@Sathupradit.
Sathupradit schrieb:
damit dreht sich die Diskussion doch schon wieder im Kreis!
Nicht unbedingt, mir ist zumindest klar geworden wo bei meinen Diskussionspartnern das Verständigungsproblem liegt.
Sathupradit schrieb:
Es muß doch möglich sein, ein Kabel zu bauen, welches den Klang nicht verändert.
Diese Strippen sind teuer genug, bestehen aus OFC-Kupfer, und verbiegen den Klang anscheinend immer noch.
Jedes Kupfer ist ausreichend Sauerstoffrei, denn Oxide sind hart und würden im weiteren Produktionsprozess nur durch Verschleißförderung an den Bearbeitungswerkzeugen stören. Vom unbefriediedigenden Fertigungsergebnis mal abgesehen.
Nach meiner Meinung beruhen hier die "Mißverständnisse" zum einen auf die Auslegung der Systemgrenzen.
Für eine Gruppe bildet die "Gitarre, Kabel und Verstärker" eine Einheit, die andere Gruppe sieht die Gitarre und den Verstärker und das Kabel als unabhängige Systeme voneinander an, die miteinander kommunizieren. Denn man kann ja auch die Gitarre direkt in einen anderen Verstärker oder z.B. in eine Soundkarte anschließen, was eine Modulare Sichtweise gradezu aufdrängt.
Bedauerlicherweise gehen die Signale durch das Kabel in Form eines Wechselstromes, was dem Kabel allerdings völlig schnuppe ist, aber doch zu erheblichen Problemen führt.
Das Problem liegt hier nicht am Kabel, sondern an der Spule, dem Tonabnehmer, denn der haut mit steigender Frequenz einen größeren Widerstand in das Ausgangssignal und macht so dynamisch und Frequenzabhängig den Sound uncool.
Diesen induktiven Blindwiderstand (in dem Strom und Spannung nicht mehr deckungsgleich sind, sondern) in dem die Spannung dem Strom vorauseilt, ist deshalb unerwünscht, weil der Widerstand mit steigender Wechselstromfrequens (hier Seitenschwingung der Gitarre ansteigt und letztendlich sogar) die Leitung dicht machen kann.
Um diesen unflotten konstruktiven Fehler bei der Gitarre entgegenzuwirken haben daher einige Kabelhersteller die Idee gehabt, Gitarrenkabel mit eigenschaften eines Kondensators zu versehen.
Sie schufen so einen Reihenschwingkreis, der den Blindwiederstand senkte. Dieser Effekt mit dem Kondensator ist bekannt und auch folgerichtig, weil bei einem kapazitiven Blindwiederstand der Strom der Spannung vorauseilt, also genau das Gegenteil von dem was die Spule macht. Und dadurch heben sich die Effekte gegenseitig auf.
Diese Problematik wurde von vielen Personen erkannt und auch genannt.
Eine saubere Lösung wäre es daher, für jede Spule in der Gitarre gegenmaßnamen zu treffen, damit der Blindwiderstand Null ist, und nicht am Ende der Gitarre ein einzige Gegenmaßname zu anzubringen die dann "Global" versucht dem Problem entgegenzuwirken.
Und hier tritt dann der Disput auf, die einen beschimpfen die anderen als Theoretiker, weil sie gegen die bisherige Lösung mit dem Kabel sind, und sagen sie hätten von dem Problem keine Ahnung, wobei von ihnen die Lösung mit dem Kondensator stets unterschlagen wird welcher ja viel Billiger den gleichen Effekt hat (meinetwegen auch mit einem Zwischenkabel).
Und die Gegenpartei sagt, auch ein Gitarrenkabel hat so zu sein wie jedes andere gute Kabel auch, es hat die induktiven Gitarrenprobleme nicht zu beseitigen und hat auf dem Signalweg möglichst geringe einfluß zu nehmen ...
... mit anderen Worten:
Ein Gutes Kabel verfälscht den Klang nicht in dem es willkürliche Korrekturen ausführt.
Es mag bequem sein das Probem mit dem induktiven Blindwiderstand hervorgerufen durch die Gitarrentonabnehmer (Spulen) entgegenzuwirken, es beseitig allerdings nur das Symptom und nicht die Ursache.
Das mag im Endefekt erwünscht und für einige Personen unter diesen Gesichtspunkten irrelevant sein, aber es ist eben halt keine saubere Lösung, weil man sich von gewissen Kabeln abhängig macht.
Ich bin der Meinung, man sollte auch für E-Gitarren nicht die allgemein anerkannte Sichtweise über gute Leiter/Kabel über den Haufen schmeißen, sondern auch E-Gitarrenkabel genauso betrachten und bewerten wie alle andere Kabel auch.
Denn schließlich sind nicht die Kabel das Problem, sondern die Tonabnehmer (Spulen) in den E-Gitarren.