Fender Master-built Schock...

  • Ersteller OldRocker
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Von einem maschinengemachten Instrument erwarte ich absolute Perfektion, während ein handgemachtes Instrument Verarbeitungsfehler (z. B. in der Lackierung) haben darf. Daran erkennt man die Handarbeit.
Eigentlich wollte ich ab da nicht mehr weiterlesen, weil das so ein Schmarrn ist. Von einem anständigen Handwerker darf ich in jedem Gewerk Perfektion erwarten - eventuell nicht so präzise wie mit einer CNC gefräst, aber verdammt nahe dran. DAS macht Handarbeit aus. Liebe zum Detail macht Handarbeit aus. Mit Sicherheit keine Fehler in der Lackierung oder dass einer nicht sauber mit der Oberfräse umgehen kann. Das macht Hilfsarbeiter und Stifte aus, die noch nicht so weit sind, eigenständig und unbeaufsichtigt zu arbeiten.

Dass der dumme "Gitarrist in dem Video" das sehr gut hinbekommt, hat er in ausreichendem Umfang schon gezeigt.
 
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während ein handgemachtes Instrument Verarbeitungsfehler (z. B. in der Lackierung) haben darf.
Dementsprechend

- ist der missglückte Haarschnitt ein Qualitätsmerkmal des guten Friseurs,
- sind die Lacknasen auf dem Tank des neuen Motorrades das Zeichen für die Lackierung durch den Meister,
- aufgrund der ungleichen und lockeren Nähte am neuen Sacko sieht man sofort, dass es ein teures Meistersacko ist,
- und so weiter und so fort.


Von einer CS Strat erwarte ich mind. 20 Jahre gelagertes Holz. Das Blöde ist nur, dass man solche Unterschiede erst nach mind. einem Jahr Besitz und Üben erkennt. Aber der Preisunterschied ist enorm. Man darf davon ausgehen, dass bei den USA Standard nur frisches Holz verwendet wird. Was nicht unbedingt schlecht sein muss. Von daher: am besten gebraucht kaufen. Da bekommt sogar das Aging umsonst.

Frisches Holz (Beziehst Du das auf die Zellstruktur oder den Feuchtegehalt?) verbaut wohl kein Hersteller.

Den Alterungs- und Trocknungsprozess von Holz kann man heutzutage, zumindest für die Massenware, beschleunigen: Autoklav, Konvektion, Roasting . . .
Häufig ist sogar zu lesen, dass der technischen Trocknung der Vorzug gegeben wird, da durch die kontrollierte Trocknung eine höhere Ausbeute bei mindestens gleicher Qualität möglich ist (Weniger Spannung und Risse im Holz, Abtötung von Pilzen und Insekten . . .)
 
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Interessanterweise ist davon auszugehen, dass dieses Video mit der Intention publiziert wurde, potentiellen Kunden der Standard und MiM Serien zu zeigen, wie "nah dran" diese Instrumente am CS bzw. MB sind. Blöderweise zeigt dieses Video aber auch umgekehrt, wie wenig "entfernt" der CS von den US/Mex Serien ist (Zitat Thorn zur Bundbearbeitung: "...you even can do this at home"). Kann man jetzt als negative Publicity für die MB/den CS ansehen, kann man aber auch (wenn man davon ausgeht, dass Thorn sein Job gefällt) als Indiz für die völlig unterschiedlichen Zielgruppen werten. Potentielle Kunden der MB interessiert wahrscheinlich die Qualität der anderen Produktionslinien nicht besonders, sie haben sich ja bereits für den CS oder gar eine MB entschieden.
 
Dann sollte man die Dinger in die Tonne kloppen.
Sollte man nicht machen, Abrichtung des Sattels ist bei Standardware nach dem Kauf eigentlich immer geboten. Bei CS oder MB, egal von welcher Firma, ist beim aufgerufenen Preis aber Perfektion zu erwarten
 
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Ich kann da manchmal nix machen. Dieses verdammte Kopfkino!
Ein alter Kumpel aus Berlin hatte mir geschrieben und bat mich das zu veröffentlichen. ;-)

Tach Leute ,

ick bin der Hotte aus Berlin und schon vor vielen Jahren in die USA ausgewandert. Hallo erstmal!

Trotz meinem deutschen Migrationshintergrund habe ich da damals recht schnell einen guten Job gefunden. Quasi schon "Fließband", aber eigentlich ganz cool.
Ich mache da Arbeiten an Holzteilen, die dann später von anderen Kollegen zu Gitarren zusammengeschraubt werden. Da macht halt jeder ein bisschen was dran. Bis so ein Ding dann halt mal fertig ist. Das muss hier aber alles recht fix gehen. Mir liegt diese Arbeit ganz gut.

In Deutschland hatte ich noch in einer Brennholz Fabrik gearbeitet. Heute nennen die sich selbst aber "Manufaktur für Holzelemente zur thermischen Verwertung".
Ich kann ja immer nicht so richtig gut englisch, aber ich habe das mit der Manufaktur seinerzeit auch so ähnlich übersetzt in meine Bewerbung geschrieben. Deshalb durfte ich auch gleich an dem Ofen arbeiten in dem bei uns das Holz getrocknet wird. Die ham´ ja auch Fachkräftemangel hier, verstehste?

Aber ich finde meine Arbeit jetzt schon ein bisschen bessser.
Ich muss hier auch nicht mehr auf Schicht.

Gerade habe ich hier eine Gitarre vor mir stehen, die hat unser Teamleiter (bei uns heißt der politisch nicht ganz korrekt "Master") komplett selbst gebaut, na ja fast halt.....aber schon cool oder? Der könnte das natürlich wahrscheinlich auch alles komplett selbst machen, aber dann würden die den wahrscheinlich sofort feuern. Das dauert dann ja echt viel zu lange. Kannste dir hier auch als Teamleiter nicht leisten.

Diese Gitarren verkaufen wir dann aber natürlich sehr viel teurer. Der Mann kann immerhin selbst eine ganze Gitarre zusammenbauen. Das muss sich ja auch im Preis irgendwo widerspiegeln. Außerdem muss man die ja nicht nur bauen, sondern danach quasi ja wieder kreativ ein bisschen kaputt machen. Aber nur nicht zu viel! Dann kannste von vorn anfangen!

Das ist manchmal gar nicht so einfach! Die letzte hat der Hannes (damals aus dem Ruhrpott ausgewandert) z.B. mal am Moped angebunden und ist damit vor Haus zweimal hin und hergefahren. Der Ritschie hatte dann noch angeboten mal draufzupinkeln. Das fanden aber alle anderen voll eklig und das haben wir dann auch nicht gemacht. Das mit dem Rost geht auch anders. Der Peter aus dem Custom-Shop wurde allerdings etwas rot in Gesicht als wir darüber sprachen. Aber totzdem steckt da halt schon viel Arbeit und Kreativität drin.

Im Grunde ist das ja auch schon "Kunst". Allein deshalb kann man da ja schon mehr für verlangen. Das verstehen aber nicht alle. Nun ja, war bei Beuys und anderen Künstlern auch so. Aber das was die ganz bekannten Maler da so machen ist ja schon ein kleines bisschen vergleichbar, oder? Das sind ja schließlich keine einfachen "Abmaler" sondern quasi auch "Master-Maler".

Ein Kumpel aus "good old Germanien" hat mir erzählt, dass die Gitarren von unserem Teamleiter immer noch "voll steil gehen". Ich glaube er meint damit, dass die nicht oft, aber wenn/dann voll gut verkauft werden. Und das sogar, obwohl maximal 20 Prozent der Deutschen überhaupt die Kohle für diese Dinger übrig haben.

Mal unter uns, als Insider kann ich euch wirklich sagen, dass die jetzt im Grunde wirklich nicht schlechter sind als die Anderen. Echt nicht!
Die funktioneren meistens schon auch auch gut, aber halt "mit Kunst dran". Versteht ihr?

Egal, für meinen Job am Ofen ist das alls super. Bin ja froh hier zu arbeiten.
Bei Amazon, Twitter , Google und den ganzen Buden, da tuste zwar schon mehr verdienen, aber da fliegste zur Zeit halt auch schnell raus.

In diesem Sinne...Rock n´Roll Leute!
Euer Hotte!
 
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2. Von einem maschinengemachten Instrument erwarte ich absolute Perfektion, während ein handgemachtes Instrument Verarbeitungsfehler (z. B. in der Lackierung) haben darf. Daran erkennt man die Handarbeit.
Ich habe so etwas schon öfter in Zusammenhang mit US gefertigten Produkten gelesen.
Meiner Meinung nach erkennt man an Verarbeitungsfehlern Pfusch, Nichtkönnen, Gleichgültigkeit, meinetwegen einen schlechten Tag. Mit Handwerkskunst hat das rein garnichts zu tun.
Ich kenne aus meiner Zeit als Handwerker nicht einen, der unsauber gearbeitet hätte, damit man seine Handarbeit erkennt? Obwohl ich da schon ein gewisses Potential für einen kleinen Witz sehe, wenn ich mir das Gesicht von einem Kunden vorstelle, wenn ihm bei der Abnahme Murks als Beweis für Handarbeit verkauft wird.:)
 
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andererseits dreht sich darum ja die gesamte Gibson-Qualitäts-Diskussion
 
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"It's not a bug, it's a feature!" ;)
 
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Vor allem wenn das Kunstwerk signiert ist steigt der Wert.
 
Dass sich einige bei #218 an ein, zwei missverständlichen Sätzen aufhängen (frisches Holz vs. abgelagertes Holz) und den Rest nicht beachten, war voraussehbar. Dass man dem Trocknungsprozess auch maschinell nachhelfen kann, ist bekannt. Damit erklärt sich aber nicht der hohe Preis der CS Gitarren. Im Gegenteil. Roasted maple findet man auch bei günstigeren Modellen. Jeff Kiesel sagt, er arbeitet am liebsten mit roasted maple. Warum, kann man sich denken. Dieses roasted hat aus der Sicht des Gitarrenbauers keine optischen Gründe, sondern pragmatische.

Was mich an dem Video gewundert hat ist, dass sich die beiden über Abrundungen des Holzes unterhalten. Dabei gibt es auch teure eckige Gitarren. Vermutlich handelt es sich um einen Programmierfehler der Fräse...
 
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Um mal wieder etwas ernsthafter zu werden,,,

Wir kaufen halt nicht nur "rational". Ganz im Gegenteil. Wir treffen Kaufentscheidungen überwiegend mit dem Bauch. Das ist völlig normal und gilt für so ziemlich alle Produkte.
Wenn das Produkt selbst nichts hergibt, dann wird es halt auch schon mal "emotional aufgeladen". Wobei ich damit jetzt gar nicht mal unbedingt auf so eine Masterbuilt abziele.

Ich selbst habe auch schon einiges gekauft und mich dann hinterher gefragt: "Was hat mich denn eigentlich da geritten?" Mit schönen Dingen und der vielleicht gerade passenden Werbebotschaft bekommt man mich manchmal auch recht schnell. Fragt mal meine Frau! ;-)

Das kann man bei allen möglichen Produkten beobachten. Klar sind manche Produkte gleichzeitig auch sehr hochwertig, kein Frage, aber die Bratpfanne auf deren Verpackung uns ein bekannter Fernsehkoch glaubhaft und mit einem charmanten Lächeln versichert, dass das die wharscheilich beste Pfanne ever (seit dem heißen Stein der Neandertaler) ist, die wird trotzdem oft für "besser" gehalten. Man vertraut halt diesem Koch. Und wenn dann noch der Koch bei der Entwicklung mit eingebunden war? Oder wenn es dann noch eine Luxus-Variante mit Edelstahlgriff anstatt Kunststoff gibt? Wenn es doch eine wirkliche Profi-Pfanne ist?

Irgendwann kann ich doch gar mehr an dem Ding vorbei. Ich will mich jetzt verdammt noch mal mit diese Pfanne identifizieren und mich glücklich kaufen!
Ist mir jetzt auch gerade völlig Hupe ob das vernünftig ist. Das Ding ist saucool und in zwei Tagen habe ich auch noch Geburtstag. Das schafft Amazon noch.
Und WEHE jemand meiner Gäste stellt später die besondere Qualitäte meiner Pfanne in Frage! Der bekommt bei mir noch Salat!

Wer sich jetzt fragt was das jetzt mit Gitarren zu tun hat, der fragt sich das jetzt natürlich zu recht, sei aber an eine Martin Signature Gitarre für den relativ bekannten Koch Colja Kleeberg erinnert. ;-) Die war sicher gut. Aber sonst? Ein ähnliches Prinzip wie mit so einer Masterbuilt.

So ähnlich lief es es bei mir übrigens auch mal mit einer etwas hochpreisigeren Gibson. ;-)
Das habe ich zwar nicht bereut, ich spiele immer noch gern auf dem Ding, aber es war schon auch dieser Reiz etwas "besonderes" zu erwerben. Eine die halt genau so gebaut wurde wie "damals", in der Zeit, in der vermeintlich die großartigsten Gitarren gebaut wurden. Das war eine rein emotionale Entscheidung.

Ist die wirklich "besser" als vergleichbare (günstigere) Gitarren?
Nö, ist sie nicht. Ich hatte in den Jahren danach noch viele ähnliche Modelle (auch von anderen Herstellern) in der Hand.

Gerade große und bekannte Brands versuchen ein großes Vertrauen und starke emotionale Beziehung zwischen Kunde und Marke herzustellen. Die Automobilindustrie ist da seit Jahren ein gutes Beispiel.

"Freude am Fahren, in dieses Auto steigen sie nicht ein - dieses Auto ziehen sie an, bei diesem Fahrzeug geht es nicht um die Leistung - dieser Wagen definiert sich nicht nur über seine Leistung, sondern über den Fahrspaß, den er ihnen vermittelt. Und so weiter. Die Möglichkeiten sind grenzenlos und die Ideen gehen nie aus..

Hier mal ein billiger Vorschlag von mir:
"Ein besonders exklusives Modell unseres Masterbuilders Toni Dollar, dass seine jahrelange Erfahrung bis in das allerletzte Detail widerspiegelt und sich dabei auch optisch in einzigartiger Art und Weise präsentiert, die einen geradezu zwingt dieses Instrument in die Hand zu nehmen. Es ist ein Privileg diese Gitarre zu besitzen und zu spielen."

Dafür wird seitens der Hersteller wirklich sehr viel Geld ausgegeben. Das gillt natürlich auch für Firmen die Gitarren herstellen. Klar gibt es auch Gitarren, bei denen der Hersteller mit besonders hochwertigen und aufwändiger gebauten Gitarren einfach mal zeigen möchte was er so kann. Auch das "könnte" so eine Masterbuilt ausdrücken.

Aber manchmal ist die Gitarre dann halt doch auch nur hübsch angezogen, gut geschminkt und kommt aus der gleichen Fabrik.
Und manchmal geht auch bereits beim schminken etwas schief.
 
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Hallo,

in diesem Video gefällt mir, dass sich die gezeigte Strat weigert, feedback zu geben. Die Obertöne ändern sich ständig, woraus sich ein sehr musikalischer Klang ergibt. Das ist das geniale an der Strat. Mit der Les Paul würde der Ton wie eine Eins singen. Das wäre uninteressant für den Zuhörer, vermute ich.
 
@fretless bassist
Kann ich alles nicht wirklich nachvollziehen.

Wie die Gitarre klingt hängt doch von ganz vielen Faktoren ab?
Was stehen da für Pedale rum, was ist das für ein Amp? Wie sehr ist der am braten? Wie weit ist der weg. Ich kann auch eine Strat "zum Singen" bringen. Wo ist da das Problem? Für das bewusste erzeugen von Obertönen ist auch eher der Spieler und der Amp zuständig. Bisschen boost und compressor vor die Strat, oder den passenden Amp ein bisschen fordern und der Drops ist gelutscht. Je nach Amp braucht es mitunter selbst die Pedale nicht. Davon abgesehen gibt es noch sehr unterschiedliche Singel-Coils. Da gibt es nicht nur schwarz und weiß.

Umgekehrt reicht es oft einfach etwas am Volume der Gitarre runter zu regeln. Dann ist auch eine Paula mit Humbuckern extrem flexibel.
Da lässt sich doch alles steuern?

Was hat das alles eigentlch mit "uninteressant für den Zuhörer" zu tun. Der macht sich da wohl die wenigsten Gedanken, sofern er nicht zur Musiker-Polizei gehört. Und das ist gut so! ;-)
 
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@fretless bassist Ich kann auch eine Strat "zum Singen" bringen.
Ok, du hörst keinen Klangunterschied zwischen Strat und Les Paul?

Wie sieht es mit den Halbresonanz-Gitarren aus?

Kann man eine Stratocaster so klingen lassen wie eine Halbresonanz?
 
Hmmm, eine elektrisch verstärkte Halbresonanz klingt wie jede andere E-Gitarre, wenn der passende Verstärker nebst Pedalen entsprechend eingestellt ist/sind.
Also >> JA
Aber was hat das mit der Qualität der Fender Masterbuilds zu tun?
Und btw, wenn ich an meinem uralten Mustang I ein wenig „rumspiele“ klingt selbst meine billig Strat-Kopie wie eine Paula und wenn ich ganz wild drauf bin wie ein Bass.
@SlowGin hat völlig recht >> alles eine Frage der Einstellung.
Oder meintest Du Resonator-Gitarren, das bekomme zumindest ich nicht hin?
 
Aber was hat das mit der Qualität der Fender Masterbuilds zu tun?
in dem o. g. Video ist eine Stratocaster zu sehen.
Ist das akustische "Feedback" einer Masterbuilt Strat besser oder identisch?
Kann man eine american Standard mit Effektpedalen zu einer Masterbuild "aufrüsten"?
 

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