Aus der Sicht des Musikers nehme ich auch ein paar rhythmische Ungenauigkeiten, wie: manchmal leicht vor dem Beat, wahr. Das empfindet man dann oft als
etwas "hektisch". - Wurde so auch schon mal angemerkt. Den Einen stört es, den Anderen nicht...
Aus der Sicht des Mixers würde ich auf jeden Fall rhythmisch sauber editieren, da sieht man dann auch in den Tracks, ob z.B. die Gitarre drauf ist oder "wackelt".
Da es auch grooven soll, ist ein wenig Swing auch erlaubt und gewollt. Aus meiner Erfahrung ist etwas hinter dem Beat eher zu tolerieren als davor.
Ich denke mir jedoch, dass es hier nicht um das Recording geht, sondern darum, dass der TE @neil9881 selbst Timing-Ungenauigkeiten "fühlt", die meiner Meinung
nach, an der einen oder anderen Stelle, auch vorhanden sind.
Das ist ja auch alles gar nicht schlimm, zumal es eine eigene Feststellung des TE ist. Neil bemerkte, dass er sein Spiel als nicht rhythmisch genug empfindet und das ist schon mal der Knaller, weil da draußen Gitarristen herumlaufen, die das nicht einmal mitbekommen, wenn sie ein derartiges "Problem" haben. Super ist auch, dass er sich zur Kontrolle selbst aufnimmt!
Dass er sich hier schon in den restlichen oberen 10% der Feinheiten bewegt, weiß er sicherlich selbst. Jedoch lobe ich, vielleicht etwas über Gebühr, die Initiative.
1. Aus meiner Sicht hilft, weil Neil anscheinend auch stört, was er spielt oder zu welcher Musik er beiträgt, dass er mit Songs übt, die ihm gefallen.
2. Es hilft, wenn man versucht weniger Noten zu spielen und sich veranschaulicht, dass man als Gitarrist den Song unterstützen soll.
3. Rhythmusfest wird man, wenn man das (leider bis zum Erbrechen) übt. Das heißt, mit sich selbst im Kämmerlein und einem Metronom und das dann im Zusammenspiel mit der Band anwendet. Es kann ja auch sein, dass Drum und/oder Bass ggf. "wackeln" und er sich dann irgendwie anpasst. Soll ja nicht das erste Mal sein, dass dadurch der Groove und der Spaß entschwindet oder man selbst "ausgelenkt" wird.
4. Bei den Proben habe ich mich, ich schrieb es schon oben einmal, darauf geeicht, dass ich eher der Snare folge als der Kick (das kann der Basser machen).
5. Vielleicht der wichtigste Punkt: Man muss einen Weg für sich selbst finden, so zu spielen, wie man es möchte, wenn man es wirklich will.
Zum Sound:
Man braucht auf der Bühne einen Sound, mit dem man ausreichend gut zurecht kommt. Er ist oft nicht perfekt. Wenn der FOH dann den Gesamtsound optimiert, hat das
meistens nur noch in den Grundfesten etwas mit dem eigenen Sound zu tun (mindestens ab 80 Hz, oft bis 150Hz wird ein Low Cut gesetzt, weil unten herum Bass und Kick das Spektrum füllen. Die Tiefmitten werden abgesenkt, Mitten werden ggf. etwas "ge-pusht", im Bereich der Sprachverständlichkeit der Vocals abgesenkt, 4kHz rausgedreht und ein High Cut über 6kHz gesetzt (keine Pflicht und alles nur grob beschrieben)).
Mit dem Unterschied von Bühnensound und PA-Sound relativiert sich dann auch die Frage nach dem richtigen Sound. Er soll authentisch zum Song passen. Ob man dabei einen Modeler oder Amp verwendet, welche Effekte man einsetzt, ist relativ. Im Studio geht mehr, da wird aber auch noch einmal geguckt, ob es klanglich noch besser geht.
Und die Prämisse ist ein optimales gutklingendes Signal. Am Ende klingt man sowieso nie wie einer der Helden...
Neil hat viele Tips bekommen und kann sich jetzt etwas heraussuchen.
Viel Spaß dabei und viel Erfolg!
Ray