Ich möchte mich beim Producing eigener Lieder verbessern - nur wo anfangen?

Mir fällt die Rhythmik nicht negativ auf. Ich finds sogar schöner und authentischer als straight nach click eingespielt.
Und die ganzen FX Sounds hier und da runden das eckige nochmal ab.
Andere Instrumentalparts aufzunehmen, die Arbeit mit anderen Menschen und auch das drum programming wird uU erschwert..
Nach Click einzuspielen ist halt wesentlich einfacher und man ist auf der sicheren Seite, was den nachfolgenden Prozess angeht.
Ohne Click wirkt aber wesentlich lebendiger auf mich. Gerne auch mit laid back und kompletten Tempowechsel. Sofern eine gewisse Kontinuität erkennbar ist.

@pandemonia abgesehen von Kollaborationsprojekten und dem durcharbeiten von Lektüre, kannst du dich auch Verbessern und die Stil Findung vorantreiben, indem du deinen Workflow oder kleine Details im Producing änderst.
Du fängst an Deine Stimme aufzunehmen und begleitet dich dabei selbst auf der Ukulele und baust dran drum herum? Mach das doch mal umgekehrt. Fang mit den Drums/Percussions an, auch wenns unnatürlich und schwierig wirkt. Das was bei rauskommt, wird dich wieder auf andere Weise Inspirieren, denn anderer Rhythmus, andere Idee.
Nehme tatsächlich mal Ukulele und Gesang getrennt voneinander auf.
Oder nimm den ersten Take Gesang samt Ukulele als Guide auf und nehm ihn im Nacheinen komplett wieder raus bzw. Ersetze den Gesang durch einen neuen Take.
Behalte dein Ukulelenspiel als Stilmittel und misch die Lofi mässig nach hinten, also quasi zur Ambience (da kann sie auch unbeholfen Schrammeln und zum Vibe beitragen ohne zu stören..)
Usw usw
Wenn du immer etwas anders machst, als zuvor, lernst du ungemein dazu.
 
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Was meint ihr mit "mit Klick aufnehmen"? Mit Metronom?
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Das Ergebnis ist in vielen Passagen, daß die Musik/Melodie/Komposition nicht wirklich eine Richtung oder Form hat, oder einen Höhepunkt, auf den sie zusteuert, sondern daß sie viel mehr einfach ziellos in der Gegend herumirrt ...
Also ich weiß nicht, dass Textpassagen noch übrig wären und ich die noch irwo reinquetschen müsste, ist jetzt nicht so meine "Realität"...
Aber damit, dass es keinen richtigen spannungstechnischen Aufbau gibt, kein Ziel, wie du sagst, hast du Recht!
Ich weiß gar nicht, wie man so was aufbaut. Glaube, das ist ein Knackpunkt..
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@soundmunich Danke für den Tipp!
Gibt es das Buch auch auf Deutsch? :) Habe gerade auf Amazon nachgesehen und nichts gefunden. Ansonsten verstehe ich zwar auch Englisch, aber es wird bestimmt viel mit speziellen musiktheoretischen Begriffen gefachsimpelt, oder?
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Wenn du immer etwas anders machst, als zuvor, lernst du ungemein dazu.
Das ist eine gute Idee, danke.
 
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Ich weiß gar nicht, wie man so was aufbaut. Glaube, das ist ein Knackpunkt..
Standardantwort: "wie beim Sex". Was sagt uns das: alles und nichts. Die einen so, die anderen anders. Es gibt Untersuchungen darüber, welche Aufmerksamkeitsspannen was erfordern und welche Impulse spätestens ab Zeitpunkt XX erfolgen müssen, damit Menschen nicht wegschalten, tatsächlich dürfte es sowas geben, ganz zuverlässig ist das aber schon wegen unterschiedlicher Rezeptionsmuster bei unterschiedlich geprägten Menschen nicht.
Du kannst dich selbst mal beobachten, wie du feststellst, ob du dir einen Song bis zum Ende anhörst, das ist ganz spannend, finde ich.
Was meint ihr mit "mit Klick aufnehmen"? Mit Metronom?
jup. Wenn dich das zu sehr nervt: eine Drumfigur tut's auch. Bum-tschak--bu-bumtschack-tschaa ...
 
jup. Wenn dich das zu sehr nervt: eine Drumfigur tut's auch. Bum-tschak--bu-bumtschack-tschaa ...
genau, oder shaker-loops die sind auch weniger aufdringlich und kann man auch leicht mal nebenbei laufenlassen, man ist trotzdem im Timing und nicht ganz so verloren wie ganz ohne Rhythmusimpulsgeber
Was meint ihr mit "mit Klick aufnehmen"? Mit Metronom?
mit Klick bezeichnet man Umgangsprachlich das Metronom, das in deiner DAW (= Musikprogramm) zum aufnehmen einstellst
zb du gibst das Songtempo mit 96bpm vor, stellst in deiner DAW das Metronom an und nimmst dann zu dem Metronom dein Musikstück auf
 
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genau, oder shaker-loops die sind auch weniger aufdringlich und kann man auch leicht mal nebenbei laufenlassen, man ist trotzdem im Timing und nicht ganz so verloren wie ganz ohne Rhythmusimpulsgeber
Und wenn das Sample nicht tot quantisiert ist, kann man sich den natürlichen Groove gleich mit zunutze machen.
Aber das funktioniert natürlich nicht so fein, wenn man den Umweg über die Kamera wählt.
Ich hab ne Metronom - und sogar ne Drum Sequencer App (immerhin aber ohne Groove) auf meinen Phone - unmöglich wäre es nicht, mir das aufs Ohr zu geben. Ich würde das selbst so nur niemals tun.
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Also ich weiß nicht, dass Textpassagen noch übrig wären und ich die noch irwo reinquetschen müsste, ist jetzt nicht so meine "Realität"...
Sehe ich auch nicht so...
Ich würd das Teil so stehen lassen. Hat Charme.
In 2 bis 3 Jahren bist du froh, dass du die Datei noch hast und hörst gerne rein.
Und wunderst dich wahrscheinlich wie du das jemals so frei aufnehmen konntest.
Einfach mit weiteren Projekten weitermachen.
 
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Hi:hat:

Also ich finde deine Stimme echt toll, die passt auch sehr gut zu deinem Musikstil. Stilrichtung würde ich auf jeden Fall beibehalten.

Die Stimme erinnert mich an jemanden, weiss jedoch nicht wer. Zuerst dachte ich an "Dido", hab ich grad mal reingehört, ja die Stimme von Dido geht in eine ähnliche Richtung aber das ist nicht die die ich meine. Ich komm aber momentan nicht nicht drauf, wen ich meine:D

Was man verbessern kann?
hmmmmm gute Frage, weil dieser Lo-Fi klang hat sein Charme. Klingt sehr autentisch.
wobei, bei dem Youtubelink könnte ich mir auch vorstellen, den Song richtig fett aufzublasen, mit fetten Drums, Bass usw. Ausfeilen, bis alles perfekt ist. Glaub der Song würe sich genauso für ne fette Radiotaugliche Produktion eignen, jedoch dann müsstest du natürlich ein wenig Equipment anschaffen da kommt dann ein Mikrofon in einer Kamera an seine Grenzen:D
Was meint ihr mit "mit Klick aufnehmen"? Mit Metronom?
Jaain:D
Deine Songs klingen lebendig, so wie sie sind. Das Timing fällt zugegebenermassen manchmal etwas aus dem Ruder. Da würde vielleicht ein Metronom helfen. Aber, wenn du dich nicht gewohnt bist, mit einem Metronom zu singen, wird das wohl bestimmt präzieser, aber der Gesang wird auch wie ein Metronom klingen. Klick..Klack..Klack..Klack..Klick..Klack..Klack..Klack:D
Ich kenne das Phänomen nur zu gut, wenn ich zum Metronom Gitarre spiele. Die Aufnahmen klingen alle tot. ich bin dann beim einspielen so mit dem Timing beschäftigt, dass alle Emotionen flöte gehen:D
Zum Metronom üben würde ich dir raten, so oft wie möglich, nicht nur bei der Aufnahme. Dann wird sich dein Timing mit der Zeit verbessern, aber das geht nicht von heute auf Morgen. Ich bewundere Musiker die absolut im Timing sind, und gleichzeitig ihre Emotionen ins Spiel einbringen können. Das erfordert viel Training.

Ich hab die Erfahrung gemacht, dass ich bessere Ergebnisse abliefere, wenn ich anstatt einem Metronom ein bereits vorprogrammiertes Schlagzeug hab wonach ich spielen kann. Klar möchte ich mein Timing weiter verbessern, aber ich scheue es auch absolut nicht, meine Timingprobleme nachträglich mit Bearbeitung gerade zu rücken. Da sind mir persönlich die Emotionen einfach wichtiger als das Timing, was man ja bedingt auch bearbeiten kann in der DAW.


Nachtrag:
Im Song vom Youtubelink, hab ich den Eindruck dass die Ukulele verstimmt ist. Darauf achte ich beim aufnehmen pingelig genau. Vor jeder Aufnahme kurz ein Check mit dem Stimmgerät, auch wenn das alle zwei Minuten ist, egal, man kann Saiteninstrumente nicht oft genug stimmen:D
 
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Die Stimme erinnert mich an jemanden
.. sind wir nicht alle ungemein scharf drauf, verwechselbar zu sein? ;)

aber der Gesang wird auch wie ein Metronom klingen.
ist hier ja schon einige Male angedeutet worden. ich nehme gerne Tablas für eher schwammige Sachen (also solche, die nicht quantisiert klingen dürfen), überhaupt einfache Ethno-Trommeln jeder Art finde ich geeigneter als ein modernes Drumset.
Eine andere "Humanisierungs-Methode" wäre, ein paar Takte zu einem Metronom mit zu klatschen und die Klatschspur hinterher als Metronom zu verwenden (und das Metronom folglich wieder zu muten).
 
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sind wir nicht alle ungemein scharf drauf, verwechselbar zu sein?
gute Frage. Kann ich verstehen, dass man unverwechselbar klingen will. Grad wenns um eine Stimme geht. Was bei mir den eigenen Gitarrensound angeht, hmmm also da muss ich gestehen, nein ich will meistens wie jemand bestimmtes klingen. Die Frage ist dann mehr, ob ich ich die Einstellungen auch so gut hinbekomme. Aber ich hab da auf jedenfall meine Vorbilder, was Gitarrensound angeht. Als Beispiel die Sologitarre von Allanah Miles's Black Velvet, die find ich sowas von geil, versuche schon ewig genau diesen Sound aus meiner Gitarre zu bringen, klappt nur nicht so ganz:D So jetzt wirds zusehr OT;)

Auf jedenfall hab ich den Vergleich mit Dido als Kompliment gemeint, bitte nicht falsch verstehen:)

also solche, die nicht quantisiert klingen dürfen
einverstanden, solche Dinge gibts immer wieder. nur hmm wie soll ich sagen? Wenns gut klingen soll, gibts dann trotzdem Unterschiede ob das ein Profi gewollt nicht ganz präzies einspielt, oder ob ein Anfänger der eigentlich präzies sein möchte, es einfach nicht besser hin bekommt. Auch so Laid-Back Geschichten sind ja eigentlich "gewollte Ungenauigkeiten".
Sowas bau ich auch absichtlich in meine Mididrummer ein. Stelle da immer wieder fest, was für mich angenehm lebendig klingt, ist nicht nur einfach dass alles nicht ganz präsies ist. Da kristallisiert sich meistens ein Muster raus, zB dass die Kick auf die Eins immer etwas zu spät kommt, alles Andere aber ziemlich tight ist.
 
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@Zelo01 programmiert du dir den Groove selbst ein. Timing samt Velocity?
Hast du Vorerfahrung als Drummer?
 
hab Erfahrung als Drummer auf Anfängerniveau:D
programmiert du dir den Groove selbst ein. Timing samt Velocity?
kommt sehr drauf an, aufs Genre. Ich würde mich längst nicht an jeden Song wagen. Wenns wirklich Emotionsgeladen sein soll, kann mMn nichts ein echten Drummer ersetzen. Aber ich wage mich schon ziemlich weit, auch mit Solo-Midigitarre aus der Dose, obwohl ich selber Gitarre spiele, einfach um mal auszutesten wie weit man mit Dosengitarre kommen kann.. Nicht um Berühmt zu werden, sondern weils mich aus rein technischer Sicht ineressiert, einem Rechner menschliche Züge einzuhauchen:D
Ich hab auch schon oft die echt eingespielten EZ-Drummer Midifiles studiert. Da fällt schon auf, dass viele Ungenauigkeiten beinah berechenbar daneben liegen im Timing und Velocity

So aber jetzt zurück zum Thema:)
 
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Ein paar Anregungen. Dein Stück gefällt mir übrigens, von einigen Irritationen abgesehen.

Ich habe schon relativ gutes Technikgedöns
Dann wird da auch nicht die Baustelle liegen.

Ich bastele völlig planlos drauflos
Gut, das kann Deine Art von Kreativität sein.

Empfehlen würde ich einen Ausflug in die Musiktheorie zum Thema "Form", sowie aktives Erhören von Songs, die Du gut kennst und magst. "Form" meint im weitesten Sinne die Abfolge von Teilen, die sich auf variiert wiederholen können. Die Klassik kennt einige typische Formen, wie Rondo usw.

Eng damit zusammen hängt auch Dramatik. Ein, wie ich finde, geniales Stück zeigt das:

  • Intro mit mehreren Odd-Meters, Kassandra-artiger Vorausblick
  • fließt über in eine Bassteil in 5/4
  • die Story wird in 5/4 erzählt, Refrain in 4/4
  • es steigert sich; man achte auf den Drummer (wütender Stier ?)
  • der Song wandert von ruhig, über bewegter, zur Katastrophe
  • eine Geschichte musisch dargeboten
Zu meinen Irritationen: Schaue doch einmal in die Welt der Polyrhytmik, und werde darin sicher. Einige Stellen im Song klingen in diese Richtung, nur sollte das exakt und nicht zufällig herauskommen.

Gutes Gelingen.
 
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@MS-SPO

Ich gebe Dir mir allem recht, jedoch arbeitet unsere @pandemonia eher aus dem Bauch heraus, was auch gut ist, wenn es um die Kreativität geht.

Jetzt mit 5/4 (das Thema von "Mission Impossible" wäre hier möglicherweise vertrauter {Daa-Daa Da-Da Daa-Daa}) oder anderen "Odds" durchzustarten,
ist vielleicht zu viel des Guten, auch wenn es am Ende sogar passender wäre.

Ich denke, dass man erst einmal versuchen sollte auf einem "geraden" Rhythmus aufzubauen. Selbst dabei kann man noch mit anderen rhythmischen Mitteln
arbeiten (Half Time, Synkopen...).
 
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anderen "Odds" durchzustarten,
ist vielleicht zu viel des Guten, auch wenn es am Ende sogar passender wäre.
Natürlich, war auch mehr als Erläuterung zum Stück gedacht.

Ich denke, dass man erst einmal versuchen sollte auf einem "geraden" Rhythmus aufzubauen. Selbst dabei kann man noch mit anderen rhythmischen Mitteln
arbeiten (Half Time, Synkopen...).
Eindeutig, wobei die "Synkopen" ihren Schrecken verlieren, sobald man präzise Pausen spielen kann ;)

Dazu schadet eine Anleihe bei benny greb "the language of drumming" in keiner Weise. Worauf es ankommt, sind diese Kombis aus Tönen und Pausen, egal, ab an Hand und Schenkel (Klatschen), Drumsticks, Tasten, Saiten usw.

1659725971031.png



Aus

Oder hier aus "The art and science of groove", zwei Meister der Pausen und über die Zeit, Benny + Frank:

 
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Empfehlen würde ich einen Ausflug in die Musiktheorie zum Thema "Form", sowie aktives Erhören von Songs, die Du gut kennst und magst. "Form" meint im weitesten Sinne die Abfolge von Teilen, die sich auf variiert wiederholen können.
Ja, das habe ich mir auch vorgenommen. Ich höre Musik einfach immer nur "zum Genuss"^^ und eigentlich gar nicht, um zu lernen.
Eng damit zusammen hängt auch Dramatik.
Genau! Wie schon früher gesagt, ich weiß überhaupt nicht, wie man einen Song zuspitzt ...
 
erinnert mich an jemanden
Meiner Meinung nach ein wenig nach Nico..... von den "Underground" aber sehr viel melodischer.
Hat aber auch Komponenten die Nico nicht hatte.
Logisch keine 2 Stimmen sind ja wirklich gleich.
Definitiv ein Asset.
Der Charakter der Stimme ist sehr zeitgemäß.
 
Ich höre Musik einfach immer nur "zum Genuss"^^ und eigentlich gar nicht, um zu lernen.
Zeit für etwas Neues :cool:

Ich denke, da musst Du gar nicht viel tun. Die Musik kennst Du. Einfach mal mit Papier&Bleistift, Tastatur oder Sprachrekorder bewaffnet anhören, Notizen machen, Zeitpunkte der Veränderungen (zB nach wieviel Sekunden [oder Takten] beginnen und enden die Teile) notieren, alles, was Dir auffällt. Gut geht das von grob nach fein, also erst die Großwetterlage (über viele Takte geguckt // reicht oft schon), dann das regionale Geschehen (in wenigen Takten, oder gar in Takten selbst).

Gerne auch das Erkannte irgendwie graphisch darstellen. Also so, dass es für Dich eine wiedererkennbare Bedeutung hat. // Für meine Jazz-Band reichte beispielsweise ein Strichdiagramm, damit ich weiß, wann ich etwas im Schlagzeug wie verändern sollte. // Oder einmal grob skizzieren wann und wie lange etwa jedes Instrument/jede Stimme dabei ist. Und wenn dabei, wie dabei: gleich oder anders dabei?

Gerne auch einmal Dich selbst fragen oder skizzieren, ob und wie Du bestimmte Passagen anders gemacht hättest. Oder genau gleich? Und falls: warum? So sammelst Du Deine speziellen Handwerkszeuge und Ausdrucksmittel.

Genau! Wie schon früher gesagt, ich weiß überhaupt nicht, wie man einen Song zuspitzt ...
Na ja, nehme 1, 2 Songs, die Du gut kennst, und die irgendwie etwas zuspitzen. Notizen, wie gerade beschrieben.


Zwei einfache klassische Mittel zum Zuspitzen, im Sinne von universell verwendet sind:
  • Lautstärken
  • Variationen.
Lautstärke kann so einfach sein wie laut/leise. In (klassischen) Notenblättern würdest Du Kürzel finden wie ppp oder mf, oder für einige Takte Crescendo (lauter werdend) oder Decrescendo (leiser werdend). Ganz hübsch zusammengefasst hier: Dynamik (Musik) / Wikipedia.

Als Drummer mache ich sehr gerne die "1" hörbar, oder kümdige sie kurz vorher an, z.B. in den letzten 2-4 Sechszehnteln der "4" vor der nächsten "1". Stichwort: Akzente.

Variationen kommen auch in vielen Veränderungen, z.B. als veränderte Melodie, veränderter Rhythmus, veränderte Tonart, veränderte Besetzung/Instrumentierung usw. Sie müssen halt nur ... auffallend genug sein ...

Lautstärke + Variation können auch zusammen auftreten. Angenommen, Du hast mehrere Instrumente bzw. Stimmen. Eine oder einige wenige davon klingen leise(r). Alle oder viele klingen laut(er) und vor allem ... anders. Damit kannst Du schon einmal mit einfachen Mitteln verschiedene Teile kenntlich machen. BEISPIEL: Beim Solo schweigt (fast) die ganze Band, am Schluß geben alle gerne noch einmal Dampf.

Zuspitzen ... könnte in etwa so funktionieren: Zuerst vorstellen, visualisieren, fühlen. Dann erst einspielen.

Welche Geschichte willst Du hörbar erzählen? Was fühlst Du selbst in den verschiedenen Teilen? Mit welchen Mitteln kannst Du das ausdrücken?

Zugegeben, am Drumstick oder an der Taste oder am Mikro ist das leichter. Was ich fühle, bestimmt meine Körperspannungen. Die bestimmen Timing, mechanischen Ausdruck, Atmung usw. und so wird's am Ende hörbar. Mit Trauer im Herzen gespielt klingt nun einmal anders (zB langsamer, schleppender, egaliger) als wenn Dir die Sonne aus allen Poren erstrahlt (mit Schmackes und OberOptiMisMus ! ).

Das mag am Mischpult und all Deiner Technik etwas anders laufen ... aber im Prinzip doch ähnlich.

Unterm Strich geht's um Struktur. Die hörbar zu machen. Ist eine am Ende Deiner Arbeit vorhanden ... mache sie noch etwas deutlicher zB über Akzente. Ist es, soll es Chaos sein ... poliere auch das ein wenig heraus.

Am Ende ist es oft wie beim Kochen:
  • zu wenig Gewürz ist fad
  • zu viel ungenießbar

Abschließend: Versuch macht klug. Einfach anwenden, gerne auch (nur) spielerisch, was Du oben für Dich in Erfahrung brachtest. Die Erfahrung kommt beim tun :cool:

~~~
KLEINE GALLERIE MUSIKVISUALISIERUNGEN, als Anregung, statt Notenblatt

Hier malte Jemand sein Drum-Solo
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Methode "stumpf notiert"
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So sieht ein Kind die Geschichte und die Musik, die es darbietet
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"Auf den Punkt"
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.
 
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Wie bastelst Du Dir die Songs in Ableton? Nimmst Du direkt linear im Sequencer auf, oder nutzt Du auch die Slots?
Wenn Du die Ukulele in einzelne Parts teilst und die anderen Sachen auch als Loops in diesen Slots aufnimmst, kannst Du ja alle möglichen Arrangement-Ideen immer wieder neu Zusammenstoppeln, bis es Dir gefällt. Am Ende kannst Du die Ukulele ja dann am Stück final über das fertige Lied spielen. Manche legen da ja Wert drauf.
Deine Stimme ist übrigens ziemlich cool, gefällt mir sehr gut.
 
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Mit Slots meinst du die vertikale Ansicht? Ne, die habe noch gar nicht genutzt und checke sie auch noch nicht. Ist für live spielen aber nützlich oder? Weil man wie du sagst die einzelnen Teile loopen kann und an und ausstellen.. danke!
 
Genau. Das macht aber nicht nur live Sinn, sondern auch beim Songwriting, weil Du alles immer wieder neu arrangieren kannst, ohne viel schieben und schneiden zu müssen.
 
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Die Übergänge können aber sehr unnatürlich kommen und erfordern nochmal viel Arbeit im Detail, wenn man sich dazu entscheidet von Session view aus aufzunehmen.
Da empfinde ICH es beneidenswert, wenn man direkt one-take das arrangement aufnimmt, wie unsere TE.
Aber um super easy verschiedene Möglichkeiten durchzuspielen ist Session super.
 
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