Ist Akkordeon vegan?

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Bernnt
Bernnt
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Ich esse, also bin ich. Essen ist gesund. Es hält Leib und Seele zusammen, wie meine Großmutter sagte. Essen tue ich fast alles, es ist Leben und Genuss. Als bekennender Musiker mag ich Speisen, die Gaumenfreuden und mein Instrument zusammenbringen. Auf Tik-Tok bewirbt jemand Akkordeon-Kartoffeln und mir fließt das Wasser im Mund zusammen. Mit einem blutigen Steak schmeckt das bestimmt super:

Akkordeonkartoffeln.png


Leider wird meine kulinarisch-musikalische Lebensfreude zuweilen kritisch beäugt. Meine Tochter fragt, wie lange ich noch Fleisch essen will. Für überzeugte Anhänger veganer Couleur gehen manche Musikinstrumente gar nicht. Die Internetseite vegpool legt die Finger in die Wunde: Tiere für Musikinstrumente zu schlachten, ist ein Tabu. Klaviere mit Elfenbeintasten sind OUT, ein No-Go sind Trommeln mit Tierfellen oder Akkordeons mit Lederriemen. Ich gebe zu: Lange Zeit war ich ignorant, was das angeht. Es spielte einfach keine Rolle. Das sollte sich ändern:

Ihr kennt das. Man tritt auf. Die meisten freuen sich: "Schön wie Du spielst"(Danke). "Ist Akkordeon ein schweres Instrument?" (11-15kg). "Könnte ich das auch lernen?" (Ja.) Oder auch: "Kann ich die Noten haben?"(...) Ihr wisst, was die Leute fragen und wissen wollen. Eine Frage allerdings hat mich neulich aus den Latschen gekippt: "Ist Akkordeon eigentlich ein veganes Instrument?" Meine Antwort "Ich will mein Akkordeon nicht essen, sondern spielen" kam nicht gut.

Ihr hättet besser reagiert. Ich zähle auf euch. "Ist Akkordeon eigentlich ein veganes Instrument?" Was sagt man, um Würde, Stand, Ruf (und sein Leben) zu bewahren?
 
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Was sagt man, um Würde, Stand, Ruf (und sein Leben) zu bewahren?
bei Radikalen kann man wohl nichts richtiges sagen:redface:. Bei Elfenbein weiss ich es nicht, aber da nehmen die Piano/Akkordeonbauer usw. ja wohl, und das nicht seit neuestem, meistens Abstand von. Bei den Beispielen in deinem link, komme ich zu dem Schluss, das für Musikinstrumente weder Tiere gezüchtet werden noch getötet werden. Ich verstehe es so, daß das, was genutzt wird, Abfallprodukte sind.
Bei Gitarren gibt es ja Knochensattel, aber auch da denke ich, das sind Reste, die da verwertet werden.
Diese ganze Diskussion führt aber mMn. zu nichts.
 
echtes Permutt wäre aus Muscheln & das ist nicht vegan. Elfenbein wird gottseidank nicht mehr verwendet bei Flügeln & Pianotasten. Veganer scheinen wirklich etwas verbohrt & teils radikal zu sein, Anderen ihren Willen aufzwingen zu wollen. Ich esse sehr wenig Fleisch. Dafür aber Milchprodukte etc
 
Definitiv Nicht.
allein das Wachs besteht aus ca 70-80% aus Bienenwachs.
Man hat bei Weltmeister zbsp für die Lederecken kunstleder verwendet aber die sind nach 20 Jahren durch und der Balg muss Ersatzt werden.
Man kann auf manches nicht verzichten oder ersetzen. wenn man es ersetzt dann kostet das neue Material mehr als das herkömmliche und das sind die Veganer (meine meinung nach) nicht bereit zu zahle
 
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Diese ganze Diskussion führt aber mMn. zu nichts.
Ich glaube, da hast Du Recht. Ich möchte diese Diskussion auch nicht führen, sondern würde mich freuen, wenn alle erfüllt und fröhlich nach Hause gehen. Alles sollte locker bleiben. Streit oder Bashing führen nicht zum Ergebnis. Darum wünsche ich mir eine kreative Idee auf diese Frage: "Ist Akkordeon eigentlich ein veganes Instrument?"
 
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Was hindert dich daran zu antworten: „Keine Ahnung“, „Wahrscheinlich nicht“, „Sag du es mir bitte, wenn es dir so wichtig ist“…
 
"Ist Akkordeon eigentlich ein veganes Instrument?" Meine Antwort
Mein Akkordeon isst kein Fleisch!

Weiter kann ich wenig sagen, denn alles was dan kommt wird sehr schwierig. Denn für Hardcoreveganer zählt nicht nur dass keine tierischen Produkte verwendet wurden, wie z.B. Leder. Sondern Hardcoreveganer fordern auch eine vegane Produktion... also keinerlei tierische Hilfsmittel wie Fette, Öle etc auch während der Produktion - spätestens an dem Punkt kan nich nix mehr dazu sagen, weil ich s einfach nicht weiß... und ganz ehrlich : an dem Punkt interessiert s mich auch irgendwie nicht mehr wirklich.


Und was Die Diskussion Leder Kunstleder angeht:

Bei den Balgecken gab es schon diverse Versuche die Balgecken durch Kunstleder zu ersetzen... Mit dem Resultat dass die allesamt deutlich kurzlebiger waren als die verglecihbaren Ziegenleder Teile
Beitrag automatisch zusammengefügt:

sondern würde mich freuen, wenn alle so ein Konzert erfüllt und fröhlich verlassen. Alles sollte locker bleiben.
Wenn du solche Leute im Konzert sitzen hast dann hast du eh verloren. Denn wer im Konzert sitzt und nichts besseres zu tun hat als zu überlegen, ob da was tierisches dran sein könnte ...wie willste die Leute denn überhaupt erreichen... da reicht meist schon ein Satz .. " dein Solo fand ich tierisch gut" ... und schon sind die auf 180...

man kann s nicht allen recht machen!
 
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Was hindert dich daran zu antworten
Überraschung, Schwerfälligkeit, Ungläubigkeit, Irritation. Das sorgt dafür, dass ich stumm bleibe.

Mein Akkordeon isst kein Fleisch!
:great:

Wenn du solche Leute im Konzert sitzen hast dann hast du eh verloren.
Nö, das glaube ich nicht. Es gibt ja noch andere Zuhörer. Die meisten kommen doch mit einer positiven Erwartung. Man will ein bisschen in eine andere Klangwelt entführt werden, sich freuen, ein bisschen Abstand vom Alltag gewinnen, einfach genießen und entspannen. Den meisten gefällt es gut, wenigen super-gut und wenigen nicht so gut.
 
Disclaimer vorneweg: Ich spiele kein Akkordeon und habe es auch nicht vor, aber die Frage im Titel hat mich neugierig gemacht.

Wenn ich @Bernnt richtig verstehe, geht es darum, was konkret eine gute Reaktion wäre, wenn diese Frage gestellt würde. Ich würde in etwa so antworten: "Früher, als die meisten Menschen noch nicht an das Tierwohl dachten, war das Akkordeon bestimmt nicht vegan: Leder im Balg, Wachs, Knochen für Knöpfe... Heute sind wir da viel besser geworden. Es gibt Alternativen zum Leder und die Knöpfe sind aus recycleter Plastik. Aber in kleinen Sachen kann immer noch nachgebessert werden und die zukünftigen Instrumente werden ganz ohne tierische Produkte auskommen."
 
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Heute sind wir da viel besser geworden.
Vielen Dank, @JanekA. Das ist ein Ansatz, der mir entgegen kommt. Ich greife keinen an und mache drauf aufmerksam, dass die Instrumente heute bestimmt tierfreundlicher sind. Das nimmt die Leute mit, besänftigt sie. Und außerdem stimmt es ja: Keiner spielt mehr mit Elfenbeintasten - weder der Akkordeonist noch der Pianist. Gefällt mir.
 
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Wenn ich @Bernnt richtig verstehe, geht es darum, was konkret eine gute Reaktion wäre, wenn diese Frage gestellt würde.
man kann den Spieß auch umdrehen:

Warum soll man nicht tierische Produkte verwerten die eh schon anfallen anstatt weiter neuen Plastikmüll zu produzieren?

ich jedenfalls fühle mich wohler wenn ich weiß dass mein Akkordeon imZweifelsfall eher verrotten würde als ewig als Plastikmüll oder Mikroplastik in der Welt rumzuschwirren.
 
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Warum soll man nicht tierische Produkte verwerten die eh schon anfallen anstatt weiter neuen Plastikmüll zu produzieren?
Vor allem werden ja heute langlebige, natürliche und leicht von der Natur abbaubare Produkte gerne durch minderwertiges Plastik ersetzt, das nicht so lange hält, dafür in der Natur nicht abbaubar ist. Dafür findet es sich dann im Meer, in unserem Essen oder um den Hals oder im Magen von Tieren wieder. Veganer berauben ja sogar gerne pflanzliche Lebensmittel ihrer natürlichen Verpackung und ersetzen diese durch veganes Plastik. Von den hoch prozessierten und in Kleinsteinheiten in Plastik abgepackten Ersatzprodukten ganz zu schweigen…
 
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Bei Elfenbein weiss ich es nicht, aber da nehmen die Piano/Akkordeonbauer usw. ja wohl, und das nicht seit neuestem, meistens Abstand von.

Eigentlich sind Elfenbeintasten im Klavierbau seit über 70 Jahren nicht mehr üblich, seit langer Zeit sogar verboten.
Da geht es aber schlicht um Artenschutz (ganz ohne Veganismus). Wer heute noch mit angeblichem Elfenbein argumentiert, macht sich in meinen Augen lächerlich und schadet einer an sich guten Sache.

Sondern Hardcoreveganer fordern auch eine vegane Produktion...
Streng genommen müssten auch alle Mitarbeiter einer solchen Produktion Veganer sein, oder?


Warum soll man nicht tierische Produkte verwerten die eh schon anfallen anstatt weiter neuen Plastikmüll zu produzieren?

Das ist für mich das Haupt-Argument und ich habe das Gefühl, dass solche Fragen im Akkordeon-Kontext eher provozieren sollen.
Es gehört schon ein gerüttelt Maß an Naivität und Weltfremdheit dazu, zu glauben, dass gezielt für den Akkordeonbau Tiere geschlachtet würden.

Und da ein großes Schlagwort unserer Zeit, die "Nachhaltigkeit", stets angeführt wird, dann ist für mich ein wesentlicher Schritt in Richtung Nachhaltigkeit, die gegebenen Ressourcen möglichst optimal zu nutzen.
Wenn also beispielsweise in der Lebensmittel- und Tierfutter-Produktion Knochen, Häute usw. ohnehin anfallen, dann hilft es den Tieren nicht, diese wegzuwerfen und nicht zu nutzen.

Und wenn tatsächlich dereinst kein Tier mehr geschlachtet werden sollte und auch alle Haustiere vegan ernährt werden, sterben dennoch Tiere eines natürlichen Todes sterben, für ein paar Akkordeons wird's reichen.

Für Lederriemen gibt es Alternativen, wenn man Wert darauf legt, niemand braucht Perlmutt oder Knochentasten. Knochenleim nutzt man heute wohl auch eher selten (?). Lederventile können auch ersetzt werden.
Das Bienenwachs ist da wohl am ehesten ein Problem, aber dann muss man halt nageln wie die Franzosen.

Stattdessen erkauft man sich eben eine Schädigung der Natur durch nicht verrottende Kunstprodukte oder chemische Großanlagen - wie man's macht, ist es verkehrt.

Aber ich denke, bei den derzeitigen Problemen der Welt spielen Musikinstrumente gewiss keine ausschlaggebende Rolle:
Wenn jedes Akkordeon ab heute vegan wäre, würde das keinem einzigen Tier helfen. Sehen das die Hardcore-Veganer nicht?

Viele Grüße
Torsten
 
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dubbel
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: OffTopic
Wenn jedes Akkordeon ab heute vegan wäre, würde das keinem einzigen Tier helfen. Sehen das die Hardcore-Veganer nicht?

Es ist hilfreich zu differenzieren, wer die Frage stellt und wie. Es gibt sicherlich immer auch Trolle, die vor allem darauf aus sind zu provozieren oder ad nauseam Schlagworte zu wiederholen. In diesem Fall können Antwortstratgien á la "Es ist besser als vor hundert Jahren und es geht weiter voran" funktionieren. Aber oft genug geht es um ehrliches Interesse und da kann man in wirklich gute Gespräche kommen und gute Argumente anbringen wie all die Dinge, die @Be-3, @glombi und @maxito nennen.
 
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Meiner unmaßgeblichen Meinung nach ist so eine Frage nach einem Konzert/ Vorspiel dumm bis albern, evt. sogar provozierend bis böswillig.

Gehen wir mal nur von dumm bis albern aus, so muss man einer solchen Person nicht immer eine intelligente und feinsinnige Antwort geben. Ich könnte mir folgende Gegenfrage als Reaktion auf die Vegan-Frage vorstellen: "Glauben Sie, dass der Mond vegan ist?" Je nach Verblüffungsgrad des ursprünglichen Fragestellers kann man ja nach einer Denkpause die Antwort nachschieben: "Nein, denn der Mond ist aus Käse und das Weltall stinkt danach."
 
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Aha, .. wurde "das Akkordeon" auch vegan konstruiert, gebaut, verpackt, besteuert, transportiert, gereinigt, verkauft, gekauft, gespielt, repariert, gelagert?
Also meine Akkordeons haben höchstwahrscheinlich auf diesem Weg viele Schweinsbraten und Leberkäsemmeln "abgekriegt" .. was für ein Quatsch :)
 
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warum sollten wir uns von einer kleinen lauten Minderheit vorschreiben lassen, wie wir zu leben haben, welche Musikinstrumente wir spielen (dürfen), etc.

Karl Valentin hat die richtige Antwort schon lange formuliert: "...noch nicht mal ignorieren..."
 
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Jede und jeder darf natürlich selbst entscheiden, wie am besten zu reagieren wäre, aber ich finde, dass konfrontative Antworten wie hier jetzt vorgeschlagen das Leben nur schwerer machen. Gerade wenn ihr hinter der Frage nur Provokation vermutet, kommen solche Reaktionen dem Provokateur nur entgegen: statt über Musik zu reden, würdet ihr in einer zu nichts führenden Scheindiskussion landen. Der Rat meiner Großtante bester Freundin Ex-Mannes Halbstiefcousins trifft auch nach 107 Jahren noch zu: Don't feed the trolls.
 
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