Necronlord
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Hey Leute,
ich habe ein kleines/mittleres/großes Problem mit meiner Band. Ich probiere das so neutral und abstrakt wie möglich darzustellen und möchte natürlich niemanden hier diffamieren oder ähnliches sondern möglichst unsere(!) Probleme lösen.
Wir machen seit über 12 Jahren semiprofessionel Musik in fast der gleichen Besetzung (einmal kam jemand dazu und einmal ist jemand ausgestiegen und wurde ersetzt) und sind dementsprechend auch alle mehr oder weniger gut befreundet. Das Problem war, dass wir eigentlich schon immer eine negative Gruppendynamik hatten. Ich probiere die Sache mal ein wenig mit psychologischen Begriffen aus dem Thema Gruppendynamik zu untermauern (sollte aber für jede Person verständlich sein). Ich probiere das ganze auch möglichst psychologisch aufzuziehen und würde mich auch über Lösungen in solche Richtungen freuen. Mein Ziel ist es die Probleme zu lösen und nicht durch "radikale Maßnahmen und eine harte Hand" zu unterdrücken.
Wir sind 6 Leute.
Dabei haben sich über die Zeit folgende Rollen etabliert:
A - Anführer:in/Gegenspieler, Organisiator:in, Streitschlichter:in
B - Anführer:in/Gegenspieler, Organisator:in, Fleißige:r
C - Mitläufer:in
D - Mitläufer:in
E - Mitläufer:in, Außenseiter:in, Fleißige:r
F - Mitläufer:in
Ich erkläre mal kurz Begriffe, die vielleicht nicht 100%ig klar sein können:
Gegenspieler:in - Gegenspieler sind Menschen mit Führungsambitionen, die aber aus irgendeinem Grund es nicht schaffen die Führungsrolle zu übernehmen, sei es fehlende Qualitäten, keine Akzeptanz der Gruppe, ... aber teilweise trotzdem so agieren als hätten sie diese Position.
Außenseiter:in - Dies sind meist die (subjektiv) "schwächsten" Mitglieder, die meist dann auch als Sündenbock für Probleme/nicht erreichte Ziele herhalten müssen. Außernseiter:in, weil sie meist auch nicht zu 100% von der Gruppe akzeptiert werden.
Ich sehe bei uns folgende Probleme, die ich gern Lösen würde, die auch meist schon immer irgendwie da waren, jetzt aber durch fehlende Zeit und starke Isolation 2020-2022 weiter eskalieren.
Edit: Psychologisch sehe ich hier (größtenteils) folgende Gruppenprobleme bzw. überhand an Gruppenphänomenen:
Ich denke, dass viele von euch solche Probleme kennen und vielleicht auch schon lösen konnten.
Was mich interessieren würde sind vor allem auch Ideen von Menschen, die vlt. auch ausserhalb der Musik mit Gruppen und Teams arbeiten (Teamleitende, Mediatoren, ...). Ich Endeffekt ist so eine Band ja fast wie ein Team in auch anderen Bereichen, dementsprechend kann man das sicherlich auch abstrahieren und vielleicht dort den ein oder anderen Ansatz finden.
Grüße und schonmal danke für eure Ideen.
ich habe ein kleines/mittleres/großes Problem mit meiner Band. Ich probiere das so neutral und abstrakt wie möglich darzustellen und möchte natürlich niemanden hier diffamieren oder ähnliches sondern möglichst unsere(!) Probleme lösen.
Wir machen seit über 12 Jahren semiprofessionel Musik in fast der gleichen Besetzung (einmal kam jemand dazu und einmal ist jemand ausgestiegen und wurde ersetzt) und sind dementsprechend auch alle mehr oder weniger gut befreundet. Das Problem war, dass wir eigentlich schon immer eine negative Gruppendynamik hatten. Ich probiere die Sache mal ein wenig mit psychologischen Begriffen aus dem Thema Gruppendynamik zu untermauern (sollte aber für jede Person verständlich sein). Ich probiere das ganze auch möglichst psychologisch aufzuziehen und würde mich auch über Lösungen in solche Richtungen freuen. Mein Ziel ist es die Probleme zu lösen und nicht durch "radikale Maßnahmen und eine harte Hand" zu unterdrücken.
Wir sind 6 Leute.
Dabei haben sich über die Zeit folgende Rollen etabliert:
A - Anführer:in/Gegenspieler, Organisiator:in, Streitschlichter:in
B - Anführer:in/Gegenspieler, Organisator:in, Fleißige:r
C - Mitläufer:in
D - Mitläufer:in
E - Mitläufer:in, Außenseiter:in, Fleißige:r
F - Mitläufer:in
Ich erkläre mal kurz Begriffe, die vielleicht nicht 100%ig klar sein können:
Gegenspieler:in - Gegenspieler sind Menschen mit Führungsambitionen, die aber aus irgendeinem Grund es nicht schaffen die Führungsrolle zu übernehmen, sei es fehlende Qualitäten, keine Akzeptanz der Gruppe, ... aber teilweise trotzdem so agieren als hätten sie diese Position.
Außenseiter:in - Dies sind meist die (subjektiv) "schwächsten" Mitglieder, die meist dann auch als Sündenbock für Probleme/nicht erreichte Ziele herhalten müssen. Außernseiter:in, weil sie meist auch nicht zu 100% von der Gruppe akzeptiert werden.
Ich sehe bei uns folgende Probleme, die ich gern Lösen würde, die auch meist schon immer irgendwie da waren, jetzt aber durch fehlende Zeit und starke Isolation 2020-2022 weiter eskalieren.
- Es wird teilweise sehr wenig aufeinander oder mit Gleichgültigkeit reagiert. Bedeutet, wenn etwas geschrieben wird, wie Terminvorschläge, Songideen oder ähnliches, dann wird nicht zurückgeschrieben. Wenn man etwas auf der Probe vorschlägt, machen die meisten (Mitläufer:in) "nur" mit statt sich einzubringen. Dieses Problem gab es schon immer, konnte aber durch massiven Zeiteinsatz von Anfürer:innen meist ausgeglischen werden. Jetzt ist die Zeit bzw. die Motivation alle mitzuziehen einfach nicht mehr da und es entsteht ein Vakuum an Ideen, was alle massivst stört. Dazu fehlt auch einfach die Motivation, wenn kein (positives) Feedback kommt, was wiederrum ein Teufelskreis ist.
- Kaum Proben - durch die fehlende Kommunikation proben wir so gut wie garnicht mehr, obwohl das eigentlich alle stört.
- Es wird nicht offen kommuniziert. Das heißt im einzelnen werden Probleme offen besprochen, wenn wir dann aber in der Gruppe sitzen und diese ansprechen wollen, wird meist wenig gesagt, es werden Dinge ausgelassen oder es wird gesagt, dass etwas "falsch verstanden" wurde (was ja durchaus stimmen kann). Die Kommunikation geht hierbei auch von den Gruppenanführer:innen aus und wird von den Mitläufer:innen maximal nach direkter Ansprache erwiedert. Dadurch ist es unheimlich schwer Probleme zu lösen.
- Hieraus entstehen dumme Situationen, die man am besten als intrigant bezeichnen kann, weil jemand vorneherum etwas sagt und hintenherum an einem anderen Ziel arbeitet. Dabei möchte ist das nicht als "Schuld" dieser Personen sehen sondern als Problem unserer Gruppendynamik - im Endeffekt bedeutet das ja, dass man das Problem nur schwer oder garnicht mit der Gruppe lösen kann und dementsprechend mit "eigenen" Mitteln gelöst wird.
Edit: Psychologisch sehe ich hier (größtenteils) folgende Gruppenprobleme bzw. überhand an Gruppenphänomenen:
- Social Loafing: Die Leistung der einzelnen Person nimmt ab, je größer die Gruppe ist
- Groupthink/Social Proof: Es wird nach Harmonie gestrebt und dabei die eigene Meinung nicht geäußert. Meist aus Angst vor Konflikten
- Sucker Effekt: Einzelne Personen machen weniger/hören auf mitzumachen, weil sie sich ausgentutzt/ungerecht behandelt fühlen
- Im Gegensatz zum Sucker Effekt - Free Riding: Einige Mitglieder lassen andere für sich arbeiten.
- Songs werden meist von einzelnen Personen geschrieben (Guitar Pro) und dann nur noch im gemeinsamen eingeprobt - meist auch aus Kreativitätsgründen
- Wir treffen uns regelmäßig auch Privat allein oder mit anderen - hier gibt es natürlich ein ungleichgewicht - mit einigen trifft man sich öfter als mit anderen
- Konzerte, Touren, Aufnahmen etc. werden hauptsächlich von einer Person organisiert, auch der Transport der Instrumente
Ich denke, dass viele von euch solche Probleme kennen und vielleicht auch schon lösen konnten.
Was mich interessieren würde sind vor allem auch Ideen von Menschen, die vlt. auch ausserhalb der Musik mit Gruppen und Teams arbeiten (Teamleitende, Mediatoren, ...). Ich Endeffekt ist so eine Band ja fast wie ein Team in auch anderen Bereichen, dementsprechend kann man das sicherlich auch abstrahieren und vielleicht dort den ein oder anderen Ansatz finden.
Grüße und schonmal danke für eure Ideen.
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