer noch nutzen, wenn ich nicht vor einigen Jahren sehr günstig an einige Haun-Mikros gekommen wäre. (Der Frequenzgang sieht auch wirklich o.k. aus: C391 Patterns.)
Auch als Stereo-Hauptmikrofonsystem hatte ich das C391 schon in Gebrauch, wo es eine gute Figur gemacht hat.

Heute ist es mein Favorit für Live- und Bühnenanwendungen aller Art, vor allem für die Abnahme von jeglichen akustischen Instrumenten.
Als Nebeneffekt finde ich es beruhigend, dass die Kapseln nicht so teuer sind - falls es mal ein Malheur gibt bei der Hektik des Live-Betriebs und ein Mikro mal blöd hinfällt und eine Kapsel kaputt gehen sollte. Wobei die C319 von der Konstruktion her auch sehr robust sind.
 
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Ich kann Dir die Microtech Gefell M 300 sehr empfehlen. Die hatte ich an der Gitarre und an der keltischen Harfe probiert. Schoeps ist natürlich das Ultimum.
 
Zuletzt bearbeitet:
C1000 <...> Die Konstruktion hat ihre Zeit gehabt. Schweizer Taschenmesser ist die Eigenwerbung für die Teile. Ich übersetze das immer: Geht für alles, aber nix richtig.
Kann durchaus sein - es funktionierte halt da, wo ich es erlebt habe.
 
Oder hab ich das überlesen?
Im Post #1 schrieb der TE dazu:
- von der Akustikgitarre (Nylon, Stahl) bis zum Drumoverhead
- keine Vocals, Stimme
Wobei ich im "Klassik"-Genre selbstverständlich auch die Gesangssolisten mit KM-Mikros aufnehme. Aber da haben die SängerInnen die Mikros nicht am Mund, sondern sie stehen etwas entfernt, z.B. ca. 1 bis 1,5m.
Die fraglichen Mikrofone aus der Liste, aber auch alle anderen bisher erwähnten würde ich auf keinen Fall einer feuchten Atemluft aussetzen. Das würde diese Mikros regelrecht killen.
 
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Die fraglichen Mikrofone aus der Liste, aber auch alle anderen bisher erwähnten würde ich auf keinen Fall einer feuchten Atemluft aussetzen. Das würde diese Mikros regelrecht killen.
Weshalb sollten sie empfindlicher sein als Großmembrankapseln. Sind doch keine AKG D19.
 
Hallo, Jörg,

...gute Vorauswahl, auch ich denke, mit einem von denen kannst Du auf jeden Fall glücklich werden ;) Spannend, daß Du noch mit dem MotU 896/III arbeitest...

Eigene Erfahrungen kann ich zu Schoeps und Neumann beisteuern, die habe ich selbst. Haun hatte ich schon mal längere Zeit leihweise unter den Händen, bin da aber nicht ganz so die akkurate Quelle...

Fangen wir hinten an, bei Haun. Bei mir waren das 603er mit Nierenkapsel und das MBC440 mal "zu Besuch". In dieser Zeit habe ich einige Chorsachen damit gemacht, da haben mir beide sehr gut gefallen, sehr schön neutral (fällt im Chorbereich durchaus auf, falls nicht...) und auch konstant im Klang, wenn man mal off-axis geht. Wie gesagt, nur recht kurze Zeit dagehabt, deswegen können meine Eindrücke da eher nur Andeutungen sein. Haun fertigt in Deutschland, und soweit ich weiß, ist es durchaus möglich, dort für Kapseln oder Zusammenstellungen Sonderwünsche fertigen zu lassen...

Neumann KM184: Die waren bei mir der nächste Schritt aufwärts nach den Oktava MK012 (die ich übrigens immer noch im Bestand habe und für bestimmte Fälle sehr wohl einsetze...). Das war gegenüber den Oktavas, auch wenn die gar nicht schlecht sind, ein gewaltiger Fortschritt, kam mir anfangs so vor, als ob das Handtuch vor den Mics nun weggezogen worden sei. Sehr ausgeglichene Abbildung, gerade auch off-axis, die Niere wird sehr gut eingehalten. Habe ich vorwiegend an Chor oder Orchester, aber auch schon an der Akustikgitarre gehabt, auch Drum-Overhead ist problemlos damit gelaufen (...übrigens das auch in einem akustisch ungünstigen Aufnahmeraum...).

Schoeps setzt da noch mal einen drauf... vor Jahren gab es mal in einer Aktion die CMC6/MK4 etwas günstiger, ich habe mal tief durchgeatmet (Preis....) und eins bestellt. Als das da war, direkt eine Vergleichsaufnahme an der Akustikgitarre mit einem Bündel aus Schoeps, KM184 und Line Audio CM3 gemacht, das war noch mal ein Handtuch weg gegenüber dem KM184. Einige wenige Takte Schoeps haben mich dazu bewogen, mein Portemonnaie bis in die dunkelsten Ecken auszukratzen, um mir ganz schnell noch ein zweites Schoeps zu sichern. Und ich kann sagen, ich habe keinen einzigen Cent davon je bereut. Die beiden laufen bei mir bei live-Mitschnitten im Klassik-Bereich als Hauptmikrofone, von Streichquartett über Sänger/-in mit Flügel bis hin zu Oratorien. Wenn man sich nicht _völlig_ mit der Aufstellung verhaut, klingen die Schoeps so, als hätte man gar kein Mikrofon dazwischen gehabt, sondern sei live dabei.
Einen Nachteil haben sie (...mal abgesehen von der Budgetfrage..): Man kann sich nie wieder auf ein schlechtes Mikrofon hinausreden, sollte man mal eine Aufnahme mit Schoepsen vergeigt haben... :evil:

Da die Line Audio CM4 auch schon mal genannt wurden: Ich habe von den Vorgängern, den CM3, vier Stück. Und die sind auch für alles im Einsatz. Ich weiß im Moment nicht, ob Du nicht auch mal CM3 hattest... falls nicht: Da wären die aktuellen CM4 eine absolute Budgetempfehlung. Die CM3 kommen nach eigener Erfahrung klanglich ziemlich nahe an die Neumann KM184 ran. Die Niere ist aber etwas breiter, die Klangkonstistenz off-axis nicht so gut und der gelieferte Pegel ist niedriger als bei den KM184. Angesichts des Preises waren die CM3 für mich immer no-brainer. Das sollte für die CM4 genauso zutreffen.

Viele Grüße
Klaus
 
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