Akkordeon: ehrlich und pur vs. Elektronik

  • Ersteller Klangbutter
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Herrlich, dieser Faden reißt wohl erst ab, wenn der letzte Akkordeon-, oder aber "Digitalspieler" tot umfällt, sodaß nur noch eine Meinung übrig bleibt. Solange noch der letzte Mann/Frau steht wird weitergekämpft, weil man ja Recht haben will/muss. Die Kunst der Debatte und toleranten Diskussion ist schon viel weiter oben untergegangen. Dies funktioniert hier in den Foren immer wieder, man zündet ein kleines Feuerchen an und ruft "F E U E R !!!", geht dann in Deckung und sieht zu was geschieht, wirres Durcheinander von Meinungen, Mißverständnissen, Anspielungen, Fehleinschätzungen, etc.

Dies funktioniert natürlich besonders gut bei recht emotionellen Themen, welche die Überzeugung einzelner gezielt ansprechen. Die eigene Überzeugung wird dann aber auch kräftigst verteidigt, andere Ansichten, selbst wenn begründet und fundiert, gelten da nicht mehr.

Schade, aber bei diesen "Diskussionen" mitzumachen ist absolut sinnlos und in keinster Weise zielführend, noch bringt es Hilfesuchende weiter, die sich vielleicht hier orientieren wollen.

Nur mal so, nach längerer Forumsabstinenz . . .
 
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Ich glaube verstanden zu haben, um was es im Kern geht.
Es sind nicht die Instrumente, nicht die Art der Darbietung, sonder es ist der allgemeine Musikkonsum der jetzigen Zeitepoche. Mir hat das ein Dozent recht eindrücklich erklärt.

Es geht um die Ausbildung des Gehörs von Kind an.
Während es irgendwann nur live Musik gab, wurde diese mehr und mehr durch elektrische Tonträger abgelöst.
Zuerst analog, später digital.
Mehr noch: während noch bis in die 90er Jahre viel Wert auf möglichst authentischen Klang von analoger Tonträger Musik Wert gelegt wurde - Stichwort Hi-Fi- ging der Musikkonsum immer mehr in Richtung „mobile Geräte“.
Mittlerweile wird aus Smartphones ganz selbstverständlich tonnenweise Musik konsumiert. Die Qualität der Quelle ist zusätzlich auf mp3 reduziert … und das Gehör gewöhnt sich dran oder - noch schlimmer- es bildet gar nicht mehr erst aus, die Feinheiten von live Musik wahr zu nehmen.
Die Kinder wachsen mit dem Klang von Flachbildfernseher und mobilen Endgeräten auf.
Musik wird als YT Stream auf Handy gehört. Und zwar in Masse.
Das führt dazu, dass das Gehör gar nicht mehr den Anspruch hat, die Feinheiten eines guten Klangs zu hören. Sei es die von Livemusik oder auch die aus hochwertigen Hi-Fi Anlagen mit unkomprimierter Quelle.
Damals hat man auf dicke Lautsprecherkabel Wert gelegt, die die feinen Signale der Hi End Anlage verzerrungsarm weiterleiten.
Heute wird das Handy auf den Tisch gelegt, um nen Stream aus 3. Quelle zu hören…

Welche Chance soll dann jegliches Akustische Instrument überhaupt noch haben?

In der musikpädagogischen Ausbildung nimmt die Elementare Musikpädagogik (früher musikalische Früherziehung genannt) einen immensen Raum ein.

Musikalischer Nachwuchs soll bereits in der KINDERGRIPPE (!) also bereits VOR Kindergartenalter rekrutiert werden. Es werden Konzepte und eigene Studiengänge in genau diesem Bereich angeboten bzw. essentiell beim Musikstudium mitvermittelt.

Was ich sagen will: was heute auf Musikmessen beobachtet wird ist das Ergebnis dieser Entwicklung des Musikkonsums in der Masse. Es betrifft weniger die Qualität von Instrumenten, sondern holt den Besucher dort ab, wo er heute steht.
Wir Musiker sehen das, fragen uns, was wir machen können, ob es an uns liegt …
Nein, liegt es nicht.
Wenn das menschliche Ohr digitalisiert und auf gröbste Frequenzen abgestumpft ist, machen Livemusiker zunächst mal gar nichts. Dass ne echte Geige anders klingt als der Klang aus dem Keyboard, hört ja nicht mal mehr jeder!

Was also tun? …

Meine Beobachtung: Musikalische Inhalte so früh es geht nahebringen, … doch … was nutzt es, wenn der 5 jährige dann mehr Handy nutzt als er echte Geräusche/ Klänge hört?

Ich habe den Verdacht: Eltern heute kennen noch gerade so die Welt der nicht- digitalen Klänge. Aus Zeitgeist und Praktikabilität schwimmen sie dennoch auf der digitalen Welle und nehmen direkt oder indirekt ihre Kinder mit.
Die Kinde jedoch haben ihrerseits nur noch die reduzierte Klangwahrnehmung zur Verfügung. Sinnesorgane nehmen recht früh ihre grundsätzliche Wahrnehmungsfähigkeit an (weswegen die Muttersprache immer nuancierter gesprochen - da nuancierter gehört wird - irreversibel.

Fazit:
… Nachwuchs … Nischen für echte Musik schaffen. Vereinsleben fördern. Junge Musikpädagogen ausbilden, Institutionen einbinden, ja und elementar Musik nahebringen.

Gegen den Strom beim Erwachsenen zu schwimmen… puh - jedenfalls darf sich kein Musiker irgendwelche Schuld geben. Mehr als Musik machen und Schüler ausbilden können wir nicht machen
 
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Hallo,
das ist hier in der Tat ein beachtlicher Faden bzw. Fadengewirr, bei dem alle Versuchen, ein Ende oder einen Faden zu greifen und daran ziehen, was den Knoten mal ein bisschen lockert, mal ein bisschen fester macht. (Da will ich jetzt auch ein bisschen mitzupfen :D)

M.E. liegt es daran, dass sich bereits in der, im positiven Sinne provokanten, Fragestellung verschiedene Themen mischen, was sich in den Antworten fortsetzt.

Zudem zeigen sich hier wunderbar verschiedene Vorurteile, Annahmen und Assoziationen, Verbindungen, die automatisch gesetzt werden:
- Elektronische Musik ist nicht ehrlich
- Elektronische Musik ist nicht echt oder zumindest weniger echt.
- Elektronische Musik ist nicht handgemacht.
- Elektronische Musik ist einfacher zu machen.
- Elektronische Musik bedeutet Automatik.
- Elektronische Instrumente sind keine richtigen Instrumente.
- und jetzt auch noch, wie in fast allen Foren:
Die junge Generation will lieber bunt und elektronisch, moderne Technik, schnelle Erfolge etc.
(Gerade zu letzterem sei angemerkt, dass schon Sokrates sich vor 2000 Jahren über die Jugend beschwert hat. In dieses Horn, welches in Wirklichkeit kein Musikinstrument ist, sollte man deshalb nicht unreflektiert kotzen – äh stoßen.)

Zwischen manchen dieser Verknüpfungen mag es wohl (korrelative) Zusammenhänge geben, aber man sei vorsichtig, hier zu schnell auf Ursache-Wirkung-Zusammenhänge zu schließen und die gefühlten Häufigkeiten ohne Erhebungen absolut zu setzen

Hier einige Beispiele, um die o.g. Zusammenhänge infrage zu stellen. (Das sind auch nur Einzelbeobachtungen, subjektiv interpretiert):

- Eine (echte;-) Drehorgel ist ein höchst akustisches Instrument; die spielerische Leistung darauf aber nicht die allerhöchste und der Klang in vielerlei Ohren fragwürdig. Böse könnte man fragen, ist das auch Musik oder nur Show? Geht es um Musik oder eine interessante Technik?
- Wenn Uwe Steger oder Matthias Matzke ein digitales Akkorden spielen, ist das keine Arbeits- und Übeerleichterung, sondern technische, musikalische und denkerische Hochleistung mit viel Vorarbeit.
- Wenn Horst auf seinem Roland spielt, ist das kein Cha Cha Bumm, sondern handgemachte Musik mit Herz auf einem elektronischen Akkordeon.
- Provokante These:
Das Akkordeon ist Keyboard der vor-elektrischen und vor-digitalen Zeit. Denn es ist ein Instrument mit Halbautomatik (bezogen auf die Standartbass Mechanik), da kommst schnell was raus, relativ wenig Können, aber halbwegs gutem Musikgespür und im richtigen Genre und Kontext, kann man da schnell was machen. Dagegen sind Oboe, Klarinette und Streicher (natürlich die echten, nicht die „einfache“ Gambe mit Bünden) richtige, schwere Musikinstrumente…
- Noch ein Denkanstoß:
Der Matheunterricht ist seit der Verwendung der Taschenrechner in sämtlichen Stufen bis hin zum programmierbaren nicht leichter geworden. Die Anforderungen haben sich vom Rechnen mehr in Richtung Mathematik und weiterer (Transfer-)Leistungen verschoben.

Die o.g. Themen und Faktoren können zwar zusammen gedacht werden, sollten aber auch einzeln betrachtet werden:
- Möglichkeiten, Einschränkungen, Chancen, Gefahren von Elektronik in der Musik, bezogen auf
- Instrumente
- Verstärkung
- Verabreitung
- Produktion
- Wiedergabe
- Einfach zu spielen / schnelle Erfolge möglich vs. Hoher Aufwand (egal ob akustisch oder elektronisch)
- Selbst zu spielende Anteile/ spielerische Leistung vs. Schwer zu spielen
- Automatik, automatische Hilfsmittel
- Selbst programmiert oder erarbeitet
- Vorgefertigte Hilfen
- (Hör-)Erfahrungen udn Prägung
- Bewertungen
- Offenheit und Toleranz
- Erwartungen, Situation
- Vermutete Erwartungen anderer

Gruß, Tobias
 
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Heute wird das Handy auf den Tisch gelegt, um nen Stream aus 3. Quelle zu hören…

Welche Chance soll dann jegliches Akustische Instrument überhaupt noch haben?
Nischen für echte Musik schaffen. Vereinsleben fördern.
jedenfalls darf sich kein Musiker irgendwelche Schuld geben. Mehr als Musik machen und Schüler ausbilden können wir nicht machen
Ich glaube nicht, dass die Nachwuchsprobleme am „Akustikschrott“ liegen, dass der Gesellschaft aus Smartphon-Kopfhörern in die Muscheln gehämmert wird.

Ich glaube auch nicht, dass bei Musikern irgendwelche Schuldgefühle zu suchen wären.

Allerdings habe ich gerade auch keine Ahnung was da falsch laufen könnte, Bequemlichkeit- Zeitmangel- ? Keine Ahnung.

Ich selbst bin von klein auf mit akustischen Musikinstrumenten groß geworden, ob es daran lag?

Vielleicht war es auch einfach die Zeit.
Auch wenn es seinerzeit in den Kneipen Musikboxen gab, waren ein oder zwei Akkordeonspieler immer willkommen. Ein Freund und ich, wir beide hatten uns seinerzeit auf den Weg zu unserer Kreisstadt gemacht, haben uns wahllos irgendeine Kneipe ausgesucht, wo wie dann mit unseren Akkordeons reinspazierten. War eine herrliche Nacht mit handgemachte Livemusik. Ob das heut zu Tage auch noch so klappen würde, glaube ich weniger.

Kann sein das ein intaktes gesundes Vereinsleben was auf akustische Livemusik gerichtet ist, eine von möglich vielen Lösungen sein könnte.
 
Wenn an der Stelle nicht erzogen und gekämpft wird, wird es immer weniger jugendliche Akkordeonspieler geben.
Ja, aber das ist jetzt schon so. Der Akko-Lehrer an unserer lokalen städtischen Musikschule könnte schon noch ein paar Schüler brauchen. Das sagen freilich die anderen Musiklehrer, die Streichinstrumente oder Klavier unterrichten auch. Nur jammern sie auf einem vergleichsweise hohem Niveau. Unser Akko-Lehrer hat nur noch drei Schüler. Wenn man im Vorstand einer solchen Schule oder eines kommunalen Förderverein sitzt, macht man sich ja so seine Gedanken - so auch letzte Woche, als gerade das Lehrerkonzert über die Bühne war. Eine Antwort, wie man mehr Kinder und Jugendliche zum Musikmachen bringt, haben wir nicht gefunden. Dabei sind die Fördertöpfe des Vereins nicht mal ausgeschöpft. Wir könnten locker noch mehr Schülerinnen und Schüler unterstützen. Die Suche nach Antworten geht weiter - vor Ort wie auch immer wieder hier im Forum.
 
Eine Antwort, wie man mehr Kinder und Jugendliche zum Musikmachen bringt, haben wir nicht gefunden.
Bei uns gibt es eine Musikschule, die direkt in die Grundschulen geht und dort jeweils einen Nachmittag die Kinder unterrichtet.
Wenn die Eltern nicht die Kinder rumfahren müssen, ist das für viele eine echte Erleichterung.
Muss man eben mit der Schule absprechen, dass man einen Raum hat. Wenn man mehrere Schüler hat, dann ist das mit der Wegezeit vielleicht gar nicht so schlimm.
 
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Zu dem Thema Nachwuchs weiß ich dass zumindest in meiner Region nach Kräften Akkordeon oder Melodica AGs in Grundschulen angeboten werden und daraus dann Vereinsmitglieder generiert werden.
 
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eine Musikschule, die direkt in die Grundschulen geht
Ja, das machen wir auch. Darum gibt es bei uns eine Lehrerin, die eine Streicherklasse an der örtlichen Grundschule betreut (aber keine Akkordeonklasse). Die Schüler geigen, weil die Musikschule kleine Geigen in ihrem Fundus hat, aber z.B. keine Akkordeons. Wäre das anders, wäre vielleicht eine Akkordeonklasse entstanden. Die Verfügbarkeit von Akkordeons aber war für mich mal ein Problem. Ich habe vor einigen Jahren gesagt, ich hätte Lust auf MIII-Akkordeon. Da konnte mir weder die Musikschule noch der Lehrer ein Instrument stellen und so musste ich mich eigenständig irgendwie auf den Weg machen...
 
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Schade, aber bei diesen "Diskussionen" mitzumachen ist absolut sinnlos und in keinster Weise zielführend, noch bringt es Hilfesuchende weiter, die sich vielleicht hier orientieren wollen.
Ja schade, warum ist das für Dich sinnlos?
Deine Meinung (als Rolandspieler) wäre schon interessant, besonders für die Hilfesuchenden.
Machen wir ein Interview?
Hr Landes, seit wann spielen sie ein Roland-Akkordeon und warum?
Hatten sie voher oder zusätzlich auch ein "analoges"?
Was sind für Sie die die Vor- und evtl. Nachteile des Roland?
Benutzen Sie die Transponierfunktion und wenn ja warum?
Spielen sie damit ausschlieslich Akkordeonsounds oder auch andere Klänge in Bass und Begleitung?
Spielen sie die internen Lautsprecher oder auch externe?
etc...
so könnte man nicht sinnlos fragen.
 
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Warum ist DAS dann nicht sinnlos?

Dann lesen wir die erwähnten 1000 Worte die wir alle schon mal ähnlich gehört haben. Sicherlich pro digital.

Was nutzt das bei der Überzeugung pro konservative Schule, besonders beim sich orientierenden Nachwuchs, welcher sowieso daddelt?

(um Missverständnis zu vermeiden, daddeln bedeutet in dem Zusammenhang, dass sie sich mit digitalen Spielzeugen beschäftigen)
 
Was nutzt das bei der Überzeugung pro konservative Schule, besonders beim sich orientierenden Nachwuchs, welcher sowieso daddelt?

(um Missverständnis zu vermeiden, daddeln bedeutet in dem Zusammenhang, dass sie sich mit digitalen Spielzeugen beschäftigen)
ok - unter diesem Blickwinkel lese ich mittlerweile die Threadüberschrift anders... Das Problem geht aber weit über die Musikinstrumente und speziell das Akkordoen hinaus.

So ein "befremdliches" Erlebnis habe ich mal auf einer Modellbahnausstellung gehabt: In der Bauecke, wo man sich Tips und Tricks der "könner"! abgucken konnte und selber probieren konnte, fand man nur die "Altvorderen" , während die Jugend sich um ein paar PC´s scharte wo man mit Hilfe eines Railwaysimulators sich virtuelle Eisenbahnen bauen konnte.

Nach meinen Beobachtungen ist es eh eher so dass sich ein Großteil der Jugendlichen sowieso nicht nachhaltig für ein Musikinstrument begeistern lässt - in meiner Umgebung gibt es vielleicht ein zwei Kids, die seit ihrer Kindheit am Instrument dran geblieben sind - alle anderen haben ihr Instrument im Laufe der Jugend oder spätestens mit Austritt aus der Schule abgelegt. Die, die dranbeiben sind wohl eher die absoluten Ausnahmen

Allerdings bemerke ich, dass immerhin einiege davon jahre später ihr Insturment ab und zu , oder sogar regelmäßiger wieder auspacken

Von daher ist aus meiner Sicht eher die Frage zu formulieren, wie schaffe ich es dass Kinder eine zeitlang ein Insturment spielen, so dass die Grundlage gelegt ist später das wieder aufnehmen zu können.

Noch weniger weiß ich eine Antwort darauf wie man die Kids zum Akkordeon bringt. Und da ist es m. E. noch nicht mal interessant, ob digital oder analog. Mein Sohn z.B. hat sich absolut nicht für Akkordeon interessiert - auch nicht für Klavier und ähnliches. Er hat sich ganz gezielt für die Posaune entschieden- u.a. mit der Begründung, dass ihm lineare Melodielinien eher liegen als polyphonisches oder akkordisches.

:nix:
 
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Was mir btw gerade einfällt:

Es ist doch so: wenn sich jemand als Anfänger für solch ein digitales Instrument interessiert (aus gegebenen klischeehaften Gründen), was für ein Instrument wählt so jemand wohl?
-> ich behaupte mit 100% Sicherheit ein KEYBOARD

Ich kann mir sehr schlecht vorstellen, dass jemand der noch nie akustisches Akkordeon gespielt hat, sich spieltechnisch ein Roland antut. Mit den Knöpfle und dem komischen Balg … o_O

Umgekehrt wird ein Schuh draus:
Digitalakkordeons verkaufen sich doch ausschließlich an gelernte akustische Akkordeonspieler.
Ergo:
- Es besteht bei dieser Gruppe Bedarf an solchen Instrumenten
- Es braucht akustische Spieler, um digitale Akkos zu verkaufen
- ein Laie dagegen muss mit Keyboards in die digitale Welt beworben werden, nicht mit E- Akkos, E- geigen , E- Drums etc

Es schaut so aus, dass die spezielleren Digitalinstrumente das Erlernen des akustischen Instruments voraussetzen.

Und jetzt der kühne Gedanke dabei:

Könnte es nicht sein, dass eine coole Roland- Demonstration dazu führt, quasi als Voraussetzung zum Erlernen des akustischen Akkordeons beizutragen?

Digitale Musik klingt cool, ok.
Akkordeonformat hat viele Vorzüge und Zusatzfunktionen.
Akustisches Akkordeon lehrt wichtige Grundlagen hierzu und hat Charme :)

Mit diesem Gedankengang würden sich die beiden angesprochenen Welten zumindest ein Stück weit ergänzen und die Hand reichen, oder?
 
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Groß geworden mit Papa´s chromatische Mundharmonika und Ziehharmonika.

Später dann als Jugendlicher bekam ich meine Atlantic, die bis heute gut erhalten ihre Dienste tut. Und kurze Zeit später bekam ich eine Orgel! Das war ca. Mitte der 1970` ger Jahre. Ich ging quasi einen steinigen Weg mit Elektronik und Mechanik zusammen. Letztendlich habe ich es dem bescheidenen Klang meiner Orgel zu verdanken das ich mein Akkordeon pur viel mehr lieb hatte als meine Orgel.

Nun zu dem was ich sagen wollte:

Es schaut so aus, dass die spezielleren Digitalinstrumente das Erlernen des akustischen Instruments voraussetzen.

Und jetzt der kühne Gedanke dabei:

Könnte es nicht sein, dass eine coole Roland- Demonstration dazu führt, quasi als Voraussetzung zum Erlernen des akustischen Akkordeons beizutragen?
Wären damals die Samples in den elektronischen – digitalen Instrumenten so gut wie sie es heute sind, wäre ich möglicherweise nie in den Genuss gekommen wie schön und einzigartig ein Akkordeon pur klingen kann. Der digitale Erfolg hätte sich logischerweise zu schnell eingestellt um dann den notwendigen steinigen Weg zu gehen um Akkordeon wirklich spielen zu können.

Ich kann es mir nicht vorstellen das jemand von Digital auf Mechanisch geht, umgekehrt halte ich das eher für möglich.
 
Aber wenn es bei Dir doch genau anders herum war ... viele halten die Samples und vor allen Dingen die Wiedergabe immernoch für schlecht.
 
M
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: OffTopic
Aber wenn es bei Dir doch genau anders herum war ... viele halten die Samples und vor allen Dingen die Wiedergabe immernoch für schlecht.
Die Wiedergabe der heutigen Samples sind ohne direkten Vergleich schon okay. Denke auch das es vom „Standart-Publikum“ ähnlich gesehen / gehört wird.

Aber gerade im direkten Vergleich gewinnt vom Klang her, für mich, immer das Akkordeon pur.
 
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Ich hatte mir mal vor ca 10 Jahren ein digitales Roland bestellt. Fand die Samples der Nicht-Akkordeonklänge eigentlich nicht so schlecht, aber der Akkordeonklang vom Gerät selber (also ohne Verstärker) klang für mich richtig billig.

Da dachte ich mir, wenn ich dann immer noch ein akustisches mitschleppen muss, dann bringt mir das nix, und hab es wieder zurückgeschickt.

Inzwischen nehme ich für Muggen wo das passt (selten) lieber ein billiges Keyboard mit und stelle das daneben.
Komme aber auch vom Klavier. Für "echte" Akkordeonspieler oder gar welche mit Knopftastatur mag das anders aussehen.

Vielleicht ist der Klang inzwischen auch besser geworden ...

--
Ansonsten müssen wir vielleicht auch zugeben, dass Akkordeon im Vergleich zu Gitarre, Keyboard usw. ein eher uncooles Instrument ist. (Mal abgesehen von Bayern, Steiermark usw)
Es fehlen da einfach die Vorbilder für die Jugend.

Ich wette, wenn irgendein Popheini mal paar Songs mit Akkordeon aufnimmt, dann könnt Ihr Euch vor Schülern nicht retten ;)
 
Ein herrlicher Faden , die Diskussion wird lang und länger !
Es geht teilweise etwas kreuz und quer , jeder strickt mit dran herum.
Manches hat sich auch schon sehr verknotet...

Eines verstehe ich aber nicht richtig :

das anfängliche Video, daß Klangbutter als Inspiration geschickt hat,
wo eine Dumpfbacke ein Akkordeon quält und im Hintergrund sich scheinbar ernsthaft Interessierte
um ein Digitalpiano einfinden , wäre doch im Ergebnis nicht anders ausgefallen, wenn man das analoge Instrument gegen ein
Digital - Accordion ausgetauscht hätte ?

Ich kenne auch Schulkinder mit Akkordeon ,
ich würde sie in diesem schulischen Kontext und dem Umfeld der anderen musizierenden Kinder gewiß als Exoten ansehen, was ja absolut wertfrei ist. Wäre da aber jetzt, zwischen all den fiepsigen Flöten und schlecht gestimmten Geigen ein Kind mit Digitalakkordeon,
würde aus dem Exot doch schnell ein Freak ?

Die Kids , die sich für elektronische Musik und DJing begeistern , die ich heute im Freundeskreis meiner Jungs beobachten kann,
haben oft gar kein musikalisches Umfeld und haben oft auch auch nur sehr rudimentäre Kenntnisse am Instrument.
Zudem würden sie mit diesem Ansinnen auch nie eine Musikschule aufsuchen.
Alles , was sie brauchen , finden sie anfangs in 1,29€ Handy Apps , später kommt vielleicht mehr dazu -
viel später vielleicht auch ein Midi Keyboard, vielleicht mal was mit besseren Tasten.
Den Einstieg , oder gar den Umweg in diese Welt wird da keiner über ein Digitalakkordeon nehmen,
diese Annahme ist schlichtweg naiv.

Der zweite Teil , der sich über den Titel :
"Akkordeon : ehrlich und pur vs Elektronik" erschließt,
bleibt davon natürlich unberührt. Hier entfaltet sich die Diskussion in einer ganz anderen Richtung .
Trotz einiger Grabenkämpfe , würde ich behaupten , daß wir uns nun meist einig sind ,
daß ein digitales Instrument für bestimmte Zielgruppen und Anwendungen die Möglichkeiten
eines analogen Instruments doch positiv erweitern kann.
 
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Ansonsten müssen wir vielleicht auch zugeben, dass Akkordeon im Vergleich zu Gitarre, Keyboard usw. ein eher uncooles Instrument ist
Es hat auf jeden Fall weniger Prestige: Es wird immer noch mit stolz geschwellter Brust im Freundeskreis erzählt: mein Kind lernt Klavier (Auch wenn dann zu Hause gar kein mechanisches Klavier steht sondern Keyboard/Digitalpiano...), während auf Akkordeon nach wie vor in den " besseren Kreisen" gerne abschätzig heruntergeschaut wird - diese Standesdünkel scheinen sich extrem hartnäckig zu halten.
Und das zusammen mit dem Problem, dass ein gutes Akkordoen soviel kostet wie ein gutes Klavier, aber doch sehr viel kleiner ist und nicht soviel "hermacht", das scheint mir bezogen auf Akkordeon eher das Problem zu sein als elektronisch vs. akustisch. Diese Diskussion taucht eigentlich erst auf, wenn der Spieler schon ne Weile auf dem Instrument spielt - so zumindest mein Eindruck. Ich kenne keine Kinder , die mit digitalem Akkordeon anfangen.

viele halten die Samples und vor allen Dingen die Wiedergabe immernoch für schlecht.
Ja stimm ich dir zu!

Ich habe schon elektronische Akkordeons vorgespielt bekommen ( z.B. v. Klangbutter oder Matthias Matzke .. ) da würd ich sagen: das Instrument klang auch alleine ohne weitere PA Anlage richtig eigenständig und vollwertig. Aber sehr viele elektronische Akkordeons die ich als Soloinstrument und ohne weitere Anlagenverstärkung gehört habe, die klangen ganz einfach nach Akkordeon aus billigem Kofferradio wiedergegeben. Und das hat mich ganz einfach nicht vom Hocker gehauen.

Warum das so war kann ich nicht sagen, hat mich nicht weiter interessiert. Ich kann nur sagen, dass sich das für mich so angehört hat. .. Und mit dem Klang ist das für mich dann bis auf weiteres erledigt. Aber auch das wieder eben ein Statement eines älteren Amateurspielers der das als Hobby betreibt ohne Auftritts- oder geschäftliche Interessen
 
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Alles an elektronischen-digitalen- wird auf dem Weg die zu den Ohren führen, über irgendwelche Lautsprecher gehen müssen. Die Samples können noch so gut sein, wenn die Lautsprecher nichts taugen und auch keine vernünftigen Bühnen-PA-Anlagen genutzt werden, kann auch nichts Vernünftiges bei rüberkommen.

Faktum: Die Samples an sich sind schon gut, die Schwachstellen sind i. d. R. die Wege zu den Ohren.
 
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