Für mich hat sich folgender Sachverhalt heraus kristallisiert:
Ich habe nicht den passenden Kopfhörer
Es klingt über meine (Klein) pa komplett anders
Richtig. Ich hab es eigentlich noch nie erlebt, dass ein am Kopfhörer eingestellter Sound über die Boxen gut geklungen hat. Das liegt schlicht daran, dass Kopfhörer noch viel unterschiedlicher klingen als Boxen, obwohl sie ja ebenfalls theoretisch neutrale Wiedergabegeräte sein sollen. Sind sie aber nicht.
Selbst wenn die KleinPA jetzt nicht auf dem neuesten Stand der Technik ist, waren die Craaft-Boxen damals grundsätzlich solide, gute Teile. Die Sounds, mit denen Du darüber spielen willst, solltest Du dementsprechend auch einstellen, während Du über diese Anlage spielst, und das in einer realistischen Lautstärke.
Ich würde also erst mal damit anfangen, die PA so einzustellen, dass sie bei praxistauglicher Lautstärke mit einem Dir vertrauten, kompletten Musiksignal für Dich gut klingt. Am Besten auch mit verschiedenen Aufnahmen gegenchecken. Kanal-EQs neutral stellen, und mit dem Graphic EQ den Grundsound abstimmen. Rauschgenerator und Analyser zum Einstellen werden wohl nicht vorhanden sein, musste früher aber auch ohne gehen. Da hatte eigentlich jeder Mixer so seine Lieblings-CDs, um die PA auf den Raum einzustellen. Hatte er gute Ohren und Erfahrung mit dem EQ (und föhnte die Band nicht undiszipliniert von der Bühne
), hats dann auch damals schon gut geklungen.
Im Moment arbeitest Du wie ein Maler, der statt auf einer weißen Leinwand auf einer bunten Tapete malt und sich wundert, dass die Farben nicht richtig rauskommen. Erst wenn Du die Anlage auf Deine Ohren eingestellt hast, kannst Du überhaupt mal anfangen, die eingestellten Gitarrensounds zu beurteilen. Ich denke mal, dass Du dann auch eher zu vernünftigen Ergebnissen kommen wirst. In sofern ist es auch kein schlechter Ansatz, für den Gebrauch mit dem Kopfhörer (und damit meine ich wirklich
diesen Kopfhörer und nicht irgendeinen) eine gesonderte Bank mit Sounds anzulegen.
Deine Demosounds finde ich über meine PC-Speaker (eine kleine Edirol-Abhöre) gar nicht so verkehrt. Auch das spricht dafür, dass es eher an der Abstimmung des PA-Grundsounds hapert. Und den solltest Du möglichst nicht mit den Bordmitteln im POD kompensieren, dafür sind sie nicht ausgelegt. Wenn in der Anlage kein Graphic EQ integriert ist, würde ich mir einen zulegen (15 Band Stereo sollte reichen) und in der Summe des Mixers einschleifen.
Was Du beschreibst, wird gern mal vergessen - nämlich dass man sich mit einem Modeller über ein Fullrange-System immer auch ein bisschen PA-Wissen aneignen muss, damit man das zum Klingen bringt. Es gibt heute sicher auch Top-Geräte, die sich selbst einmessen usw., aber das kostet dann auch richtig. Inzwischen werden auch spezialisierte Fullrange-Monitore für Modeller angeboten, aber auch da sind sich die User nicht einig, welcher da jetzt optimal ist.
Ich denke aber, mit dem vorhandenen Equipment lässt sich durchaus arbeiten, und der Schwerpunkt Deines Problems liegt eben an der Bedienung der PA. Wird schon.
Gruß, bagotrix