Hey Sänger, was ist mit euch los?

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Sally.is.so.silly
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...und Sängerinnen stelle ich gleichermaßen diese Frage.

Unsere Band hat sich seit ca Mitte März so zusammen gefunden, wie sie im Moment ist... Gitarristen, Bassisten (drei Leute, die beides können) und ein Schlagzeuger... fehlt nur noch der Gesang. Es werden über alle möglichen Kanäle Anzeigen augegeben und sobald jemand selbst eine Anzeige aufgegeben hat, die Person angeschrieben. Wie man das eben so macht. Die meisten der Anzeigen schreibe ich und schreibe auch Leute an- daher Erfahrungen direkt aus erster Hand.

In meinen Anzeigen steht sehr viel an Infos drin würde ich mal behaupten...
- Welche Musikrichtung wir spielen
- Dass wir gerne einen Mix aus Cover und eigenen Sachen machen wollen
- Wo und wann wir wie regelmäßig proben
- Mittlerweile ist auch immer eine Setlist von den Songs dabei, die wir im Moment dabei haben
- Es steht auch dabei, wie viele Leute an welchen Instrumenten sind und welche Erfahrung sie haben (sogar mit Geschlechtsverteilung)

Wenn ich jemanden anschreibe, bekommt die Person auch immer diese Infos zugeschickt.

Wir haben in der Kurzen Zeit einen richtigen "Verschleiss" an Sängern/ Sängerinnen, obwohl wir eigentlich nur weniger als ein Viertel der Leute überhaupt kennen gelernt haben.

Man schreibt die Leute an... entweder sie melden sich gar nicht zurück, haben ihre Anzeigen aber schon seit fast einem Jahr online (vorher gab es keinen Bedarf die Leute anzuschreiben, weil ich da in einer anderen Band mit Sänger war) und aktualisieren diese auch regelmäßig.

Oder man schreibt die Leute an, aber es kommen so dämliche Ausreden, dass man gleich weiss, die Person hat keinen Bock, traut sicher aber nix zu sagen. Das sind auch oft Leute, die ihre Anzeigen sehr regelmäßig aktualisieren. (Sagt doch einfach mal direkt, warum ihr wirklich kein Bock habt!)

Oder... die Leute schreiben zurück, dass alles super passt, etc... sie werden in unsere WA Gruppe aufgenommen, man quatscht, macht alles genau ab, sie bekommen die Adresse - und kommen dann nicht. Manchmal gibts noch irgendeine dämliche Ausrede, manchnal reagieren die Leute gar nicht mehr.

Oder es kommen tatsächlich mal Leute vorbei (der allerkleinste Teil), entweder die kennen von keinem Song irgendwas an Text oder Melodie, können so gar nicht singen (damit meine ich keine Gesangsanfänger, sondern Leute, wo der Gesang nichtmal für die Badewanne ausreicht!) und zudem fällt denen dann plötzlich ein, dass der Weg ja doch zu weit zu fahren ist oder sie ja doch ganz andere Musik machen wollen.

Zum Letzteren: Wir machen Rockmusik, das beachte ich grundsätzlich, wenn ich jemanden Anschreibe. Wenn die andere Person auch "Rockmusik" in ihrer Anzeige stehen hat, gehe ich ja nicht davon aus, dass sie doch viel lieber deutsche Schlager machen will :weird:


Kann mir das bitte mal einer erklären?
Mit anderen Musikern hatte ich das Problem bisher nicht, da hat immer alles gut geklappt, und wenn die Chemie oder die Kenntnisse doch mal nicht so gepasst haben, wurde das direkt gesagt und dann wars gut... also es kam mit den Leuten bisher immer zu einem Treffen um sich wenigstens mal kennen zu lernen.
Ich bin noch nicht lange dabei, aber auch meine Bandkollegen, die schon öfters mal in einer Band gespielt haben, haben sowas auch noch nicbt erlebt.

LG, Sally.
 
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In Zeiten der Apps und Castingshow denken eben viele ein Talent zu haben. Dann werden großspurig die eigenen Fähigkeiten beworben, bis die Ernüchterung beim ersten vorsingen mit echten Feedback kommt. Dann wird einem vor Augen geführt das richtiges Singen eben doch etwas anderes und mehr Wissen erfordert als eine App für behauptet man könnte es. Dann sind die meisten mit ihren Anzeigen bereits geläutert und melden sich zurecht nicht mehr 😅
 
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...

Kann mir das bitte mal einer erklären?
Mit anderen Musikern hatte ich das Problem bisher nicht, da hat immer alles gut geklappt, ....

Mir fehlts da genau zu der Thematik an eigenen Erfahrungen aber hab da schon so eine Vermutung.
Die anderen Musiker, sprich Instrumentalisten haben halt schon einen Weg hinter sich, weil das Instrument eben einiges an vielfältigem Lernaufwand benötigt um überhaupt was rausbuttern zu können, sozusagen man hat da genug Feedback vom Instrument bekommen das nichts von alleine tut, man ist da sozusagen etwas geläutert und neigt vielleicht weniger sich selbst was vorzumachen. Der nächste Schritt, mit Leuten überhaupt zu spielen ist ja ein weiterer Prozess bzw. eine Fähigkeit dazugenommen.

Manche Sänger/innen, oder besser diejenigen die solche sein Wollen, sind da womöglich in der Selbstwahrnehmung etwas anfälliger oder es ist auch ein gewisser Pool, so in etwa ich würde mich da gerne irgendwo sehen, alleine die Selbstüberwindung reiche wo man aber eigentlich technisch und persönlich noch gar nicht steht. Zumal ja jeder, jede ne Stimme hat und schon mal irgendwie gesungen hat. Bei der Gitarre, z.B. funktioniert das halt so nicht, entweder man hat den steinigen Weg des Erlernes gewagt und begangen oder halt nicht und dann kommt auch nix gescheites raus.

Dazu will ich noch erwähnen, man beobachtet oberflächliches bis teils infantil mangelhaftes Verhalten schon z.B. bei Kleinanzeigen. Will man was kaufen und fragt nach wenigen Details, wirds oftmal schon schwer.
Da muss man so Selbstverständlichkeiten zu nem Artikel den Leuten aus der Nase ziehn, und dann noch zweimal nachfragen, " hallo, ich brauch halt die Adresse noch zur abholung", dann sieht man endlich gefüttert ein Hochhaus und muss nochmal fragen, " Äh, wie heissen sie oder muss ich alle durchklingeln" Herr kevin,
bisschen polemisch aber die einfachsten Selbstverständlichkeiten klappen irgendwie nicht.

An was das psychologisch und sozial liegt, dass man für so einfachen ablauf schon ein Wust an Kommunikation brauch, man weiss es nicht so genau, und bin auch nicht sicher ob ichs noch so genau wissen will.
 
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Manche Sänger/innen, oder besser diejenigen die solche sein Wollen, sind da womöglich in der Selbstwahrnehmung etwas anfälliger oder es ist auch ein gewisser Pool, so in etwa ich würde mich da gerne irgendwo sehen, alleine die Selbstüberwindung reiche wo man aber eigentlich technisch und persönlich noch gar nicht steht.
Das ist meiner Meinung nach auf Instrumente genau so übertragbar. Wenn jemand sein Instrument laienhaft in einer Hobby Band spielt, dann überschätzt er sich auch ganz schnell. Die Hemmschwelle beim Gesang ist vielleicht etwas geringer, da die meisten Menschen eine Stimme haben und diese nicht wie ein Instrument erst gekauft werden muss und dann im besten Falle Jahre damit geübt wird. Ein Instrument hört man selbst auch eher so wie der Zuhörer, wohingegen die eigene Stimme oft anders wahrgenommen wird. Es ist eben die Frage von welchen Kontext wir sprechen. Eine Stimme kann gut trainiert sein um auf einer Feier mal zu singen, in einem Kontext wo aber Töne getroffen werden müssen und man sich nach anderen richten muss geht dann schief. Ich habe im Kontext Chor schon viele erlebt die meinen Gut zu singen und zumindest der Text den sie gesungen haben war korrekt. Die Töne und Ausführung hingegen standen so nicht auf dem Blatt. Wobei man an letzteren ja arbeiten kann. Genau so wie jedes andere Mitglied muss auch ein Sänger/Sängerin die Zeit haben sich einzuleben. Wenn jedoch jemand schon nicht zum Termin erscheint, dann muss man da wohl nicht hinterher trauern. Solche Leute sind die Zeit eigentlich nicht wert,da sie es nicht ernsthaft machen wollen.
 
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Dieselbe Erfahrung habe ich auch mit Instrumentalisten gehabt, das ist kein Problem das speziell bei Vocals vorkommt. Das letzte Mal bei mir als wir nach Keyboard gesucht haben.

Was bei deiner Anzeige noch fehlt sind eure Ambitionen und evtl. was ihr bisher erreicht habt. Wenn euer Ziel z.B. 30 Gigs im Jahr und Albumproduktion ist, dann melden sich schon mal weniger Feierabendsänger, die kommen wann sie lustig sind. Wenn eure Ambition sich auf Feierabend und vllt 1-5 kleine private Gigs beschränkt, dann melden sich schon mal weniger Sänger, die mehr erreichen wollen und sich sonst früher oder später eh von euch abgewendet hätten.

Und schaut sonst noch über eure Kommunikation. Antwortet ihr zuverlässig und zeitnah? Seid ihr schon beim Schriftverkehr bevor ihr euch überhaupt getroffen habt zu stressig und fordernd? Manchmal liegt auch da der Hund begraben, warum Kandidaten keinen Bock mehr haben euch zu treffen.
 
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Ich würde vielleicht gar nicht so viel an Infos da reinhauen, das schreckt evt. eher ab. Oder zumindest extra erwähnen, dass das alles nicht in Stein gemeißelt ist, sondern ihr auch bereit seit, Stil, Proben usw. an die Bedürfnisse der singenden Person anzupassen. Stellt lieber eine Hörprobe rein, dann ist dirket das Niveau klar.


Aber abgesehen davon ist dieses Verhalten ziemlich typisch für Online-Musiker-Suche, egal welches Instrument. Hatte ich auch schon unzahlige Male. Da muss man einfach dran bleiben, ab und zu findet man halt doch echt korrekte Menschen, mit denen es passt.
 
Ok, Christian und Vali, Danke für die Inputs, wie gesagt es war meinerseits eine Annahme, eine These und auch nicht diskreditierend gemeint, dazu selbst schon länger aus dem Bandgeschehen raus..

Vielleicht hats am ehesten noch mit der inzwischen mehr eingerissenen Oberflächlichkeit oder Unverbindlichkeit zu tun die ich oben an anderen Beispielen beschrieb. Und oftmals sind die "guten" Leute ev. schon beschäftigt oder machen ihr eigenes Ding und man muss einfach sich nochmal und nochmal auf die Suche machen.
Zufall spielt bestimmt auch eine Rolle.
 
Ich bin ja Busker (Gitarre/Gesang) und sehe das vom anderen ende.
Ich finde keine Band.

Ich kann so halbwegs singen und ganz ok Rhythmusgitarre spielen und suche eine zweite Stimme oder einen Cajoun Spieler oder sonst eine Art von Begleitung. Ich würde auch Querflöte oder Sax sehr gerne nehmen.

Aber..... Nada.... nitschewo...
Ich hatte auch ein paar Rückmeldungen aber die sind alle im Sand verlaufen.

Was ich gefunden habe ist hier online einen sehr guten Kontakt zum übers Netz Musik machen, das geht ganz gut und passt auch wunderbar ist aber natürlich nicht dasselbe wie Live zu sammen durch Clubs tingeln.

Ich habs aufgegeben und bleibe eben alleine.
Ich schiebe es auf mein "Programm" das halt eher "vintage" ist.
 
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Ich kenne das Thema mit Gitarristen und Bassisten, die uns enthusiastisch angeschrieben haben, um sich dann nie mehr zu melden. Und mit Leuten, die zuerst unwahrscheinlich große Lust auf einen Workshop haben und dann, wenn 's verbindlich wird, abspringen. Ist also, wie @Vali schrieb kein Vocalproblem.
Mir scheint, dass Verbindlichkeit ein größeres Problem für doch einige ist.
 
Ich Denke, dass dies das Problem der heutigen "Socialmedia-Gesellschaft" ist. Zu allem was zu sagen zu haben und sich zu melden, aber wenn es konkret wird...

Hinzu kommt, dass (wie schon oben beschrieben) jeder "glaubt" singen zu können aber effektiv keine Grundlage vorhanden ist. Ein Instrumentalist hat schon Jahre mit lernen verbracht aber zum Singen braucht man ja nur den Mund aufmachen.
Wir, eine Classic-Rock-Band, haben das alles auch schon durch. Es kamen sogar 15-jährige mit ihrer Mutter, weil doch die Tochter gerne Popstar werden will. Wahrscheinlich zu viel DSDS geschaut. Da hätte ich noch nicht mal gewusst ob wir uns strafbar machen wenn die beim Gig nach 22 Uhr noch in einer Kneipe ist.

Aber das Hauptproblem (für mich) ist das Selbstverständnis. Ein Instrumentalist ist von seinem Selbstverständnis her ein Dummer, ein Basser, ein Gitarrist etc. pp.
Aber die meisten die sich melden, sind eher Instrumentalisten, die keine Band in dieser Funktion finden und sich dann sagen: "Na dann steige ich halt irgendwo als Sänger/in ein".
Will damit sagen, das die meisten Menschen die sich auf eine Anfrage Sänger/Sängerin melden eben nicht die Grundlage haben um wirklich Frontfrau/-mann und Sänger/in zu sein.
Weder was die Performance noch was die stimmlichen Fähigkeiten anbelangt.

Dabei ist das wichtigste in einer Band der Sänger/die Sängerin. Er/Sie zieht die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich, er/sie steuert den Ablauf, er/sie ist der Kontakt zum Publikum etc.pp.
Man kann die Wichtigkeit dieser Person nicht genug würdigen. Er/Sie ist maßgeblich für den Erfolg der Band verantwortlich.

So leid mir das für alle Instrumentalisten tut (einschließlich mir selbst), aber der zentrale Hotspot der Band ist der Gesang. Instrumentalisten werden nur wahrgenommen von der Mukkerpolizei (die meist kein gutes Haar an der Person lässt), wenn der Instrumentalist soliert oder wenn er für jeden Zuhörer (selbst für den letzten Tauben) falsch speilt - ansonsten liegt die Zuwendung beim Gesang.

Also sollte da schon jemand stehen der weiß was er macht und es auch kann (nicht nur stimmlich). Das ist eine verantwortliche Position.

Wobei wir wieder beim Anfang sind: Warum melden sich so viele die entweder ungeeignet sind oder eigentlich keine Lust haben und vor allem: Warum ist es heutzutage unüblich geworden vernünftig zu kommunizieren? Was spricht dagegen auf eine Anfrage auch zu antworten? Das mit dem "Ungeeignet" ist Geschmackssache aber der Rest???

Gruß
 
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Und schaut sonst noch über eure Kommunikation. Antwortet ihr zuverlässig und zeitnah? Seid ihr schon beim Schriftverkehr bevor ihr euch überhaupt getroffen habt zu stressig und fordernd? Manchmal liegt auch da der Hund begraben, warum Kandidaten keinen Bock mehr haben euch zu treffen.
Definitiv. Ich schaue sehr regelmäßig in die Anzeigen/ Nachrichten/ Mails rein, wenn ich sowas online hab oder jemanden angeschrieben habe. So ca 2 bis 3 mal am Tag und antworte auch direkt. Daran liegt es also nicht- behaupte ich mal so.

Hmm, gute Frage, aber ich glaube nicht, dass ich zu stressig schreibe. Wenn ich jemanden anschreibe, bekommt er erstmal direkt die Informationen wie ich oben schon schrieb. Und dann guck ich, was die Person antwortet oder noch fragt.
Ganz am Anfang habe ich weniger Infos in die erste Nachricht gepackt, aber dann haben die Leute eben genau das gefragt, was ich nun direkt jetzt schon zu Anfang in die Infos schreibe. Also Dinge, die vorher immer erfragt wurden, also offensichtlich ja interessant und wichtig sind.
Ich habe ja auch kein Problem damit, wenn jemand dann direkt schreibt: "Ach das ist mir zu Hardrocklastig, ich will lieber was anderes machen." Aber genau das passiert ja eben nicht. Statt dessen wird gesagt, dass man vorbei kommt und dann passiert plötzlich nix mehr.



Jedenfalls schonmal Danke für die ganzen Antworten :great:
 
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Ich Denke, dass dies das Problem der heutigen "Socialmedia-Gesellschaft" ist. Zu allem was zu sagen zu haben und sich zu melden, aber wenn es konkret wird...

.. vor allem: Warum ist es heutzutage unüblich geworden vernünftig zu kommunizieren? Was spricht dagegen auf eine Anfrage auch zu antworten? Das mit dem "Ungeeignet" ist Geschmackssache aber der Rest???
Das ist leider vielfältig zu erleben. Gute Sitten, wie der/die anderen möchte ja auch zurechtkommen sind irgendwie verschütt gegangen, owohl man ja selbst davon profitieren könnte. Blinken im Kreisverkehr, Rückmeldung zu einer Anfrage, das Ding ist schon verkauft, bis zum Trennklotz aufs Förderband an der Kasse für den nächsten drauflegen.. letztens hatte ein älterer Herr hier auch schon sich einerseits bedankend und mein Tun mit einem Lächeln quittiert, "sieht man nur noch ganz selten heutzutage" waren in etwa seine Worte..
 
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Also, hier läuft alles falsch, in allen Richtungen. Viel zu viele Worte, Gedanken, Sätze, Erwartungen, Analysen, Forderungen. Macht es wie ABBA! Wie haben die es gemacht? Ich habe meine Esther Ofarim auch nicht im Leben gefunden. Was Gott nicht bindet, der Mensch nicht findet.
Wird schon alles einen Sinn und vor allem eine Ursache haben.
 
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Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es jetzt wirklich schlimmer geworden ist oder ob man wegen der großflächigen Vernetzung einfach vermehrt auf solche Leute trifft. Als die Musikersuche noch über Aushänge im lokalen Musikgeschäft und Anzeigen in der Such & Find lief, musste man persönlich, nämlich über Telefon, in Kontakt treten. Das war ja schon die erste Hürde. Damals war das Interesse der Bewerber, die tatsächlich aktiv geworden sind, wohl ernsthafter, es gab aber eben in Summe auch sehr viel weniger. Für den Suchenden war das sicher angenehmer, weil weniger frustrierend. Ich würde aber nicht den Schluss daraus ziehen, dass die Menschen "damals" grundsätzlich verbindlicher und verlässlicher waren. Die Unverbindlichen hatten es aber schwerer, den Rest zu nerven, weil die dazu aktiver werden mussten als heute.

Ansonsten gibt es ja das schöne Zitat, dass es schwieriger ist, die richtigen Bandmitglieder zu finden als den Partner / die Partnerin für's Leben.
 
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Sänger sind halt selten, weil die meißten sich wohler damit fühlen, ein Instrument zu lernen.

Oft bleibt nur eine Option: Gesangsunterricht nehmen und selber tätig werden.
 
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Vielleicht hilft auch gleich zu Anfang telefonischer Kontakt, das ist persönlicher und etwas verbindlicher wie nur schriftlicher Austausch. Und man spürt auch gewisse Unsicherheiten und Zögern und kann darauf eingehen oder es auch schon mal thematisieren.

Der Gesang ist die Stimme und das Gesicht einer Band und wesentlicher Teil der Show, wenn nicht DER wesentliche Teil. Und nicht alle, die meinen singen zu können oder es eingeflüstert bekommen, sind sich dessen bewusst oder wollen und können das. Selbst-Bewusstsein spielt hier eine große Rolle und da trennt sich auch schnell die Spreu vom Weizen. Es geht also nicht nur um gesangliche Qualitäten.

Die Band kann so gut sein wie sie will, mit blassem, fadem oder schrägem Gesang wird es schwer. Andersrum ähnlich.
 
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Es ist aber durchaus eine wichtige Frage was ein Sänger können muss. Es hört sich vielleicht paradox an, aber ein Sänger/Frontmann:Frau muss ja nicht grundsätzlich singen können um Erfolg zu haben. Ein grönemeyer oder westernhagen kann auch nicht singen, trotzdem funktioniert es mit ihrem Konzept und wirkt stimmig. Würde einer der beiden nun im Chor singen, dann würden die Leute wohl eher weglaufen. Auch große Bands zeigen ja immer wie die Sänger das Ergebnis beeinflussen. Nightwish ist da ein schönes Beispiel, angefangen mit einer ausgebildeten klassischen Opernsängering wurden die Stücke auf diese Stimme ausgelegt und kein Nachfolger konnte sie in dieser Art plausibel nachsingen. Neue Stücke die auf die neuen Frontfrau ausgelegt waren gingen hingegen wieder. Daher sollte sich die Band auf den Sänger einstellen und nicht der Sänger versuchen sich in ein Korsett zu Zwängen dass ihm nicht passt. Eine Band ist was lebendiges was aus vielen einzelnen Teilen besteht und sich aufeinander einstellen muss.
 
Ich hab' grad nochmal die diversen Suchen meiner mittlerweile ehemaligen Hobby-Rock-Band durchgeschaut. In den drei Jahren, in denen wir zusammen Musik gemacht haben, haben wir zuerst einen zweiten Gitarristen und dann mehrfach nach Gesang (m/w/d) gesucht. Erfahrungen aus dieser Zeit waren ähnlich: bei ca. 1/3 der Leute kam, auch nach mehrmaliger Nachfrage, keinerlei Reaktion mehr. Für mich als alten Sack ein No-Go. Was mir noch bei den Sänger*in-Suchen aufgefallen ist:
- wir haben's ähnlich wie Sally gemacht: Basis-Infos plus aktuelle Setlist geschickt. Manche Leut lesen sich das aber offensichtlich nicht durch, so dass erst nach mehreren Kontakten Absagen kamen wie "an dem Tag kann ich nicht" (fester Probe-Tag stand in den Infos drin), "ach, die Songs sind doch nichts für mich" (aktuelle Setlist war geschickt worden), "wenn ihr nichts von meinen Sachen machen wollt, will ich nicht" (jmd. aus der Classic Rock-Ecke, wir haben ausdrücklich geschrieben: Rock der 90er und jünger) ...
- dann gab's aber in einem Fall eine übermotivierte Person, die allen Ernstes meinte, (min.) 1,5 Stunden einfache Fahrt quer durch die Pampa wäre kein Problem. Lass das erste Mal schlechtes Wetter sein, dachte ich mir so ... Das haben wir dann abgesagt, einfach aus eigenen Erfahrungen heraus
- wenn jemand schon fragt, ob wir ein Mikro stellen können, ist das für mich ein Alarmzeichen bzw. der Grund für eine Absage. Wenn ich mich als Basser irgendwo bewerben würde, bringe ich doch auch mein eigenes Zeugs mit ...
- was sicherlich auch ein "Problem" speziell bei Gesang ist: die Proberaum-Situation mit einem gewissen Lärmpegel. Das scheint für manche Vokalisten echt ein Realitäts-Schock zu sein. Ja, es ist was Anderes, als in der Badewanne vor sich hin zu trällern (sry für das Klischee), aber das sollte mir vorher bewußt sein, und ich sollte zumindest willens sein, mich darauf einzustellen. Denkste, ging bei manchem Kandidaten gar nicht - in der Art, dass auch bei mehrmaligen Versuchen kein nur halbwegs gelungener Einsatz dabei gewesen wäre ... bei Songs, die vorher abgesprochen und angeblich vorbereitet waren ...

Über die Hintergründe möchte ich gar nicht weiter spekulieren; speziell die anfangs genannte Unzuverlässigkeit bei der Kontaktaufnahme ist aber etwas, was sich extrem leicht abstellen ließe.

Zur Ergänzung: gesucht hatten wir bei Thomann, Facebook (regionale Musikersuchen), ebayKA, Quoka, BackstagePro, musiker-sucht.de und auch hier in der Musiker-Suche. Die "Unsitte" des Sich-nicht-mehr-Meldens war aber nicht auf einen Suchanbieter beschränkt, das war querbeet.
 
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In meiner alten Band hatten wir ein ähnliches Problem bei der Suche nach einem neuen Gitarristen. Da haben wir auch angeschrieben, angeschrieben, angeschrieben, aber Rückmeldungen kamen selten. Wenige kamen zur Probe, zur Hälfte völlig unvorbereitet (obwohl sie sich sogar Stücke aussuchen durften, die wir dann eingeübt hatten), die andere Hälfte konnte jede Note mitspielen, die jemals zu Papier gebracht wurde. Erfolgreich bei der Suche waren wir am Ende nicht. Das Hauptproblem schien mir zu sein, dass von unseren Probanten die eine Hälfte totale Anfänger waren - die unsere (niedrigen) Ansprüche nicht erfüllten und die andere Hälfte Semi-Pros, denen wir viel zu schlecht waren. Vermutlich sah das bei den Leuten, die wir angeschrieben haben, ähnlich aus: die einen wähnten sich zu schlecht, die anderen zu gut... Antworten hätten die natürlich trotzdem können, das wäre wohl nicht zu viel verlangt wären gewesen - eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Aber das gilt wohl heutzutage nicht mehr....
 
...wobei man sich fairerweise fragen sollte, welches Niveau in der Suchanzeige erwartet bzw. beschrieben wird.
 
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