Woher kommt der Ton im Gitarrenverstärker?

  • Ersteller profkamuffel
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Naja, ich bin schon der Auffassung dass einen guten Gitarristen nicht nur das Spiel an sich ausmacht, sondern auch sein Equipment zu beherrschen.
Mit welchem Equipment das man nun umsetzt ist erstmal komplett irrelevant, aber auch gerade bei Sessions und im Studio gehört es eben auch dazu einen geforderten Sound umsetzen zu können und sich anpassen zu können.
Ohne das benötigte Wissen über das Handwerkzeug wie Pickup-Konfigurationen, das Bedienen und Einstellen von Effekten und Verstärkern, etc. hilft es einem Gitarristen auch nicht zu spielen wie ein Profi.
Zumindest nicht langfristig und im halbwegs professionellen Bereich.

Ich sehe die Jagd auf den "perfekten" Ton oder dem "perfekten" Amp auch als kritisch an und habe mir das schon vor einiger Zeit abgewöhnt.
Meine Devise lautet erstmal das Equipment beherrschen das ich habe, und damit meine ich nicht nur für Sound X, sondern im besten Fall kann ich (fast) alles damit abdecken und dann kann ich immer noch entscheiden ob es sich lohnt etwas zu ersetzen oder zu ergänzen.

Aber gerade für Gitarristen die sich damit noch nicht auseinandergesetzt haben, sind solche Videos natürlich durchaus hilfreich.
 
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@dubbel
Um wieder ernsthaft zu werden. Stimmt!

Ich kenne die Videos von dem Youtuber und finde das auch durchaus ganz unterhaltsam. Aber am Ende ist es halt einfach so das z.B. zehn relativ beliebige Amps halt einfach unterschiedlich klingen.

Was da jetzt den größten Anteil ausmacht mag technisch ja schon interessant sein, aber mir selbst bringt dieser Erkenntnisgewinn relativ wenig. ;-)
 
Und vielleicht würde der ein oder andere aufhören das Equipment für sein Sch***sound verantwortlich zu machen und sich dauernd neues Zeug kaufen. (Klampfe mal aussen vor gelassen) Und seine Spielweise überdenken bzw. üben.
Das ist nicht nur bei den Gitarreros so. Auch Hobbyfotografen kaufen dauernd neue Kameras, weil die bessere Bilder machen sollen. Man sollte nicht auf das Marketinggeklingel hören ! Wie sagte doch Eric, der Clapton: "Its not the Guitar.... "
 
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Wie sagte doch Eric, der Clapton: "Its not the Guitar.... "

Ist das der Erich, der mit der Tele, der ES-335, der Les Paul und der SG irgendwie nicht so recht zufrieden war, bis er dann eine Strat aus Teilen von 3 verschiedenen Instrumenten zusammengebaut hat? Der Erich, dessen Fender Modell ein spezielles V Halsprofil hat, einen Mitten-Booster und Noiseless Pickups? :engel:
 
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Das ist nicht nur bei den Gitarreros so. Auch Hobbyfotografen kaufen dauernd neue Kameras, weil die bessere Bilder machen sollen.
das Thema vom Video ist ja noch nicht mal "besser oder schlechter", sondern ob es überhaupt Unterschiede gibt.
 
Die Unterschiede sind doch gerade der Anlass für das Video. Er stellt x Amps hin, die alle verschieden klingen, auch noch, wenn sie am gleichen Speaker hängen, und will wissen, woher die Unterschiede kommen. Ergebnis: die Reihenfolge der Verschaltung von EQ und Verstärkung / Verzerrung macht einen sehr großen Unterschied, im Gegensatz zu Parametern, die man vielleicht eher erwartet hätte wie Röhrentypen. Das ist doch das Gegenteil von "klingt alles gleich". Einige von den ablehnenden Reaktionen verstehe ich hier nicht so richtig.
 
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Clapton spielt ja neuerdings HB Strats. Will das aber nicht an die große Glocke hängen, weil er keinen Bock mehr hat, dass Hans und Franz seinen Sound kopieren.
 
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Aber gerade für Gitarristen die sich damit noch nicht auseinandergesetzt haben,
aber mir selbst bringt dieser Erkenntnisgewinn relativ wenig. ;-)
ablehnenden Reaktionen verstehe ich hier nicht so richtig.
es geht , denke ich darum, das solche Videos, auch was E-Gitarren und Pedale angeht, letztlich reine Unterhaltung sind.
Man kann sich da vielleicht einen gewissen Überblick verschaffen, aber es liegt an dem (E-)-Gitarristen selber, sich einen tiefergehenden Eindruck zu verschaffen, indem er selbst die Dinge, dann auch für seinen Gebrauch, antestet und sich ein Urteil bildet.
Es steht natürlich jedem frei, sich die Meinungen anderer anzueignen, aber, wie gesagt, an der Vielzahl der Rückläufer sieht man doch, daß das alles auch etwas problematisch sein kann.
 
Das ist nicht nur bei den Gitarreros so. Auch Hobbyfotografen kaufen dauernd neue Kameras, weil die bessere Bilder machen sollen. Man sollte nicht auf das Marketinggeklingel hören !
Moment- bei digitalen Kameras gibt es durchaus technische Fortschritte, bei E-Gitarren war der spätestens in den 1980er Jahren abgeschlossen, für nicht wenige Gitarristen bereits 1960.
..und Clapton? Damals gab's nicht viel zu kaufen, da hat man eben benutzt was da war:
 
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Ergebnis: die Reihenfolge der Verschaltung von EQ und Verstärkung / Verzerrung macht einen sehr großen Unterschied,
Ja, und genau diese Erkenntnis finde ich interessant. Ich hab das Video im Mashup Thread gesehen.
Auch die Herangehensweise. Und fand das Ergebnis interessant.
Ich habe früher (tm) auch etwas mit Tonformung experimentiert, als ich meine Amps aus Kostengründen selber gebaut habe (und nur Transistor / OpAmp).
Und bin auch zur Erkenntnnis gekommen, dass man den Ton mit EQ vor der Zerrstufe und mit EQ nach der Zerrstufe unterschiedlich formen kann, allerdings habe ich nicht den Aufwand getreiben wie im Video - es war mehr so ein "Aha, so scheint das zu sein". Ich hab sogar auch noch einen zumischbaren Bypass verwendet (so ähnlich wie im Klon Centaur - den ich damals gar nicht kannte)

Wenn man diese Erkenntnisse mit berücksichtigt, kann man eventuell schneller und besser an seinen Wunschton kommen.

Eine Beobachtung meinerseits war, dass es fetter klingt, wenn man die Zerrstufe schon mit weniger Obertönen aber mit mehr Mitten anfährt.
Jetzt habe ich in meiner Humbucker-Gitarre einen C-Switch eingebaut, mit dem man die Resonanzfrequenz in Abstufung weit runter bringen kann. Der Sound ohne Verzerrung ist dann dumpf und topfig, aber mit Zerre bekommt man den fetten, lange stehenden Santana Zerrsound. Santana hat die zusätzliche Kapazität über lange (gute und teure) Kabel verwirklicht und geht damit auch mittiger und mit weniger Obertönen in die Zerre.

Für mich ist es auch eine Anregung, im Multieffekt von und nach der Modellerstufe eventuell einen EQ zu packen, um den Sound zu beeinflussen.

Aber ich bin inzwischen nicht mehr der Soundtüftler und Effektbastler sondern widme mich mehr dem Spielen und üben. Bringt mir mehr.
Daher überlasse ich das Schlachtfeld wieder denen, die sich gerne über Amp Typen und ähnliches austauschen.
 
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Das bleibt halt alles sehr an der Oberfläche.

Die "richtigen" :D Diskussionen gehen doch da los, wo über Dinge wie Kondensatoren-Typen, Reduzierung der Wechselspannung um sich den Vintage-Werten anzunähren (also von heute um die 240V zu damaligen 220V), Bauweise von Transformatoren, Verdrahtung und Erdung geht... ganz zu schweigen von Röhren.
 
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Ich glaube ich lasse mir mal wieder ein neues Shirt bedrucken. ;-)
"Wenn es gut klingt ist alles ok!"

@chris_kah
Das mit den EQ´s habe ich z.B. seit dem Kemper auch schätzen gelernt.
Der hat die EQ´s halt von Hause aus an Board und wenn man da mal ein bisschen mit gespielt hat, dann mag man die manchmal gar nicht mehr missen.
 
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Santana hat die zusätzliche Kapazität über lange (gute und teure) Kabel verwirklicht und geht damit auch mittiger und mit weniger Obertönen in die Zerre.
Kabel mit hoher Kapazität sind weder gut noch teuer, auch damals nicht. Spiralkabel mit hoher Kapazität waren damals allerdings in Mode...
Die hohe Kapazität bewirkt eine Dämpfung der Höhen, in Folge elemeniert sie auch (ggf. unerwünschte) Obertöne.
Alternativ kann auch Kabel mit geringstmöglicher Kapazität benutzen und den per Tiefpassfilter mit dem Tone-Potentiometer den gleichen Effekt erzielen. Man könnte auch mit einem Kondensator arbeiten, wenn's gefällt muss der noch nicht einmal regelbar sein.
 
Kabel mit hoher Kapazität sind weder gut noch teuer, auch damals nicht.
wenn ich den Santana-Sound will, dann sind Kabel mit hoher Kapazität genau, das was ich suche.
das ist gut.
das ist sozusagen das beste.

Die hohe Kapazität bewirkt eine Dämpfung der Höhen, in Folge [eliminiert] sie auch (ggf. unerwünschte) Obertöne.
mit anderen worten:
...bekommt man den fetten, lange stehenden Santana Zerrsound. Santana geht damit auch mittiger und mit weniger Obertönen in die Zerre.
qed

Alternativ kann auch Kabel mit geringstmöglicher Kapazität benutzen und den per Tiefpassfilter mit dem Tone-Potentiometer den gleichen Effekt erzielen. Man könnte auch mit einem Kondensator arbeiten, wenn's gefällt muss der noch nicht einmal regelbar sein.
wo ist da der vorteil? :unsure:
 
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Dieses Video ist heute Abend auch bei Thomas Blug ein Thema er stellt sich die gleiche Frage wie der TE :)
Danke nochmals für den Hinweis. Ich habe mir das Video interessiert angehört und fand sehr spannend, was Thomas Blug anzumerken hatte.
 
Ok, für die Eiligen, die keine 20 Min-Videos gucken wollen, hier eine Abkürzung:
  • Zeit aus u.g. Tabelle entnehmen
  • kurz anhören/ansehen
  • zur nächsten Zeit gehen
Tabelle:
  • obere Zeile: Minute
  • untere: Sekunde
  • also: 11:48, 6:45, 9:46 ...
1666273281758.png


Dieses Herumspringen, das man übrigens per Maus und "nach Gefühl" so nicht hinbekommt, verschafft einem schnell einen objektiven Eindruck, worum es geht. Und da muss ich sagen:
  • interessant
  • berechtigte Frage/n
  • hoffentlich weiß er um Noise (=Gerät-zu-Gerät, Raum-zu-Raum, Hörer-zu-Hörer usw. Variation)
Grüße
 
wo ist da der vorteil? :unsure:
Es kostet nichts, bei zusätzlichen Kondensatoren fast nichts und erspart einem viel Herumprobiererei mit unzähligen "guten, teuren" Kabeln, die laut Werbeversprechen alle den echten "Vintage Sound" liefern. ;)
 
Was anders habe ich ja nie gemacht und nicht behauptet, aber du hast dich bemüßigt gefühlt, mich zu verbessern ...

Ich habe meinen C-Switch - und Santana hat für seinen Sound viel Geld für lange und teure Kabel ausgegeben, die auch nichts anderes machen als zusätzliche Kapazität.
(Edit: in diesem Video bei ca 13:15 wird sein Faible für lange Kabel genannt 50 foot = 15 Meter!)

Es werden übrigens nicht nur die höhren Anteile gedämpft, sondern auch die Resonanzüberhöhung vor dem Abfall zu tiefen Frequenzen verschoben.

Schau mal hier bei Helmuth Lemme, der erklärt das anschaulich: https://www.gitarrenelektronik.de/pickup-geheimnisse/beschaltung
unter 3. Lastkapazität ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Was anders habe ich ja nie gemacht und nicht behauptet, aber du hast dich bemüßigt gefühlt, mich zu verbessern ...
Ich habe dich nur bei den langen und teuren Kabeln verbessert, die Santana mit Sicherheit gar nicht benutzt hat, den Rest sehe ich als Ergänzung, nicht als Kritik.
Das "gefällt mir" gibt's für den Lemme Link und deine weitere Ausführung der Thematik. ;)

Das wäre die Luxusversion, die man leider wohl kaum wird modifizieren können.
 

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