Wie rekrutiert ihr neue Bandmitglieder?

André 2AM
André 2AM
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.11.24
Registriert
19.01.22
Beiträge
189
Kekse
2.400
Ort
Uster
Ich entschuldige mich für das Wort "Rekrutierung". Klingt sehr geschäftlich, und wir sind ja nur eine Hobby-Band, aber ich habe in der Kürze kein treffenderes Wort gefunden 😉

Mich interessiert, wir ihr es macht, wenn in eurer Band eine neue Stelle zu besetzen ist
. Wir haben das bereits einige Male für verschiedene Instrumentalisten gemacht und waren auch erfolgreich damit. Durch die Erfahrung konnten wir einige Punkte optimieren, bzw. früher abklären. Trotzdem habe ich das Gefühl, wir könnten es noch besser / angenehmer für alle Beteiligten machen. So macht es 2AM:

Bei uns startet die Suche typischerweise über ein Inserat auf mehreren Online-Plattformen und Aushängen in lokalen Geschäften, bzw. in der nahen Umgebung vom Bandlokal. Meistens melden sich die Interessierten dann per E-Mail, es darf aber natürlich auch ein Anruf sein. Weil wir alle recht online-affin sind und uns auch so organisieren, finden wir einen Erstkontakt per Internet ganz nützlich. Es beweist zumindest, dass der Herr oder die Dame mit "modernen" Medien umgehen kann 😉

Beim ersten Kontakt erkundigen wir uns nach der bisherigen Erfahrung des Musikers, stellen sicher, dass die Stil-Interessen grob passen, erklären dass wir kein Geld mit Musik verdienen werden, bitten um ein paar musikalische Samples und klären, ob der Anfahrtsweg zum Probelokal zumutbar ist (< 1h) und ob der Wochentag für die Proben (praktisch unverschiebbar) auch passt. Ist diese erste Hürde genommen, bekommt der Kandidat von uns 3 Songs zum Vorbereiten (inkl. Songsheet und MP3) und wir verabreden uns für einen Kennenlernen-Treff bei der nächsten Probe.

Bei diesem Treffen interessiert uns neben den musikalischen Fähigkeiten in erster Linie das Menschliche. Mögen wir den Typ? Können wir uns vorstellen, mit ihm oder ihr jede Woche ein paar Stunden im Keller zu verbringen und danach was Trinken zu gehn? Nach einer kurzen Begrüssung legen wir mit den 3 Songs los. Natürlich ist es toll, wenn der Kandidat gleich perfekt mitspielen kann (=super vorbereitet oder ein Pro), aber spannend ist auch, was passiert wenn Fehler geschehen und wie man damit umgeht ("Hey, ich hab's verbockt - können wir bitte nochmal starten?" VS sich irgendwie durchwurschteln). Oder wie der Kandidat mit sanfter Kritik umgehen kann ("Ich glaube, das war der falsche Akkord"). Manchmal spielen wir im Anschluss einen Bonussong, v.a. wenn der Kandidat in unserer Setlist was entdeckt, wo er mitspielen kann oder er uns einfach spielen hören möchte.

Danach gibt's eine kleine Plauderrunde, wo wir schauen, ob alle Spass hatten beim Spielen und ob die Ambitionen und Ziele (Gigs pro Jahr, Aufwand fürs Üben, Zuverlässigkeit, etc.) passen und vergessen auch nicht, auf den monatlichen Beitrag fürs Probelokal hinzuweisen. Nach ca. 1 h verabschieden wir den Kandidaten. Wenn wir mehrere Interessenten haben, lassen wir sie nach Möglichkeit am gleichen Abend nacheinander antreten. Später folgt eine Besprechung der Kandidaten mit den bestehenden Bandmitgliedern. Wenn uns jemand gefällt, fragen wir ob wir zusammen eine Art gegenseitige Probezeit von 1-2 Monaten starten wollen. Innerhalb dieser Probezeit dürfen beide Seiten ohne grosses Drumrum oder Erklärungen einen Rückzieher machen, falls man merkt, dass es doch nicht so viel Spass macht, wie anfangs gedacht. Wenn wir unsicher waren, haben wir auch schon gefragt, ob der Kandidat auf einen zweiten Besuch vorbeikommt. z.B. wenn jemand sehr nervös war aber wir den Eindruck hatten, dass die Person es, an einem anderen Tag, besser könnte.

Wenn wir mehrere gute Kandidaten haben, und uns letztlich einfach für eine Person entscheiden müssen, sagen wir das jeweils genau so und fragen die Kandidaten, denen wir absagen mussten, ob wir sie vielleicht später nochmal kontaktieren dürfen ... man weiss ja nie. Unser aktueller Drummer ist auf diese Art, im zweiten Anlauf zu uns gestossen.

Und leider, leider fällt jemanden (auch mir) die unangenehme Aufgabe zu, Absagen zu übermitteln. Manchmal per Telefon oder je nachdem auch per WhatsApp oder E-Mail (was manchmal für beide Parteien einfacher ist). Mir persönlich fällt das immer schwer, gerade wenn ich weiss, dass sich jemand sehr gefreut hätte, mit an Bord sein zu dürfen und ja auch Arbeit investiert hat, einige unserer Songs zu lernen.

Das ist nun mehr Text geworden als ursprünglich gedacht. Falls ihr mal bei 2AM vorspielen kommt, wisst ihr jetzt genau, was euch erwartet 😉 Was meint ihr zu dem Vorgehen? Was für ein Vorgehen hat sich für euch bewährt? Macht ihr mehr Abklärungen im Vorfeld? Seid ihr streng beim Vorspielen? Versucht ihr schon am Telefon rauszufinden, ob der Typ passt? Etc. etc. Danke für eure Antworten 🙏
 
  • Interessant
Reaktionen: 1 Benutzer
Klingt ja so, als sucht Ihr ständig oder zumindest öfter nach neuen Musikern ... ;)
 
Weil wir alle recht online-affin sind und uns auch so organisieren, finden wir einen Erstkontakt per Internet ganz nützlich. Es beweist zumindest, dass der Herr oder die Dame mit "modernen" Medien umgehen kann 😉🙏
Und das hätte dann welchen Vorteil?
 
  • Haha
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Was meint ihr zu dem Vorgehen?
Klingt mir auf der einen Seite viel zu sehr durchgeplant: Mit festem Ablauf, Soundsamples, vorbereiteten Songs und Zeitangaben und so nem Zeug wie einer Probezeit (Wofür? Du schreibst: "Innerhalb dieser Probezeit dürfen beide Seiten ohne grosses Drumrum oder Erklärungen einen Rückzieher machen."... Wieso braucht es da eine Probezeit? Jeder kann ohnehin jederzeit ohne Erklärung einen Rückzieher machen. Was sollen da die Konsequenzen sein? Wenn jemand das erst nach zwei Monaten macht? Scheint ja ne Spaßband zu sein und keine vertraglich abgeregelte Geschichte.)
Dafür auf der anderen Seite aber auch schlecht vorbereitet: Wieso muss man im Telefonat klären ob der Anfahrtsweg machbar ist? Schreib ins Inserat wo ihr probt und jeder der das liest wird schon von sich aus wissen ob ihm das zu weit ist oder eben nicht.

Was für ein Vorgehen hat sich für euch bewährt?
Vernünftige Inserate mit Youtube-Links und allen wichtigen Informationen zu was gesucht wird, wann und wo wir proben, Zielen, Geld, Setlist etc pp.
Damit jeder der sich bewirbt direkt weiß was ihn/sie erwartet und man das nicht erst noch groß erklären muss.
Und dann trifft man sich irgendwo. Das kann ne Kneipe sein, bei mir zu Hause oder auch im Proberaum und redet und macht dann vmtl auch etwas Musik zusammen.
Wir haben es immer so gehandhabt relativ viel Zeit mit den Kandidaten zu verbringen, also mehrere Proben, wenn sie beim ersten Treffen sympathisch waren.
Weil nach 2h kennt man niemanden wirklich.
Meine Erfahrung ist aber, dass sich bei einem vernünftigen Inserat dann eben auch vernünftige Leute melden. Ich glaube nicht, dass wir jemals mehr als drei Kandidaten "gecastet" haben, bis wir jemand passenden gefunden haben.
Und ich rede hier von 15 Jahren, die ich mit den meisten Bandkollegen zusammenspiele und insgesamt vielleicht vier Besetzungswechseln, zumeist wegen Krankheit, bzw. äußerer Umstände. Wir haben nie jemanden wirklich aus der Band geworfen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Klingt ja so, als sucht Ihr ständig oder zumindest öfter nach neuen Musikern ... ;)
Nicht wirklich. Die Band gibt es seit 2017, gestartet haben wir zu zweit. Nun sind wir fünf. Also schon mal 3 Instrumente, für die sich jeweils mehrere Personen interessiert haben. Dann ein Umzug von einem Bandmitglied (Weg zur Probe zu weit) und noch ein Fall von Tinitus (das Ende einer Schlagzeugerkarriere).

Und das hätte dann welchen Vorteil?
Wir arbeiten oft mit Aufnahmen, hören zu Hause was an, kommentieren, bringen Inputs und Ideen, Vorschläge, ändern Songsheets, etc. Funktioniert alles via Cloud oder Chat und funktioniert für die Band gut und hat sich (für uns) bewährt. Es ist also effizienter, wenn alle damit umgehen können. Aber klar, es ist jetzt nicht die wichtigste Anforderung an zukünftige Musikkollegen. Notfalls würde ich auch meinen Drucker anwerfen und dem Online-Muffel ein Blatt Papier mit zur Probe bringen 😉
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Klingt mir auf der einen Seite viel zu sehr durchgeplant: Mit festem Ablauf, Soundsamples, vorbereiteten Songs und Zeitangaben und so nem Zeug wie einer Probezeit (Wofür? Du schreibst: "Innerhalb dieser Probezeit dürfen beide Seiten ohne grosses Drumrum oder Erklärungen einen Rückzieher machen."... Wieso braucht es da eine Probezeit? Jeder kann ohnehin jederzeit ohne Erklärung einen Rückzieher machen. Was sollen da die Konsequenzen sein? Wenn jemand das erst nach zwei Monaten macht? Scheint ja ne Spaßband zu sein und keine vertraglich abgeregelte Geschichte.)
Du hast bestimmt recht. Wir sind für Musiker wahrscheinlich viel zu gut organisiert und mögen Pläne 😉. Ich weiss, dass andere Bands chaotischer funktionieren, aber ich vermute, dass jede Band einen bestimmten Typus Mensch anlockt (oder eben nicht).

Die "Probezeit" ist mehr ein psychologisches Ding. Dadurch, dass man's offen so nennt, macht es einiges einfacher. Nach dem ersten, kurzen Treffen weiss man ja tatsächlich noch nicht so genau, ob's passt - und so bleibt es eine Weile lang unverbindlich und alle wissen, dass man kein schlechtes Gewissen zu haben braucht, wenn man nach dem 3. Abend merkt, dass es halt doch nicht passt. Und: wirklich alle sollen in der Zeit offen ansprechen, wenn etwas nicht passt. Tatsächlich hatten wir in der Vergangenheit so einen Fall, wo sich jemand aus der Band nicht getraut hat etwas anzusprechen und darauf gehofft hat, dass das dann schon noch gut wird.

Wenn die zwei Monate um sind, finde ich es gut nochmal nachzufragen, ob der neue Bandkollege gut in der Band angekommen ist. Wir machen ja auch Pläne für Gigs, die ein paar Monate in der Zukunft liegen. Klar ist es kein Vertrag, aber ein mündliches Commitment ist auch schon einiges wert.

Dafür auf der anderen Seite aber auch schlecht vorbereitet: Wieso muss man im Telefonat klären ob der Anfahrtsweg machbar ist? Schreib ins Inserat wo ihr probt und jeder der das liest wird schon von sich aus wissen ob ihm das zu weit ist oder eben nicht.
Leider nicht. Manchmal überschätzen Interessenten ihre langfristige Motivation einen weiten Weg zur Probe auf sich zu nehmen. Ein neues Bandmitglied, bedeutet nicht nur für den Neuen Aufwand, sondern auch für uns. Und wir möchten ungern diese Zeit investieren, damit der Neue dann ein halbes Jahr später merkt, dass es eben doch nicht soooo lustig ist stundenlang zur Probe und wieder heim zu fahren.

Wir haben es immer so gehandhabt relativ viel Zeit mit den Kandidaten zu verbringen, also mehrere Proben, wenn sie beim ersten Treffen sympathisch waren.
Weil nach 2h kennt man niemanden wirklich.
Meine Erfahrung ist aber, dass sich bei einem vernünftigen Inserat dann eben auch vernünftige Leute melden. Ich glaube nicht, dass wir jemals mehr als drei Kandidaten "gecastet" haben, bis wir jemand passenden gefunden haben.
Und ich rede hier von 15 Jahren, die ich mit den meisten Bandkollegen zusammenspiele und insgesamt vielleicht vier Besetzungswechseln, zumeist wegen Krankheit, bzw. äußerer Umstände. Wir haben nie jemanden wirklich aus der Band geworfen.
Klingt gut. Gab's bei euch denn nie die Situation, dass ihr mehrere geeignete Leute gleichzeitig hattet? Haben die sich immer schön nacheinander gemeldet? Man kann ja z.B. schlecht mit 2 Bassisten gleichzeitig proben 😉 D.h. habt ihr die anderen Kandidaten jeweils warten lassen, bis ihr "mehrere Proben" mit dem ersten Kandidaten hattet?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Funktioniert halt nur wenn tatsächlich geeignete "Bewerber" da sind. Wenn ihr für die so attraktiv seid, Herzlichen Glückwunsch.
Naja, die Bewerber rennen uns jetzt nicht die Bude ein. Auf die verschiedenen Inserate haben sich meistens drei bis fünf Leute gemeldet, die einigermassen gepasst haben und die wir kennenlernen wollten.
 
Zuletzt bearbeitet:
D.h. habt ihr die anderen Kandidaten jeweils warten lassen, bis ihr "mehrere Proben" mit dem ersten Kandidaten hattet?
Ja.
Also prinzipiell.
Mal als Beispiele: Wir haben vor Jahren eine neue Sängerin/Sänger gesucht. Es haben sich recht schnell 3-4 Leute gemeldet. Mit zweien davon haben wir jeweils eine Probe gemacht, wo aber recht zügig klar war, dass wir nicht auf einer Wellenlänge lagen. Mit unserer jetzigen Sängerin haben wir uns einfach mit ein paar Leuten aus der Band und ihrem Mann bei mir getroffen, gequatscht, Musik gehört und irgendwann hab ich die Gitarre genommen und sie hat ein bisschen was gesungen. Total zwanglos, halb improvisiert. Hat gut gepasst. Dann kam sie zu einer Probe vorbei und da war dann klar, dass wir zusammen passen. Und dann haben wir dem Rest, der "gewartet" hat, halt abgesagt.
Wir sind eine Hobby-Band mit dem Anspruch gute Musik zu machen, nicht alles original nachzuspielen, daher ist das Musikalische eigentlich eher nebensächlich, solange Grundlagen da sind. Die meisten bei uns sind auch relativ gut an ihren Instrumenten, so dass wir kompensieren können, wenn jemand da ne einfachere Version braucht. Aber das meiste Zeug, das wir spielen ist generell ziemlich simpel. Wir machen Hochzeiten und Geburtstage und Stadtfeste mit einem Programm von etwa 50 aktiven Stücken. Bei 2h Probezeit die Woche sind da jetzt nicht allzu viele super komplexe Stücke bei ;-)
Solange man einen Sinn für Ironie hat, man über sich selbst lachen kann und ab und zu mal nen guten Spruch mitbringt, kommt man bei uns ziemlich gut klar. Alles sehr entspannte Leute.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ja.
Also prinzipiell.
Mal als Beispiele: Wir haben vor Jahren eine neue Sängerin/Sänger gesucht. Es haben sich recht schnell 3-4 Leute gemeldet. Mit zweien davon haben wir jeweils eine Probe gemacht, wo aber recht zügig klar war, dass wir nicht auf einer Wellenlänge lagen. Mit unserer jetzigen Sängerin haben wir uns einfach mit ein paar Leuten aus der Band und ihrem Mann bei mir getroffen, gequatscht, Musik gehört und irgendwann hab ich die Gitarre genommen und sie hat ein bisschen was gesungen. Total zwanglos, halb improvisiert. Hat gut gepasst. Dann kam sie zu einer Probe vorbei und da war dann klar, dass wir zusammen passen. Und dann haben wir dem Rest, der "gewartet" hat, halt abgesagt.
Wir sind eine Hobby-Band mit dem Anspruch gute Musik zu machen, nicht alles original nachzuspielen, daher ist das Musikalische eigentlich eher nebensächlich, solange Grundlagen da sind. Die meisten bei uns sind auch relativ gut an ihren Instrumenten, so dass wir kompensieren können, wenn jemand da ne einfachere Version braucht. Aber das meiste Zeug, das wir spielen ist generell ziemlich simpel. Wir machen Hochzeiten und Geburtstage und Stadtfeste mit einem Programm von etwa 50 aktiven Stücken. Bei 2h Probezeit die Woche sind da jetzt nicht allzu viele super komplexe Stücke bei ;-)
Solange man einen Sinn für Ironie hat, man über sich selbst lachen kann und ab und zu mal nen guten Spruch mitbringt, kommt man bei uns ziemlich gut klar. Alles sehr entspannte Leute.
Klingt definitiv sympathisch 🙂 Merci für dein Beispiel. Ich finde den Ansatz vom Treffen ausserhalb vom Bandlokal spannend.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mich interessiert, wir ihr es macht, wenn in eurer Band eine neue Stelle zu besetzen ist.
Was mich interessiert ist Deine Motivation, hier nachzufragen. Wenn ich Deine Antworten auf die Antworten lese, habe ich den Eindruck, dass Euer Vorgehen beim "rekrutieren" gut durchdacht ist und auch durch Erfahrung gestützt ist. Wenn Einwände und Vorschläge kommen, dann begründest Du sehr dediziert, warum ihr es so und nicht anders handhabt. Aus dem, was Du schreibst, scheint das für Euch ja auch gut zu passen. Warum willst Du denn überhaupt wissen, wie es andere machen und was andere über Euer Vorgehen denken?
Manchmal kommt man mit seinen Überlegungen zu einem Vorgehen weiter, wenn man sich der eigenen Motivation klar wird.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Moin! Warum startet die Musiker-Suche denn mit einem Inserat und nicht durch „abklappern“ des persönlichen Netzwerks? Also auch andere befreundete Musiker fragen ob die jemanden kennen der in Frage käme? Nach meiner persönlichen Erfahrung war das zumeist der Weg über den sich am schnellsten jemand finden lies der musikalisch und persönlich passt. Erst im 2. Schritt würde ich den Weg über Inserate gehen. Mit Inseraten habe ich die Erfahrung gemacht dass es eher langwierig ist die richtige Person zu finden da man verschiedene Termine mit unterschiedlichen Leuten machen muss, teilweise es musikalisch oder persönlich nicht passt und sich das manchmal nicht gleich beim ersten Termin herauskristallisiert. Über den Bekanntenkreis habe ich/wir meist mehr Glück gehabt, da die Bekannten ja wissen wie man so persönlich/musikalisch unterwegs ist und dann eher jemanden empfehlen von dem sie denken dass es passen könnte.

Kurioseste Aktion die ich über ein Inserat erlebt habe: Top 40 Cover Band sucht Gitarrist. Da kam einer, etwas älter, der hat seine Frau mitgebracht. Haben wir uns schon gewundert. Musikalisch hat er es drauf gehabt und wir wollten den schon nehmen, als er einen MP3 Player rausholt und uns ein paar Sachen vorspielt. Stellte sich heraus er produziert die Schlagerkarriere seiner Frau und eigentlich sucht er eine Band dafür, d.h,. er hätte uns komplett auf Schlagerband umbauen wollen und sein Ding durchdrücken…. :D War zwar eine lustige Erfahrung, aber halt auch Zeitverschwendung….
 
  • Haha
Reaktionen: 1 Benutzer
erklären dass wir kein Geld mit Musik verdienen werden,
Okay, das ist legitim. Dann sollte man allerdings kein Assessment-Center durchführen, als würde man einen Group-Executive für die Roche suchen.

Jeder, der ein bissel mehr auf der Pfanne hat, wird da abwinken.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Warum willst Du denn überhaupt wissen, wie es andere machen und was andere über Euer Vorgehen denken?
Manchmal kommt man mit seinen Überlegungen zu einem Vorgehen weiter, wenn man sich der eigenen Motivation klar wird.
Wie ich es eingangs erwähnt habe: ich weiss, dass jede Band irgendwann am Punkt ist, wo ein Instrument neu besetzt werden muss. Also nehme ich an, dass das Aufnehmen einer neuen Person in die Band etwas ist, das hier häufiger geschieht. Mich interessieren die Erfahrungen und Wege die andere Bands dafür nehmen. Darum habe ich initial beschrieben, wie ungefähr es bei uns abläuft.

Tatsächlich funktioniert's für uns ganz gut. Aber ich bin sicher, ich kann etwas mitnehmen/lernen, wenn andere davon berichten. Wie z.B. die Idee von @Disgracer oben, einen Kandidaten in lockerem Rahmen zu sich nach Hause einzuladen. Oder das Feedback von einigen MB Usern, die das Vorgehen offenbar zu effizient finden 😁 So was finde ich interessant und gibt mir/uns vielleicht neue Ideen.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Moin! Warum startet die Musiker-Suche denn mit einem Inserat und nicht durch „abklappern“ des persönlichen Netzwerks? Also auch andere befreundete Musiker fragen ob die jemanden kennen der in Frage käme? Nach meiner persönlichen Erfahrung war das zumeist der Weg über den sich am schnellsten jemand finden lies der musikalisch und persönlich passt. Erst im 2. Schritt würde ich den Weg über Inserate gehen. Mit Inseraten habe ich die Erfahrung gemacht dass es eher langwierig ist die richtige Person zu finden da man verschiedene Termine mit unterschiedlichen Leuten machen muss, teilweise es musikalisch oder persönlich nicht passt und sich das manchmal nicht gleich beim ersten Termin herauskristallisiert. Über den Bekanntenkreis habe ich/wir meist mehr Glück gehabt, da die Bekannten ja wissen wie man so persönlich/musikalisch unterwegs ist und dann eher jemanden empfehlen von dem sie denken dass es passen könnte.
Hey @maggo1978 : ich würde tatsächlich am liebsten Musik mit meinem Sandkastenfreund machen, aber der spielt leider nur mit seiner Angelrute 😉 Wir versuchen schon zuerst, unsere Kontakte spielen zu lassen. Mir fällt aber nur ein Fall ein, wo das zumindest beinahe zum Ziel geführt hab. Allerdings habe ich da jemanden für eine andere Band vermittelt, den ich bei einer Jam-Session kennengelernt hab.

Unser Umfeld besteht hauptsächlich aus Hobby-Musikern. D.h. die meisten Leute spielen in genau einer Band. Ich kenne z.B. einige Bassisten, aber die Wahrscheinlichkeit, dass gerade dann einer dieser Bassisten nichts zu tun hat, wo wir einen brauchen, ist eher klein. (wobei ich jetzt vielleicht erst die Bemerkung von @Bassturmator und "Schanghaien" verstehe).

Und wie du sagst, wenn du die Leute vorher nicht persönlich kennst, keine Empfehlungen hast und quasi ein Blind-Date mit dem potentiellen Bandmitglied machen musst, dann geht es darum möglichst angenehm für alle herauszufinden, ob es passt oder nicht - und dann sind wir bei der eingangs gestellten Frage.

d.h,. er hätte uns komplett auf Schlagerband umbauen wollen und sein Ding durchdrücken….
:D
War zwar eine lustige Erfahrung, aber halt auch Zeitverschwendung….
Haha... yup, sowas möchte ich gerne schon im Vorfeld vermeiden 😁
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, das ist legitim. Dann sollte man allerdings kein Assessment-Center durchführen, als würde man einen Group-Executive für die Roche suchen.

Jeder, der ein bissel mehr auf der Pfanne hat, wird da abwinken.
Also ich hätte schon ein paar Ideen, wie ich das für den Roche GE machen würde 😁

Ich sehe deinen Punkt. Wie würdest du es denn gestalten, dass es weniger nach Assessment aussieht? Und angenommen, du hast nicht das Glück dass du seit 20 Jahren mit deinen Jugendfreunden in der gleichen Band spielst, und dass du darum ab und zu tatsächlich aktiv nach Leuten suchen musst (aus welchen Gründen auch immer): würdest du das denn jedesmal total anders angehen, oder würdest du es nicht mit der Zeit irgendwie ähnlich machen wie beim letzten Mal? 🤔
 
Es ist wirklich erstaunenswert, wie groß dieser Planet ist. Ich bin in einer völlig anderen Erfahrungswelt gewachsen. Alles immer anders als hier geschildert. Viel mehr Zufall, weit weniger resolut. Sogar beim Schlager wurde begeistert mitgearbeitet von Rockern und Blueser...vielleicht sogar eine andere Galaxis??
 
wie ich das für den Roche GE machen würde
Da ich im Großkonzern arbeite, kann ich sagen, wesentlich anspruchsvoller ist es nicht.

Ich habe jetzt nochmal in ruhe gelesen, was Du da oben so schriebst und einfach mal nach der Hälfte (!) Deines "Anforderungsprofils" einen Cut gemacht.

Weil wir alle recht online-affin sind und uns auch so organisieren, finden wir einen Erstkontakt per Internet ganz nützlich. Es beweist zumindest, dass der Herr oder die Dame mit "modernen" Medien umgehen kann 😉
Lass ich mal so stehen.

erkundigen wir uns
erklären dass wir
bitten um ein paar musikalische Samples
klären, ob der Anfahrtsweg zum Probelokal zumutbar ist (
Ist diese erste Hürde genommen,
bekommt der Kandidat von uns 3 Songs zum Vorbereiten
interessiert uns neben
Mögen wir den Typ?
Können wir uns vorstellen, mit ihm oder ihr
Natürlich ist es toll, wenn der Kandidat gleich perfekt mitspielen kann (=super vorbereitet oder ein Pro), aber spannend ist auch, was passiert wenn Fehler geschehen und wie man damit umgeht
Oder wie der Kandidat mit sanfter Kritik umgehen kann

Wie gesagt, ich habe nach der Hälfte Schluss gemacht, weil ich einfach nicht mehr konnte. Dass Du diesen Selektionsprozess als "zu effizient für manche" bezeichnest, ist wahrscheinlich der Euphemismus des Tages.

Zuallererst einmal ist Deine Formulierung eine Stellenanzeige aus der Mottenkiste der 1990er Personalplanung. Ich gehe davon aus, dass Ihr auch in der Schweiz einen Fachkräftemangel habt.

Wir reden also über ein Hobby. Das zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es mir Spaß machen soll, sonst es kein Hobby. Ihr nehmt die Leute absolut Null mit. In erster Linie muss es menschlich passen und da möchte ich niemanden vor ein Tribunal stellen.

Ich habe den Bandprozess zuletzt 2011 durchlaufen und da war es vor allem ein sehr sehr kollegiales Miteinander über die musikalischen Interessen, Ziele und Visionen, bei der man sich bei mir gleichermaßen beworben wie umgekehrt. Danach ging es darum, ob man spielerisch zusammenpasst mit zwei bis drei eigenen Songs und ein paar Covergeschichten, die vorbereitet worden sind. Und genau so sollte es sein. Ist aber trotzdem zwei Jahre später auseinandergegangen, aber am Prozess lag es nicht.

Wenn Sharon Osbourne 1986 am Telefon war, dann hast Du binnen einer Woche Ozzy's Kram besser draufgehabt und Dich beim Rehearsal grillen lassen, wie von Dir beschrieben.

Bei einer Hobbyband sollte man eher auf Augenhöhe versuchen, die Leute abzuholen. Mit Struktur und verbindlich aber Gegenseitig. Das ist kein unilaterales Ding, sondern Ihr bewerbt Euch bei Mitspielern genauso wie umgekehrt. Ist im Job genauso heute. Haben nur anscheinend noch nicht alle gleichermaßen verstanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ich kann an eurem Vorgehen grundsätzlich nichts verkehrtes finden.

Die Probezeit hat allerdings ein Geschmäckle. Wenn man als Neuer noch auf Bewährung ist, hängt man sich vielleicht noch nicht so rein, und fliegt aus genau diesem Grunde? Aber jeder weiß ja, worauf er sich da einlässt.

Dass ihr eine Setlist, klare Vorgaben für die Vorpsielstücke und ggf. auch Aufnahme dazu vorab verteilt, finde ich sehr gut. Bei meiner letzten Band, habe ich mich auf den Tipp einer Freundin pro-aktiv gemeldet. Ich wurde zu einer Probe eingeladen, aber Setlist, Auswahl an Stücken oder Aufnahmen? Fehlanzeige! Dementsprechend saß ich da dann nervös und unvorbereitet. Es stellte sich heraus, dass die meisten Stücke in einer eigenen Version gespielt wurden, und auch zwei eigene Stücke dabei waren. Zu keinem gab es Noten, Lead-Sheets, Aufnahmen oder sonstige Aufzeichnungen. Ih hatte dann vier Proben (Wochen) Zeit, mir das vom Keyboarder alles grob erklären zu lassen, bis zum ersten Gig... Aber menschlich hat es ganz gut gepasst und auch ein paar Jahre gehalten. Wegen meiner brillianten Performance beim Vorpsiel (eher Kennenlernen) wurde ich jedenfalls wohl eher nicht genommen ;-).

Gruß,
glombi
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bei einer Hobbyband sollte man eher auf Augenhöhe versuchen, die Leute abzuholen

Wie gesagt, ich habe nach der Hälfte Schluss gemacht, weil ich einfach nicht mehr konnte. Dass Du diesen Selektionsprozess als "zu effizient für manche" bezeichnest, ist wahrscheinlich der Euphemismus des Tages.

Zuallererst einmal ist Deine Formulierung eine Stellenanzeige aus der Mottenkiste der 1990er Personalplanung. Ich gehe davon aus, dass Ihr auch in der Schweiz einen Fachkräftemangel habt.

Wir reden also über ein Hobby. Das zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es mir Spaß machen soll, sonst es kein Hobby. Ihr nehmt die Leute absolut Null mit. In erster Linie muss es menschlich passen und da möchte ich niemanden vor ein Tribunal stellen.

Ich habe den Bandprozess zuletzt 2011 durchlaufen und da war es vor allem ein sehr sehr kollegiales Miteinander über die musikalischen Interessen, Ziele und Visionen, bei der man sich bei mir gleichermaßen beworben wie umgekehrt. Danach ging es darum, ob man spielerisch zusammenpasst mit zwei bis drei eigenen Songs und ein paar Covergeschichten, die vorbereitet worden sind. Und genau so sollte es sein. Ist aber trotzdem zwei Jahre später auseinandergegangen, aber am Prozess lag es nicht.

Wenn Sharon Osbourne 1986 am Telefon war, dann hast Du binnen einer Woche Ozzy's Kram besser draufgehabt und Dich beim Rehearsal grillen lassen, wie von Dir beschrieben.

Bei einer Hobbyband sollte man eher auf Augenhöhe versuchen, die Leute abzuholen. Mit Struktur und verbindlich aber Gegenseitig. Das ist kein unilaterales Ding, sondern Ihr bewerbt Euch bei Mitspielern genauso wie umgekehrt. Ist im Job genauso heute. Haben nur anscheinend noch nicht alle gleichermaßen verstanden.
Moooment! Irgendwie klaffen jetzt dein Eindruck und meine Wahrnehmung vom Ganzen doch meilenweit auseinander.

Es kommt mir so vor, wie wenn ich einen Bericht vom ersten Date meiner grossen Liebe verfasst hätte, und dort rückblickend schön sachlich beschrieben hätte, wie das abgelaufen ist und welche kleinen, subtilen, unbewussten Entscheidungsprozesse sich dabei auf beiden Seiten abgespielt haben. Ingesamt also ein total romantisches Ereignis, aber durch den Prozess vom nüchternen Aufschreiben könnte man den Eindruck bekommen, das sei alles total unromantisch und kalkuliert abgelaufen.

Oder ich bin ein schlechter Schreiber. Anyway, niemand wird von mir oder uns beim Kennenlernen oder später "gegrillt". Wir machen keine Bewertung oder sowas, sondern hören auf unser Bauchgefühl. Spass an unserem Hobby ist uns wichtig, der Mensch (genau wie die Musik) ebenfalls. Es wird viel gelacht bei diesen Treffen, das Miteinander ist wichtig. Eigentlich genau so wie du es oben beschreibst. Sorry, wenn ich das nicht richtig rüber bringen konnte.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Die Probezeit hat allerdings ein Geschmäckle. Wenn man als Neuer noch auf Bewährung ist, hängt man sich vielleicht noch nicht so rein, und fliegt aus genau diesem Grunde? Aber jeder weiß ja, worauf er sich da einlässt.
Tatsächlich geht das ja in beide Richtungen. Wir hatten auch schon neue Kollegen, die sich etwas längere Zeit erbeten haben, weil sie nicht sicher waren, ob sie z.B. mit dem Stil klarkommen. Ich finde das gut, im Sinne von "Offen miteinander" reden. In der Zeit suchen wir dann auch nicht mehr weiter, sondern schauen einfach ob es klappt oder nicht. Und wenn jemand noch unsicher ist, dann plant man vielleicht nicht gerade ein Konzert in den nächsten ein, zwei Monaten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey, nicht nur das Wort "Rekrutierung" hört sich geschäftlich an, sondern auch euer Ablauf. Das ist erstmal auch meine Meinung. Vor allem das für euch leichter fallende Ansprechen einer Probezeit, löst bei mir ein Abschrecken aus. Aber das ist nur meine persönliche Meinung und ich mag einräumen, dass es potentielle Kandidaten geben mag, denen das gefällt. Dass ihr euch digital organisiert finde ich persönlich sehr gut und handhabe das am liebsten auch so.
Ob der nächste Freund, Kollege oder Hilfesuchende auch menschlich zum Miteinander passt und ob die langfristige Motivation beibehält ist eine Frage von Zeit und wie man in dieser Zeit miteinander umgeht. Respektvoll, Zusprechend. Sich gegenseitig Motivierend. Und vor allem Leben und Leben lassen, ist meine persönliche Einstellung dazu. Wäre komisch, wenn wir alle gleichgepolt wären.

Aber eine Frage hätte ich dazu schon und zwar läuft das in der Realität bei euch auch immer so planmäßig ab, wie beschrieben? Oder ist das nur der überspitzte Optimalfall?
Weil ich habe selbst schon einige "Castings" auf beider Seiten erlebt und kann nicht behaupten, dass es zusammengefasst einen roten Faden geben würde. Manchmal funkt es sofort, manchmal erst später. Und wie man zueinander gefunden hat ist oft unterschiedlich, und das obwohl ich selbst eigentlich auch sehr gerne plane...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben