Internetseiten deutscher Hersteller nur noch auf englisch?

  • Ersteller Bowhunter
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Ich hatte mal die Ehre, unter anderem die Online Hilfe und Trainingsunterlagen unserer Software ins Deutsche zu übersetzen. Zu Beginn freute ich mich noch und dachte, machst dir eine gemütliche Zeit ohne Stress und Kundenbesuche, mein Englisch ist ja durch 20 Jahre bei einer amerikanischen Softwarefirma sowieso perfekt, das wird wie Urlaub. Es stellte sich jedoch heraus, dass das fachlich korrekte Übersetzen in ein nicht holpriges Deutsch ziemlich aufwendig ist. Das mag seit DeepL ein wenig besser geworden sein, aber die Endabnahme hat bislang immer noch der Mensch. Dann noch Rückfragen bei der Entwicklung, wie denn irgendwas gemeint ist oder ob vielleicht die technical writers etwas nicht ganz verstanden haben usw. usf..

Hat mich jedenfalls eine Menge Zeit und Nerven gekostet und ich verstehe schon, dass nicht jede Firma diesen Aufwand und somit Kosten auf sich nehmen will. Es ist halt nicht nur das Umschalten auf eine andere Sprache in der Website, sondern die Inhalte müssen passen und aktuell sein.

Des weiteren mussten die Kunden immer auf Englisch umstellen, wenn sie ein Problem hatten, damit sie es dem Support erklären konnten....
 
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in Bezug auf E-Gitarren und Zubehör glaube ich das eigentlich nicht. ...

Und was ist bei Pianos, Musiksoftware, Interfaces, Mischpulte, PA usw. Einfach nur 2cm über den Tellerrand hinausschauen und dem Problem ein wenig mehr Verständnis entgegenbringen. Und es ist für dich kein Problem, weil dein englisch ggf. gut ist, aber wenn schon die Begrüßung und die ersten groben Infos nur auf englisch daherkommen, wie soll man sich mittel- und langfristig wohl fühlen in seinem ganzen Hobby? Klar "lerne englisch" ist die Antwort, aber das wissen die Leute sowieso schon.
 
Für mich sind Inhalt und Aussehen einer Internetseite die Visitenkarte eines Unternehmens. Insbesondere Sprache sehe ich dabei als eine Wertschätzung, die man den Kunden entgegenbringt.

Wenn Max Mustermann aus der Nachbarstadt nur eine englischsprachige Seite hat, interpretiere ich das so, dass er überwiegend international tätig ist, und auf deutsche Kundschaft, auf mich, wenig bis gar keinen Wert legt. Hinzu trifft man auch auf rudimentäres Schulenglisch und einem Misch-Masch aus US-, GB- und möchtergern Deutsch-Englisch.

Ich meide solche Unternehmen, wenn's möglich ist.

Dass Fremdworte einzug in eine Sprache halten ist seit jeher normal, und oft hilfreich; aber ich schließe mich der Meinung an, dass es Menschen gibt, die sich mit dem Gebrauch wohlklingender Frendworte als Wichtig und Fachmann darstellen wollen. Da frage ich mich manchmal "Ist das Dummheit, Überheblichkeit, Selbstherrlichkeit, oder was?"

"Warum redet jemand, der etwas von mir will -mein Geld- nicht in meiner Sprache? Was steckt dahinter?"

Nicht nur ältere, auch viele jüngere Menschen haben teilweise arge Verständnisprobleme durch den Gebrauch von Fremdworten, so dass sie gar nicht verstehen, was gemeint oder gewollt ist. Ganz schlimm finde ich das im öffentlichen Verwaltungsbereich und bei Politikern.
 
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Ich hatte mal die Ehre, unter anderem die Online Hilfe und Trainingsunterlagen unserer Software ins Deutsche zu übersetzen. Zu Beginn freute ich mich noch und dachte, machst dir eine gemütliche Zeit ohne Stress und Kundenbesuche, mein Englisch ist ja durch 20 Jahre bei einer amerikanischen Softwarefirma sowieso perfekt, das wird wie Urlaub. Es stellte sich jedoch heraus, dass das fachlich korrekte Übersetzen in ein nicht holpriges Deutsch ziemlich aufwendig ist. Das mag seit DeepL ein wenig besser geworden sein, aber die Endabnahme hat bislang immer noch der Mensch. Dann noch Rückfragen bei der Entwicklung, wie denn irgendwas gemeint ist oder ob vielleicht die technical writers etwas nicht ganz verstanden haben usw. usf..

Deutsche Hersteller haben kein Problem damit ihre Produkte auf englisch zu bewerben, aber auf deutsch schon? :unsure:

Andersherum wird ein Schuh draus!
Wenn ein deutscher Hersteller die eigene Webseite auf englisch gestalten will, dann macht er sich erstmal in seiner Muttersprache (also auf deutsch) Gedanken, was er dem potenziellen Kunden vermitteln möchte und dies übersetzt er dann ins Englische. Er muß also nicht vom Englischen auf Deutsch übersetzen, sondern genau verkehrt herum.


Am Ende nur das ganze alte
"Die sollen sich anpassen"
"die Jugend von heute" und
"alles soll so schön bleiben, wie es 1972 war"
Zeug.
🥱
Vermutlich bin ich etwas veraltet, aber wenn einem Hersteller seine eigene Muttersprache (ist ja Kulturgut!) und die seiner Kunden im eigenen Lande nicht gut genug ist, ist mir der Hersteller auch nicht gut genug.
 
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Wenn das der Punkt ist und nicht Angebot, Preis, Service, Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit, vielleicht ein netter Laden oder ein Inhaber, den es zu unterstützen lohnt, dann ist es halt mal so. Ich kann damit leben.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Verstehe! Aber wenn man jahrelang die gleichen Produkte anbietet, sollte das doch nicht so eine Riesensache sein. Oder?
Mit Dir reden wir wieder, wenn Du "Spanischer Anton" heißt. :D
 
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My friends call me Keith. But you can call me John :cool:
:prost:
 
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Und was ist bei Pianos, Musiksoftware, Interfaces, Mischpulte, PA usw. Einfach nur 2cm über den Tellerrand hinausschauen
Wir sind hier im E-Gitarrenforum, sonst könntest du den Blick über den Tellerrand hinaus ins Unendliche ausdehnen.
Was hier ja von anderen schon zur Genüge gemacht wird.
 
@KickstartMyHeart @OliverT
Willkommen im Club. ;-)

Es wäre es zu prüfen wie viele der deutschen Hersteller und damit meine ich jetzt nicht den kleinen Gitarrenbauer, denn wirklich nur wirklich nur noch in englischer Sprache unterwegs sind. Sind das wirklich so viele, oder ist das vielleicht "nur gefühlt so"?

Ich selbst lege großen Wert darauf, dass deutsche Unternehmen auch eine deutschsprachige Webseite anbieten.

Aber auch in Deutschland arbeiten viele internationale agierende Unternehmen. Oft sind doch nicht nur rein deutschsprachige Mitarbeiter beschäftigt und nicht selten ist die "Haussprache" englisch. Wobei das sicher auch ein wenig von der Branche abhängt.

Wer sich mit Webseiten beschäftigt, die mehr sind als eine Visitenkarte, der weiß auch, dass das in der Regel lebende Objekte sind, bzw. sein sollten. Stichworte: SEO (search engine optimization = "mach dass du bei Google gefunden und prominent platziert wirst" ;-)), SEO-Strategie, Content-Strategie, Redaktionsplan, etc.. In der heutigen Zeit hat man ggf. auch nicht nur eine Website, sondern oft auch dedizierte Lading-Pages für spezielle Themen/Produkte/Lösungen. Davon abgesehen läuft so eine Website heute auch selten isoliert, sondern in aller Regel auch im Mix mit diversen anderen Social-Media Plattformen. Das ist nicht wenig Arbeit.

Die Inhalte in zwei (oder mehreren) Sprachen anzubieten und kontinuierlich zu pflegen ist definitiv ein Mehraufwand. Auch wenn das rein technisch heute überhaupt kein Ding mehr ist.

Wie "unschön" das ist, wenn das in einem Unternehmen irgendwann nicht mehr sauber gepflegt wird und auseinander läuft, das konnte ich erst vor wenigen Tagen wieder eindrucksvoll erleben. ;-)
 
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Ich hatte mal die Ehre, unter anderem die Online Hilfe und Trainingsunterlagen unserer Software ins Deutsche zu übersetzen. ...Es stellte sich jedoch heraus, dass das fachlich korrekte Übersetzen in ein nicht holpriges Deutsch ziemlich aufwendig ist.
...
Hat mich jedenfalls eine Menge Zeit und Nerven gekostet
Sehe ich auch so, auch weil ich zwei Übersetzer kenne, die das beruflich machen.
"Gute Sprachkenntnisse" allein reichen da nicht.
 
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Sehe ich auch so, auch weil ich zwei Übersetzer kenne, die das beruflich machen.
Ich hab es mal versucht, dann aber doch lieber wieder als Virologe, Fussballtrainer, Verfassungsrechtler und Artilleriemajor gearbeitet. ;)
 
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Noch Mal zurück zur Ausgangsfrage: Leute aus Ländern mit "kleinen" Sprachen sind daran gewöhnt, aussen vor zu bleiben. Der deutsche Sprachraum holt auf bzw nach.
Ich vermute aber, dass das bei Handzuginstrumenten anders aussieht. Warum nur?
 
sind Programmieren und Webapplikationen meine 2. Leidenschaft ;=)
Können wir gern. Mein Beruf ist die Begleitung der integrierten digitalen Transformation von Unternehmen vom Mainframe bis zur SaaS-Lösung und die Erstellung von kreativen Inhalten für selbiges :great: .

It pays very handsomely, aber meine Leidenschaft ist das nicht :D .
 
Passend zum Thema - ok, keine Gitarre - aber unsere Musik, auch Presonus schafft es nicht, alles zu übersetzen. Seit Monaten kriege ich dieses Bild.

1679582216524.png
 
Nein, die Begründung ist falsch. Ich habe meine Aussage getroffen, weil ich die Menschen hinter Crazyparts persönlich und unmittelbar außerhalb des Internets kenne. Mit @Spanish Tony habe ich auch keinen Disput, nur weil ich seine Aussage "Ich denke, man will sich wichtig machen. Sonst würde man einfach beides anbieten" kritisierte.
Lieber @Gregor Hilden, da Du mit Greg's Guitar als Unternehmer sowohl eine deutsche und englische Oberfläche pflegst, könntest Du aus erster Hand einen konstruktiven Beitrag leisten, was Dich dazu bewogen hat, zweisprachig die Homepage zu betreiben. Welche Sprache war zuerst da? Was waren die Gründe für eine zweite Sprache? Wie hoch war und ist der Aufwand? Danke im Voraus.
 
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Nein, die Begründung ist falsch. Ich habe meine Aussage getroffen, weil ich die Menschen hinter Crazyparts persönlich und unmittelbar außerhalb des Internets kenne. Mit @Spanish Tony habe ich auch keinen Disput, nur weil ich seine Aussage "Ich denke, man will sich wichtig machen. Sonst würde man einfach beides anbieten" kritisierte.
Lieber @Gregor Hilden, da Du mit Greg's Guitar als Unternehmer sowohl eine deutsche und englische Oberfläche pflegst, könntest Du aus erster Hand einen konstruktiven Beitrag leisten, was Dich dazu bewogen hat, zweisprachig die Homepage zu betreiben. Welche Sprache war zuerst da? Was waren die Gründe für eine zweite Sprache? Wie hoch war und ist der Aufwand? Danke im Voraus.
ja, war nur Spaß gerade..:) Aber zu Deiner Frage: Angefangen hatte ich ca. 2007 mit einer eher provisorischen Blog-Seite. Damals auch nur auf Deutsch. Dann kamen aber immer mehr Bestellungen aus ganz Europa (und dies ist auch heute noch so - ich vermute 20-30 Prozent der Verkäufe). Und da ist Englisch natürlich ein "must have"... ;-) - der Aufwand ist nicht so riesig - ich muss halt nur vor dem Upload ein Textfeld mehr ausfüllen. Das ist schnell gemacht...
 
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Das Zwinkern hatte ich zweifelsohne bemerkt. Danke für die Ausführungen, wie Du es mit Deinem Geschäft umsetzt!
 

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