Der Akai MPC Workflow unterscheidet sich teils erheblich von anderen DAW's/Workstations usw., was nicht allen gefällt und völlig ok ist.
Der Workflow der MPCs, egal ob alt oder neu, ist auch von Gerät zu Gerät unterschiedlich gut nutzbar bzw umgesetzt. Ich hatte lange eine MPC2500, davor die 2000XL, kurz eine 4000 und neulich auch mal leihweise eine 1000er hier. Alleine schon von der Aufstellung und Anordnung der Bedienelemente paßte die 2500 für mich am Besten, da sie 10er Block, Cursortasten und Encoder genau andersherum angeordnet hat wie die 2000XL. Vom großen JJOS, welches wieder eine andere Bedienphilosophie hat, will ich erst garnicht anfangen, weil auch OT hier.
Mit der One wurde ich deshalb zB überhaupt nicht warm, auch weil der Homebildschirm sich massiv von dem unterscheidet, was man von den Alten "gewohnt" ist. Die 1000er war auch nicht meins, da fehlten mir zuviele Bedienelemente, das wird wohl, wenn ich mir wieder eine MPC zulege, wohl eine X werden, diese kommt der 2500 am nächsten, nur ist die halt auch riesig (und als SE auch teuer).
Die Struktur des Sequenzers ist aber immer gleich geblieben, wurde allerdings auch erweitert. Eine Sequence
enthält immer alle Tracks, das ist bei Anderen dann entweder eine Group (Fantom) oder Scene (MC-101/707, Maschine+). Das bedeutet aber auch, daß man mehr kopieren/duplizieren muß, um zB eine Songstruktur aufzubauen, statt nur aus den Bausteinen zusammenzusetzen, und man hat viel mehr Redundanzen und dadurch auch mehr Speicherverbrauch als bei zuweisungsbasierten Systemen wie Roland oder NI.
Bei der M+ stolpere ich aber auch gerne mal über die zu leichte Änderbarkeit der Pattern in Scenes, da hat man schnell mal was zum probieren verstellt und vergißt es, weil es keinen extra Speicher dafür gibt wie bei Roland (MC-707 Scenes und Fantom Groups), wahrscheinlich muß man da mit den Locks arbeiten.
Was ich genial finde ist, daß sowohl von der Software als auch der Hardware alte Daten gelesen werden, also Sequences, PGMs, Songdateien etc, auch direkter import/export von MIDI Files ist möglich - das kann Maschine plus nur über die Software (und bei Drums muß man wegen der nicht vorhandenen Möglichkeit, den Pads einzelne Notennummern zuzuweien, Umwege gehen bzw als Instrument belassen), die Fantoms patzen da böse (keine Kanalwahl möglich und bei Single Channel SMFs wird ein schon importiertes Pattern in der gleichen Reihe gelöscht!) und die MC-707 kann nur importieren, dafür aber korrekt).
Noten editieren über einen Touchscreen bereitet mir aber Bauchschmerzen, jedenfalls mochte ich das schon am iPad nicht und am Fantom noch weniger, da komme ich mit dem, was Maschine Plus da bietet (4D Encoder, die beiden Displays und eins als Lupe), deutlich besser klar, besonders da der Bildschirm des Fantom-0 kleiner ist als der des großen Fantom. Dort werden aber auch keine Gesten unterstützt wie ich es bei den MPCs gesehen habe.
Ich war jetzt neugierig und hab mir mal eine MPC Keys bestellt, die ich schon von Anfang an im Blick hatte, gerade was den Einsatz als Livekeyboard angeht, auch weil mir die E-Pianos und die Einstellmöglichkeiten (das sind wohl Modelle) gut gefallen.
(Nebenbei: ich hatte nach langem Ringen dann doch mal einen Nord Electro 6D ausprobiert und auch wenn die Kiste gut klang, war die Orgelsektion für mich überflüssig und den Zwang, immer alle der Sektionen in einem Programm nutzen bzw zuweisen zu müssen, fand ich umständlich, wenn auch von der Softwareunterstützung her ein Traum).