(A-Gitarre) Plektrum und Nachhaltigkeit

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Hallo zusammen,

ich habe vor einigen Monaten mit dem Gitarrenspielen angefangen und mache mir bzgl. des Plektrums folgende Gedanken:

Alle Welt redet von Nachhaltigkeit und man (ich) möchte so halbwegs, d.h. so gut es mir möglich zu sein scheint, umweltbewusst leben. Ein Plektrum ist (meist) aus Plastik, d.h. es muss aus einem nicht nachwachsenden Rohstoff hergestellt werden ... und es nutzt sich mit der Zeit ab, was bedeutet, dass der Abrieb letztlich ja auch irgendwo landet.

Meine Frage: Gibt es Plektren auch auch Holz oder anderen "natürlichen" Rohstoffen? Hast Du ein solches schon einmal verwendet? Wie ist es da mit dem Klang, dem Handling und der Haltbarkeit im Vergleich? Kannst Du mir eine Empfehlung geben bzgl. Marke ... oder davon abraten (aus welchen Gründen)?

Viele Grüße
Michael
 
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Es gibt ne Menge Material für Plektren, Horn und Holz zum Beispiel. Aus Stein hab ich auch schon gesehen. Die Sache mit dem Spielgefühl bekommt man ein Stück weit durch Spielweise in den Griff. Horn hab ich für den Bass, wenn es sein muss.
Wie wäre es, ganz nachhaltig altem Material ein zweites Leben zu schenken, Bankkarten und so? Kannst auch Kundenkarten vom Supermarkt nehmen, bevor jemand anders die im See entsorgt:
https://www.thomann.de/de/harley_benton_pick_cutter.htm
 
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Hallo Michael,

hier hat sich jemand die Mühe gemacht, die verschiedenen Plektren zu vergleichen; sogar mit Sound Klick

Was den Plastik-Abrieb anbelangt:
Gibt es natürlich, wobei du sicherlich sehr lange und intensiv spielen musst, um auf einen messbaren Betrag zu kommen. Das Plektrum selbst kannst du auch im Verhältnis zu deinen anderen ca. 30 KG Plasteverbrauch pro Jahr betrachten; es gibt also genügend Sparpotential als Ausgleich.

Was andere Materialien betrifft:
Wenn du auf den Umweltaspekt Wert legst, wird das Plasteplektrum sicherlich nicht schlechter abschneiden als anderes Zeugs. Pro Plektrum ist die Bilanz bei Holz, Metall und vor allem Stein bestimmt schlechter. Gott sei Dank wird es nicht mehr aus den im Beitrag genannten Meeresschildkröten gebaut.
 
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Es gibt tatsächlich eine große Range an Materialien, wenn es um Plecs geht.
Du brauchst nur mal in die Bucht zu schauen, es ist Wahnsinn was da alles angeboten wird.
Ob du dann damit zurechtkommst ist eine andere Sache. Ich selber nutze Timbertone Plecs für den Bass.
Wie der Name schon sagt, sind die aus Holz.
Für die Gitarre sind die mir zu dick, und genau wie die Steinplecs meiner Meinung nach fürs Akkordstrumming überhaupt nicht geeignet.
Es ist abgesehen vom Handling aber auch ein großer Klangunterschied, was du als Plec verwendest.
Dabei ist es nicht nur das Material, sondern auch die Dicke des Plecs, die den Unterschied macht. Deshalb ist die verfügbare Auswahl auch so groß.
Wenn ich mit mehreren akustischen Gitarren zusammenspiele, benutze ich für meine 12saitige sogar ein Plec aus dünnem Kupferblech.
Das macht den Klang nochmal etwas greller. Wenn ich alleine spiele ist mir das aber zu krass.


EDIT:
@Vester (y) Daumen hoch für den Link,
da hätte ich mir meinen Beitrag fast sparen können, aber wenn man während des Schreibens noch telefonieren muss, dauert das manchmal länger:rolleyes:


Noch ein Nachsatz zum Umweltaspekt:
Es gibt kleine Stanzwerkzeuge (eine Art Locher) mit denen du dir aus allen möglichen Bank- oder Kundenkarten, aber auch aus diversen Kunststoffverpackungen eigene Plecs in der üblichen Tropfenform herstellen kannst
 
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und mache mir bzgl. des Plektrums folgende Gedanken
Ganz ehrlich, ich finde deine Motive zwar edel, aber an der falschen Stelle angesetzt.
Sieh zu, dass du dein Konsumverhalten (nicht nur im Bereich Musikinstrumente und Zubehör) auf Nachhaltigkeit ausrichtest.
Das bedeutet wertig zu kaufen und nicht jeden Schmarrn zusammenraffen nur weils billig ist.
Ein gutes, passendes Plektrum hingegen ist für den Gitarristen sehr wichtig, da würde ich mir erstmal keine Gedanken machen welche aus Plastik zu verwenden.
 
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Ich spiele seit einiger Zeit Plektren von ROMBO. Die sind zwar aus "Plastik", aber mit der Eco-Black Serie gibt's da auch welche, die aus 100% Recycling- bzw. Abfall-Material hergestellt werden. Da gibt's mittlerweile 8 (ab Oktober sogar 12) verschiedene Designs, die kannst du dir auch mal ansehen.
 
Durch meine Spielweise hab ich schon einen relativ hohen Abrieb. Ich brauche bei 3 Stunden täglichem Proben alle 4-5 Tage ein neues Pick, obwohl ich ausschließlich welche aus relativ abriebresistenten Kunststoff (Polyoxymethylen) einsetze.

Du könntest es natürlich wie Brian May machen und Gegenstände (fifty pence Münze / Geld etc.) verwenden, die man eh da hat. Natürlich gibt es auch "richtige" Picks aus Holz, Metall und allen erdenklichen Kunststoffen. Ich würde aber insbesondere für Strumming oder Akustikgitarre nach biologisch abbaubaren Plastikalternativen suchen, die aber dennoch Plastikähnlich sind. Für viele ist das einfach der Werkstoff mit den besten Eigenschaften was die Bespielbarkeit betrifft.

Eine einfache Googlesuche schmeißt da z.B. folgenden Hersteller raus: https://www.pigtrum.com/de/ - Erfahrungen damit hab ich allerdings nicht.
 
Sieh zu, dass du dein Konsumverhalten (nicht nur im Bereich Musikinstrumente und Zubehör) auf Nachhaltigkeit ausrichtest.
Das bedeutet wertig zu kaufen und nicht jeden Schmarrn zusammenraffen nur weils billig ist.
Das kann man jetzt auch leicht in den falschen Hals bekommen, das klingt fast so, als ob der TE viel und billig kauft und nur bei Picks eine Ausnahme machen will.
 
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Ich kenne ja den TE gar nicht.:nix:
 
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In der Regel gehen doch mehr Picks verloren als dass sie runtergespielt werden.

Finde die Überlegung jedoch spannend.

Wie sieht es mit der Produktion aus
Ebenholz ? Bambus? Woher?
Wasserverbrauch, Energieaufwand beim Herstellen - Stein, Holz, Horn, Metal, Glaß, Nylon, etc… ?
Ich mag gerne diese Celluloid Picks
Halten nur meisten nicht lange, brennen dafür, aufgrund des Nitroanteils und der Zellulose, so gut wie alte Filmrollen ;-)
Wäre interessant das mal gegen zu rechnen. Wer weiß wie ein gegossenen und gestanztes Pick aus recyceltem Nylon dann abschneiden würde.

Zellulose halte ich für ein tolles recyceltes Material und da müsste doch inzwischen einiges mehr drin sein als diese brüchigen und leichtentflammbaren Celluloid Plektren?
 
Hier ist ja schon fast alles gesagt. Wenn Du denkst damit einen wirklichen Beitrag zur Rettung des Klimas leisten zu können, dann verzichte dich einfach ganz auf ein Plektrum. Schau Dir dich mal an wie beispielsweise Richie Kotzen/Winery Dogs oder Matteo Mancuso das machen . Falls Du eher Jazz spielst, gibt's da noch Videos von George Benson oder Wes Montgomery. YouTube lässt grüßen.
 
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Es gibt kleine Stanzwerkzeuge (eine Art Locher) mit denen du dir aus allen möglichen Bank- oder Kundenkarten, aber auch aus diversen Kunststoffverpackungen eigene Plecs in der üblichen Tropfenform herstellen kannst
Hat ein Bekannter von mir. Zur Not kann man diese Pics schon verwenden, aber es ist 1. nur die Standardform und 2. ist das Material nicht besonders abriebfest, hält nicht mal einen Gig aus.
Und der Klang ist auch nicht jedermanns Sache.
 
Als nächstes denk' mal über mit Nanopartikeln beschichtete Saiten nach :oops:
 
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Und der Klang ist auch nicht jedermanns Sache.

Stimmt. Die klingen nicht gut.

Aber wenn Du den chip ausstanzt kannst Du mit Deinem Plektrum an der Supermarktkasse bezahlen - z.B. den Frischkäse aus dessen Verpackung man auch ein Dutzend Plektren hätte machen können...

*
 
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@dubbel

Doch, davon ist natürlich die Rede, wenn auch nur indirekt: die Kunststoffproduktion heizt sehr wohl das Klima auf!
 
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Doch, davon ist natürlich die Rede,
Der TE redet von Nachhaltigkeit und Rohstoffen, der Hinweis aufs Klima kommt von Tokaier.
Man kann auch aus anderen Gründen versuchen, umweltbewusst bzw. nachhaltig einzukaufen und zu leben.
 
@dubbel

Er hat halt weitergedacht - es hängt nunmal zusammen. Führt nachhaltiges Einkaufen und Leben nicht zwangsläufig dazu, ist es nicht derselbe Grund?
 
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nein.

Wenn's um die Umwelt geht, hat Nachhaltigkeit nicht nur das Klima bzw. den Klimawandel im Auge, sondern auch Plastikmüll in der Umwelt, Abholzung der Regenwälder, Wasserknappheit, Artensterben, Rohstoffknappheit, Bodenerosion und vieles mehr.
Und dann gibt's neben den ökologischen Gründen auch massive soziale und wirtschaftliche Faktoren.
 
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